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Antidepressiva Co

Sebastian96
Hallo liebe Leute,

ich wollte mal fragen was ihr allgemein von Antidepressiva haltet.

Da ich an chronischen Depressionen leide und schon viele Medis probiert habe, frage ich mich immer wieder ob es überhaupt simnvoll ist Antidepressiva zu nehmen.

Meine Medis
Citalopram
Escitalopram
Fluoxetin
Sertralin
Paroxetin
Duloxetin
Venlafaxin
Risperidon
Melperon
Diazepam
Alprazolam
Pregabalin

die Neuroleptika und Benzos musste ich eine Zeit lang nehmen, weil ich Duloxetin von 120mg kalt abgesetzt hatte. Daraufhin hab ich ein starkes Absetzsyndrom bekommen, welches 1 Jahr lang anhielt und sehr anstrengend war.

Letzendlich haben die Antidepressiva fast garnichts gebracht und ich hatte nur noch mehr Probleme dadurch.

Gewichtszunahme, Unruhe , Kopfschmerzen, Magenschmerzen, hoher Blutdruck und Puls usw

bin seit einigen Tagen auf 0 vom Venlafaxin und bin damit irgendwie zufriedener. Klar die Depressionen sind immer noch da… aber die hatte ich ja auch mit den Medikamenten.

Das Absetzen/Ausschleichen hat ganz gut geklappt (Man macht ja auch nicht 2x den gleichen Fehler;)).

bringen euch die Antidepressiva etwas? Oder habt ihr auch ähnliche Probleme wie ich gehabt? Was haltet ihr von den ganzen Psychopharmaka?

ich frage mich warum man von Ärzten usw so stark dazu gedrängt wird Antidepressiva zu nehmen. Vorallem wenn man davor schon so viele Probleme damit hatte und wenig Erfolg hatte.

Für mich wäre es sinnvoller gewesen erstmal eine Psychotherapie zu machen ohne Medis.
aber da wird auch häuig gesagt, dass man es halt zusammen machen soll. Wenn dann die Psychotherapie nicht erfolgreich ist, wird direkt gesagt… die war nicht erfolgreich, weil man keine Medis genommen hat.

Also ich möchte mich nicht nochmal dazu dränget oder überreden lassen Antidepressiva zu nehmen.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Antworten.

Liebe Grüße

Sebastian

22.01.2022 18:33 • x 1 #1


M
Aus der Liste hatte ich Citalopram und Escitalopram. Beim Einschleichen hatte ich Nebenwirkungen, wie Durchfall und Schwitzen, aber mir halfen sie.

22.01.2022 19:01 • x 1 #2


A


Hallo Sebastian96,

Antidepressiva Co

x 3#3


Jana7
Hallo,

es ist in jedem Fall sehr mutig, Dich nicht drängen zu lassen.
Psychiater, die keine Gesprächstherapie anbieten, verdienen ihr Geld natürlich ausschließlich mit Folge-Rezepten.
Du hast Glück, wenn Du kein PSSD entwickelt hast.

Du hast vieles ausprobiert.
Es gibt natürlich noch Optionen.
Spontan fallen mir Agomelatin, Bupropion, Tianeurax und (Es-)ketamin ein.
Dann gibt es TMS.
https://www.deutsche-depressionshilfe.d...lation-tms
Und für schwer Depressive letztlich die EKT.
Bei Antriebsstörungen ein kaum zu bewältigender langer Weg - wahrscheinlich mit Hürden.

Du erwähntest in einem anderen Post, dass Du 25 bist und an Autismus leidest.

Die Frage ist natürlich auch, was die Depressionen verursacht.
Liegt eine genetische Prädispositon vor. Oder ist das psycho-soziale Umfeld, die Lebenssituation so schwierig, deprimierend, dass wahrsch. niemand eine Alternative zu (chron.) Depressionen hätte.

Es gibt viele, denen Antidepressiva's nicht helfen. Allerdings werden nur wenige wirklich alles ausprobiert haben.
Aber zwingen kann einen niemand und auf Dauer sind ernsthafte Langzeitschäden wahrscheinlich.

22.01.2022 19:19 • x 1 #3


Sebastian96
Hallo Jana und Michael,

mich freut es natürlich, dass die Medikamente geholfen haben.

Ich hab jetzt natürlich sehr negativ über die Medis geschrieben was natürlich nicht heißen soll, dass ich jemanden davon abhalten möchte welche zu nehmen. Ich hoffe, dass ich niemanden damit abschrecke.

Zu dir Jana.
Vielen Dank für deine Antwort:)

Meine damalige Freundin hatte TMS gemacht. (Musste sie selbst zahlen). Die hatte allerdings nach der ersten Anwendung abgebrochen, weil sie Schmerzen hatte. Ich muss dazu sagen, dass sie Hypochonder war und jeden Tag eine neue Krankheit hatte (übertrieben gesagt).

Elektrokrampftherapie. Da hab ich natürlich Respekt vor, weil das irgendwie brutal klingt

Über eine Kethamintherapie hatte ich auch mal nachgedacht.

Ich bin mir gerade nicht sooo sicher aber von den Therapiearten wird nur die EKT von der Krankenkasse gezahlt oder?

Bupropion kam eigentlich bisher nicht in Frage, weil es Angst verstärken kann. Hatte ja auch Blutdruck und Pulsprobleme. Deshalb hab ich da auch nie nachgefragt.

Zur Depression.
Es wird wohl ein genetischer Grund sein. Ich bin eigentlich so zufrieden mit der Lebenssituation. Ich bekomme Rente (Was mir viel Druck nimmt) und mein soziales Umfeld ist eigentlich auch super. Bin natürlich gerne alleine… was wohl am Autismus liegt aber wenn ich zu einsam werde habe ich Möglichkeiten andere Menschen zu treffen.

Eine PSSD hab ich nicht. Ich frag mich zwar manchmal, ob da noch so alles da ist wo es sein soll im Hirn aber Hauptsache ich kann noch klar denken… hab keine Psychosen und die Schäden vom Absetzsyndrom sind glaube ich auch komplett weg.

Es ist zwar deprimierend, dass ich nicht ganz so viel Geld bekomme… aber als ich mehrere Jobs hatte, war ich auch nicht wirklich glücklicher.

Nochmal zur EKT. Als schwerdepressiv sehe ich mich halt nur wenn ich suizidale Gedanken hab und jemand wieder ein RTW ruft. Das ist nicht permanent der Fall. Aber die mittelschweren Depressionen hab ich kontinuierlich was einen natürlich öfter in die Verzweiflung treibt.

Es ist ja fast unmöglich alle Medis probiert zu haben. Dauert ja auch bei vielen bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Noch mehr Tabletten möchte ich halt echt nicht mehr testen.

Ich trinke auch weder Alk. noch nehme ich sonst was. Meine Vitalwerte haben sich auch wieder normalisiert seitdem ich kein Venlafaxin mehr nehme. Ich bin froh, dass ich da kaum Absetzerscheinungen hatte, obwohl ich das schon lange genommen hatte.

Hab ein wenig Angst, dass die Rentenversicherung es als Anlass nehmen könnte die Rente nicht weiter zu bewilligen, obwohl ich die tatsächlich brauche. Deshalb bin ich etwas nervös.

Auf der Arbeit im Büro ist es sehr schwierig es auf Dauer durchzustehen mit den Krankheiten.

LG

Sebastian

22.01.2022 19:48 • #4


B
Ich habe viele Venlafaxin genommen und dachte dann, ich bräuchte es nicht mehr. Ich setzte es über ein dreiviertel Jahr ab. Leider kam die Depression wieder, und ich habe das Venlafaxin wieder eingeschlichen, aber in einer geringeren Dosierung.
LG Bollefix

22.01.2022 20:59 • x 1 #5


Sebastian96
Zitat von Bollefix:
Ich habe viele Venlafaxin genommen und dachte dann, ich bräuchte es nicht mehr. Ich setzte es über ein dreiviertel Jahr ab. Leider kam die ...

Hey Bollefix,

ich hoffe dir gehts jetzt mit dem Medikament besser.
darf ich fragen wie lange du es vorher genommen hast und welche Dosis?

Hab auch nur 75mg genommen, weil ich ja vorher mit den anderen Medis so Schwierigkeiten hatte… da wollte ich natürlich vorsichtig sein.

Wie hat’s bei dir mit dem Ausschleichen geklappt? Gab es Nebenwirkungen?
ich hatte immer nach einer Dosisreduktion 3-4 Tage ein paar Probleme… dann hatte es sich wieder stabilisiert.

lg

Sebastian

22.01.2022 21:50 • #6


bones
Nun es ist nicht mutig, sondern dein gutes Recht das zu verweigern. Keiner kann dich dazu zwingen. Außer du stellst eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.

@Jana7 , es ist ja schön dass du versuchst, ihn zu helfen. Aber wenn man nicht genau weiß, wie medis so wirken und nur durch lesen , dass wissen angeeignet hast, ist es manchmal besser weniger oder nix zu schreiben.
Denn bupropion ist in diesem falle völlig unbrauchbar, weil man allein an den ganzen medis, die er schon genommen hat, sehen kann, welche Erkrankung er zu kämpfen hat. Bupropion und auch fluoxetin verstärken nur die Ängste und werden ihn höchstwahrscheinlich nicht helfen, sondern verschlimmern, valdoxan ist da genauso unnötig, sowas einzunehmen weil es nicht zu den Symptomen passt.

Pssd muss man nicht zwangsweise bekommen. Ich hatte sie auch nicht gehabt. Nur passiert es halt leider dass sowas vorkommen kann. Im Netz wird man grundsätzlich nur bzw. fast nur negatives an nw lesen können. Wieviel aber tatsächlich das gut vertragen haben und ohne nw, dass wird sehr selten gepostet. Daher sollte man damit vorsichtig sein was die Äußerungen betrifft.

Ekt sollte man nur wenn es anderes nix bringt und vorallem erst dann anwenden wenn man sehr stark bis stark ausgeprägte Erkrankung hat. Weil ekt bringt auch nw mit.

Grundsätzlich sollte man probieren, ohne medis zu therapieren. Weil es einfach für den Körper eine zusätzliche Belastung sein kann. Medis machen erst Sinn wenn man nicht mehr im Alltag klar kommt.

Nun ich selber habe eine lange Liste an Antidepressiva und andere pp hinter mir. Entweder war die Wirkung sehr kurz oder ging verloren durch die Gewöhnung. Im Moment nimm ich selber venlafaxin, risperidon, quetiapin und pregabalin . Damit erleichtern die medis , dass es mir nicht nicht sehr schlecht geht oder wieder ins Schwarze Loch falle. Es hilft mir .

23.01.2022 18:20 • x 3 #7


Kate
Zitat von bones:

, es ist ja schön dass du versuchst, ihn zu helfen. Aber wenn man nicht genau weiß, wie medis so wirken und nur durch lesen , dass wissen angeeignet hast, ist es manchmal besser weniger oder nix zu schreiben.

Exakt meine Meinung. Ich für mich empfinde die Beiträge mehr schädigend als hilfreich.
Und völlig emotionslos und eiskalt, fordernd nach mehr Informationen etc.
Alles in allem unpassend.

23.01.2022 18:30 • x 5 #8


Sebastian96
Hallo bones und Kate,

genau… das sehe ich so ähnlich. Keiner wird sich ja in einem Forum anmelden um mitzuteilen wie gut ihm/ihr die Medis helfen. Das wäre auch etwas merkwürdig

Deshalb hatte ich nochmal ergänzt, dass ich niemanden davon abhalten möchte sie zu nehmen. Wäre ja auch kontraproduktiv wenn es einem gut geht mit den Medis.

Deshalb hab ich auch beim Absetzen vermieden in Absetzforen nachzulesen und mich verrückt machen zu lassen. Da hilft eher positive Ablenkung und wenn man es mit einem Arzt abspricht sollte ja auch nicht all zu viel schief gehen.
Wenn der Arzt gegen das Absetzen ist kann man sich ja noch die Meinung von anderen Ärzten dazu holen.

Also wie gesagt möchte ich erstmal ohne Medis leben und wenn es absolut am eskalieren ist, werde ich nochmal drüber nachdenken.

Venlafaxin hat mir ja auch ein bisschen geholfen. Ich möchte es nur nicht auf Dauer nehmen, da ich mir vorstellen kann, dass es auch ohne funktionieren kann.
Da ich die Medis auch nicht so gut vertrage ist es (in meinem Fall) wohl auch besser.
Mich stört auch die Gewichtszunahme extrem. Ja das ist mir wichtig. Bin seitdem ich auf 0 bin gut am Abnehmen ohne meine Ernährung geändert zu haben. Das ist toll.
Zudem ist dieser "Schleier" auch irgendwie nervig. Fühlt sich halt permanent an als ob man "drauf" ist.
Das hab ich jetzt auch nicht mehr. Man fühlt sich quasi etwas freier.

Hab in den Reha auch viele kennengelernt denen die Medis gut helfen. Davon liest man im Internet weniger. Ja und wenn man in der Psychiatrie ist sieht man ja erstmal viele Menschen denen es eben nicht so gut geht. Aber deshalb sind ja nicht gleich die Medis schuld.

Ich war als ich dass erste Mal eingewiesen wurde natürlich geschockt. Was wird den anderen gegeben, dass die so "verschoben" sind. Da hatte ich schon Panik. Aber naja… hinterher ist man schlauer, wenn einem erklärt wird warum und wieso jetzt andere Patienten so reagiert haben usw.

Lg

Sebastian

23.01.2022 20:21 • x 1 #9


bones
das mit dem absetzen hast du gut gemacht. und richtig ist, dass man foren wo es um absetzen geht sein lässt zb adfd.org das kann tiggern.daher prima das es funktioniert hat.

nun was man in der psychiatrie sieht, ist immer so ne sache. man sollte sich nicht so voreilig denken.wie du schon schriebst, hat es sein grund. die gründe können vielfältig sein. sie sind ja nicht ohne grund da.

eine frage hab ich allerdings.
warum hat dein behandelnder arzt dir risperidon verschrieben?das sie auch bei angstzuständen eingesetzt werden, kann ich mir schon vorstellen,aber risperidon bringt auch ne depressive wirkung mit sich. daher versteh ich das nicht so ganz.

23.01.2022 21:14 • #10


Sebastian96
Zitat von bones:
das mit dem absetzen hast du gut gemacht. und richtig ist, dass man foren wo es um absetzen geht sein lässt zb adfd.org das kann tiggern.daher prima ...

Risperidon hab ich nur kurz im Krankenhaus bekommen, weil das Absetzsyndrom vom abrupten absetzen des Duloxetins extrem war. Ich hab teilweise 5 Tage nicht geschlafen und danach auch nur einige Stunden.
also hab das nicht zusätzlich zum Antidepressivum bekommen.
danach ein paar Tage diazepam und dann ohne Medis. Aber das ist schon seeehr lange her.

23.01.2022 21:20 • #11


B
Hallo,
ich habe lange Zeit Venlafaxin in einer Dosierung von 150mg pro Tag genommen. Ich habe es in kleinen Schritten reduziert, indem ich immer eine kleine Tablette (12,5mg glaube ich) herausgenommen habe (ich weiß nicht mehr genau, so alle 2 Wochen eine glaube ich). Zum Ende hin habe ich noch langsamer reduziert, die Tablette noch halbiert, versucht zu vierteln. Ich hatte keine Probleme bei diesem langsamen Ausschleichen, hat aber auch von März bis Januar des folgenden Jahres gedauert.
LG Bollefix

23.01.2022 21:23 • #12


bones
Zitat von Sebastian96:
Risperidon hab ich nur kurz im Krankenhaus bekommen, weil das Absetzsyndrom vom abrupten absetzen des Duloxetins extrem war. Ich hab teilweise 5 Tage nicht geschlafen und danach auch nur einige Stunden. also hab das nicht zusätzlich zum Antidepressivum bekommen. danach ein paar Tage diazepam und dann ohne Medis. Aber ...

ah ok,das erklärt einiges.ja dafür ist risperidon auch geeignet. wär es eigentlich nicht sinnvoller gewesen, die gewohnte dosis duloxetin wieder einzunehmen und schritt für schritt zu reduzieren in begleitung einer benzo kur? weil wenn ich überlege dass du 1 jahr probleme damit hattest.wäre das nicht besser gewesen? aber gut,schön dass es dir nun besser geht damit. das ist das wichtigste

23.01.2022 21:29 • #13


A


Hallo Sebastian96,

x 4#14


Sebastian96
Zitat von bones:
ah ok,das erklärt einiges.ja dafür ist risperidon auch geeignet. wär es eigentlich nicht sinnvoller gewesen, die gewohnte dosis duloxetin wieder ...

Ich war zu dem Zeitpunkt auch in einem absolutem Ausnahmezustand. Ich hatte das Duloxetin schon eine längere Zeit nicht genommen. Ich konnte den Arzt überhaupt nicht mehr sagen wann, wie viel, weshalb ich es genommen hatte.
Konnte ihm glaube ich auch nicht mal mehr sagen was ich genommen hatte.

ich weiß nicht bis zu welchem Zeitpunkt sich das wieder einschleichen lohnt. Zu dem Zeitpunkt war ich noch unerfahren und hab mir gedacht… ja einmal schnell durch die Hölle und danach ist gut.
jetzt bin ich natürlich schlauer
ich hatte auch nicht damit gerechnet das es so böse enden kann.
Das war halt ziemlich leichtsinnig.

23.01.2022 21:36 • #14

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