Anti-Depressiva bei Essstörungen?

T
Hallo,

ich habe Essstörungen und bin deswegen in Therapie.
Diese hat mir bislang nur wenig geholfen.

Meine Essstörungen haben mich depressiv werden lassen und haben mich soweit im Griff, dass ich momentan nicht das Haus verlasse (und auch nicht arbeite), sondern mich am liebsten nur einbuddeln, vergraben und auf bessere Zeiten hoffen möchte.

Ich überlege nun, ob ich Anti-Depressiva nehmen sollte.
Aber diese sind doch normalerweise nur für Leute, die eine normale Depression haben und nicht für Leute, die eine selbst hervorgerufene (durch Essstörungen) Depression haben, oder?
Versteht jemand, was ich meine?

Lieben Gruß, Tabaluga

27.07.2009 19:10 • #1


T
Hallo Tabaluga,

was sagt denn deine Therap. dazu? Hat sie es dir empfohlen?

Deine Depressionen wurden doch duch die Essstörung hervorgerufen und deine Essstörung wiederum durch ein anderes tieferliegendes Problem. Also hast du deine Depression doch nicht selber hervorgerufen! Antriebslosigkeit und zuhause vergraben sind Symptome einer normalen Depression, also warum nicht auch Antidepressiva nehmen?! Sprich am Besten nochmal mit deiner Therap. was sie dazu sagt.

LG

27.07.2009 19:16 • #2


A


Hallo tabaluga,

Anti-Depressiva bei Essstörungen?

x 3#3


T
Hi Tati86,

danke, dass ging ja schnell mit einer Antwort! :)

Meine Therapeutin ist leider gerade drei Wochen im Urlaub. Habe mich heute erstmal von der Krankheitsvertretung meines Hausarztes krankschreiben lassen, der gleich meinte soll ich Ihnen Antidepressiva verschreiben?. Ich warte aber wohl lieber bis meine Thera wieder da ist und rede mit ihr dann noch mal darüber.

Habe nämlich *schäm* Angst durch die Antidepressiva zuzunehmen.

LG, Tabaluga

27.07.2009 19:19 • #3


T
Ja meine Hausärztin wollte mir auch welche verschreiben , aber ich hab mich nicht getraut
bis mir meine Therap. dazu riet, so nun nehme ich heute die erste und hab auch n bissel schiss.

Wie gehts dir sonst so mit deiner Depression? Was hat denn deine Therap. genau diagnostiziert in Bezug auf deine Depr.?

LG

27.07.2009 19:32 • #4


T
Hey,

also ich würd nur Antidepressiva nehmen, wenn man eine Zunahme relativ sicher ausschließen könnte.

Ansonsten geht´s mir nicht so gut. Habe BingeEatingDisorder und habe in den letzten drei Wochen nichts anderes getan außer ans Essen zu denken, Essen einzukaufen, zu Essen, Abführmittel zu schlucken.. 10kg in drei Wochen zugenommen. Es ist für mich echt der Horror.

Meine Depression.. die beruht ja auf den Essstörungen. Also, wenn ich mich mal normal ernähre, dann geht es mir auch sonst gut.
Aber jetzt geht gerade gar nichts mehr.. hab den halben Tag im Bett verbracht und die Decke angestarrt und den Rest des Tages mich vollgefuttert bis ich Magenschmerzen hatte.

Und wie geht es dir so?

Lieben Gruß,
Tabaluga

27.07.2009 19:43 • #5


T
Das tut mir leid

Leider kenne ich mich mit deinem Essproblem gar nicht so aus, werde mich gleich mal einlesen! Ist bei dir bekannt wodurch das ausgelöst wurde? Wie alt bist du denn?

Mir gehts heute solala, an manchen Tagen kann ich mich ganz gut ablenken, heute war das leider nicht so. Wahrscheinlich auch, weil ich heute nochmal direkt konforntiert wurde (weil ich doch heute die Antidepressiva anfange) und mir meine Therap. sagte, ich solle mal zum Neurologen gehen. In meinen Augen war das wieder ein Rückschlag anstatt ein Vortschritt, ich glaube deshalb bin ich heut so mies drauf(d.h. bei mir triebiges Bauchgefühl, Magendrücken, Antriebslosigkeit) vor ca. 3 Wochen gings mir aber viel schlechter, da hatte ich Heulkrämpfe und war zu nichts mehr in der Lage, konnte nicht mehr klar denken! Das schiebe ich aber auf die Unverträglichkeit meiner Pille die ich jetzt gewechselt hab.
Achja...
Will aber auch nicht in diese Mitleidsschiene abrutschen. Will mich nicht selber bemitleiden, aber auch nicht bemitleidet werden , dann gehts mir immer noch besch**** oder???

LG

27.07.2009 20:00 • #6


T
Hi Tati,

ich bin 23.

ach, das mit dem Nicht-mehr-denken-Können kenne ich.. jetzt fühl du dich mal gedrückt

Ach, ein klein wenig Selbstmitleid (also im normalen Maße) ist gar nicht so verkehrt. Meine Therapeutin meinte einmal Wenn Sie selber mit sich kein Mitleid haben, wer sollte es denn sonst tun?.
Theoretisch soll man ja all seine Gefühle akzeptieren.. auch die Selbstmitleidsgefühle. Ich selber tendiere allerdings immer dazu zu sagen bist ja selbst schuld und mich einfach für alles zu verurteilen, statt wirklich Selbstmitleid zu haben.

Wodurch meine Esstörungen ausgelöst wurden? Die hatte ich eigentlich schon seid ich denken kann. Ich weiß ja, dass die Essstörungen eigentlich nicht das Problem sind, sondern dass diese bestimmte Gefühle verdrängen.
Hatte da mal folgendes Zitat zu gefunden:

Traumatisierungen während unserer Kindheit führen Beeinträchtigungen, die spätere Abhängigkeiten begünstigen. Meist fehlen den Betroffenen innige symbiotische Erfahrungen mit einer Bezugsperson. Wer den Zustand liebender und schützender Nähe in seiner Kindheit nie erfahren hat, dem fehlt gewissemaßen der Boden, von dem aus alle weiteren Entwicklungsschritte gegangen werden können. Eine Abhängigkeit entsteht, wenn ein Mensch in psychischer Hinsicht hungrig geblieben ist. Da er nie das bekommen hat, was er dringend benötigt hätte, konnte er keine innere Versorgungsquelle errichten. Aus diesem Grund kann er sich später nicht selbst von innen her sättigen. Dadurch bleibt er auf die Außenwelt angewiesen und ist gezwungen, das Vermisste später vergeblich anderswo zu suchen.

Bei mir sind es auch nicht die Essstörungen, sondern allgemein ein Sucht(Flucht...-)Verhalten. Ich zeige in vieler Hinsicht ungesunde Tendenzen.. ob es sich nun um normalem Umgang mit Alk., Beziehungen, etc. handelt.

Ja, ja.. das Leben ist schon manchmal nicht einfach, was? :)

Lieben Gruß,
Tabaluga

27.07.2009 20:09 • #7


T
Ich bin auch 23 und ich dachte schon ich sei die Einzige die so jung ein Ding an der Waffel hat (sorry für die Ausdrucksweise)

Ja hast recht, man muss sich auch selber bemitleiden können, ich tendiere auch dazu mich selber fertigzumachen (warum gehts dir heute so schlecht? warum machst du rückschritte? warum überhauot DU?) Ich achte viel zu wenig auf mich selbst

Wie sieht es bei dir mit dem Essen aus? Isst du und erbrichst du wieder oder isst du nur? Sorry ich muss mich jetzt echt mal in das Thema einlesen.
Hast du noch viel Kontakt zu Freunden? Mir fällt das gerade echt schwer, weil ich einfach keine Kraft habe und was hab ich schon zu erzählen???

Dein Zitat ist klasse, passt !

Jetzt ich dich erstmal

27.07.2009 20:23 • #8


T
Hey Tati,

Nee, ich esse nur ganz viel und habe dann solche Magenschmerzen, dass ich mich kaum bewegen kann. Erbrechen kann ich nicht.. bei mir kommt da nie ein richtiger Würgereiz. Ich esse also den ganzen Tag bis ich mich gar nicht mehr bewegen kann und wenn ich gerade nicht esse, dann denke ich ans Essen.

Ja, ich habe Kontakt zu Freunden. Ist aber auch blöd, wenn man sich mit denen trifft und man in Gedanken immer nur daran denkt, was man als nächstes Essen wird. Außerdem.. wenn ich so richtig viel gegessen hab, geht es mir auch so schlecht, dass ich nicht mehr aus dem Haus gehen kann. Daher sage ich Verabredungen auch oft ab :)

Lieben Gruß an dich,
tabaluga

27.07.2009 21:32 • #9


D
hallo tabaluga!

ich finde es sehr vernünftig, dass du auf die rückkehr deiner therapeutin wartest mit dem verschreiben von medikamenten. gerade am anfang kann sich eine depression extrem verstärken bei einigen präparaten.
auch ich leide an einer essstörung (bulimie) und habe gleichzeitig eine depression. bei mir war es also auch wichtig, dass ich keine medikamente bekomme, die heißhunger oder gewichtszunahme verursachen.

ich habe wellbutrin verschrieben bekommen und damit komme ich seit einem jahr gut zurecht. hatte davor fluoxetin (zeigte kaum wirkung), danach ixel (extremes schwitzen und herzrasen, schlaflosigkeit).
das medikament wirkt v.a. antriebssteigernd. es geht mir damit schon besser, doch wunder vollbringt es natürlich nicht.
habe auch schon einige berichte von leuten gelesen, die wellbutrin schlecht vertragen.

äähm, also eigentlich wollt ich dir damit nur sagen, dass es sehrwohl Antidepressivas gibt, die keine gewichtszunahme verursachen (oder zumindest keinen körperlichen heißhunger, das problem ist nur oft - bei uns ESlern ist der hunger ein seelischer) und somit den weg aus der ES unterstützen können - hab mal wieder viel drum herum geschwafelt

28.07.2009 01:08 • #10


D
was ich noch vergessen habe: bitte bitte versuch erst garnicht, ob du kotzen kannst oder nicht, damit rutschst du nur noch tiefer in die schei....
lass diese option erst gar nicht zu, dann hast du ein problem weniger, dass du wieder loswerden musst (ich kämpfe seit jahren)

28.07.2009 01:11 • #11


A


Hallo tabaluga,

x 4#12


T
Hallo,

sorry, dass ich mich ein weilchen nicht gemeldet hatte. Danke auf jeden Fall für eure Antworten!

Wenn ich es wie derzeit meistens schaffe, geregelter zu essen, dann geht es mir tatsächlich besser, bin ich ausgeglichener, aber weniger Tiefs

Ja, so ist es bei mir auch. Wenn ich es mal schaffe normal zu essen, dann ist auch mein Gemütszustand i. o. (schaffe ich aber gerade nicht so..)

Lieben Gruß erstmal,
Tabaluga

PS: Bekomme jetzt Fluoxetin

06.08.2009 12:03 • #12

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