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Angst vor sozialen Zusammenkünften

B
Hi Leute. Ich hoffe mir kann vllt. irgendwer helfen oder war mal in einer ähnlichen Situation.

Ich leide schon seit der Schulzeit an einer sozialen Phobie, weil ich damals 2 Jahre lang gemobbt wurde in der Schule. Ich bin jetzt 22 Jahre alt, wohne noch bei meinem Vater, habe keine Freunde (mehr) und es fällt mir extrem schwer Kontakt mit Menschen zu knüpfen oder mit anderen ein längeres Gespräch zu führen. Meine einzigen nahen Kontaktpersonen sind meine Freundin, meine Schwester und meine Mutter (die leider in der Schweiz wohnt). Zu meinem Vater habe ich keinen besonders guten Draht, er denkt ich spiele diese soziale Angst nur.

Ich habe zudem eine Freundin, die mich so weit es geht unterstützt. Leider wohnen wir (noch) 3 Stunden Autofahrt auseinander und sehen uns leider nur alle 3 Wochen über's Wochenende. Wir sind seit 1J. 8 Mo. zusammen. Momentan macht es mich fertig, dass sie seit kurzem ein Problem zu haben scheint mit meiner Angst Menschen gegenüber. Am Anfang hatte sie kein Problem damit, sie dachte jedoch, dass es nur leicht ausgeprägt ist und mit der Zeit besser wird oder vergeht. Sie sagte gestern: Ich dachte du bist nur schüchtern. aber das? Sie kommt damit irgendwie nicht so gut klar, auch wenn sie versucht mir zu helfen und mich so zu akzeptieren wie ich bin.

Ich versuche natürlich mich zu bessern und hab das Gefühl, dass es auch schon besser wurde. Immer wenn ich zu ihr gehe sehe ich automatisch auch ihre Familienmitglieder (die sind alle sehr eng miteinander und sind eigentlich die ganze Zeit auf einem Haufen). Ich versuche dann immer an den Unternehmungen teilzunehmen, auch wenn ich innerlich merke, dass es irgendwie nicht so meine Welt ist. Weil dort eben ständig viele Leute sind, auch Freunde der Familie. Ich habe mir bis jetzt aber echt Mühe gegeben und mich immer mit an den Tisch gesetzt wenn z.B. gegrillt wurde oder habe Brettspiele mitgespielt bzw. habe Ausflüge mitgemacht. Ich hatte ja zumindest immer meine Freundin an meiner Seite, die mir den Rücken stärkt, somit fiel es mir leichter und ich war stolz auf mich.

Ihre Eltern verstehen es jedoch nicht, dass ich so ruhig bin und so ein Problem mit Zusammenkünften von mehreren Menschen habe. Ich werde dann dort immer regelrecht gezwungen mit dazu zu setzen, obwohl ich schon richtig Bauchschmerzen habe oder zittere. Ich weiß, dass man in die Situation reingehen soll, was ich ja auch versuche. aber die sind irgendwie so grob was das betrifft. Das eine Mal sollte ich beim Tisch decken mithelfen und meine Freundin war gerade nicht in der Nähe, dann hat mich ihre Mutter gezwungen zu ihrer einen Tochter hinzugehen und ihr zu helfen (die sehe ich ja auch fast nie, weil ich nicht oft dort bin). Ich hab mich erst nicht getraut hinzugehen, aber dann hat ihre Mutter mich richtig geschubst und gesagt: Los, du kannst da jetzt ruhig mal hingehen, dich beißt keiner. Die Geschichte, dass ich mich erst nicht zu der hingetraut habe, hat ihre Mutter dort jetzt schon fast allen ezählt. das ist einfach so peinlilch, ich trau mich schon gar nicht mehr dort hin.

Dann das eine Mal wollte ich mich nicht mit zum Grillen an den Tisch setzen, weil da einfach so viele Leute waren, von denen ich 90% nicht kannte. Ihre Mutter hat sich dann voll aufgeregt und seitdem meine Freundin öfters darauf angesprochen, wieso ich mich nicht in die Familie integriere. Ihre Eltern verstehen es nicht, dass ich sowas einfach nicht so kann und trotzdem zwingen sie mich immerwieder. Oftmals bin ich auch gar nicht vorbereitet auf solche Situationen, dann passieren sie einfach spontan und ich bekomme dann richtig Panik. jetzt ist es schon so weit, dass ich mich dort gar nicht mehr hintraue. Ich wurde dort auch schon wegen meinem Äußeren (habe Piercings) von welchen in meinem Alter ausgelacht und die haben über mich schlecht geredet in meinem Beisein. Der Vater und der Bruder meiner Freundin hatte am Anfang unserer Beziehung auch was gegen mich und haben schlecht über mich geredet. ich hab generell das Gefühl, dass mich dort keiner wirklich leiden kann. Ihre Mutter sagt zwar immer dass die mich alle voll mögen, aber es kommt so gestellt rüber.

Meine Freundin hat jetzt wie gesagt ein Problem damit, dass ich manchmal Panik bekomme. Sie sagte, sie beneidet die Freunde ihrer Schwestern, weil die nicht so sind wie ich. Ich fühle mich schon richtig schlecht. dabei versuche ich ja die ganze Zeit mich dort zu integrieren und nehme an allen Ausflügen teil usw. . ich habe jedoch auch das Problem, dass ich nie weiß was ich mit ihren Familienmitgliedern reden soll, weil ich angst habe was falsches zu sagen oder dass sie eh keine Lust haben dann mit mir zu reden.

Ich weiß jetzt nicht was ich da besser machen kann. ich bringe mich ja schon mit ein und alles, aber irgendwie sieht meine Freundin das nicht und das macht mich voll traurig und dadurch habe ich gar keine Motivation mehr hinzugehen. weil ich auch Panik habe wieder etwas nicht gut genug zu machen.

Hat irgendwer von euch es vllt. geschafft mit solchen Menschenzusammenkünften besser umzugehen? Wie schaffe ich es da meine Ängste abzulegen und vllt. auch mehr zu reden?

Freue mich über jede Antwort!

15.08.2020 18:16 • x 1 #1


Krizzly
Hallo bleedingsun,

erstmal tut es mir sehr leid für dich, dass dich diese Angst so belastet. Bist du denn in Therapie wegen dieser sozialen Phobie? Oder könntest du dir eine Therapie vorstellen? Da könntest du sicher am besten lernen, damit umzugehen und es wäre auch für deine Freundin ein Zeichen, dass du daran arbeitest.

Liebe Grüße Krizzly

16.08.2020 00:37 • x 1 #2


M
Hi bleedingsun,

hab die selben Probleme wie du. Eine Studie sagt, Empathen haben besonders soziale Ängste. Könnte ich mir vorstellen. Du solltest zu einer Therapie gehen. Ich wünsche dir, dass du das schaffst mit deiner Phobie und möglichst schnell und das du mit Freude in die Zukunft schauen kannst. Du findest sicher eine Lösung, eine Taktik. Ich find's wichtig, sich über so etwas auszutauschen, es als krank anzusehen und im Griff zu behalten. Ich kann manchmal auch nicht sagen, woher die Grübelei kommt, aber ich kann es auch nicht nicht tun. Man macht sich zu viele Gedanken und das finde ich nicht gut. Wahrscheinlich ist alles so weit in Ordnung und die Gedanken brauchen einen nicht vom Leben abhalten. Ich glaube und hoffe, dass du deinen Weg findest und dich nicht von Kommentaren abschrecken lässt. Auch das geht vorbei, denk ich mir manchmal und irgendwie kann ich daraus Hoffnung schöpfen. Ich würde mir das schon wünschen, das alles gut wird. Vielleicht muss man etwas dafür tun, etwas das dir möglich ist. So lange du glücklich bist, sind es deine Freunde und Familie auch. Jedenfalls bin ich nicht der Ansicht, du solltest dich schämen oder sonst eine Geschichte, wegen der du dich nicht traust. Vielleicht gibt es Dinge die in deinem Leben wirklich gut laufen oder sehr gut? Das wäre wichtig?

Liebe Grüße.

27.08.2020 23:32 • #3

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