Amitriptylin 100 mg bei Depressionen - es kommt immer wieder

B
Hi Leute,

seit 4 Monaten nehm ich jetzt Amitriptylin 100 mg. 3,5 Monate davon ging es mir gut. Am Anfang fühlte sich die Normalität komisch an. Hinter jeder Ecke vermutete ich ein neues Loch, aber es blieb aus. Dann hatte ich endlich den Minimalismus und das Einfache Leben für mich entdeckt. Ich hatte so viel Energie, hab viel darüber gelesen und mich zuhause ausgetobt und ausgemistet und aufgeräumt. Ich war erstaunt über diese Energie. Es fühlte sich gut an und war so Normal.

Bis gestern. Vor ca. 26 Stunden kam das Loch. Wahrscheinlich ist es ein Sarkastischer Witz von meinem Hirn. Mein Hirn fing an zu minimalisieren. Jetzt ist die Energie, das Interesse und alles gute minimalisiert. Heute hatte ich auch schreckliche Kopfschmerzen, aber nur die rechte Seite meines Hirns. Ich bin früher von Arbeit weg und hab dann fast 3 Stunden geschlafen. Dann hab ich ne Kopfschmerztablette eingeworfen. Jetzt gehts etwas.

Aber was nun? Mit jeder anderen Krankheit würde ich zum Arzt gehen. Mit meinen Depressionen steh ich morgen wieder pünktlich auf, schalte auf Automatik und geh arbeiten. Mein Vertrag läuft noch 3,5 Monate und wird hoffentlich verlängert.
Seit 20 Jahren muss ich damit klar kommen und es kommt immer wieder. Aber jedes mal steht man wieder vor dem Berg und weiß nicht wie und warum man da wieder rauf soll.
Noch versucht mein Hirn nicht wieder mich umzubringen, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Immer wieder Aufstehen!?

27.06.2012 20:51 • #1


Ragnar
Hallo 77Balea,

Wieso willst Du wegen den Depressionen nicht zum Arzt? Ich weiß wie verzweifelt man oft ist wenn man wieder in ein Loch gefallen ist und man all seine kraft braucht um wieder raus zu kommen. Meine Depressionen begangen bereits im Kindesalter ,ich brauchte 30 jahre um mir einzugestehen und zu akzeptieren das ich depressionen habe und fing erst vor 2 Jahren an mich darum zu kümmern. Die Depressionen wurden von mal zu mal stärker und dauerten immer länger. Am schluß konnte ich nicht mehr und ich rief im Bezirkskrankenhaus an und wollte mich selbst einweisen, aber so einfach ging das nicht und wurde nur auf eine Warteliste gesetzt. In der Zwischenzeit suchte ich mir einen Psychiater/in. Ich hatte nicht so viel glück bei der Suche, ich fand zwar jeanden aber sie konnte mir keinen Therapieplstz anbiten .

Wie ist das bei Dir, bist Du in Ärztlicher Behandlung oder machst Du eine Therapie? Es macht nicht den Eindruck das das der Fall ist. Irgend wann wirst Du nicht mehr auf Normal schalten können und dann mußt Du Dich entscheiden. Es geht lange alleine aber eben nicht für immer und die depressionen werden auch nicht von selbst verschwinden auch nicht wenn Du Dich von allen nutzlosen oder Überflüssigen Dingen trennst. Versuch zu ergründen woher die Depression kommen und setz Dich damit auseinander. Du solltest Dir überlege eine Therapie anzufangen, Dein Hausarzt kann Dir bestimmt da bei helfen .

Ich muß jetzt aufhören zu schreiben, bin grade sehr erschöpft und nicke immer wieder ein und schreibe bestimmt schon mist. Ich werde aber noch mal reinschauen und vielleicht kann ich Dir dann weiter helfen.

LG R.

28.06.2012 06:09 • #2


A


Hallo 77Balea,

Amitriptylin 100 mg bei Depressionen - es kommt immer wieder

x 3#3


B
Guten Morgen Ragnar,
heute morgen würde ich meine Stimmung als Neutral beschreiben. Noch geht es. Die Gedanken sind etwas zäh.
Doch, bei mir gehen die Dperi Löcher auch plötzlich und ohne zutun weg. Vor ca. einem Jahr war das auch so. Das Loch kam, blieb 7 Tage und war dann auch plötzlich wieder weg. Kurze Zeit später dauerte das Loch dann 10 Tage und eines morgen wach ich auf und das Loch ist vorbei. Ja ok, das ist auch nicht immer so.

Versuchen meine Depressionen zu ergründen und dann mit ihnen auseinander setzen, habe ich schon so oft versucht und nach der letzten Psychothera, die jetzt ein Jahr her ist, hab ich wirklich keine Lust mehr drauf. Gut, es war vielleicht auch nicht die Richtige Therapeutin, aber es war auch nicht die erste. Vor 20 Jahren gab es einen Auslöser. Ich fing dann an mich mit dem Thema zu befassen und zog parallelen zu mir. Damals ist mir auch meine rosarote Brille kaputt gegangen. Jetzt seh ich die Realität und die Welt wie sie ist . Meine Depressionen sind auch ein Ungleichgewicht von Hirnchemie. Den mein Leben wie es jetzt ist, gibt eigentlich keine Grund für Depressionen. Und in der Thera die Vergangenheit wieder hoch holen und durch kauen, bringt auch nix, das hatte ich schon in 3 Theras. Irgendwann ist doch mal gut.
Ich habe die Veranlagung für Depressionen und muss selbst damit klar kommen.
Mal kucken wie es jetzt weiter geht.

28.06.2012 07:54 • #3


B
Im August hatte ich noch mal ein Loch und zum Glück auch gerade einen Termin bei meiner Psychiaterin. Meine Medis wurden leicht hochgesetzt und dann war es auch wieder etwas besser. Bin jetzt bei 125 mg Amitriptylin. Samstag war wieder ein Loch. Ich war schon Vormittags irgendwie gestresst und konnte mit den Witzen meins Manns nix anfangen. Schmecken wollte auch nix. Je länger der Tag wurde desto weniger Energie hatte ich. Ich hatte nicht mal lust zu stricken. Ich wäre am liebsten um 19 Uhr schon ins Bett gegangen. Die Atmung wurde auch wieder schwer.
Sonntag ging es dann wieder etwas besser.
Ich finde meine Depressionen auch anders als die der anderen. Ich habe keine Angst alleine zu sein. Ich hab kein Problem mit mir. Ok die paar Pfund zuviel, auch dank Antidepressivas, sind doof, aber die machen nich meine Depressionen. Keine Probleme aus der Vergangenheit. Bei mir ist es wirklich die Hirnchemie und die Welt, die mich krank machen. Also nicht Mutter Natur, sondern die Menschen. Es gibt so viele schlechte Menschen, so viel Leid und Ungerechtigkeit in der Welt. Das belastet mich. Am liebsten würde ich in der Einöde leben und niemanden hören und sehen, nur wenn es sein muss. Aber das klappt nicht. Der tägliche Weg zur Arbeit, Menschen. Zum Glück hab ich ein Auto, mit öffentlichen würde ich nach 2 Wochen schon total am Rad drehen und vor den nächsten *** springen. Ich ertrag kaum das Geräusch das die Strassenbahn macht, wenn ich neben ihr steh. Das Geräusch ist direkt mit meinen Depressionen verbunden, als ich ein Teenie war, die ersten Depressionen.
Die bösen S-Gedanken krauchen auch immer wieder durch meinen Kopf.

Wie es weiter geht? Keine Ahnung . Medis immer weiter hochsetzen, bis auch die nicht mehr helfen. Termin bei meiner Psychiaterin hab ich nächste Woche.
Warum gib so viele fröhliche Smilies?

12.11.2012 11:44 • #4

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