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Agitierte Depression Erfahrungen und Symptome

S

29.08.2017 12:54 • x 1 #1


F
Hallo Steffen,

ich weiß leidee nicht genau, was eine agitierte Depression ist bzw habe selber auch noch keine wirkliche Diagnose- aber mir kommen die Symptome bekannt vor. Ich bin auch den ganzen Tag sehr unruhig bzw rastlos, kann aber trotzdem keinen klaren Gedanken fassen. Nun sind nächtliche Angstattacken dazu gekommen. Zunächst gab es einen konkreten Auslöser, wegen dem ich deei Tage im Urlaub hintereinander Übelkeit verspürt habe, ohne erklärlichen Grund, immer am Abend und dann gefolgt von regelrechter Todesangst. Dachte es wäre wieder vorbei- aber nein. Letztens kam es wieder, auch nachts. Dieses Mal ohne wirklichen Grund. Ich versuche mich dann abzulenken und zu beruhigen. Aber momentan ist alles sehr schwer. LG

29.08.2017 22:46 • #2


A


Hallo Steffen80,

Agitierte Depression Erfahrungen und Symptome

x 3#3


S
Zitat von Steffen80:
Hallo zusammen, ich bin neu hier und leide an agitierter Depression. Die typischen Symptome wie innere Unruhe, Rastlosigkeit, Schlafstörungen und chronische Unzufriedenheit sind meine alltäglichen Begleiter :( Manchmal kommen auch Angstattacken dazu. Wer hier ist ebenfalls betroffen und hat Lust sich ein wenig auszutauschen? LG Steffen


Danke für deine Antwort Florcilla Diese nächtlichen Attacken klingen ja furchtbar... Gerade in der Nacht... Kann mir gut vorstellen das man sich da wirklich mehr als unwohl fühlt... Vor allem beeinflusst es den normalen Tagesablauf ja dann noch mehr, wenn du in der Nacht nicht gut schlafen kannst bist du am Tag sicherlich auch müde...
Ich wünsche dir natürlich alles Gute und hoffe das es dir bald besser geht! Ich werde dich am laufenden halten wie es bei mir so weitergeht

18.09.2017 13:03 • #3


C
Hallo Steffen,

mir geht es ähnlich wie Dir. Letzte Woche bekam ich die Diagnose agitierter Depression . Ich war mir sicher das meine Probleme wie innere Unruhe, Stress, Rastlosigkeit, Schlafstörungen und chronische Unzufriedenheit, jeden alles recht machen wollen, gewisse Ängste mit der Gesundheit und der Zukunft, von einem Traumata in der Kindheit mit Narzistischer Persönlichkeitsstörungen, kommen! Ein Arzt in der Traumaambulanz erklärte mir aber, dass ich zwar ein schweres Trauma in der Kindheit erlebt hatte, dies aber ohne direkte Folgestörungen sei. Auch eine Narzistische Störung (wurde mir in einer Psychosomatischen Reha bescheinigt), soll nicht bei mir vorliegen. Naja, jetzt muss ich mich neu orientieren und mal schaun wie ich am besten die agitierte Depression mit Hilfe von Ärzten/Therapeuten los werden/heilen kann. Gerne können wir uns und unsere Erfahrungen austauschen. Da ich vor ca. 20 Jahren eine kompl. Heilpraktikerausbildung absolviert hatte (jedoch ohne stattl. Prüfung) werde ich mich sehr tief in dieses Thema einarbeiten und nach einer Lösung suchen. Meine Erfahrungen sind leider so hilf Dir selbst, sonst hilft Dir niemand. Viele Ärzte können, so hatte ich es bisher leider erfahren sicher gute Diagnosen stellen und Hilfestellungen geben. Entscheiden muss man sich selbst und in sich gehen - was ist dass beste für mich. Natürlich kann und sollte man sich auch therapeutische Hilfe holen - was sicher ein guter Weg ist. Was will ich erreichen, was ist real möglich. Ist sicher nicht immer einfach aber der Weg ist dass Ziel. Ich hoffe dass ich mich nicht zu negativ geschrieben habe, sonst müsste ich dies revitieren. Ich freue mich auf eine Rückantwort von Dir und auch von andern Betroffenen.
LG
Carl

01.12.2018 02:03 • #4


B
Hallo zusammen,

auch wenn hier schon etwas Zeit ins Land ging, die Frage, wie es sich entwickelt hat!?

Ich leide seit ca. 3 Monaten an einer mittelschweren Depression. Unruhe kenne ich auch, wechselt sich aber ab mit Phasen wo ich komplette Ruhe brauche. Die Unruhe die ich habe ist nicht auf ein Problem oder Auslöser zurückzuführen, sondern einfach diesen Zustand nicht so schnell verlassen zu können! Wie ist das bei dir bzw. euch?

Angstattacken habe ich auch, meistens wenn es ruhiger wird und meine Gedanken unglaublich bedrohlich wirken. Hier ist mehr das Chaos im Kopf bedrohlich als die Inhalte der Gedanken. Wie äußert sich das bei dir auf der gedanklichen Ebene? Kennst du bzw. ihr auch das Gefühl der Leere?

Deine Unzufriedenheit ist sicher gepaart mit Freudlosigkeit? Ein Kernsymptom welches mir auch stark zu schaffen macht. Dadurch habe ich keinen Antrieb zu zielgerichteten Tätigkeiten. Wie wirkt sich das bei dir bzw. euch aus?

Gibt es bei dir bzw. euch auch körperliche Symptome? Ich habe einen ständigen Druck im Kopf und ein Druck und Ziehen im Körper.

Viele Grüße und danke
bk

26.06.2019 12:44 • x 1 #5


Alexandra2
Hallo bk,
Ich bin schon lange krank, mit wechselndem Befinden.
Bei mir wechselt sich auch die Unruhe, zuletzt so schlimm, daß ich Tavor brauchte, mit dem großen Ruhebedürfnis ab. Die Unruhe scheint auf ein herannahendes Tief zu deuten und die Ruhe auf das Tief an sich und die Erholung danach. Es ist aber nur ein vager Eindruck.
Gedankliches Chaos ist Ausdruck des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms, das unterschiedlich schwer ausfällt. Das ständige Gedankengewimmel ist unglaublich anstrengend, wenn ich den Gedanken, um den es mir geht, herausfischen will. Das Rauschen und Plappern im Kopf kostet unglaublich viel Energie. Wie von Zauberhand wechselt es zur Totenstille, eine gähnende Leere drängt sich auf. Ich fühle mich wie im Sumpf, überall Nebel um mich herum. Bis das plötzlich vorbei ist und das Geplapper wieder da ist. Das macht mich fertig.
Ich musste mein Leben komplett ändern, die Antriebslosigkeit begleitet mich immer. Ich habe keine Zukunft, mache mir darüber keine Gedanken, weil es mich nur traurig macht. Ich kann mir nichts vornehmen, weil ich nie weiß, wieviel Energie ich dafür habe. Übernehme ich mich, gibts gleich die Quittung: ein Tief. Das einzige, was ich tun kann ist, nicht nachdenken.
LiebeGrüße Alexandra

29.06.2019 16:06 • x 2 #6


B
Oha. Das tut mir Leid.
Konnten Medikamente oder Therapie helfen?
Gibt es denn auch Tage mit Freude?
Gibt es auch Tage mit normaler Aktivität?

29.06.2019 16:28 • x 1 #7


Alexandra2
Hallo bk,
Medikamente helfen aus totaler Antriebslosigkeit heraus, helfen nach und nach die Erschöpfung zu verkleinern. Bis zum Zusammenbruch hatte ich eine unbekannte chronische Depression, die dann schwer war. In Kliniken lernte ich das als Burnout in der Depression, dann noch mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und Entwicklungstrauma kennen. Das war eindeutig zuviel für mich. Ich brauchte lange, das anzunehmen und mir selbst einen Überblick zu verschaffen. Einige Symptome beeinflussen sich gegenseitig negativ.
Freude empfinde ich nicht, eher Dankbarkeit daß ich lebe, wunderbare Freundinnen habe, ihnen wichtig bin. Sie sind alle sehr geduldig mit mir und ich versuche soviel Normalität wie möglich in den Tag zu bringen.
In der ambulanten Sozialpsychiatrie lerne ich meine Bedürfnisse kennen, die ich meist nicht benennen kann und ich lerne nicht in Panik zu geraten, wenn ein Tief kommt. Dadurch ist mir klar geworden, daß der GdB von 50 berechtigt ist.
Normale Aktivität habe ich nicht. Neben den Behandlungsterminen kann ich max 2 die Woche weitere bewältigen, wenn ich nicht aufpasse, naht ein Tief durch Überforderung. Ich muss sehr in mich gehen, um das Befinden zu erkennen und mich zu schützen. 1-2 Pausen am Tag brauche ich schon, aber das ist sehr viel weniger, als vor 2 Jahren. Da konnte ich max 1 Stunde aktiv sein zu Hause, den Rest der Zeit habe ich meist geschlafen.
Ich hätte schon gern mehr vom Leben, aber solange ich nicht weiß, was genau, versuche ich nicht darüber nachzudenken.
Liebe Grüße Alexandra

29.06.2019 17:17 • #8


B
Ich habe so ein Zustand gerade mal knapp 4 Monate und hoffe irgendwie wieder Fuss zu fassen. Mich so schwach zu akzeptieren fällt sehr schwer!
Der Wechsel zwischen Gedankenleere und Gedankenchaos ist am schlimmsten. Ich wünschte mir wieder Alltagsdenken zurück und die damit verbundene Freude, hoffentlich helfen Medikamente, bin am Dienstag erstmals beim Psychiater. Ich habe immer noch starke Angst vor einer Psychose wenn das Chaos einsetzt! Dazu wollte ich aber nochmal gesondert ein Thema aufmachen.

29.06.2019 17:43 • x 1 #9


Alexandra2
Liebe/r bk,
Ich habe vollstes Verständnis für Dich. Wenn Du beim Arzt warst, wird sich manches schon klären. Zögere nicht, alle Fragen, die Dich beschäftigen, zu stellen.
Medikamente können viel bewirken, wichtig wäre, ein neues Medikament solange zu nehmen, bis Du eine positive Wirkung spürst. Meist ist das nach ca. 14 Tagen der Fall, aber nicht viel länger (wenn Du bspw 5 Wochen auf eine Wirkung wartest, ist das verlorene Zeit). Und das beinhaltet auch, vom ewigen Auf und Ab der Gedanken schrittweise verschont zu werden. Das bedeutet dann automatisch mehr Ruhe im Kopf, eine Wohltat.
Und Psychotherapie? Machst Du die? Da kannst Du Dich anders verstehen lernen, im anderen Zusammenhang oder aus einer anderen Perspektive sehen. Dadurch baust Du auch Druck ab, der Druck, der Dich unbedingt wieder in die alte Form bringen will. Druck ist leider kontraproduktiv zur Depression, Stress ist Gift für unser Nervensystem.
Liebe Grüße Alexandra

29.06.2019 18:41 • x 1 #10


B
Ja, auf Medikamente hoffe ich!
Psychotherapie habe ich begonnen, ich habe nur den Eindruck, dass ich für Themen noch nicht so zugänglich bin, es setzt sich nichts auf meine Festplatte. Hängt vielleicht mit der Merk- und Konzentrationsstörung zusammen. Ich denke, dass wird aber noch helfen.
Druck verspüre ich keinen, es ist eher ein nichts ohne große Anspannung.

29.06.2019 19:00 • x 1 #11


Alexandra2
Ja, die wichtige Psychotherapie ist für uns mittelschwer Depressive die 2. Behandlungssäule. Wer hätte das gedacht. Die 1. Säule sind Medikamente. Und die stellst Du bald auf. Mit dem richtigen Medikament geht es Dir bald besser. Und bis dahin: nicht nachdenken
Liebe Grüße Alexandra

29.06.2019 19:30 • x 1 #12


A


Hallo Steffen80,

x 4#13


B
Heute war ich beim Psychiater. Das war ein guter Termin für die pharmakologische Säule. Er möchte einen Behandlungsversuch mit dem Medikament Reagila starten, welchen ich dann heute starte. Zudem nehme ich weiter Johanniskraut. Gedankenleere oder wilde wirre Gedanken, alles beide darf wieder zu Alltagsgedanken werden. hat noch jemand Erfahrungen mit dem Medikamenten oder grds. Erfagrung zu den Symptomen der Leere mit Kopfdruck und diffusen Körperempfindungen?

02.07.2019 20:19 • #13

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