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Absage von Tagesklinik

M
Hallo liebe Leute,

Ich bin gerade richtig verzweifelt. Ich war gerade bei der Aufnahme in der Tagesklinik und der Chefarzt hat mir die Aufnahme verweigert mit der Begründung, dass die Klinik zu weit weg von meinem Zuhause wäre (1std Fahrt) und dass ich nicht in einer fachärztlichen Behandlung bin bzw. nicht alle ambulanten Therapie-Möglichkeiten ausgeschöpft habe.

Ich bin seit 3 Jahren in der ambulanten Psychotherapie wegen einer Depression und Angststörung. Beim Psychiater war ich 2 Mal, beide Male nur wegen einer Bescheinigung bzw. Tagesklinik-Einweisung. Medikamente nehme ich nicht (mehr), deswegen erscheint mir eine Behandlung von einem Psychiater sinnlos. Der Oberarzt meinte, ich solle in eine Ambulanz von einer Klinik bzw. eine ambulante Ergotherapie machen bevor ich in eine Tagesklinik darf. Weil diese geht nur wenn alle anderen ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Außerdem meinte er, Krankenkasse würde eine Behandlung nur von einer Wohnort-nahen Klinik genehmigen und erst nach ausreichnender Facharzt-Behandlung.

Stimmt es so und durfte er mich abweisen ohne ein Bild von meiner Problematik zu machen? Er hat keine einzige Frage zu meinen Symptomen gestellt.

Ich bin in eine Tagesklinik weil ich in meiner Therapie seit etwa 2 Jahren stecken geblieben bin, ich komme überhaupt nicht vorwärts. Unter anderem weil ich Termine nur alle 2 Wochen habe, weil meine Therapeutin zu voll ist. Ich habe schon oft thematisiert, dass es mir nicht ausreicht, dann hat sie die Idee mit der Tagesklinik reingeworfen.

Ich bin gerade echt verzweifelt weil das meine Einzige Hoffnung auf eine Heilung war. Alle Psychotherapeuten in meiner Umgebung sind voll, gerade in der Corona Zeit ist es richtig schlimm geworden. In die Klinik von meiner Stadt wollte ich nicht, weil sie richtig schlechte Bewertungen im Internet hat. Menschen haben massenweise von Retraumtasierungen gesprochen und respektlosem bzw. rücksichtslosem Umgang. Die Tagesklinik in meiner Nachbarstadt, in der ich war, hat dagegen sehr gute Rezensionen, deswegen bin ich dahin.

Ich habe heute meinen Psychiater angerufen, er hat mir den Termin in einem Monat gegeben, also alles verschiebt sich nochmal auf eine unbestimmte Zeit. Auf den heutigen Termin habe ich 3 Monate gewartet. Ich kann das nicht mehr aushalten, von Stelle zur Stelle geschickt zu werden und nirgendwo eine Hilfe zu kriegen. Bitte helft mir.

08.02.2021 13:23 • x 3 #1


R
Hallo Meniken,
du das tut mir echt total leid, dass die dich in der Tagesklinik so abblitzen haben lassen.
Ich hab das so auch noch nicht gehört, weiss aber nicht ob dem jetzt wirklich so ist. Vielleicht kannst du mal bei deiner Krankenkasse nachfragen wie die die Sachlage sehen.
In therapeutischer Behandlung bist du ja, das stimmt dann ja so gar nicht, dass du nicht alle ambulanten Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft hast.
Vielleicht bezieht er das auch darauf, dass du nicht in psychiatrischer Behandlung bist und keine Medikamente nimmst? Aber verstehen kann ich das nicht.
Hast du dir vielleicht schon mal Gedanken über eine Reha gemacht? Mir hat das damals sehr geholfen.
Ach, ich wünsch dir alles Gute und dass sich Möglichkeiten für dich ergeben!
Robbe

08.02.2021 13:45 • x 3 #2


A


Hallo Meniken,

Absage von Tagesklinik

x 3#3


M
Hallo Robbe, danke für dein Verständnis! Ja er meinte, ich wäre nicht ausreichend fachärztlich behandelt worden bin. Damit meinte er die Behandlung von Psychiater. Ich habe ihm erklärt, dass ich keine Medikamente nehmen möchte,und deswegen da nicht in Behandlung bin. Er sagte ich soll mich an die örtlichen Ambulanzen wenden und eine ambulante Ergotherapie machen. Ich habe in der Ambulanz meiner Stadt angerufen, sie meinte sie nehmen keine Patienten mit meiner Diagnose auf. Ergotherapie wäre für mich sinnlos, da es um Alltagsstrukturierung geht. Dafür habe ich eine Betreuerin von ambulant betreutem Wohnen, die genau das mit mir seit 1,5 Jahren macht.

Der einzige Grund, der vielleicht zählen könnte: das ich eine Stunde hinfahren muss. Er meinte es wäre zu weit, ich müsste mir was Wohnort-nahes suchen. Aber das kann ich doch wohl selbst entscheiden, oder?

Über eine Reha habe ich noch nicht nachgedacht. Das wäre dann voll- stationär? Und was genau ist da bei dir passiert? Finden da auch Therapien statt?

12.02.2021 17:21 • x 1 #3


Irgendeine
Psychiatrische Akutkliniken haben Einzugsgebiete. Leute, die da leben, müssen bei Behandlungsbedarf auf jeden Fall genommen werden. Da die Kliniken in vielen Regionen überfüllt sind, nehmen sie nur noch auf, was unbedingt sein muss, sprich ihr Einzugsgebiet. Gerade seit Corona ist das nochmal heftiger geworden.
Das trifft auch auf Tageskliniken zu.

Die (mittlerweile) für mich zuständige Klinik, ist auch nicht toll und ich habe schlechte Erfahrungen gemacht. Im Notfall werde ich trotzdem da landen.

Ich hatte vor meinem ersten Klinikaufenthalt gar keine feste ambulante Thera und auch nicht so wirklich einen festen Psychiater. Bei mir war es allerdings auch eine stationäre Notfalleinweisung.
Ambulante Ergo hatte ich zur Überbrückung auch. Mehr als 'ne nette Bastelstunde war das allerdings nicht.

13.02.2021 12:06 • x 2 #4


R
Hallo Meniken,
die Reha wurde bei mir durch die Rentenversicherung genehmigt, ist aber auch durch die Krankenkasse möglich.
Ja, es werden dort auch verschiedene Therapien durchgeführt: Gesprächstherapie, Kunsttherapie, Einzelgespräche mit den behandelnden Ärzten, Sporttherapie, Musiktherapie usw. Das wäre vollstationär.
Mir hat es geholfen, weil ich viele Dinge erkennen durfte, die mich belasten, die wichtig sind um gesund bzw. stabiler zu werden und die Gemienschaft mit anderen Betroffenen hat mir auch sehr gut getan.
Ich wünsche dir alles Gute,
Robbe

13.02.2021 12:48 • x 1 #5

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