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Wer solche Eltern hat, braucht keine Feinde

V
Hallo, ich bin ganz neu hier und habe heute eine Stunde gesucht, um dieses Forum zu finden. Anlass war das große schwarze Loch, dass mich gestern eingesaugt hat. Ich habe in einem Seniorenforum ein Anliegen vorgebracht, in dem es um meine erwachsene Tochter ging. Sie zieht aus der gemeinsamen Wohnung mit dem Partner und dessen beiden Kindern aus, weil sich das Zusammenleben mit dem 10jährigen Sohn immer schwieriger gestaltet ( auch für mich ist der Junge eine Herausforderung, die ich nicht mehr annehmen kann und will). Zu diesem getrennt wohnen - gemeinsam erleben bat ich um Tipps und Erfahrungen.
Allererste Botschaft war raushalten. Das ist mir schon klar. Mein Problem ist viel eher, was passiert mir, wenn's schief geht?
Eltern sind dann für ihre Kinder da, hören zu, trösten, fangen auf . . . Das mach ich bei meiner Tochter schon ihre ganzen 35 Jahre lang. Um's mal abzukürzen - wir haben alles durch von kindlichen Diebstählen über Schule schwänzen bis zu Dro., wohnen im betreuten Wohnen als Teenie, inklusive Ausreißen. Jetzt arbeitet sie als Ergotherapeutin in einem Pflegeheim und bekommt sehr viel Anerkennung von Kollegen, Patienten und der Heimleitung. Und nun klemmst privat. Ehrlich gesagt, geht es mir selbst immer so lala.Ich habe Angst,vor dem was kommt. Ich weiß, gewöhnlich wird alles halb so schlimm.
Aus der Bahn hat mich der Überschriftensatz geworfen. Das ist ein Kommentar aus dem anderen Forum. Da habe ich die Frage gestellt, ob ich präsent sein muss, falls bei meinem Kind was schief geht. Und jetzt frage ich mich, ob ich der Feind bin? Ich übe gerade, mich anzunehmen und zu lieben und peng . . .

23.02.2022 15:38 • x 1 #1


A
Herzlich willkommen im Forum, liebe @veroreiter !
Deinen Bericht habe ich mit großem Interesse gelesen. Für mich selber gesehen gehen bei diesem Satz
Zitat von veroreiter:
Da habe ich die Frage gestellt, ob ich präsent sein muss, falls bei meinem Kind was schief geht.

meine eigenen Alarmglocken an. Präsent sein müssen, falls das Kind in Schwierigkeiten ist. Wie sehr hänge auch ich in diesem Thema.

Wir sind gewiss nicht der Feind, sondern genau richtig, wie wir nun mal sind.
Viele Grüße von Anchi

23.02.2022 16:11 • x 2 #2


A


Hallo veroreiter,

Wer solche Eltern hat, braucht keine Feinde

x 3#3


aurora333
Auf von mir ein Willkommensgruss @vorreiter. Ich schliesse mich Anchis Votum an, und ich denke auch, dass es wichtig ist (obwohl für Eltern..habe auch Kinder...schwer) den Jungen zu vertrauen, dass sie die für sie richtigen Entscheidungen treffen.

Du schreibst, dass Deine Tochter nun beruflich gut verankert ist. Bestimmt hat dies ihr Selbstwertgefühl gestärkt, so dass sie ev. erst jetzt erst in der Lage ist, etwas auszuführen und durchzuziehen, dass sie schon lange belastet: nämlich sich von ihrem Partner zu trennen.

Zwar weiss ich nicht, wie die konkreten Verhältnisse in diesem Haushalt sind, doch ich habe schon öfters gehört, dass es zwischen Partnern zu Trennungen kam, weil sich der/die neue Partnerin nicht genügend unterstützt fühlte vom Vater seines schwierigen Kindes.

Ich habe den Eindruck, dass Du im Moment Deiner Tochter am meisten helfen kannst, wenn Du sie in ihrer Entscheidung unterstützt.

24.02.2022 09:35 • x 2 #3


buddl1
Sei dir sicher,
du wirst nicht als Feind angesehen,
es mag vorkommen, dass einen Hass, Wut und so manches Wort erreicht,
gerade von denen die wir doch am meisten lieben.
wem sollen sie es sonst so ungestraft noch geben, wenn alls zerbricht?
... nur uns!
weil wir zuhören und selbst mit Tränen in den Augen, sie nicht loslassen werden.
die gehören zu uns, sind unser Fleisch und Blut.
und ja, wenn auch selten und leise, manchmal auch beschämend,
bitten sie dann um Verzeihung, weil wir immer noch da sind, zu ihnen halten.
das ist unser Los als Eltern, unsere Pflicht, unsere Liebe!

du kannst nicht immer präsent sein, was auch passiert,
wenn sie Ü18 sind, tragen sie ihre Entscheidungen gute wie schlechte.
die Zeit wird ihnen zeigen, was daraus wird,
und wir sind dann dabei,
wenn sie es zulassen, können....
buddl1,

24.02.2022 09:44 • x 1 #4


V
Ich danke euch ganz herzlich. Es tat mir gut, zu lesen, dass meine Gefühle und Gedanken legitim sind. Es geht jetzt so viel leichter, an diese neuen Lebensumstände zu denken. Obwohl ich mich immer noch frage, ob z.B. zu Ostern alle 4 zu Besuch kommen oder nur mein Kind. Mein Herz möchte nur Tochter und das Bonus Enkel Mädchen sehen. Ich bereite mich darauf vor,allen vieren die Tür zu öffnen.

24.02.2022 15:08 • #5


buddl1
genau so,
es ist dein Privileg geworden,
sie willkommen zu heißen, sie zu lieben
und zu sehen, was aus ihnen geworden ist.
Gesund und voller Tatendrang und ja
wenn dann noch ein Enkel so herzerfrischend die eigene alte Seele belebt,
was,
was verlangt man mehr...

... als die Oma meiner Frau noch lebte,
sie im Altenpflegeheim wartete auf den letzten unweigerlichen Tag,
wir diese regelmäßig nur besuchten, die anderen Enkel keinen Sinn darin sahen,
ihre eigenen Kinder schon lang vorher gehen mussten.
Sie genoß in vollen Zügen, das nicht nur wir sondern mit unseren Kindern,
wen auch nur für einen kurzen Augenblick den Alltag durchbrachen und
sie konnte so herzlich lachen und verzeihen, mit Schabernack bis um Schluß,
es war nie ein wehklagen nur noch mal solch junge Hände halten, in diese kleinen so klaren
Kinderaugen schauen und zu sehen,
das darin wir weiterleben.

auch sie hat längst ihre Augen geschlossen,
aber genau in solchen Beiträgen wie dem deinigen,
bin ich dieser Frau so na und immer ihren letzen Satz u hören,
auch das schaffen wir noch, alles Sche*ße, deine Elli.
buddl1,

25.02.2022 09:50 • x 2 #6

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