Depressionen - wie sagt man es den Eltern / Angehörigen?

Cherry28
Hallo miteinander,

ich weiß nicht genau, wo mein Thema richtig angesiedelt ist... daher versuche es hier.

Ich leide ja seit mehreren Jahren unter depressiven Episoden, 2013 hatte ich dann endlich die Kraft und den Mut, mir das alles einzugestehen, einen Arzt einzubeziehen und eine Therapie zu beginnen. Die probatorischen Sitzungen haben ca. Mitte / Ende Oktober begonnen, nun läuft natürlich schon die Therapie an sich.
Bis heute habe ich weder meinen Eltern noch meinem Bruder erzählt, dass ich unter Depressionen leide und eine Therapie mache. Ich weiß, dass insbesondere meine Eltern sich unglaublich viele Sorgen machen, wenn sie wissen, dass ihre Kinder Probleme haben, krank sind o.ä. Das möchte ich eigentlich vermeiden, sie sollen sich keine Gedanken um mich machen. Andererseits habe ich so das Gefühl, dass ich sie anlüge, und das möchte ich selbstverständlich auch nicht.

Also, wie geht man das am besten an? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich weiß 1000%ig, dass sie mich deswegen nicht verurteilen o.ä. Ich weiß aber, dass sie sich viel zu viele Gedanken machen werden, was ja nicht nötig ist (vielleicht mache ich mir auch gerade zu viele Gedanken?!?!).

DANKE vorab für euer Feedback.

Viele Grüße
Cherry

02.01.2014 20:27 • #1


M
Liebe Cherry,

ich verstehe deine Gedanken, da haben viele Probleme mit.

Versuche es aber mal von der anderen Seite aus zu sehen. Vielleicht machen sich deine Eltern sowieso schon Gedanken, weil sie manches an dir nicht verstehen oder einschätzen können.
Wenn ich überlege, dass mein Sohn mir solch wichtige Ereignisse seines Lebens nicht mitteilen würde, wäre ich sehr enttäuscht und würde mir Gedanken machen, was ich wohl falsch mache.

03.01.2014 08:33 • #2


A


Hallo Cherry28,

Depressionen - wie sagt man es den Eltern / Angehörigen?

x 3#3


Knoten
Hallo Cherry,

Wenn du dir so sicher bist, dass deine Eltern dich nicht Verurteilen würden, geh auf sie zu und erzähle von deiner Depression. Lass sie auch im gleichen Moment wissen, dass du dich in Therapie befindest.

Vielleicht wissen deine Eltern nicht wirklich, was eine Depression ist. Bereite dich auf Fragen vor. Sie werden vielleicht auch Fragen, ob sie dazu beigetragen haben, so ging es vielen, die ich im laufe der Zeit kennengelernt habe.
Eine Depression ist neben all den Gefühlsproblemen auch ein Ungleichgewicht der Botenstoffe des Gehirns. Dieses Ungleichgewicht wird sehr oft durch Medikamente ausgeglichen.
Wird deine Therapie durch Medikamente unterstützt?

03.01.2014 21:14 • #3


Cherry28
Hallo und danke für euren Input und eure Denkanstöße.
Sicherlich haben sie schon mitbekommen, dass ich mich manchmal etwas - wie soll ich sagen - merkwürdig verhalte. Sie haben auch in der Vergangenheit mitbekommen, dass es mir nicht immer gut ging, da ist es nur fair, ihnen endlich eine Erklärung dafür zu liefern. Ich habe ohnehin schon zu lange gewartet!
@ Knoten: ich nehme Citalopram 20mg, diese neigen sich allerdings nun dem Ende zu. Ich hoffe, es geht auch ohne gut weiter, ansonsten muss ich mir nochmal was verschreiben lassen.
Danke und viele Grüße
Cherry

07.01.2014 21:19 • #4


Knoten
Hallo Cherry,

Deine Entscheidung es deinen Eltern zu sagen ist die Richtige! Eltern sind in solchen Dingen meisten die Letzten, die in irgendeiner Form Ablehnung zeigen.
Nur bei einem schlechten Kind Eltern Verhältnis weiß man da nie.

Das Citalopram einfach abzusetzen halte ich für keine so gute Idee. Du solltest vorher mit Deinem Arzt darüber sprechen. Von 20mg auf 0mg zu gehen ist bei Citalopram nicht der richtige Weg. Es sollte mit mindestens einem Zwischenschritt ausgeschlichen werden. So zumindest hat mein Psychiater es mit mir gemacht.

10.01.2014 09:41 • #5


Cherry28
Ich bin mir auch sicher, keine Ablehnung zu erfahren, und dennoch bin ich aufgeregt. Nachher werde ich es ihnen sagen

Ich bin erst von 20 auf 10mg gegangen bei den Citalopram.

10.01.2014 10:50 • #6


Knoten
Hallo Cherry,

schön das du die Entscheidung getroffen hast!
Ich bin sehr neugierig, wie das Gespräch mit deinen Eltern ausgegangen ist.

Mit dem Citalopram... meinst du nicht, dass es ratsam wäre erst mit einem Arzt darüber zu sprechen?

10.01.2014 23:34 • #7


Cherry28
Hallo,
das Gespräch mit meinen Eltern war völlig locker. Sie haben ja in der Vergangenheit schon gemerkt, dass was nicht stimmt und nun haben sie die Erklärung. Sie finden es super, dass ich mir helfen lasse :-) Also alles in bester Ordnung.

@Knoten: es war ja meine Ärztin, die mir empfohlen mit den noch übrigen Tabletten auf 10mg runtergehen. Ich nehme an, das soll einer langsamen Entwöhnung dienen, denn meine Therapeutin sagte, dass 10mg unterhalb der Wirkungsgrenze seien?!

Danke und liebe Grüße
Cherry

11.01.2014 12:57 • #8


A


Hallo Cherry28,

x 4#9


Knoten
Hallo Cherry,

es ist schön zu lesen, dass dein Gespräch so locker und verständnisvoll war!

Wenn das Ausschleichen auf Rat deiner Ärztin war, ist es natürlich richtig. Dein Körper hat bei 10mg noch einen minimalen Spiegel abzubauen, doch du merkst die Wirkung dessen nicht mehr. Deinem Hirn wird langsam die Unterstützung entzogen

11.01.2014 14:11 • #9

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