Tochter hat Angststörungen und braucht Hilfe

A

Liebes Forum,

habe schon einiges gelesen, was andere Angehörige so schreiben und vieles spricht einem aus der Seele..

Ich möchte kurz die Situation meiner 19 jährigen Tochter schildern;
als Kind war sie schüchtern und zurückhaltend, als Teenie sehr introvertiert und entwickelte mit ca.
15 Jahren eine Eßstörung in Richtung Magersucht..
Als sie diese ca 1 Jahr später relativ gut überstanden hatte, ohne professionelle Hilfe ( diese lehnte sie ab..),
passierte folgendes: Nach einem Discobesuch wurde sie von mehreren Mädchen übelst geschlagen; zu folge
hatte das; diverse Hämatome im Gesicht und am Kopf, sowie diverse Kratzspuren an den Armen, deren Narben
noch zu sehen sind..
Darauf folgte wieder eine Eßstörung und Angststörungen, und sie war bereit, zu einer Therapie, danach Rehaklinik,
und einer ambulanten Therapie.

Noch immer, und trotz Therapie und Medies hat sie deppresssive Verstimmungen und Ängste, was ich gut verstehen
kann..Wobei sie ihre Medies leider nicht regelmäßig nimmt. .

Nun meine Frage, wie kann ich als Mutter helfen..Oft ist sie antriebsschwach,schafft es nicht ihre Zimmer aufzuräumen, auch in Dingen die wichtig für sie sind, z.B.
berufliche Belange ect.zeigt sie wenig Motivation.. Soll ich ihr diese Dinge abnehmen, oder wäre das eher kontraproduktiv..
Auch findet sie keine Motivation einem Hobby nachzugehen ;sie spricht dann über diverse Ängste.. soll ich versuchen sie weiter zu motivieren??

Es sind viele Fragen offen und ihre traurige, unmotivierte Stimmung zieht mich häufig auch mit runter.

Wäre für Ratschläge von Euch dankbar!

LG Alice

16.09.2012 18:53 • #1


S
Hallo Alice,
ich finde es gut, dass du versuchst deiner Tochter zu helfen!
Nur, was die richtige Lösung ist, kann ich dir auch nicht sagen, da jeder Mensch anders ist.
Spricht sie mit Dir?
Hat sie es bei ihrer Therapeutin angesprochen?

Wäre es nicht für dich eine gute Idee, dir selber professionelle Hilfe zu suchen?
Du schreibst ja selber, dass das Ganze auch dich herunter zieht.
Es ist sehr schmerzhaft mit ansehen zu müssen, wie das eigene Kind leidet.

Meinem Sohn ging es damals auch nicht so gut und er ließ sich hängen.
Ich saß ständig hinter ihm und schrieb ihm vor, was er zu machen hat.
Eben auch sein Zimmer aufzuräumen und sich einen Ausbildungsplatz zu suchen.
Irgendwann tat er es auch, aber nur weil ich ihn drängte.
Immer und immer wieder!!!
Er tat sonst nix von alleine.

Seinen Ausbildungsplatz erhielt er nur, weil ich ihm damit ständig im Nacken saß und nun er ist auch ganz glücklich in seinem Beruf.
Richtig war es aber trotzdem nicht von mir.
Eigene Entscheidungen treffen kann er weiterhin kaum und nun drängt ihn seine Freundin in gewisse Richtungen.

Du kannst deiner Tochter Anstöße in eine Richtung geben, aber wollen muss sie es von alleine.
Da sie ja scheinbar noch in Therapie ist, sollte sie es dort unbedingt ansprechen.

Ob ich dir helfen konnte, weiß ich nicht. Es war nur ein kleiner Anstoß von mir.

Deiner Tochter und dir wünsche ich alles Gute.

Liebe Grüße,
Sanni

16.09.2012 22:52 • #2


A


Hallo Alice1999,

Tochter hat Angststörungen und braucht Hilfe

x 3#3


A
Liebe Sanni,

vielen Dank für Deine Antwort,es ist für mich wichtig, mich mit anderen betroffenen Elternteilen auszutauschen zu können
und dann auch zu erfahren, dass es ähnliche Erfahrungen gibt..Es ist doch sicher sehr beruhigend für Dich, dass Dein
Sohn jetzt ganz glücklich in seinem Beruf ist..Und keine Entscheidungen treffen zu können..ist das typisch für die Erkrankung?

Das Problem in der Therapie anzusprechen..tja, ich glaube, sie selbst hätte Probleme damit..würde es vielleicht auch nicht wahrhaben wollen..sie redet sich auch gerne aus Dingen heraus..stellt sich ihrer Problematik nicht so wirklich..aber klar
irgendwie zu verstehen,z.B. sie ist fast 20J und hat als einzige den Führerschein noch nicht, mir gegenüber äußert sie Ängste einen Unfall haben zu können..deswegen mache ich ihr auch diesbzgl keinen Druck..

Und ihre Antidepressivas nimmt sie unregelmäßig, die wirken eh nicht richtig.., aber ich sehe das anders, bemerke die Wirkung deutlich..wie war das bei Deinem Sohn?

Mir Hilfe zu holen..meinst Du auch therapeutisch? Oder medikamentös..?

Lieben Gruß, Alice

17.09.2012 12:36 • #3


S
Hallo Alice,
ob ich nun die richtige Ansprechpartnerin für dich bin, weiß ich nicht!
Vielleicht meldet sich nochmal jemand anders bei dir?

Mein Sohn war niemals in Behandlung. Leider war ich damals noch nicht so weit seine Probleme als solche zu erkennen.
Jetzt lässt er sich in diese Richtung nicht mehr von mir lenken.

Deine Tochter sollte unbedingt ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, sonst können sie nicht richtig wirken.

Meine Kinder haben auch erst spät ihren Führerschein gemacht, vielleicht sollte das die kleinste Sorge sein.
Meine Tochter war bereits 25 jahre alt, mein Sohn 22 Jahre.
Irgendwann kam dann doch das Bedürfnis selber Autofahren zu können, da habe ich niemals Druck gemacht.
Das war für mich das allerkleinste Übel.

Mit professioneller Hilfe für dich meinte ich einen oder eine Psychologin, da du ja doch mitleidest, was ja wirklich vollkommen nachvollziehbar ist.
Du brauchst sicherlich jemanden zum reden?
Vielleicht gibt es in deiner Gegend auch Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen für Angehörige?

Ich wünsche deiner Tochter und dir viel Erfolg!!!

Liebe Grüße,
Sanni

19.09.2012 23:30 • #4


Brave
Hallo Alice,

habe erst heute Deinen Thread gelesen.
Ja - es ist eine richtige Gratwanderung wieviel Hilfe wir geben müssen/sollen und was sie einfach alleine schaffen müssen.
Ich habe auch da schon einiges falsch bei meinem Sohn gemacht - aber immer mit besten Wollen für ihn.

Man wird als Angehöriger leider in dem Alter auch nicht mit in die Therapie mit einbezogen - das man auch mal ein Gespräch hätte wie man besser und richtiger unterstützen kann.
Mein Sohn leidet auch unter Angststörungen... die sich jetzt mit den Jahren noch verschlimmert haben. Darunter auch soz. Phobie.
Ob er heute nochmal den Führerschein machen und schaffen würde???? Ich könnte es nicht sagen.

Welche Therapieform hat Deine Tochter, Gesprächst- oder Verhaltenstherapie? Oder noch was anderes?

Bei meinem Sohn hilft jetzt nur noch eine intensive und lange Verhaltenstherapie... Und das weiß er selber auch. Ob er es allerdings schaffen wird eine Therapie zu beginnen und vor allem durchzuhalten?
Denn die Denkmuster im Gehirn müssen sich ändern.
Ich wünsche Dir die nötige Kraft um für Deine Tochter dasein zu können.

LG Brave

23.09.2012 17:27 • #5

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