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Therapeutin sagt verletzende Dinge zu mir

M
Hallo,

ich leide an Depressionen und bin seit 2,5 Jahren in Behandlung (tiefen fundierte Psychotherapie).
Seit einiger Zeit macht meine Therapeutin immer wieder verletzende Bemerkungen. Ich fühle mich danach noch wertloser als vorher. Und weine deswegen sehr oft. Ich habe sie deswegen schon angesprochen und versucht zu erklären,dass mir diese Bemerkungen (auf meine Person bezogen) sehr verletzen. Doch sie nickt dann nur und sagt dazu einfach nichts und später fängt sie wieder an. sie erlaubt sich in meinen Augen zu viel. Ist sehr wertend. Ich traue mich nicht mehr hinzugehen geschweige denn persönliche Dinge zu erzählen. mir geht es sowieso schon so schlecht und das weiß sie kann dann nicht noch sowas von IHR gebrauchen. Möchte lieber aufgebaut werden und nicht niedergemacht.

Was kann ich in so einer Situation tun?
Danke für Tips.

Grüße

18.04.2019 21:00 • x 4 #1


Mabaja
Hallo Meeresblick,
der Sinn und Zweck einer solchen Therapie erschließt sich mir nicht. Ich werde auch tiefenpsychlogisch fundiert psychotherapiert, aber verletzend ist so ein Gespräch nie aufgebaut. Manche Bemerkung empfinde als verletzend, aber nicht, weil mein Arzt mich beleidigt, sondern weil er etwas über mich behauptet, was nicht stimmt, und mir dadurch das Gefühl gibt, dass er nicht richtig zuhört.
Aber bei dir scheint es um etwas ganz anderes zu gehen. Du hast deine Therapeutin darauf angesprochen und das finde ich prima. Leider ohne Erfolg und das finde ich mies . Wenn es dir wichtig ist, die Therapie bei ihr fortzusetzen, würde ich beim nächsten Termin gar nichts sagen, einfach stumpf aussitzen, bis sie dich fragt, was los sei. Dann kannst du ihr deine Frage erneut stellen. Gib dich nicht mit einem Nicken zufrieden, beharre auf eine Erklärung. Das mag vielleicht deine Therapiestunde kosten, aber ich schätze, es wird wichtig für dich sein, eine Antwort zu erhalten. Damit kommst du aus der Opferrolle raus.
Ansonsten bleibt dir nur, dich nach einer anderen Therapeutin umzuschaun. Du musst da nicht auf Teufel komm raus bleiben.

Gruß
Julienne

18.04.2019 21:47 • x 3 #2


A


Hallo Meeresblick,

Therapeutin sagt verletzende Dinge zu mir

x 3#3


D
Hallo Meeresblick
Schöner Nickname übrigens.
Ich sehe das auch so wie Julienne.
Falls du den Mut und die Kraft hast, sage es noch mal bei dem nächsten Therapie Gespräch.
Falls nicht, was nicht schlimm ist, würde ich mich auch nach einer anderen Therapeutin umschauen.
Nach meiner Erfahrung, werden bei einer Tiefenpsychologischen Therapie auch unangenehme Dinge aufgedeckt, aber es sollte nicht so sein, dass du dich abgewertet fühlst
Das habe ich ehrlich gesagt noch nicht gehört.
Gegebenfalls kannst du dich an die Krankenkasse wenden und mal nachfragen?
Manchmal merkt ja erst in einer Therapie, dass es doch nicht das Richtige ist.
Möglichkeiten gibt es immer!
Das Vertrauen zu deiner Therapeutin scheint ja auch irgendwie gebrochen zu sein.
Vertrauen ist eine wichtige Basis für die Therapie!
Darauf wird ja weiter aufgebaut.
Also überlege dir es in Ruhe noch mal, ob du dir eine weitere Therapie dort vorstellen kannst?
Laut meiner Wahrnehmung und aus der Ferne würde ich mich wahrscheinlich anders entscheiden
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut, und lass dich nicht von deinem Weg abbringen.

Liebe Grüße
Dreamcatcher

19.04.2019 08:53 • x 1 #3


Flocon_de_Neige
Hallo Meeresblick,

ich sehe nur eine Möglichkeit. Auf jeden Fall und zwingend ein Wechsel der Therapeutin / des Therapeuten. Dieses Verhalten Deiner Therapeutin ist inakzeptabel und indiskutabel.

Vielleicht kannst Du auch mit Deinem behandelnden Fach- oder Hausarzt darüber sprechen. Du brauchst in diesem Fall eine unterstützende Vertrauensperson.

Laß Dich bitte auch von Ihr nicht einlullen. Und, wenn möglich, reiche eine Beschwerde bei der zuständigen Krankenkasse ein. Sowas darf man nicht durchgehen lassen.

Es kann nicht sein, daß einige Therapeuten ihre Kompetenzen ausnutzen oder überschreiten und mißbrauchen mit dem Ergebnis, daß es den Patienten danach noch schlechter geht.

Laß Dich bitte nicht so behandeln!

Alles Gute

19.04.2019 09:03 • x 4 #4


E
Guten Morgen Meeresblick!
(oh ja, der Nick ist total schön. )

So ganz generell kann ich mich meinen Vorschreibern nicht anschließen, da mir halt ein Beispiel fehlt und wir hier keine Hintergründe kennen.
Manchmal tut Therapie auch weh und ist unangenehm, ich finde es schwierig, hier wirklich ein Urteil oder eine Empfehlung auszusprechen.

Wenn du dich verletzt fühlst ist das etwas, was zunächst mit dir zu tun hat- ich gehe jetzt erstmal nicht davon aus, daß sie dich bewußt kränken oder verletzen will.
Du bist seit 2,5 Jahren bei ihr und offenbar hattet ihr bisher ja auch eine lange und vertrauensvolle therapeutische Beziehung, ansonsten wärst du nicht geblieben.

Was hat sich geändert?
Was sagt sie zu dir, das dich verletzt?
Konflikte zwischen TherapeutIn und PatienIN haben immer einen Bezug und sollten IMMER auch irgendwie geklärt werden, möglicherweise triggert sie auch etwas bei dir.

19.04.2019 09:38 • x 5 #5


Flocon_de_Neige
Zitat von Resi:
Wenn du dich verletzt fühlst ist das etwas, was zunächst mit dir zu tun hat- ich gehe jetzt erstmal nicht davon aus, daß sie dich bewußt kränken oder verletzen will.


Meeresblick hat lt ihrer Aussage die Therapeutin darauf angesprochen - diese nickte wohl blos und lies es unkommentiert.

Das sagt doch alles. Als Therapeutin sollte sie das klären, wenn schon die Patientin darauf hinweist und sie sich sichtlich unwohl fühlt. Dies aber mit einem Nicken abzutun und einfach weitermachen wie gehabt geht in meinen Augen gar nicht.

19.04.2019 09:44 • x 5 #6


E
Ich hab das schon gelesen, Flocon, aber wir kennen nicht den ganzen Kontext.

Wir wissen nicht, was dahinter steckt, welche therapeutische Maßnahme dahinter steckt, was gesprochen wurde.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, welche Konflikte ich früher mit meiner Thera (vor vielen Jahren) hatte, die mich auch aus meiner damaligen Situation herausholen wollte- schließlich waren die Sitzungen (also die Anzahl) begrenzt und irgendwann mußte sie mich auch povozieren, um einen Fortschritt zu erzielen.
Das kann gelingen, wenn es zuvor eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gab.
Ich wußte damals, daß sie mich mag, daß sie mir nichts Böses will, daß sich ihre Provokation auf dieses eine Thema bezogen hat und nicht auf meine Person, es war ein Lernprozeß für mich und ein schmerzvoller, aber wichtiger.

19.04.2019 09:54 • x 5 #7


Flocon_de_Neige
Zitat von Resi:
Wir wissen nicht, was dahinter steckt, welche therapeutische Maßnahme dahinter steckt, was gesprochen wurde.


Das stimmt schon, aber selbst wenn das eine Methode ist, wie kann ich die Patientin So! zurücklassen?

Ich denke, daß es schon Überwindung kostet, der Therapeutin zu sagen, daß man sich aufgrund von Äußerungen der Therapeutin unwohl fühlt. Zudem, wenn die Patientin psychisch labil ist, kann sowas ganz ganz leicht nach hinten los gehn.

Stimmt, wir kennen die Vorgeschichte und die Hintergründe nicht. Trotzdem finde ich das Verhalten der Therapeutin nicht in Ordnung, egal ob Methode oder nicht.

19.04.2019 10:01 • x 3 #8


Mabaja
@Resi
Zitat:
So ganz generell kann ich mich meinen Vorschreibern nicht anschließen, da mir halt ein Beispiel fehlt und wir hier keine Hintergründe kennen.
Manchmal tut Therapie auch weh und ist unangenehm, ich finde es schwierig, hier wirklich ein Urteil oder eine Empfehlung auszusprechen


Einen therapeutischen Hintergrund könnte man vermuten. Jedoch kann es nicht das Ziel sein, dass eine Patientin aus Angst vor einem weiteren Gespräch die Therapie gänzlich abbricht. Wenn die Therapeutin provozieren will, ist ihr Ziel erreicht - nun sollte auch eine Aufklärung erfolgen, bevor es zu spät ist.
Psychotherapeuten sind nicht davor gefeit, selbst psychisch zu erkranken. Mein Therapeut war während meiner Behandlung an Burnout erkrankt und kam mir fremd und aggressiv vor. An sowas kann man ja auch mal denken, wenn eine Therapeutin so aus dem Nichts ihre Strategie ändert und sich nicht erklären will.
Ich habe Meeresblick lediglich angeraten, hartnäckiger nachzuhaken und wenn das erfolglos bleibt zu wechseln.

19.04.2019 10:44 • x 4 #9


E
Halte ich für den falschen Ansatz und es ist für mich auch zu sehr schwarz/weiß-Denken.

Wie gesagt:
Wir wissen zu wenig und ich persönlich finde es absolut nicht okay, daß wir uns da wirklich einmischen und Ratschläge erteilen.

Eine Therapie ist ganz selten eine Comfort-Zone, sondern richtige Arbeit und oft auch unangenehm.


Und nochmal:
Wir sprechen hier von einer bereits lang bestehenden therapeutischen Beziehung, nicht von einer, die erst noch wachsen muß.
Es gibt ganz oft Punkte, an denen es richtig schmerzhaft wird, aber genau da muß man nachhaken.
Man muß in den Konflikt gehen, weil es auch mit einem selbst zu tun hat.

Julienne, ich gebe dir gerne recht, daß Therapeuten auch Menschen sind, ja auf jeden Fall.
Man darf sie auch hinterfragen und es kann sicherlich vorkommen, daß sich einer irrt.
Aber wir stecken nicht in dieser Beziehung!
Wir wissen einfach zu wenig!
Wie oft hab ich selbst erlebt, daß irgendetwas war und ich völlig verstört nach Hause ging, weil die Stunde vorüber war- auch das ist ein Lern- und Reifeprozeß, daß meine Therapeutin nicht meine enge Vertraute ist, sondern eine Ärztin, die bezahlt wird, damit sie mir hilft.

19.04.2019 11:03 • x 2 #10


Mabaja
Zitat von Resi:
Wir wissen einfach zu wenig

Jap, alles was wir wissen, ist, dass Meeresblick Angst hat, sich deshalb vor weiteren Therapiegesprächen drücken möchte und hier um Rat fragt.

19.04.2019 11:44 • x 1 #11


Mabaja
Hoffentlich haben wir mit dieser Diskussion Meeresblick nicht verschreckt - aber ich mag es nicht, wenn man mir Schwarz-Weiß-Denken oder Vorverurteilung unterstellt.

19.04.2019 12:03 • x 2 #12


D
@julienne
Oh, das mit dem Verschrecken habe ich mir auch gedacht
Deswegen mag ich dieses Forum eigentlich, da es nicht so an das Eingemachte geht.
Wir können ja nur von unseren Erfahrungen sprechen.
Jeder tickt eben anders.
Die Frage ist, was würde dir gut tun, liebe Meeresblick?
Was wünscht du dir?
Was brauchst du?
@resi: Ja, Therapeuten sind auch nur Menschen.
Meine Therapeutin hat selbst die Reissleine gezogen und hört zum Herbst auf.
Die Schilderung von Meeresblick bezüglich des Verhaltens der Therapeutin kommt mir nur suspekt und paradox vor?
Auch nach 2.5 Jahren muss es doch noch einigermaßen passen und man sollte sich wohlfühlen?
Differenzen gibt es immer mal und selbst muss man an sich stark arbeiten. Bei einer Verhaltenstherapie ist das ähnlich.
Nur wenn Meeresblick sich nach einer Therapie so schlecht fühlt, finde ich es bedenklich.
Da ich hochsensibel bin, sehe ich das eventuell dramatischer und nicht objektiv genug?
Zumindest kann man versuchen der Therapie dort eine 2.Chance zu geben und offene Worte zu sprechen?

19.04.2019 12:29 • x 3 #13


M
Hallo Ihr Lieben, vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Meinungen. Ihr habt mich nicht verschreckt.
Leider ist das Verhältnis schon seit einiger Zeit nicht mehr so vertrauensvoll wie es mal am Anfang war. (Da ging es um den Druck von ihr wieder mit der Medikation zu beginnen)
Ich wollte eigentlich nicht so ins Detail gehen, da man ja jetzt nicht die komplette Geschichte kennt. Aber ich werde es jetzt doch machen. Es geht um meine Arbeit. Zur Zeit habe ich es nichtso einfach dort. Möchte dort bleiben und habe eher Angst, dass ich den Job verliere. Einer meiner Vorgesetzten verhält sich mir gegenüber sehr seltsam und ich habe das Gefühl dass irgendwas geplant ist (Kündigung.)
Naja und meine Therapeutint sagte mir jetzt einige mal,dass ich in dem Bereich nicht richtig wäre. Ich sollte lieber eintönige arbeit machen und am besten im einem stillen Kämmerlein .
Also mit anderen Worten ohne direkten Menschenkontakt. Und versucht immer wieder mich im die Richtung zu drängen sich nach einem anderen Job umzuschauen, in einem anderen Bereich.
Das verletzt mich sehr. Ich mag meine Arbeit. Und bin dankbar dafür. Nur jetzt habe ich eine schwierige Phase und ja ich reagiere oft über, bin extrem gestresst und psychisch labil. (Auch durch viele andere Extrem-situationen in den letzten Monaten die ich hatte. )Und diese noch nicht verarbeitet habe.
Ich verstehe es so, dass man mich sozusagen nicht auf die Menscheit loslassen kann und diese vor mir beschützen müsse.da ich so anstrengend bin? Wenn ich direkte und konkrete Fragen stelle kommt nichts konkretes zurück. Erst habe ich gedacht dass sie sich versehentlich falsch ausgedrückt hat und es wieder korrigieren wird wenn ich sie darauf anspreche. Ich habe dabei geheult wie ein schlosshund; doch dann kam einfach nichts. Also es war ihr bewusst was sie gesagt hat und so sollte es auch rüberkommen. Dann hat sie ja wieder mit dem stillen kämmerlein angefangen. Ab diesem Punkt ging bei mir nichts mehr und war kurz davor aufzustehen und zu gehen weil es eben so wehtat.
Ich verstehe sie einfach nicht. Ich glaube früher war sie rücksichtsvoller und empathischer. Zum Schluss habe ich klar und deutlich gesagt,dass es mein Ziel ist diesen Job zu behalten.

Ich bin jetzt natürlich verunsichert.
Bin ich wirklich so schlimm? Klar nimmt man es sehr ernst wenn es dir eine Person sagt,die dich sehr gut kennt und eigentlich eine Vertrauensperson ist.
Meine Selbstzweifel sind größer geworden

Ich habe schon oft darüber nachgedacht abzubrechen;zu mal mir es doch nicht jedes mal noch schlechter gehen soll und ich mir noch mehr Probleme/Gedanken/Sorgen damit mache. Aber momentan ist es noch zu früh und ich kann es noch nicht. Brauche diese Stunden unbedingt und möchte es auch lieber mit ihr klären anstatt zu fliehen, nur klar bleibt die Angst,dass es beim nächsten Mal noch schlimmer wird. Und traue mich nicht mehr von den stress Momenten auf der Arbeit zu erzählen, da es sonst ja wieder heißt ich müsse den Bereich wechseln.

Ich finde den Punkt von Resi sehr interessant. Daran habe ich auch schon gedacht, dass vielleicht etwas bewusst provozieren wollte (ich würde es mir ehrlich gesagt wünschen, wenn das zum Prozess dazugehört), aber das kann ich nur sehr schwer einschätzen. Sie ist jetzt auch kein alter Hase in dem Beruf und auch nicht unnedingt die professionellste. (Sie erzählt sehr sehr sehr viel.)
Danke und Grüße
Meeresblick
Wünsche Euch sonnige Ostertage!

19.04.2019 13:04 • x 4 #14


D
Liebe Meeresblick,
Konflikte am Arbeitsplatz sind kompliziert.
Die letzten Jahre hatte ich ähnliche Dinge beim Job erfahren.
Ich verstehe dich, dass du deinen Arbeitsplatz behalten möchtest.
Bleibe dabei
Durch meine frühere Jobhopperei habe ich meine Probleme auch nicht lösen können.
Das Problem ist lediglich mit mir umgezogen
Du bist bestimmt nicht anstrengend:-)
Lass dir nicht sowas einreden.
Du hast Ecken und Kanten wie jeder und bist wertvoll!
Dir und euch auch schöne Ostertage

Liebe Grüße
Dreamcatcher

19.04.2019 13:26 • x 2 #15


E
Für dich/euch auch sonnige Ostertage

Ich möchte nochmal auf den Druck zurückkommen.

Empfindest du es als Druck, wenn sie nicht einverstanden ist mit dem, was du tust?
Was für Konsequenzen hätte denn ihr Druck?

Schau, du kannst es dir anhören, abwägen und entscheiden, du bist Herrin deiner Entscheidungen.

Eine Therapeutin hört natürlich auch die Dinge sehr gefiltert, weil sie in der Gesamtsituation nicht steckt.

Meine sagte mir mal was ähnliches, und ich war extrem verunsichert.
Fühlte mich unverstanden.
Aber im Prinzip machte sie mir lediglich eine Art Angebot, an meiner Situation etwas zu ändern und es war meine Entscheidung, es anzunehmen oder nicht.
Mein Problem damals war die Angst davor, daß sie mich ablehnt (so wie ich es immer kannte: Die Ablehnung in einer Angelegenheit habe ich gleichgesetzt mit Ablehnung meiner Gesamtperson), das erzeugt irre viel Druck in mir und- auch diesen Mechanismus hatte ich quasi intus:
Ich habe sie abgewertet, um mich wieder innerlich aufzuwerten.
Vielleicht ist das bei dir ähnlich, ansonsten klopp es in die Tonne

Ich finde es ganz klasse von dir, daß du dich dem Konflikt auch stellen möchtest.
Eine Therapeutin ist keine Zauberin, im besten Falle gibt sie dir ein Werkzeug mit, deine ganz eigenen Probleme zu lösen, so daß es dir so gut wie möglich geht.
Die meisten Therapeuten haben zudem Supervisionen, bei denen ihnen ihr Handeln gut reflektiert wird, trotzdem bleiben sie Menschen, die auch Fehler machen und ihre eigenen Geschichten mitbringen.

19.04.2019 13:33 • x 2 #16


Flocon_de_Neige
Zitat von Resi:
Wir wissen zu wenig und ich persönlich finde es absolut nicht okay, daß wir uns da wirklich einmischen und Ratschläge erteilen.


Du gibst auch Ratschläge, nur eben in eine andere Richtung.

Und ich denke (hoffe), daß das Forum hier offen ist, seine Meinung zu äußern. Das tun wir.


@Meeresblick

Nach Deinen ganzen Ausführungen erscheint mir Deine Therapeutin suspekt, denn sie beharrt auf ihrem Weg, so weiter zu machen, wie sie es für richtig hält, ohne auf Dich zu wirken, einzugehen oder auch etwas mitfühlend zu sein. Und ich denke, eine Therapie sollte nicht nur kalt sein, sollte nicht nur Arbeit sein, sie sollte auch Gefühle zulassen können und hinterfragen, warum diese Gefühle auftauchen und auch da eine Lösung zu finden. Gemeinsam - nicht den Patienten alleine zu lassen oder gehen zu lassen in einem sehr miesen Zustand.

Du mußt für Dich entscheiden, ob Du mit dieser Therapeutin weiter arbeiten kannst, ob Du die Gespräche, wie sie grad laufen, so verkraftest. Es hindert Dich aber auch nichts daran, einen neuen Weg zu starten.

LG

19.04.2019 13:47 • x 3 #17


E
Zitat von Flocon_de_Neige:
Trotzdem finde ich das Verhalten der Therapeutin nicht in Ordnung, egal ob Methode oder nicht.

ist völlig ok in meinen Augen
Das
Zitat von Flocon_de_Neige:

ich sehe nur eine Möglichkeit. Auf jeden Fall und zwingend ein Wechsel der Therapeutin / des Therapeuten. Dieses Verhalten Deiner Therapeutin ist inakzeptabel und indiskutabel.
.
.
. Und, wenn möglich, reiche eine Beschwerde bei der zuständigen Krankenkasse ein. Sowas darf man nicht durchgehen lassen.


Ist für mich etwas, was zu weit geht.

Aber das ist nur meine Meinung.

Du, Meeresblick, wieviele Stzungen hast du eigentlich dort noch?
Werden die gegebenfalls nochmal verlängert?

19.04.2019 13:54 • x 2 #18


Flocon_de_Neige
@Resi

Gut, ich hätte es anders formulieren können. Da habe ich sehr emotional reagiert, mir vorgstellt, ich würde bei so einer Therapeutin sitzen. Da gebe ich Dir Recht.

Trotzdem bin ich auch bei julienne - ich mag genau so wenig Vorverurteilung.

Jeder hier hat das Recht, seine Meinung zu äußern. Und diese Meinungen fallen nicht immer gleich aus. Dann ist es aber gut, daß man diskutieren kann. Und manchmal kann es emotional werden. Ich denk, daß die meisten das kennen.

19.04.2019 14:13 • x 3 #19


Blume71
Zitat von Resi:
Ich kann mich noch gut daran erinnern, welche Konflikte ich früher mit meiner Thera (vor vielen Jahren) hatte, die mich auch aus meiner damaligen Situation herausholen wollte- schließlich waren die Sitzungen (also die Anzahl) begrenzt und irgendwann mußte sie mich auch povozieren, um einen Fortschritt zu erzielen.
Das kann gelingen, wenn es zuvor eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gab.
Ich wußte damals, daß sie mich mag, daß sie mir nichts Böses will, daß sich ihre Provokation auf dieses eine Thema bezogen hat und nicht auf meine Person, es war ein Lernprozeß für mich und ein schmerzvoller, aber wichtiger.


Ganz genauso ist es mir auch ergangen.


Liebe Meeresblick, auch wenn Du es schon einmal getan hast, würde ich noch einmal ganz genau nachfragen, warum Deine Thera das macht und was es bei Dir auslöst. Wie es Dir damit ergeht. Es scheint, als wolle sie erreichen, dass Du bei deinem Job umdenkst.
Ich wünsche Dir noch einmal ein Gespräch, wo Du Dich verstanden fühlst und Deine Thera sich erklärt.

Alles Gute und lieben Gruß!

19.04.2019 14:35 • x 2 #20


M
Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich zur nächsten Sitzung hingehe, aber erstmal abwarte was passiert. Vielleicht spricht sie das Thema nochmal an. Letztes Mal habe ich bewusst geplant es anzusprechen, obwohl ich große Angst davor hatte. Und die Reaktion von ihr war dann ja schon enttäuschend für mich. Ich lasse es nächstes mal lieber auf mich zu kommen. Ich möchte nicht, dass sie denkt, dass ich sie kritisiere.
Ja das mit der Ablehnung ist bei mir wohl auch ganz extrem, meinte sie.Bei mir ist es auch, dass ich grundsätzlich denke, dass die Menschen um mich herum mich
hassen. Nicht mal nicht mögen. Ablehnung spielt bei mir 24 std.am Tag eine große Rolle (in meinem Unterbewusstsein)

Das Thema mit dem Druck hatten wir schon oft. Wenn ich spüre, dass jemand etwas von mir erwartet (eine bestimmte Reaktion, Geste, Wort egal was) empfinde ich es als großen Druck und Belastung und habe dann eine Blockade.
Deshalb fand ich es doof, dass sie mich in jeder Sitzung darauf angesprochen hat endlich wieder mit der Medikation zu beginnen. Ich fühlte mich extrem gezwungen .
Ich habe ihr auch die Gründe genannt, weshalb ich es nicht möchte. ( Ich habe bereits 2 Jahre Antidepressiva eingenommen und zum Schluss sehr schlechte Erfahrungen gemacht)
Als ich ihr während eines Nervenzusammenbruchs sagte, dass ich mich extrem unter Druck gesetzt fühle und ich mich gezwungen fühle Medikamente einzunehmen, die ich auf keinen Fall einnehmen möchte hat sie sich stark gerechtfertigt. (Es ist ja ihre Pflicht in dem Beruf usw.)
Oft habe ich das Gefühl, dass sie sich angegriffen fühlt. Und das finde ich dann anstrengend, da ich wegen mir schon so fertig bin.

Ich kann nicht erklären welche Konsequenzen ich ewarte, aber vermutlich eben diese Ablehnung.
Wie viele Sitzungen ich noch habe das weiß ich nicht, auch nicht ob nochmal verlängert werden kann. Das macht sie immer alles und redet auch nie darüber wie lange die Therapie noch geht.
Im Grunde genommen ist sie ein guter Mensch sonst wäre ich nichtso lange dort. Aber wie ihr schon geschrieben habt nicht fehlerfrei und auch nur ein Mensch. Und das habe ich immer genau so gesehen bis zu den letzten beiden Sitzungen. Ab diesem Punkt verstehe ich eben die Welt nicht mehr. Und frage mich, ob es ihr bewusst ist wie sehr mich einige ihrer Aussagen tatsächlich verletzen.

Aber ja vielleicht bin ich in einigen Denkweisen und Einstellungen zu stur und festgefahren.

19.04.2019 15:10 • x 4 #21


Blume71
Zitat von Meeresblick:
Ich möchte nicht, dass sie denkt, dass ich sie kritisiere.


Aber tust Du das? Wenn Du einfach nur erzählst, wie es bei Dir ankommt und wie Du Dich dabei fühlst. Ich finde, Deine Thera muss das wissen.
Ich habe auch einmal angesprochen, dass ich mich unverstanden fühle. Meine Thera war danach sehr bestürzt.

Es zeugt doch auch von Vertrauen, wenn ich mich dem anderen offenbare, wie ich mich fühle und ich biete dem anderen die Hand, das er was ändert, damit die Thera/Patient - Beziehung wieder besser wird.

Meine Devise ist immer, dass die Thera mir am besten helfen / unterstützen kann, wenn ich mit nichts hinter dem Berg halte.

Ich denk an Dich und wünsche Dir die Offenheit und Kraft alles noch einmal offen anzusprechen! Danach kannst Du ja ggf. wieder neu entscheiden.

Lieben Gruß Blume

19.04.2019 15:19 • x 3 #22


Flocon_de_Neige
Zitat von Meeresblick:
Und frage mich, ob es ihr bewusst ist wie sehr mich einige ihrer Aussagen tatsächlich verletzen.


Ich denke, daß Du sehr sehr sensibel bist. (evlt. auch negative Schwingungen spürst - machmal reichen da schon, Blicke, Gesten etc) Und das ist nicht negativ gemeint von mir.

Aber genau das sollte sie erkennen. - Oder sie denkt gerade deshalb, daß es besser wär, daß Du alleine arbeiten sollst, damit diese negativen Schwingungen Deiner Umwelt Dich nicht negativ beeinträchtigen und Du etwas mehr durchatmen kannst. Wäre das möglich?

19.04.2019 16:00 • x 3 #23


Alexandra2
Liebe Meeresblick,
Ich kann fast alle Argumente verstehen. Einiges ging mir beim Lesen durch den Kopf:
1. Hat die Therapeutin die Methode geändert und reagiert deshalb provokant?
2. Ist die Therapeutin mangels Berufserfahrung überfordert?
3. Ist ihre vermutliche Kränkung von Übertragung und Gegenübertragung ausgelödt?

In dem Moment, wo Du ihr nicht mehr vertraust, bekommst Du nicht mehr was Du brauchst.
Zwei Erfahrungen zeigten mir, was mein ungutes Gefühl zu bedeuten hatte.
Eine Therapeutin interpretierte meine Verzweiflung als Aggression, und weil sie zu wenig Erfahrung für mich hatte, war die Behandlung fruchtlos.
Ein Therapeut kannte sich mit einer meiner Erkrankungen nicht aus, was mich sehr behinderte; Symptome sind oft entgegengesetzt. Auch das hat mir nicht weitergeholfen
Ich höre seitdem auf meinen Bauch, lasse mich nicht drängen, nicht überreden und nicht schneller machen. Und wenn die Therapie zu wenig/ nichts bringt, wechseln. Es sind Dienstleister.
Viele liebe Grüße
Alexandra

19.04.2019 16:21 • x 3 #24


M
Zitat von Flocon_de_Neige:
Ich denke, daß Du sehr sehr sensibel bist. (evlt. auch negative Schwingungen spürst - machmal reichen da schon, Blicke, Gesten etc) Und das ist nicht negativ gemeint von mir.


Ja, das stimmt - das ist sehr stark ausgeprägt bei mir. Es kann gut sein, dass sie deswegen so etwas sagt. Schade nur; dass es von ihr keine Erklärung gibt zu den Behauptungen.

@Alexandra2

Danke für deinen Beitrag. Leider kann ich auch nicht sagen, welcher dieser 3 Punkte es sein könnte. Das stimmt mit dem Vertrauen. Darüber Habe ich auch schon oft nachgedacht.

Ich muss vielleicht doch mal direkter nachfragen das nächste Mal (falls ich es mich traue) .zumindest für mich. Einen Versuch ist es ja nochmal wert, um die Fragezeichen wegzubekommen und bevor ich es ganz abbreche bei ihr.

22.04.2019 19:06 • x 3 #25


A


Hallo Meeresblick,

x 4#26


Flocon_de_Neige
Ich bin auch nach wie vor der Meinung, daß sie (die Therapeutin) Dir antworten könnte (sollte), wenn Du gezielt eine Frage stellst.

Sie sollte Dich nach all der Zeit soweit kennen, daß jegliches Ausweichen oder Schweigen nur noch mehr Chaos bei Dir erzeugt.

22.04.2019 19:09 • x 3 #26

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