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Starke Misanthropie und Obdachlosigkeit

AmyAluka13
Hallo Forengemeinde,

ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Auch habe ich mir lange überlegt - mich trotz meiner Schwierigkeiten mit Menschen, auf ein Forum ein zu lassen.
Ich war vor ein paar Monaten in einer Rehabilitations-Maßnahme wegen Depressionen. Die Reha war jedoch
ein Alptraum für mich. Ich habe mich dort nicht wohl gefühlt. Ich war ein Außenseiter (für mich nichts neues,
das bin ich überall) aber die Mitarbeiter und Klienten hatten da ein starkes Problem damit. Kurz gesagt: Ich wollte
und konnte mich nicht in die Gemeinschaft integrieren. Da ich acht Jahre lang an drei verschiedenen Schulen
gemobbt wurde und schon mein ganzes Leben lang in irgendwelche Kategorien gesteckt werde, fühle ich mich
eben in Gruppen und Gemeinschaften sehr unwohl. Mein Misstrauen und mein Hass ist einfach so groß, dass
ich lieber gerne für mich bin. Auch nehme ich sehr viele Reize wahr - ich höre sehr viel und denke sehr viel nach,
auch das führt dazu, dass ich eben für mich sein möchte. In der Reha wurde das missverstanden. Zwar gab es dort
kein Mobbing, aber gewisse Spannungen. So habe ich auch vieles 'verweigert' was mit Gruppen zu tun hatte.
Darunter Gruppengespräche, Arbeitstherapie, gemeinsames Kochen etc. Zwar wollte ich mich immer beteiligen,
aber ich konnte nicht - weil ich eben auch schon sehr lange Misanthrop bin. Ich habe mit einigen Mitarbeitern
gesprochen, diese kannten das Problem also. Zwar gab es auch eine Oberärztin, aber diese hatte mich gar nicht
verstanden. Sie behandelte mich ersichtlich von oben herab. z.B. saß ich einmal im Computerraum um dort an
einer Geschichte zu arbeiten, und dann erschien plötzlich diese Ärztin vor meiner Nase. Sie setzte sich ohne zu fragen
neben mich hin und fragte mich, warum ich eigentlich nie lächeln würde. Da habe ich eben gesagt, dass ich nur
lächle, wenn ich es auch ernst meine - und gestelltes Lächeln eben nicht ab kann. Daraufhin antwortete sie,
dass das eben auf andere sehr bedrohlich herüber kommt - und somit wurde ich schon in die Rolle hinein gezwungen,
mich für meine Art und Weiße rechtfertigen zu müssen. Somit habe ich die Ärztin darum gebeten, dass ich keine
Lust habe, mich mit ihr zu unterhalten (und habe darauf auf meinem Text am Computer hingewiesen). Letzten Endes
hatte sie mich angeschnauzt und gesagt, dass sie eigentlich schon Dienstschluss hätte. Auch die Klienten fingen
eben mittlerweile an, über mich zu lästern. Ich habe es jedoch gekonnt ignoriert. Die meisten Mitarbeiter hatten eine
sehr arrogante Art, ich kam also nur mit sehr wenigen dort zurecht. Ich fühlte mich einfach vollkommen deplatziert,
und so wurde mir die Maßnahme zu viel. In der Reha ging es mir körperlich so wie seelisch nicht besonders
gut, ich hatte starke Depressionen und war auch immer wieder in einem Gespräch mit einer Bezugsbetreuerin.
Trotz dass ich mich wenigstens mit ihr gut verstand, ging es mir nie wirklich besser. Ich fühlte mich stark eingeengt,
und somit bekam ich auch immer weniger Lust darauf, mich noch auf die Maßnahme ein zu lassen. Das Problem
der Sache war, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinen Wohnsitz hatte. Ich bin von einer Wohngruppe aus in
die Rehaklinik gezogen, welche für ein ganzes Jahr angedacht war. Aber dann habe ich einfach gemerkt,
dass eine Reha nicht das Richtige für mich ist. Irgendwann habe ich die Maßnahme dann abgebrochen
und habe für eine Woche bei meiner Oma gewohnt. Dort konnte ich mir dann diverse Vorwürfe anhören
Warum hast du die Reha abgebrochen? - So habe ich erst Recht dicht gemacht, ich musste mich dafür einfach
nicht rechtfertigen. Aber auch bei meiner Oma hat es nicht geklappt. Sie hatte mir am Tag 100 Fragen gestellt,
bis ich ihr eben gesagt habe, dass ich nicht reden möchte. Meine Oma hat dies ebenso missverstanden und
dies als ein Angriff bewertet. Dabei war es mein gutes Recht, gewisse Grenzen auf zu ziehen. Irgendwann habe
ich mich dann freiwillig in eine Klinik einweisen lassen. - Meine Oma kam nicht mit mir zurecht, auch, wenn ich
einfach nur am Tisch saß und am Computer arbeitete. In der Klinik wurde es jedoch nicht besser, zudem wurde
ich noch in eine Intensivstation eingewießen, weil es keine Plätze mehr gab. Die Intensivstation war laut,
so habe ich mich auch dort zurück gezogen. Die Pfleger und Ärzte wollten mich so schnell wie möglich wieder
los haben und hatten immer wieder versucht, mich 'hinaus zu kicken'. Auch habe ich dort mit einer Ärztin geredet,
sie sagte, dass man mich bald entlassen möchte. - Da habe ich gefragt: Wohin? Mir geht es nicht gut.
Die Ärztin sagte dann nur, dass dies ja dann meine Sache wäre. Zwar habe ich immer wieder von Suizidgedanken
geschildert, aber das wurde dort für bare Münze genommen. Letztendlich gab es dann eine Rechtfertigung:
Eine Klinik ist kein Platz zum wohnen. Auch habe ich mir diverse Wohngruppen angeschaut,
aber überall habe ich aus unerklärlichen Gründen Absagen bekommen. - Da gab es dann nur noch eine Lösung
für mich: Die Notunterkunft. Notunterkünfte sind jedoch bei weitem keine guten Orte für mich, da mein Erzeuger
in Notunterkünften gelebt hatte, und das für mich nur schlechte Erinnerungen auslöst. Das habe ich auch
immer wieder den Ärzten so geschildert, aber diese waren von vorne bis hinten überfordert mit mir.
Irgendwann wurde ich einfach hinaus geworfen - ohne jegliche Rückmeldung. Das Einzige was man zu mir
sagte war: Packen Sie nun Ihre Sachen, zwei andere Patienten benötigen Ihr Zimmer. Dann wurde ich per
Taxi in eine Notunterkunft gefahren und dort abgesetzt. - Die Notunterkunft war einfach nur ein hingeklatschtes
Gebäude und ich wusste auch nicht, in welches Zimmer davon ich nun einziehen soll. Es wurde weg gehört.
Obwohl ich mich geäußert habe, ich habe sogar Briefe an das Personal geschrieben um ihnen meine Situation
detailierer zu schildern. In meiner Tasche hatte ich drei Packungen Medikamente dabei, da dachte ich mir
nur eines Bevor ich dieses ganze Zeug einnehme, rufe ich jetzt den Notruf. Nur zwei Minuten später war der
Krankenwagen da und ich wurde wieder - in dieselbe Klinik - eingeliefert. Eben nur auf eine andere Station.
Dort gab es keine freien Plätze, ich habe eine Woche bei einer gewissen Lautstärke auf dem Flur übernachtet.
Jedoch war wenigstens diese Station um einiges offener. Nach einem Monat habe ich dann eine angemessene
Notunterkunft gefunden. Es war zwar sehr schwierig für mich, dort ein zu ziehen, aber schließlich blieb mir
keine andere Wahl. . Und dort geht es nun gerade so weiter. Ich lebe dort in einer Art WG mit einer Frau und
zwei (sehr lauten) Kindern zusammen. Erst war ich heile froh darüber, dass es in dieser Notunterkunft nicht
so schlimm ist. Aber auch da halte ich es nicht mehr aus. Die Kinder sind massiv laut, die Frau ebenfalls.
Eine Etage über mir leben ebenfalls Kinder. Meine Mitbewohner empfängt jede Woche Männerbesuch
- diese sind ebenfalls massiv laut. Wenn ich raus gehe um ein zu kaufen, höre ich die noch eine Straße weiter.
Es geht mir mittlerweile gegen die Nieren. Dabei möchte ich einfach nur meine Ruhe haben. Menschen
überfluten meine Reize. Und momentan bin ich eben dauer überreizt. Ich kann in dieser Unterkunft einfach nicht
mehr, ich wäre vollkommen zufrieden, wenn es dort nicht so laut wäre. Wenn man es so sieht, wache ich
morgens auf und höre Geschrei - und Abends wenn ich in das Bett gehe ebenfalls. Und ich habe schon alles
versucht. Kopfhörer, Ohrschützer. alles. Aber ich höre es trotzdem noch. Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Zwar suche ich schon vier Monate lang nach Wohnungen, aber ich bekomme nur Absagen. Ich habe mittlerweile
98 Vermieter angeschrieben und 98 Absagen bekommen. So langsam fühle ich mich vollkommen missverstanden
von der Welt.

Nun bin ich bei meiner Oma zu Besuch, halte aber Abstand. Ich brauche gerade nichts als Ruhe.
Meine Sinne sind überreizt. Aber ich gebe einfach nicht auf. - Ich weiß, dass ich morgen am Sonntag wieder
in die Unterkunft muss, und mich graut es. Ich werde nächste Woche auch einfach mal versuchen, meine
Mitbewohnerin auf die vorhandene Lautstärke an zu sprechen. Nach Wohnungen suche ich immer noch
- mit Unterstützung von einem Hilfsverein. Paradoxerweise bin ich einfach nicht mehr depressiv. Ich habe irgendwie
so etwas wie Selbstbewusstsein bekommen, und das finde ich fast schon wunderlich. Ich achte auf meinem
Körper und ernähre mich gesund. Ich möchte irgendwann eine Ausbildung anfangen, und ich traue es mir zu.
Mir wurde jahrelang einfach ein falsches Bild von mir vermittelt: Du bist nichts und Du kannst nichts.
Mittlerweile weiß ich sogar, was wirklich mit mir los ist. - Ich bin hochsensibel. Ich mache mir zu viele Gedanken.
Ich denke über diese Welt nach und habe gleichzeitig massive Existenzängste. Ich reagiere sehr sensibel
auf laute Reize. Ich hasse Streit und Diskussionen. . Genau deshalb halte ich Abstand von Menschen.
Mittlerweile sind mir Menschen nur noch zu viel. Ich fühle mich sogar so missverstanden, dass ich einfach
nicht glaube, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden. - Ich traue mir diese Dinge sehr wohl zu, da ich
eben auch in Sachen Computer und Kunst große Hobbys habe. Aber ich habe Angst davor, dass aus meinem
Leben einfach nichts wird. Ich habe so viele Pläne, hier und da versuche ich so schnell wie möglich ein
Ergebnis zu erzielen, aber wozu. Da stelle ich mir eine gewisse Frage: Ist mein Leben eigentlich so noch
sinnvoll? Nicht, dass ich mich umbringen würde, aber mittlerweile bin ich zutiefst verzweifelt. Wenn man
selbst meine Briefe nicht versteht, welche ich meinen Mitmenschen schreibe. Dies und das versuche ich
immer so genau wie möglich zu schildern, ich versuche immer, mich selbst zu erklären. - Weil es eben niemand
gibt, der mich wirklich gut kennt. Ich habe keine Freunde, keinen Freund, keine Bekannten, niemanden.
Nur meine Familie, aber auch von denen fühle ich mich missverstanden. Ich fühle mich einfach nur noch fremd.
Wie ein Alien. Niemand versteht mich. Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist ja nicht wirklich so, dass ich aus
meinem Leben selbst nichts gestalte. Es ist das Gegenteil - das Leben ist für mich eine Leinwand der freien
Gestaltung. Ich will arbeiten gehen. Ich interessiere mich für bestimmte Berufe. Grafikdesign finde ich total
spannend. Aber momentan stecke ich in der Zwickmühle und es wird immer enger. Momentan glaube ich, dass mein Leben einfach der totale Reinfall ist - ohne mich selbst schlecht machen zu wollen. Als wäre ich auf dieser
Welt blockiert. Ich weiß nicht mehr, wie ich das Ganze noch formulieren soll. Dabei sehe ich im Grunde genommen
kein Problem - es gibt noch andere Menschen wie mich. Aber so langsam werde ich wirklich ein wenig paranoid.
Als wäre diese Welt eine Verschwörung gegen mich. Als wäre mein Leben ein Fehler im System.

Manchmal fühle ich mich sogar so, als würde es mich selbst gar nicht geben.
Einfach, weil mein ganzes Leben so voller Umstände ist - nicht wirklich weil mich die Leute nicht leiden können.

Ich bin fristlos verzweifelt.

27.04.2019 23:25 • x 1 #1


Matt_iu
Hallo AmyAluka13,

du bist die erste Person, von der ich lese, dass sie sich als Alien bezeichnet, sonst kenne ich den Begriff nur aus der Fachliteratur für Psychotherapie und von mir selber. Ich hatte eine ähnliche Wohnsituation und Psychiatriewechsel; ich glaube sogar 6 in 2 Jahren und aus meiner 1. bin ich auf die gleiche unverschämte und gleichgültige Weise rausgeschmissen worden (Nachdem ich eine heftige Panikattacke erlitt und die Stationsleitung der Auffassung war, dass man mich entlassen sollte, weil es für solche Fälle keinen Nachtdienst gäbe.

Wegen der Sensibilität: Hast du schon mit Meditation oder Achtsamkeitstechniken geübt? Ich bin auch hochsensibel und stelle fest, dass ich dadurch meine Aufmerksamkeit verlagere und Spannung abbaue. Es kann sich auch eine leichte Gleichgültigkeit gegenüber bestimmten Reizen einstellen und die Reizschwelle wird verbessert, weil Stress und Anspannung abgebaut werden. Etwas in dieser Richtung würde dir sicherlich guttun, wenn du glaubst, dass du anderweitig die Stressfaktoren nicht verhindern kannst. Es wäre auch sicherlich nicht nachteilig, wenn du nett nachfragst, ob man etwas Rücksicht auf dich nehmen könnte.
Als ich durch meine Angsterkrankung und die ständige Anspannung psychosomatische Beschwerden bekam, half mir auch Yoga und Dehnübungen; also generell körperbetonte Belastung/positiver Stress, um den Körper widerstandsfähiger zu machen.

Apropos Alien, mein sozialer Kontakt beschränkt sich seit langem auch nur sporadisch auf meine beiden Zweck-WG-Mitbewohner und ich bin zwar kein Misanthrop (im Grunde ein Menschenfreund, aber mit viel schopenhauer'schem Weltpessimismus, auch wenn ich und die Gesellschaft ein Hühnchen zu rupfen haben und ich wir uns oft nicht gut verstehen), aber immerhin hast du jetzt die Erkenntnis, dass es doch da draußen doch noch Ähnlichkeiten gibt.

Ich werde die Tage noch mehr dazuschreiben.

Bis bald,

Matthias

28.04.2019 01:20 • x 4 #2


A


Hallo AmyAluka13,

Starke Misanthropie und Obdachlosigkeit

x 3#3


Alexandra2
Liebe AmyAluka,
Es ist schön, daß Du zu uns gefunden hast.
Deine Geschichte ist ja die reinste Odyssee und erinnert ein bisschen an meine Situation.
Bist Du mal auf das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom getestet worden? Einige Deiner Schilderungen passen irgendwie dazu, nicht daß ich mir anmaße, das beurteilen zu können. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie schlimm es ist, sich wie auf dem falschen Planeten gelandet, zu fühlen. Und daß trotz Therapie gegen die Depression kein durchschlagender Erfolg auftrat.
Also, was beim Antidepressivas los ist, betrifft die Reizoffenheit, Reizüberflutung, Erschöpfung (Alles sortieren kostet ja viel Kraft), Übersensibilität, Reizbarkeit usw. Ich füge den Link hier ein, da findest Du viele Aspekte, die Dich ggf auch betreffen https://www.adhs-ratgeber.com/adhs-nebensymptome.html
Die Depression ist eine Begleiterkrankung beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (mit/ ohne Hyperaktivität)

Die Reizoffenheit lässt sich etwas eindämmen, da hilft die Ergotherapie ganz gut. Und ich habe vom Hörgeräteakustiker Ohrstöpsel, die Geräusche durchlassen, aber gedämpft. Diese gibt es mit verschieden starker Filterung.
Die von Matthias genannten Entspannungsverfahren sind auch sehr hilfreich. In schwierigen Zeiten täglich, jedenfalls hilft es mir sehr.
Was ist mit betreutem Einzelwohnen über die Ambulante Sozialpsychiatrie? Dabei hast Du eine Wohnung für Dich (auf Zeit) mit Bezugsperson. Kennst Du diese Wohnform?
Was ist mit psychiatrischer Behandlung und Psychotherapie?
Fragen über Fragen.
Ich glaube, wir dürfen niemandem böse sein, daß wir nicht verstanden werden, sie wissen es nicht besser. Viele Fachleute gucken auch nicht über den Tellerrand. Indem wir uns darüber aufregen (das kann ich wirklich wirklich gut), verschwenden wir nur Energie, die wir nicht haben. In guten Zeiten kann man versuchen, zu erklären, was in einem vorgeht. Nicht rechtfertigen, erklären. Das habe ich letztes Jahr mit meiner ältesten Freundin gemacht und genau aufgepasst, ob sie mich richtig versteht. Es war nicht einfach, aber auch sehr lustig,. Sie ist sehr ordentlich, ich bin chaotisch. Am Ende der Schilderungen meinte sie, oh Gott, das ist ja furchtbar anstrengend, Genau das war es, was unglaublich gut tat.
Ich konnte von einem Klinikaufenhalt mit Fachbereich Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und Depression profitieren. In der Edukationsgruppe habe ich sehr viel erfahren. Auch von anderen TeilnehmerInnen, die mehr oder weniger dieselben Probleme haben, sehr angenehm, sich nicht erklären zu müssen. Und auch sehr angenehm, Hilfsmittel kennen zu lernen.
Es gibt auch Ergotherapiepraxen mit Behandlung der ADHSler, da kann man auch viel lernen. Zum Beispiel, sich schützen, Gefühle regulieren. Ich kann gut einen emotionalen Raketenstart hinlegen, vielleicht kennst Du das auch?
Als ich selbst verstand, was mit mir los ist, konnte ich nach einiger Zeit auf Freunde zugehen, ihnen berichten, wie ich ticke. Das ist bestimmt für alle hilfreich, die genauso ratlos sind wie Du und sich im Kreis drehen (Deine Oma?). Dann kann man wieder neu aufeinander zugehen.
Liebe Grüße
Alexandra2

28.04.2019 09:04 • x 2 #3


AmyAluka13
Hallo Matthias,

erst einmal möchte ich mich für deinen Beitrag bedanken. Mit Entspannungsübungen/Meditation komme ich gut zurecht.
Ich habe das auch einmal eine Weile lang gemacht, z.B auch durch Zirbeldrüsen Ton-Aktivierung, da ich mich auch
privat sehr gerne mit solchen Themen beschäftige. Leider finde ich in dieser Not-WG keine Ruhe dazu, wie du es mir
schon empfohlen hast, werde ich meine Mitbewohnerin darauf ansprechen.

Ich finde es schade, dass Psychiatrien für sogenannte schwarzen Schafe wenig Verständnis haben.
Sobald eines der Klienten hinaus sticht sind die Pfleger überfordert und wollen einen wieder los haben.
Ich finde doch, dass dies gegen die Moral Menschen in Notsituationen helfen sehr widerspricht.
Arthur Schopenhauer finde ich übrigens auch interessant.

LG Amy

28.04.2019 10:37 • #4


Mandinka
Wenn ich das alles so lese, bin ich fassungslos, wie es sein kann, daß man einen so jungen Menschen hier in diesem Land einfach so sich selbst und sogar der Obdachlosigkeit überlässt. Was für eine gewaltige Heuchelei und Doppelmoral in diesem Land. Ganz ehrlich. Mich macht das obersauer.

In meiner Großstadt explodieren gerade die Mieten. Von jungen Studenten werden für ein 12 Quadratmeter-Zimmer bis 500 Euro verlangt. Hier läuft gerade mächtig was schief. Ich denke also nicht, daß es mit dir persönlich etwas zu tun hat, daß du keine Wohnung oder ähnliches findest, sondern mit dem momentanen Zustand hierzulande.

Mein Sohn ist genau so alt wie du. Er hat auch ein großes Autonomie- und Ruhebedürfnis, welches ich akzeptiere, da ich weiß, daß er ein diagnostiziertes A.D.S und Asperger hat. Auch ihn treiben Zukunftsängste um, aber ich habe ihm versichert, daß er bei mir bleiben kann, so lange er will und daß er sich immer meiner Unterstützung gewiss sein kann. Da ich selbst A.D.S habe und ebenfalls schnell reizüberflutet werde, kann ich das absolut nachfühlen, was du schilderst. Meine Rettung sind ganz oft ordinäre Ohrstöpsel, die ich mir bis zum Anschlag ins Ohr schraube. Ohne die hätte ich wahrscheinlich schon so manchen Nachbarn gevierteilt.

Ich drücke dir die Daumen, daß du deinen Weg findest und vor allem die Energie, dir hauptsächlich selbst zu helfen. Erwarte nicht zu viel von anderen, denn die können nicht in dich hineinschauen. Ich bin aber sicher, daß sich Möglichkeiten und Hilfen für dich finden werden. Manchmal hilft vielleicht auch ein Ortswechsel, eine andere Gegend, eine neue Stadt., um seinen Platz zu finden. LG

07.07.2019 17:12 • x 3 #5

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