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Psychotherapie - meine Erfahrung

N
ich will wissen ob es einen Weg gibt diese "Therapie" zu umgehen. So dass ich in aller Ruhe abwarten kann bis die Medikamente wirken

Was ich (Legal) tun kann dies nicht machen zu müssen ohne mein Krankengeld zu riskieren

Ganz einfach wenn hier jeder Therapie süchtig und daran glaubt schön ich tue es nicht

03.10.2021 22:32 • #31


Ziva
Also "wir hier" sind sicher nicht süchtig nach Therapien. Aber "einige von uns hier" haben gute Erfahrungen gemacht.

Vermutlich kommst du aus der Nummer ohne den Verlust von deinem Krankengeld nicht raus. Das ist meine Erfahrung.

03.10.2021 22:43 • x 3 #32


A


Hallo Nichtdiemama,

Psychotherapie - meine Erfahrung

x 3#3


Ziva
Zitat von Nichtdiemama:
Nur sollte man dies als Krankenkasse auch respektieren und nicht jemand in eine für ihn schädliche Therapie zwingen


Mich interessiert ja ein bisschen, was du mit schädlich meinst. Magst du das erklären?

03.10.2021 22:44 • #33


N
ganz einfach ich habe einen nunja nennen wir es eigenen Lebensstil
(ich benutze z.B keinen Fernseher/Radio obwohl ich selbstverständlich einen besitze).

Obwohl ich in einer schönen Wohnung 7 Minuten zu Fuß vom Starnberger See entfernt wohne, war ich dort noch nie.
Bekannte/Freunde oder gar eine Beziehung hatte ich zumindest so lange ich mich erinnern kann nicht. Im privaten habe ich zu meiner Haushälterin hin und wieder Kontakt und evtl mal zu einem Nachbarn und dem Wirt in meiner Stammkneipe (wir reden meist über Fußball, von dem ich keine Ahnung habe er meint jedoch, ich würde mich auskennen.

Ich habe aber in meiner Jugend trotzdem alles mitgenommen bin auf Festivals gefahren, weggegangen getrunken
(manchmal zuviel) usf. Aber immer alleine, klar hatte man da Bekanntschaften aber sehr locker und formlos.

Ich mag es heimkommen im Halbdunkel (meine Jalousien sind immer halb unten) Musik zu hören zu lesen oder nachzudenken.
Spätestens hier bekommen die dann Schnappatmung. Entweder unterstellt man dann irgendwelche S. Störungen/Missbrauch oder will mich zwingen unter Leute zu gehen.

Erkläre ich dann, dass ich mit anderen Menschen zwar kein Problem habe, sie aber doch ganz gerne auf Abstand haben möchte sind die Damen und Herren beschäftigt und fangen an zu bohren. Stellen Fragen die ich weder beantworten kann noch mag. Siehe oben dann wollen sie mich zwingen zu anderen Kontakt aufzubauen, was ich zugegeben nicht so gut kann. Ich habe in meinem Beruf (Finanzbranche) auch viel mit Kunden und Kollegen zu tun - aber da gibt es gewisse Regeln
(die ich kenne und beherrsche)
Dann großer Auftritt sie haben eine Persönlichkeitsstörung, gerne wird mir dann, da ich mich in fast ausschließlich männlichen Kreisen bewege gleichgeschlechtlich Neigungen unterstellt. Eine dieser Möchtegerne "Therapeuten" riet mir sogar mal ich solle gleichgeschlechtlich Treffpunkte aufsuchen

Sehr gerne wird mir auch Frauenhass unterstellt da ich mit meiner Mieterin (wohnt unter mir) die Vereinbarung habe, dass sie sich um meinen Haushalt kümmert und für mich putzt, einkauft und wäscht (selbstverständlich bezahle ich dafür).
Von wegen ich soll meinen Haushalt alleine machen

Immer und immer versuchen mich unter Leute zu schicken
(was mit Depression aber nichts zu tun hat) im Gegenteil je weniger Menschen mit denen ich direkten Kontakt haben muss umso besser.

03.10.2021 23:36 • x 1 #34


Kate
Mein Sohn ist Autist, Asperger. Parallelen sind erkennbar. Hast Du sowas in Verbindung mit Dir schon mal gehört?

03.10.2021 23:42 • #35


N
dass mit Deinem Sohn tut mir wirklich leid

oh ja ! Zu oft, vor allem während meines Philosophie Studiums
(hatte dort mit einigen zu tun, besonders unter den Erkenntnisstheoretikern und Logikern). Ist aber lt. Test wohl nicht so.

03.10.2021 23:49 • #36


Kate
Zitat von Nichtdiemama:
dass mit Deinem Sohn tut mir wirklich leid

Das ist kein Unglück, im Gegenteil.

03.10.2021 23:55 • x 1 #37


N
entschuldige bitte ich wollte niemanden zu nahe treten. Ich weiß eben wie es ist wenn man "anders" ist. Ebenfalls weiß ich wie schwer der Umgang mit Asperger Menschen sein kann.
Ich wollte mir Teile von Wittgensteins Tractaus mal erklären lassen.

03.10.2021 23:58 • x 1 #38


Ziva
Erstmal danke für deine Offenheit.

Bist du denn wegen deinem Lebensstil depressiv? Wenn ich das richtig verstehe, dann (aus deiner Sicht) ja nicht. Du magst es so zu leben. Und das ist eben nicht typisch. Kann mir nun besser vorstellen, dass es so halt tatsächlich schwer ist mit Therapeuten zurecht zu kommen. Der will dir ja eigentlich nur Gutes, möchte, dass du raus gehst in die Welt und Menschen triffst... usw. was deinen Lebensstil aber komplett umkrempeln würde.

Mhn..

04.10.2021 08:20 • #39


N
deshalb bestimmt nicht, ich hab mir mein Leben ja so ausgesucht (hab schon als Kind davon geträumt so zu leben). Es ist für mich perfekt so und Einsamkeit empfinde ich nicht.
Ich denke einfach, dass es bei mir organische Ursachen hat (was auch erklärt warum Psychotherapie nicht hilft)

Würde ich anders leben - ich hätte mir mit meinen Eltern viel Streit erspart. Nicht umsonst hab ich meine Studien und Arbeitsorte möglichst weitweg gewählt.

Alleine die Diskussionen als Kind (wenn sie es mal mitbekommen haben, geh raus spiel mit den anderen Kindern nur lesen geht doch auch nicht).

Meine Eltern haben beide voll in Führungspositionen gearbeitet und hatten 10 - 12 Stundentage öfter auch mal Samstag oder Sonntag gearbeitet
ansonsten waren sie im Gemeinderat, der Feuerwehr in der Kolpingfamilie, beim Frauenbund im Schwimmverein aktiv.
Als dann mein Großvater starb (da war ich in der dritten also 7 oder 8 die zweite Klasse hatte ich übersprungen)
musste ich wenn ich von der Schule kam mir mein Essen aufwärmen und hatte dann bis 18:00 oder 20:00 Uhr meine Ruhe. Schlimm war es besonders wenn meine Mutter da war, da war immer Theater von wegen geh doch raus den ganzen Tag lesen kann auch nicht sein usf

Ich hab dann Freunde erfunden mit denen ich mich getroffen habe (in Wahrheit war ich ein der Bibliothek und hab dort gelesen) oder ging alleine irgendwo hin.
Dumm nur, dass meine Schwester mich mal gesehen hat und gepetzt hat. War ein mächtiges Donnerwetter (meine Schwester ist 8 Jahre älter und war ein Vorzeigekind (seit dem Tod meiner Eltern vor 15 Jahren haben wir keinen Kontakt mehr. Als ich dann vor 10 Jahren meinen Nachlass geregelt habe, habe ich sie auch enterbt nicht dass sie oder eines ihrer Kinder etwas bekommt (die SOS Kinderdörfer freuen sich). Ein "Therapeut" meinte mal ich solle mit ihr reden und sie ausfindig machen (hab weder Adresse noch Telefonnummer).

Du siehst ist gar nicht so einfach

04.10.2021 11:22 • x 2 #40


T
Also du hast definitiv die falschen Therapeuten getroffen. Ich weiß, das ist schwierig, und ich habe da selbst schon einige schräge Vögel erwischt, die vielleicht sogar eher selbst eine Therapie nötig gehabt hätten.
Aber meine gute Therapeutin hat mich nie nach irgendwelchen S. Neigungen gefragt, es war nicht wichtig. Sie hat mir 2-3 mal vorgeschlagen, in einen Verein zu gehen, und als ich das ablehnte war es gut so.
Deswegen sage ich, nicht die Therapie ist schlecht, sondern eher der/die Therapeut/in.
Das mit den Medikamenten wäre für mich nur eine Option, wenn eine Therapie nicht mehr hilft. Denn was sie langfristig in deinem Körper anrichten können ist auch kein Spaß.

04.10.2021 16:58 • x 3 #41


Ziva
Ich muss sagen, @Träumer59 hat die besten Worte dafür gefunden!

04.10.2021 18:42 • x 1 #42


M
Zitat von Träumer59:

Also du hast definitiv die falschen Therapeuten getroffen. Ich weiß, das ist schwierig, und ich habe da selbst schon einige schräge Vögel erwischt, die vielleicht sogar eher selbst eine Therapie nötig gehabt hätten.


Es ist leicht gesagt man habe nur den falschen Therapeuten getroffen. Psychotherapie hat eben nur eine bestimmte Chance auf Erfolg und hilft leider nicht jedem. Bei mir hat es auch nicht wirklich geholfen. Wobei ich deine grundlegende Haltung trotzdem teile. Mit einem anderen Therapeuten hätte es natürlich besser laufen können. Nur leider kann man nicht alle durchprobieren. Man kann froh sein, wenn man überhaupt einen Platz findet.

Zitat von Nichtdiemama:
Dann großer Auftritt sie haben eine Persönlichkeitsstörung, gerne wird mir dann, da ich mich in fast ausschließlich männlichen Kreisen bewege gleichgeschlechtlich Neigungen unterstellt. Eine dieser Möchtegerne Therapeuten riet mir sogar mal ich solle gleichgeschlechtlich Treffpunkte aufsuchen


Hi. Persönlichkeitsstörung ist erst einmal nur eine Feststellung. Es ist nicht unbedingt abwertend - zumindest empfinde ich das nicht so - und es impliziert auch nicht, dass die Störung permanent ist. Man kann etwas daran ändern (wobei ich bei dir eher heraus lese, dass du das nicht möchtest). Ich habe mich mittlerweile mit diesem Begriff angefreundet. Der Begriff benennt einfach nur das Problem (z.B. schizoide Persönlichkeitsstörung). Man weiß womit man es zu tun hat. Auch wenn sich niemand gerne als gestört bezeichnen möchte.

Was die S. Orientierung angeht: ich glaube die Bemerkung des Therapeuten tut hier nichts zur Sache und ist fehl am Platz. Vielleicht verbuchst du das einfach als schlechte Erfahrung, mehr würde ich da nicht reininterpretieren.

Ich habe selbst was zwischenmenschliche Kontakte angeht auch so meine Defizite. D.h. ich weiß, dass ich hier nicht so begabt bin wie andere, und dass ich mich mehr anstrengen muss um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Aber es geht trotzdem. Darf ich fragen wie es bei dir kommt, dass du gar keine privaten Kontakte haben möchtest? Ist es eher die Angst vor Zurückweisung oder weil du nicht zugehörig fühlst? Ich kenne auch Menschen, die kaum soziale Kontakte haben aber die fühlen sich dadurch meistens sehr einsam. Bei dir scheint das ja nicht so zu sein.

LG Michi

04.10.2021 18:59 • x 1 #43


EmptyLife
Eltern zu haben, die einen nicht akzeptieren wie man ist, ist grausam. Jeder hat ein Recht auf eigene Individualität. Blöd nur, dass die in der Gesellschaft nicht gern gesehen ist. Wer zu anders ist, ist krank oder gestört. Das sind die heutigen Methoden.
Als Folge dessen habe ich schon als Kind angefangen mich zu isolieren. Und trotzdem braucht der primitive Teil in mir soziale Kontakte und Beziehungen. Das ist echt belastend und nervig.

04.10.2021 19:32 • x 1 #44


Kate
Zitat von EmptyLife:
Und trotzdem braucht der primitive Teil in mir soziale Kontakte und Beziehungen.

Vielleicht ist das gar nicht der primitive Teil! Sondern Du mit Deinem täglichen Handeln bist der primitive Teil.
Es liegt in der Natur des Menschen Teil der Gesellschaft zu sein, das ist keinesfalls primitiv. Ohne Gesellschaft ist man halt auf Dauer nicht überlebensfähig und es macht krank. Das ist nun mal Fakt.

04.10.2021 19:58 • x 4 #45


111Sternchen222
Naja @Kate das sehe ich genau wie du, mit den Kontakten. Hat man sie allerdings schon Berufsbedingt, ist man vielleicht im Privatleben froh, wenn man sie nicht hat.Das könnte ich schon nachvollziehen!

04.10.2021 21:36 • x 1 #46


T
Zitat von Michi87:
Mit einem anderen Therapeuten hätte es natürlich besser laufen können. Nur leider kann man nicht alle durchprobieren

Alle kann man sicher nicht durchprobieren. Aber die erstbesten sollte man auch nicht nehmen, wenn die Chemie nicht stimmt, dann ist der Therapierfolg schon fraglich.
Da sich bei mir verschiedene Therapien über Jahrzehnte verteilt haben, kann ich schon ganz gut Vergleiche anstellen. Bei zwei Therapeuten war mir schon nach der ersten Sitzung klar, dass das nix wird. Und bei der letzten hatte ich vielleicht einfach Glück.
Übrigens, die probatorische Sitzung ist nur um festzustellen, ob eine Therapie erforderlich ist. Man kann mit dem Ergebnis dann auch zu einem anderen Therapeuten gehen.

04.10.2021 22:06 • x 1 #47


B
Also, ich habe mittlerweile zwei Psychotherapien gemacht, beide Male bei der gleichen Psychologin - die auch gleichzeitig meine erste und bisher einzige ist. Und ich hatte das Glück, dass es sofort gepasst hat und ich mich im Grunde von Anfang an öffnen konnte. Und das wollte ich auch, weil ich wusste, dass es anders gar keinen Sinn hat.

Ich habe mir auch von Beginn an keine Patentlösungen erhofft, sondern einfach nur einen anderen Blickwinkel. Auch war ich mir bewusst darüber, dass dabei auch mal was rauskommen kann, was mir im ersten Moment nicht schmeckt. Ich denke sowieso, dass ein guter Therapeut einen auch mal infrage stellt. Mir wurde auch gleich gesagt, dass alles, was man da gemeinsam herausarbeitet, lediglich Hypothesen sind. Ob man am Ende aus diesen etwas für sich ziehen kann, steht wieder auf einem anderen Blatt. Und im Grunde fängt die Therapie da ja auch erst an. Entscheidend ist, was man nach der Therapie mit diesen Erkenntnissen anfängt und dass man hinterher noch weiter reflektiert. Mich hat die Therapie jedenfalls weitergebracht, auch wenn ich gegen Ende das Gefühl hatte, dass ich speziell bei dieser Psychologin in Zukunft nicht mehr großartig weiterkommen würde. Wahrscheinlich werde ich mir jetzt eine neue suchen, was aber auch mit unserem Wohnortwechsel zu tun hat.

11.11.2021 09:01 • x 1 #48


A


Hallo Nichtdiemama,

x 4#19


Silvikem
Hallo, an Euch!
Ich habe bereits 2 Therapien in einer Tagesklinik hinter mir, innerhalb von 4 Jahren.
Eine stationäre Therapie liegt vor mir. Meine ambulante Therapeutin, welche neu für mich ist, ist nach Durchsicht meiner Unterlagen und Diagnosestellungen, der Meinung, es wäre am falschen Ende therapiert worden. Ich bräuchte eine Tiefenpsychologische Therapie. Da ich hoffe, dass es mir nun endlich etwas bringt, bin ich recht gespannt auf den Aufenthalt in einer Klinik. Phasenweise bin ich nicht in der Lage meinen Beruf konzentriert und motiviert auszuüben, hinzu kommen körperliche Beschwerden. Ich bin immer wieder voller Hoffnung, dass sich der Knoten in meinem Kopf wieder löst.

25.11.2021 15:06 • x 1 #49

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