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Plötzliches Gefühl einzuschlafen, dann Wachsein mit Übelkeit

S
Hallo liebes Forum,

ja, ich bin ganz neu hier und da ich keinen Vorstellungsbereich gefunden hab, platze ich einfach mal direkt mit der Tür ins Haus und hoffe, dass mir das keiner krumm nimmt.

Ich leide unter einem sonderbaren Problem, auf das sich kein Arzt einen Reim machen kann. Und ich war bei echt vielen Ärzten deshalb. Seit nunmehr vier Jahren habe ich täglich (!) immer in der Phase zwischen Wachsein und Einschlafen das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ja, so seltsam sich das liest, so seltsam ist es auch. Es geht mir weder vorher, noch nachher schlecht - kommt sozusagen aus heiterem Himmel wie ein Hammerschlag, so eine Art Gefühl, jetzt gleich brechen zu müssen, allerdings ohne zu würgen oder sowas und dann sitze ich senkrecht im Bett und bin natürlich wieder hellwach - und kaum dass ich die Augen öffne, ist das Gefühl auch schon wieder weg. Nur um beim nächsten Versuch zu schlafen erneut zuzuschlagen. Das Ganze wiederholt sich mehrere Male, bis ich irgendwann tatsächlich einschlafe. Dass mich das total schreddert und ich mit diesem Problem kaum Schlaf abbekomme, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Teilweise dauert es Stunden und ich habe ca. 20 dieser Episoden hinter mir bis ich endlich einschlafe.

Tatsächlich übergeben habe ich mich davon noch nie. Ich würge auch nicht, auch, wenn es sich jedesmal so anfühlt, als würde ich es jede Sekunde müssen. Ich kann davor stundenlang rumliegen und es ist völlig egal, in welcher Position ich mich befinde - ob ich liege, sitze, vorher esse, nicht esse, was auch immer - es ist immer das gleiche. Unabhängig des Ortes, wo ich schlafe und wie ich mich vorher gefühlt hab. Mir ist weder vorher, noch nachher schlecht. Es ist immer nur in diesem einen Moment, wo ich wegdrifte und wenn ich dann die Augen aufmache, merke ich noch, wie sich alles dreht - aber auch das vergeht innerhalb von einer Sekunde direkt wieder.

Ich war damit bei allen möglichen Ärzten. Beim HNO (Lagerungsschwindel wurde ausgeschlossen), bei der Magenspiegelung (Magen ist okay), im Schlaflabor (ich habe keine Schlafapnoe), beim Neurologen (weder Epilepsie, noch MS), beim Orthopäden (kein Problem mit der Halswirbelsäule), beim Endokrinologen (Schilddrüse ist in Ordnung), selbst beim Zahnarzt, weil könnt ja CMD sein (und mit Sicherheit hab ich jetzt noch Ärzte vergessen, bei denen ich war). Kein Arzt hat von diesem Problem je etwas gehört und immer dann, wenn nicht weiter gewusst wird, heisst es bestimmt die Psyche.

Eigentlich könnte man dann auch sagen Das hat der liebe Gott gemacht - damit könnte ich dann ähnlich viel anfangen. Zumal das Problem seit vier Jahren täglich auftritt, völlig egal, wie es mir geht. Selbst, wenn mir die Sonne buchstäblich aus dem Allerwertesten scheint und ich überhaupt nichts zu klagen hab - das Problem bleibt und meine Ratlosigkeit gleich mit. Wenn ich wenigstens einen Ansatz hätte, wo es herkommt, aber ich bin absolut clueless.

Deshalb richte ich mich hier auch nicht an euch in der Hoffnung darauf, dass mir jemand eine Heilung präsentiert, sondern lediglich mit der Frage, ob jemand dieses Problem kennt oder davon gehört hat. Mein Schlafzimmer ist für mich mittlerweile so erholsam wie der siebte Kreis der Hölle und der Gedanke, dass ich jetzt den Rest meines Lebens damit leben muss, ist nicht sonderlich erquickend - zumal es mich in den vier Jahren schon komplett kaputt gemacht hat.

Vielleicht noch den Disclaimer: Nichtmal Tabletten helfen dagegen. Weder Antiemetika (Vomex, MCP, Domperidon und sogar Ondansetron wurde mir verschrieben), noch der ausknockende Hammer Mirtazapin hat irgendeinen Effekt :/

Verzweifelte Grüße
Stupid Cupid

24.02.2020 21:47 • x 2 #1


111Sternchen222
Hallo und willkommen hier im Forum! Das ist wirklich eine blöde Sache, dass glaube ich dir. Ich kenne das nur aus meiner Schwangerschaft aber da gab es einen Grund dafür. I ch kann mir vorstellen dass dich das sehr belastet vielleicht findet sich ja jemand der davon schon mal was gehört hat.
Lg Sternchen

24.02.2020 22:00 • x 1 #2


A


Hallo StupidCupid,

Plötzliches Gefühl einzuschlafen, dann Wachsein mit Übelkeit

x 3#3


Blume71
Hallo und herzlich Willkommen,

leider habe ich so etwas auch noch nie gehört, aber vielleicht kann Dir hier geholfen werden:

https://www.welt.de/vermischtes/article.House.html

Alles Gute!

24.02.2020 22:53 • x 1 #3


Krizzly
Ich hab das auch öfter. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das bei mir mit meiner extremen Angst vor dem Erbrechen zusammen hängt. Das ist wie bei manchen Leuten, die im Moment des einschlafens das Gefühl haben zu fallen, nur statt fallen ist es das Gefühl sich übergeben zu müssen. Ich schrecke dann hoch und hab erstmal Herzklopfen und bin auf einen Schlag wieder hellwach.

24.02.2020 23:29 • x 3 #4


S
Das ist interessant, Krizzly.
Aber du hast das nicht jeden Tag, oder? Und wenn nicht - hast du eine Ahnung, was du anders machst an den Tagen, wo es nicht auftritt?

24.02.2020 23:38 • #5


Krizzly
Nein, mittlerweile hab ich das nicht mehr täglich. Aber eine ganze Weile war es jeden Abend so, oft auch wie du beschreibst wieder und wieder, so dass die Nächte nur wenig erholsam waren. Ich bin oft auch irgendwann wieder aufgestanden, weil das nach dem 10. Mal echt nicht mehr lustig war und ich ja sowieso nicht einschlafen konnte. Manchmal war es dann besser, wenn ich mich später wieder hingelegt hab.
Ich kann leider nicht genau sagen, was es insgesamt besser gemacht hat. Nach meinem Gefühl würde ich sagen, es hat parallel zu meiner Angst abgenommen. Heute ist es auch vermehrt da, wenn ich allgemein wieder eine Phase mit mehr Angst hab.

24.02.2020 23:42 • x 1 #6


S
Das ist echt interessant und hilfreich, was du schreibst. Zumal ich jetzt endlich die Gewissheit hab, dass ich damit nicht alleine auf der Welt bin. Nimmst du Medikamente gegen die Angst? Wenn ja - könnte es sein, dass die bei dem Problem geholfen haben?

24.02.2020 23:47 • #7


Krizzly
Du bist auch die erste, von der ich höre, dass sie dieses Problem kennt. Da fühlt man sich gleich nicht mehr so allein.
Ich hab vor Jahren eine Weile in niedriger Dosierung opipramol genommen und seit Dezember nehm ich es wieder. Dazwischen hatte ich keine Medikamente. Ich kann leider nicht sagen, ob das bei diesem speziellen Problem geholfen hat.
Leidest du auch an einer Angststörung?

25.02.2020 00:15 • #8


S
Mir wurde Agoraphobie diagnostiziert, allerdings bin ich nicht sicher, ob das zutreffend ist, da ich keine Angstzustände hab, sondern lediglich nicht gern unter (fremden) Menschen bin und generell nicht an Orten, wo sich viele Menschen aufhalten. Allerdings liegt das zuweilen einfach daran, dass ich eben Antidepressivas ohne das H hab (ich nehme keine Medikamente dagegen) und dementsprechend Reize nicht filtern kann, weswegen Menschen und Öffentlichkeit einfach maßgeblich stressen und der Stress mich komplett auslaugt.

Ich muss dazu sagen, dass ich nun auch schon jenseits der 30 bin und dieses Schlafproblem erst seit vier Jahren hab. Aber seitdem eben täglich ohne Ausnahme. Ich bin echt verzweifelt langsam.

25.02.2020 00:32 • #9


Krizzly
Ich bin auch jenseits der 30 und bei mir ging das auch vor ungefähr vier oder fünf Jahren los.

Ich dachte anfangs, dass das vielleicht eine körperliche Ursache hat. Meine Magenklappe ist kaputt, deswegen bekomm ich auch leicht Sodbrennen, wenn ich flach liege. Aber so richtig bestätigt hat sich dieser Zusammenhang nie.
Glaubst du, das ist eher körperlich oder psychisch? Hast du schon unterschiedliche Schlafpositionen ausprobiert und da irgendeinen Unterschied festgestellt?

25.02.2020 01:05 • #10


S
Ohje, ich seh jetzt erst, dass mein A-D-S (ohne Bindestriche) da oben vom Forum automatisch zu Antidepressiva korrigiert wurde. Ich meine natürlich keine Antidepressiva, sondern ADHS eben ohne H.

Auf Sodbrennen wurde ich auch untersucht und habe auch testweise dagegen Medikamente bekommen, Pantoprazol. Hat keinerlei Effekt gehabt und Sodbrennen oder Refluxerkrankung habe ich definitiv nicht, wurde auch vom Gastroenterologen ausgeschlossen. Eine Veränderung bezüglich der Schlafposition hatte ebenfalls keinen Effekt. Das ist es ja auch, was mich so verzweifeln lässt - das Problem scheint gänzlich unabhängig von allen Faktoren zu sein. Selbst dieses Hardcoreantiübelkeitszeug, das man Leuten bei Chemotherapien gibt, hatte absolut keinen Effekt.

Irgendwie ist es aber auch logisch, denn mir ist ja eigentlich nicht schlecht. Ich kann ja stundenlang im Bett rumliegen ohne Probleme. Es passiert immer nur in diesem Moment, wo ich einschlafe und ist genauso schnell wieder verschwunden. Der Arzt im Schlaflabor meinte, obwohl er von dem Problem auch nie was gehört hat, dass ihn sowas an Myoklonien erinnert, oder eben an das Exploding-Head-Syndrom. Ja, dass es sowas gibt, wusste ich bis dato auch nicht, aber scheinbar haben die Betroffenen das selbe Problem, wie ich, nur dass sie nicht das Gefühl haben, erbrechen zu müssen, sondern glauben, einen lauten Knall zu hören, der sie aus der Einschlafphase sofort wieder aufweckt. Therapeutische Maßnahmen wusste der Arzt allerdings auch nicht :/ Weder in dem einen, noch im anderen Fall.

25.02.2020 01:20 • #11


Krizzly
Ich hab das auch so verstanden mit dem Antidepressivas.

Du hast also auch sonst keine Probleme mit Übelkeit? Das hab ich nämlich schon oft. Wobei dieses Problem beim Einschlafen bei mir auch nicht mit Übelkeit zusammenhängt. Wenn mir übel ist, ist es nur noch unangenehmer.
Eigentlich ist es tatsächlich logisch, dass die Medikamente nichts bringen, dir ist ja nicht übel und du musst dich ja nicht tatsächlich übergeben. Ich kann aber natürlich gut verstehen, dass du das trotzdem ausprobieren wolltest.

Das ist ja interessant, von diesen Erkrankungen hab ich noch nie gehört. Weißt du denn, wie die therapiert werden? Oder müssen die Betroffenen damit einfach leben?
Hast du schon mal versucht, zum einschlafen bewusst mit geführten Meditationen, Fantasiereisen etc zu entspannen?

25.02.2020 02:48 • x 1 #12


111Sternchen222
Nur mal so, du hast ja schon einiges probiert an Medis. Auch mal ein richtiges Schlafmittel, Zopiclon oder so? Wäre spannend zu wissen ob das funktioniert weil das katapultiert einen ja regelrecht in den Schlaf, vielleicht überwindet man die Schranke in der ich übrigens zu Panikattacken leide einfach?
Lg Sternchen

25.02.2020 07:41 • x 1 #13


A
Hallo
Das mit dem lauten Knall beim Einschlafen hatte ich auch mal, wusste gar nicht, dass es da einen Namen gibt. Sehr beängstigend sowas, ich dachte nur ach du sch jetzt hab ich schon Halus. Gott sei dank war das bei mir nur vorübergehend und ging weg als es mir insgesamt besser ging.
Liebe Grüße

25.02.2020 11:13 • x 2 #14


A


Hallo StupidCupid,

x 4#15


S
Nichtmal der Arzt im Schlaflabor konnte mir sagen, wie man sowas therapiert. Er sagte nur, er schickt solche Leute zum Psychiater und die kriegen dann Antidepressiva, welche sich wohl positiv auswirken. Ich mein, wow. Man hat also keine Ahnung, wo es herkommt und schmeisst einfach mal irgendwas ein und hofft dann, es wird besser, obwohl man nichtmal weiss, warum?

Ich nehme ja schon Mirtazapin abends. Zopiclon nehme ich sicher nie wieder. Das habe ich sechs Jahre lang täglich genommen und dann unter massiven Absetzerscheinungen ausgeschlichen. Bin froh, dass ich davon weg bin und wenn keine absolute Notwendigkeit besteht, rühre ich kein Benzo oder Benzoabkömmling mehr an. :/

26.02.2020 13:12 • #15

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