Mir ist alles zu viel

Marada
Hallo

vor etwas über 2 Jahren hatte ich einen richtigen Zusammenbruch, der durch Mobbing mit forciert wurde.
Ich hatte / habe Burnout, schwere Depression und Panikattacken.
Ich war nach meiner Kündigung im Januar 2007 etwas über ein Jahr zuhause ( arbeitslos ) und habe dann, weil mir Zuhause nur die Decke auf den Kopf fiel, das Angebot einer Sachbearbeiterin von der ARGE angenommen, einen 1-Euro Job an zu fangen.

Letztes Jahr hab ich einiges davon hier auch schon geschrieben, aber das ist jetzt ja wieder weg.

Der 1-Euro job war für mich eine Möglichkeit, wieder einen etwas geregelteren Tagesablauf zu haben und einer , mehr oder weniger, sinnvollen Tätigkeit in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen nach zu gehen.

Durch diesen EIn-Euro JOb bekam ich auch die Möglichkeit, eine Jobperspektive an zu fangen, damit ich wieder für den ersten Arbeitsmarkt tauglich werde.
Es ist eine Vollzeitstelle bei dem Träger, wo ich den 1-Euro Job gemacht habe.
Ich seh das nach wie vor für mich als die beste Chance die ich kriegen konnte und bin enorm dankbar dafür.

Allerdings hab ich das Gefühl, daß es mir zu viel ist.
NIcht die Tätigkeit an sich.
Es ist meiner Meinung nach so, daß ich grad meine alten Fehler wiederhole.
Ich hab mich mit Feuereifer reingestürzt. Bemühe mich, es so gut wie möglich zu machen. Helfe allen. Und reiss mir den A++++ auf.
Erschwerend kommt eine Kollegin dazu, die m.E. richtig psychische Probleme hat, die mit Überforderung, geringem Selbstwertgefühl und holperiger Auffassungsgabe einhergehen.
Nun, es ist so, daß jeder weiss, daß ich letztendlich WEGEN meiner Probleme dort gelandet bin. Im Endeffekt muss aber jeder einen Eiertanz um jene Kollegin aufführen.
Vor allem ich, weil sie sich durch mich, meine Fähigkeiten und allein durch mein Vorhandensein gefährdet, zurückgesetzt oder was auch immer sieht.
Mit ihr ist leider überhaupt nicht zu reden aber nichtsdestotrotz kommt man an ihr auch nicht vorbei. Ich hab keine Ahnung, wie ich mit ihr umgehen kann. Sie hat ne Zeitlang auch passiv-agressives verhalten gezeigt, das ist aber etwas besser geworden.
Das alles macht meinen Arbeitsalltag überaus anstrengend und ich kann auch abends oder am Wochenende nicht abschalten.
ich weiss einfach nicht wie.

Ich hab eine Tochter, sie ist 10 Jahre alt und hat ADHS.
Wenn ich nachhause komme, nachdem ich meist noch auf dem Rückweg von der Arbeit etwas erledigt habe oder sogar noch einen Termin hatte, bin ich quasi in ihrem Machtbereich.
Sie ist unheimlich anhänglich und besitzergreifend. Wenn sie was will, erwartet sie sofortige REaktion von mir und oft kostet mich das unglaubliche Kraft. Manchmal ist es, als würde sie ständig an mir rumreissen - mit ihren Worten, mit dem was sie von mir will, mir sagen will, mich fragt, mich anquengelt, .......
Sie redet unheimlich viel und braucht unglaublich viel Aufmerksamkeit.
Ich hab ihr schon erklärt, daß es nichts mit ihr zu tun hat, wenn ich mich zurückziehe, oder sage, daß sie mich etwas in Ruhe lassen soll, daß ich einfach ein Mensch bin, der öfter mal etwas Ruhe braucht.
Natürlich versteht sie das noch nicht so ganz und das was sie verstanden hat geht dann auch recht schnell wieder flöten, weil sie es ganz einfach vergisst.
Ich lieb sie unheimlich.
Leider ist es eben so, daß ich nichts für mich tun kann. Nur abends mal, wenn sie im bett ist und das geht ja auch nciht wirklich, weil ich durch den tag einfach auch so geschafft bin. Dann hab ich schlechte Träume oder kann garnicht einschlafen. Das schlaucht mich zusätzlich.

Derzeit ist es so, daß es mir vorkommt, als würde sich alles immer weiter zuspitzen. Ich finde keinen Weg mit dem Allem umzugehen. Ich möchte auf mich achten und aufpassen, daß es nicht so weit bergab mit mir geht. Aber ich weiss nicht wie.
MIr geht es auch körperlich seit Wochen nicht gut und ich fürchte, daß das zusammenhängt. Daher war ich mir auch nicht ganz schlüssig, wohin ich das hier posten soll.
Beim Burnout schien es mir am richtigsten.
Denn ich hab das Gefühl, es geht schon wieder los.

Abschalten, abgrenzen - die Wörter kenne ich. Ich weiss aber nicht, wie ich das machen kann. WIe das geht.
Könnt Ihr mir raten ?

29.03.2009 00:27 • #1


S
Hallo Marada,
hab gerade Dein Posting hier gesehen.

Ich kann gut verstehen, daß Du an den Rand Deiner Kräfte kommst. Einen Ganztagsjob und eine 10-jährige Tochter zu haben stelle ich mir sehr anstrengend vor - selbst, wenn man ganz gesund ist.

Hättest Du nicht vielleicht die Möglichkeit nur eine Halbtagsstelle anzutreten ? Es ist sicherlich gut, daß Du über den 1-Euro-Job wieder ins Berufsleben reinkommst und den geregelten Tagesablauf hast. Aber irgendwann mußt Du ja auch mal selber wieder auf Erholung umschalten können. Und wenn Du dann abends erst mal noch eine ganze Zeit Deine Tochter hast, um die Du Dich kümmern mußt, dann fehlt Dir Deine Erholungszeit.

Ich kenne Dich jetzt nicht so genau. Hast Du auch einen Partner oder bist Du alleinerziehend ?

Leider fallen mir sonst keine guten Tipps für Dich ein. Aber ich hab Dich gelesen und ich kann Deine Not sehr gut verstehen.

Liebe Grüsse
von steenie

01.04.2009 17:50 • #2


A


Hallo Marada,

Mir ist alles zu viel

x 3#3


Marada
Hallo,

danke für Deine Antwort.

Ich bin alleinerziehend , seit meine Tochter 1 Jahr alt war.

Letztes Jahr hatte ich einen Freund, den ich sehr geliebt habe. Er hatte aber schwere Depression - so wie ich - und daran ist dann die Beziehung zerbrochen. Bzw mit seiner Unfähigkeit , damit umzugehen.

Er hatte sich plötzlich nicht mehr gemeldet, war nicht mehr erreichbar , kein Mensch wusste, wo er steckt .....
Irgendwann im Dezember erfuhr ich dann von seinen Eltern, daß er sich wohl bei ihnen wieder gemeldet hat.
Bei mir hat er sich dann erst mitte Februar gemeldet.
........
Das Ende dieser Beziehung tut mir immer noch sehr weh. Es hätte einfach nicht so kommen müssen.

Das Problem mit der Arbeit ist auch, daß diese Jobperspektive nur in Vollzeit möglich ist.
Das ist vom Träger so vorgeschrieben. Ab Sonntag wird sich meine Lage etwas entspannen, weil meine Tochter 1 Woche bei guten Bekannten verbringt und meine blöde Kollegin Urlaub hat.
Danach hab ich dann eine Woche Urlaub, die ich mit meiner Tochter zuhause verbringe.
Vielleicht hilft das ja ein wenig.

Immer weiter ...

LG
Marada

03.04.2009 18:03 • #3


S
Hallo Marada,
wenn Du alleinerziehend bist mit einer 10-jährigen Tochter und einen Vollzeit-Job hast, dann hast Du allerdings wirklich viel um die Ohren und kaum Zeit für Dich.

Ich selbst habe keine Kinder. Von daher kann ich da nur bedingt mitreden. Aber ich habe eine gute Freundin, die alleinerziehend ist und ihre Tochter ist jetzt auch gerade 10 Jahre alt. Meine Freundin hat einen Halbtagsjob und zusätzlich 3 kleine Nebenjobs von jeweils ca. 2 Std angenommen. So versucht sie mit ihren Kräften klarzukommen. Und ich weiß, daß sie auch manches Mal am rotieren ist.

Vielleicht hilft es Dir wirklich, wenn Du jetzt erst mal 2 Wochen vor Dir hast, die etwas weniger belastend sind. Ich wünsche Dir, daß Du Dich da etwas erholen kannst.

Liebe Grüsse
von steenie

03.04.2009 18:39 • #4