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Mir gehts sehr sehr schlecht

vlado1976
Weiß nicht mehr weiter. bin seit Tagen nur am heulen und habe stakre suizid Gedanken. Hab mit meiner Frau und Freundin schon darüber geredet. Ist aber im Moment so schlimm das ich mich entschlossen habe hier zu schreiben in der Hoffnung das mit fremde menschen tips geben zum umgang. Ich möchte mein Umfeld nicht belasten und rede nicht gerne darüber.

14.11.2021 11:04 • #1


Kate
Hi und willkommen im Forum,
bei starken Suizidgedanken wäre es tatsächlich das Beste, Du holst Dir für den Anfang professionelle Hilfe.
Da gibt es viele Anlaufstellen, Telefonseelsorge, Beratungsstellen, Institutsambulanzen wo Du auch auf die Schnelle ohne Termin hingehen kannst.
Oder wenns gar nicht geht eine zentrale Notfallaufnahme, die dich dann an eine entsprechende Stelle (Psychiatrie) weiterleiten.
In allen Fällen wird Dir jedenfalls geholfen.

Ich wünsche Dir eine schnelle Besserung
LG Kate

14.11.2021 11:14 • #2


A


Hallo vlado1976,

Mir gehts sehr sehr schlecht

x 3#3


vlado1976
Danke

14.11.2021 11:17 • #3


Kate
Machst Du das auch, oder erscheint Dir das unsinnig?
Ich habe solche Gedanken auch oft, viel zu oft. Die Frage ist dann, was erhoffst Du Dir vom Tod? Ruhe, Schlaf etc.
mein Therapeut sagt dann oftmals, das alles kann ich auch im Leben finden.
Und dann führt man unzählige Gespräche darüber. Mir hilft sowas sehr.
Solche Gedanken sollten Dich auch nicht erschrecken, Dein Kopf sucht einen Ausweg und oftmals kommt er nur auf Suizid. Da gibt es aber tatsächlich noch viele andere Wege, welche man zuvor gehen kann und gehen sollte.

14.11.2021 11:24 • #4


vlado1976
Ich war vor ca. 2 Jahren schon mal in Behandlung. Die Medikamente haben mir zwar geholfen aber Gefühlsmäßig bin ich dadurch total abgestumpft. Auch S. tat sich mit den Medikamenten nichts mehr. Und das konnte ich auf Dauer auch nicht ertragen. Ich bin normal ein sehr empathischer Mensch der gerne zuhört und anderen hilft. Nur wenn es mir selber schlecht geht traue ich mich nicht auf jemanden zuzugehen. Möchte einfach keine Schwäche zeigen.

Hab eben die Klospülung repariert um mich abzulenken. Tu mir einfach zzt schwer meine Gedanken mit Musik Sport Comedy zu übermalen...

Deshalb habe ich hier geschrieben in der Hoffnung das es mir gut tut.

Bei den Suizid Gedanken geht es darum bei mir dem seelischen Schmerz zu entfliehen. Ich habe keine Probleme mit körperlichem Schmerz, aber seelisch frisst mich auf. Und mir Hilfe zu holen fällt mir unglaublich schwer...

Danke das du mir geantwortet hast, bedeutet mir sehr viel im Moment, Danke

14.11.2021 11:38 • #5


Kate
Seelische Schmerzen sind überhaupt die Schlimmsten. Das empfinde zumindest ich so.
Da würde darüber reden, was diese Schmerzen verursacht, sehr helfen. Wenn Du dies nicht mit Deiner Frau oder Freundin so gut kannst, dann könnte meiner Meinung nach am besten ein Therapeut helfen.
Hattest Du schon mal einen?
Gespräche, in denen man im Vertrauen mal alles sagen kann, ohne das Gefühl eine Belastung zu sein, können enorm erleichternd sein.
Hilfe anzunehmen ist für viele schwer, kann aber tatsächlich auch ganz leicht sein, sobald man den ersten Schritt getan hat.
Wieso glaubst Du, Du wärst eine Belastung für Deine Frau, wenn Du mit ihr darüber sprichst?
Oftmals ist es so, dass der andere merkt dass was nicht stimmt und gern helfen möchte, wenn aber nicht darüber gesprochen wird, weiß der andere gar nicht wie er helfen kann.
Verstehst Du wie ich das meine?
Um Hilfe zu bitten ist keine Schwäche sondern eine Stärke.

14.11.2021 11:44 • x 1 #6


vlado1976
Als meine Mutter vor 5 Jahren gestorben ist habe ich mich seelisch zurückgezogen. Hab sie im Hospiz bis zum Tod begleitet und war dabei als sie einschlief. Mit meiner Frau habe ich damals nicht über meinen sellischen Kummer gesprochen, sondern mich abgewendet. So weit das ich mich in eine Arbeitskollegin (oben genannte Freundin) verliebt habe. Ich habe dann zig mal meine Familie verlassen (2 Kinder) und wieder zurück. Wusste einfach lange nicht wo mein leben hinführen soll.

Seit 2 Jahren bin ich wieder bei meiner Familie und haben inzwischen auch ein Haus gekauft. Habe aber Anna (Freundin) nie ganz vergessen. Immer wieder kommen mir Gedanken wie es gewesen wäre bei ihr zu bleiben etc...in den letzten Tagen war es so schlimm das ich zu Anna Kontakt aufgenommen habe um zu reden. Weil ich bei ihr heulen kann, hemmungslos.

Aber ich weis das sie mir nicht helfen kann. Wir haben uns auch am Samstag seit gut einem Jahr das letzte mal gesehen.

Weil ich meine Frau nicht belügen will, nicht mehr, habe ich ihr dann erzählt das ich bei ihr war. Sie ist sehr verständnisvoll aber es ist natürlich auch extrem schwer wenn ich zu der Frau gehe zum reden die unsere Familie in ihren Augen fast zerstört hat. Deswegen rede ich nicht so gerne mit Heike (meine Frau)

Meine besten 2 Kumpels sind blöderweise auch die besten meiner Frau und deshalb möchte ich die nicht belasten damit. Sie haben meiner Frau damals sehr geholfen in der Zeit wenn ich gegengen bin und deshalb kann und will ich nicht mit ihnen darüber reden...

Das mal auf die schnelle, es tut aber gut darüber zu schreiben merke ich...

14.11.2021 11:56 • #7


Kate
Also verständnisvoll ist Deine Frau schon mal wirklich, ohne Frage.
Ich würde jetzt erstmal nichts tun, was die Ehe wieder gefährden könnte. In seelischen schweren Krisen trifft man mitunter nicht die klügsten Entscheidungen.
Ich glaube wirklich, ein Therapeut könnte Dir ganz gut helfen, auch um den Tod Deiner Mutter für Dich besser zu verarbeiten.
Hast Du daran mal gedacht ob das für Dich in Frage käme?

14.11.2021 12:03 • #8


vlado1976
Das ist genau der Punkt, früher bin ich an diesem Punkt dann immer zu Anna gefahren um mich wieder selisch aufzubauen, wenn es mir besser ging habe ich Anna verlassen um wieder mit meiner Frau und Familie zusammen zu sein, was eigentlich immer mein Ziel war...

Wie gesagt ich hatte zu dem ganzen Thema schon einen Therapeuten in Anspruch genommen. Habe aber ehrlich gesagt das ich die ganze Geschichte der letzten 5 Jahre aufarbeiten muss plus den Tod meiner Mutter.
Das fällt mir im Moment unheimlich schwer, habe dazu nicht die Kraft.

Ich habe zu meiner Therapie damals auch eine Paartherapie gemacht mit meiner Frau, aber die Therapeutin war zu gut und ich hätte Sachen gestehen, sagen müssen, meiner Frau die sie unheimlich verletzt hätten, und ich hatte Angst das sie nach meiner Offenbarung mich verlässt, deshalb habe ich die Paartherapie dann abgebrochen, wie meine Therapie dann übrigens auch

14.11.2021 12:10 • #9


B
Zitat von Kate:
Ich glaube wirklich, ein Therapeut könnte Dir ganz gut helfen, auch um den Tod Deiner Mutter für Dich besser zu verarbeiten.

Das kann ich auch nur empfehlen.

Der Tod meines Vaters ist im Frühling kommenden Jahres auch fünf Jahre her. Er hatte einen Hirntumor, wurde operiert und ist nach seiner Entlassung zu Hause gestorben. Die kurze Zeit, die er da noch hatte, habe ich ihn gepflegt. Als ich dann quasi jede Nacht nicht einschlafen konnte, weil ich im Liegen immer kurz vor einer Panikattacke stand, habe ich meine Psychologin konsultiert, die mir dann kurzfristig (als Akutbehandlung) einen Platz anbieten konnte. War das Beste, das ich tun konnte, mit jemandem über diesen Verlust zu reden, der weder zu Familie noch Freundeskreis gehörte.

14.11.2021 12:15 • x 3 #10


Kate
Zitat von vlado1976:
Das ist genau der Punkt, früher bin ich an diesem Punkt dann immer zu Anna gefahren um mich wieder selisch aufzubauen, wenn es mir besser ging habe ich Anna verlassen um wieder mit meiner Frau und Familie zusammen zu sein, was eigentlich immer mein Ziel war...

Dann wäre es jetzt Zeit das Muster zu durchbrechen. Womöglich verlierst Du sonst alles.
Schau dass du einen Therapeuten findest. Mit ihm kannst Du alles sortieren. Von Anfang bis Ende.
Überstürze wie gesagt nichts und tu lieber gar nichts als das "Falsche".

14.11.2021 12:15 • x 1 #11


vlado1976
Danke, vielen Dank. Ja ich glaube das es das beste ist das ich wirklich wieder professionelle Hilfe in Anspruch nehme. Werde mir möglichst schnell einen Psychologen suchen um endlich mein Sche...Muster zu durchbrechen das mich auf Dauer einfach zerstören wird, ganz bestimmt sogar. Ich bin ein Kerl wie ein Baum, aber seelisch ein ganz zierliches Pflänzchen, das gelernt hat mit Gift um sich zu schmeissen anstatt sich pflegen zu lassen wenn es am eingehen ist...bin im Moment wieder so unglaublich traurig und heule aber ja es ist richtig das ich mir helfen lassen muss. So kann es nicht weitergehen, gehe sonst zugrunde daran...

Und diese Traurigkeit fühlt sich aber im Moment richtig an, weil es stimmt das ich Hilfe brauche und es einen Ausweg gibt. Bin so dankbar für die Worte und auch etwas stolz auf mich endlich mal auch so ein Forum in Anspruch zu nehmen...Danke nochmals

14.11.2021 12:23 • x 2 #12


A


Hallo vlado1976,

x 4#13


Jana7
Du hast eine wirklich sehr verständnisvolle Partnerin.
Im Grunde muss es sie doch eigentlich sehr verletzen, wenn Du Probleme eher mit einer anderen Frau besprichst.

Es ist schwierig: Was war zuerst da - Henne oder Ei.

Was ist die Ursache für Depressionen? Umfeld (Lebensgeschichte) oder Gene oder eine Mischung aus beidem...

Der Gedanke, ob es die falsche Partnerin ist, es Dir bei der anderen langfristig besser ginge - ich halte ihn für ein unkalkulierbares Risiko. In der Depression ist das Glas stets halb leer oder sogar bedauerlicherweise nicht mehr ganz voll. Die Depressionen könnten Dir vorgaukeln, dass eine andere Partnerin besser wäre.

Gut ist in jedem Fall eine intensive Eigenanalyse: Wann treten die Depressionen auf, wie lange - sind Gründe ersichtlich? Wie lange sind Phasen ohne Depressionen - Gründe ersichtlich? Versuchen, sich selber einzugestehen, dass es kaum längere gute Phasen gibt. Ist generell Monotonie, Alltag ein Problem? Motto: Neue Besen kehren gut.

Ideal wäre, wenn Du absolut ehrlich zu Deiner Partnerin sein könntest. Es würde sehr viel Druck von Dir nehmen. Natürlich besteht immer die Gefahr, verlassen zu werden.
Mir ist jetzt auch nicht klar, wie der Status der anderen Frau ist. Ob da eine Beziehung möglich wäre.

Du hast Medikamente erwähnt. Es war wahrsch. ein SSRI. Ich denke, Du meintest S. Nebenwirkungen. Die sind bei SSRI und SNRI sehr häufig. Und manchmal bleibt eine S.. Dysfunktion lebenslang bestehen. PSSD heißt das, glaube ich (Wiki.). Es dürfte am Serotoninspiegel liegen.

Ich bin diesbzgl. sehr belesen (Studien). Wichtig ist: Schon bei geringsten Dosen tritt eine maximale Wirkung (Bildgebung Gehirn) ein.

Man verschreibt diese Mittel ins Blaue hinein. Ohne zu wissen, was im Gehirn los ist.

Willst Du nicht doch nochmal Medikamente versuchen? Es gibt verschiedene Gruppen.
Tianeptin (Tianeurax) wirkt anders und dürfte die S. nicht beeinträchtigen. Es müsste - falls es wirkt - auch sehr schnell wirken. Man nimmt es 3 x täglich. Kurze Halbwertszeit.

Es gibt Bupropion - auch das führt nur selten zu der erwähnten NW.

Generell: Langsam eindosieren - und aus genannten Gründen jedenfalls SSRI (SNRI) nicht so hoch dosieren). Und: langsam Ausschleichen. Auch plötzliches Absetzen kann eine dauerhafte S.. Dysfunktion auslösen.

Man kann ja selbst recherchieren. Es gibt Einiges, das man ausprobieren kann. Ist das richtige gefunden, ist das eine riesige Hilfe. Natürlich muss man Langzeitschäden im Auge behalten und niemand kann verhindern, dass man periodisch versucht, ohne Medis zu leben.

Und gleichberechtigt macht eine Geprächstherapie Sinn.

Teuflisch ist diese typische Antriebslosigkeit... Sie verhindert, behindert die Suche nach einer Lösung.

Gute Besserung!

22.11.2021 21:35 • #13

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