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Meine geliebte Frau hat sich umgebracht

C
Meine geliebte Frau Eva hat diese Woche, nach mehreren erfolglosen Versuchen, Suizid begangen.
Zwei mal wurden diese Versuche polizeilich dokumentiert und führten zu jeweils einem Tag Aufenthalt in einer Landesklinik, zwei mal konnte ich mit meinem Sohn Schlimmeres verhindern.
Jetzt ist meine Frau im 5. Anlauf verstorben, indem Sie sich in einem See ertränkt hat.
Die Vorstellung, dass meine Frau in eiskaltes Wasser gestiegen ist (meine Frau war eher die Sonnenanbeterin), sich vorher einen beschwerten Rucksack umgeschnallt hat und voller Willenskraft diese Tat durchgezogen hat, bringt mich um den Verstand.

Ihr Leidensdruck in den letzten ca. 5 Jahren durch Darmprobleme, mit unzähligen Arztbesuchen und X Operationen, mit Dickdarm-Stoma und dessen Rückverlegung, konnten Ihren unerklärten Gewichtsverlust nicht stoppen und hat jetzt über den Lebensmut gesiegt.

Eva war eineinhalb Tage als vermisst gemeldet, bevor Taucher sie leblos gefunden haben. Sie hatte mir vor Ihrer Tat noch eine Abschiedsnachricht per APP und Anrufbeantworter geschickt, wo das Auto steht etc. Abschiedsbriefe gab es aus den vorherigen Aktionen schon.
Am Tag als die Taucher fündig wurden war ich auch an dem See, da der Vortag ergebnislos war und ich somit dachte, dass meine Frau vielleicht doch einen anderen Weg eingeschlagen hat.
Ich kam am See an, als meine Frau am Ufer in einem dicken Gummisack lag und habe gefragt ob ich sie noch einmal sehen dürfe. Dies tat ich dann auch.

Wenn ich zu Hause denke, dass meine Frau jetzt gleich um die Ecke kommen müsste, schießt mir dieses letzte Bild in den Kopf und ich weiß sofort, dass das nicht passieren wird.

Ich lasse die Trauer zu, heule Rotz und Wasser, frage mich aber dennoch, wann ich vielleicht was hätte anders machen können. Ich habe meiner Frau immer Mut zugesprochen und ihr weitere Optionen aufgezeigt und wieviel das Leben für uns noch bereithält.
Leider wollte meine Frau nie psychologische Hilfe nach dem Tod Ihrer Mutter im Jahr 2015 annehmen. Sie wusste wahrscheinlich, dass das ein sehr schmerzhafter Weg wird, da ein sehr inniges Verhältnis bestand.
Genausowenig sah meine Frau den Zusammenhang zwischen Darm und Psyche.
Meine Frau wurde nach den 2 Selbstmordversuchen mit Aufenthalt in der Geschlossenen am Folgetag entlassen, da die verantwortlichen Ärzte der Argumentation bereitwillig gefolgt sind, dass es ja kein psychisches Problem gäbe, sobald das organische Leiden beseitigt sei.
Situativ kann ich das sogar nachvollziehen, sehe aber leider das Ergebnis.
Jetzt sitze ich hier und versuche das irgendwie geordnet zu schreiben, was mir glaube ich nicht gelingt.
Ich kannte meine Frau 40 Jahre, davon 27 glücklich verheiratet und jetzt ist da nichts mehr, ausser tiefster Schmerz und Leere.

03.03.2019 11:51 • x 7 #1


Liselotte
Lieber Carsten,

mein aufrichtiges Beileid möchte ich Dir hiermit ausdrücken.

Mit aufrichtiger Anteilnahme.

Martina

03.03.2019 12:21 • x 2 #2


A


Hallo Carsten1962,

Meine geliebte Frau hat sich umgebracht

x 3#3


L
Lieber Carsten,

dein Verlust tut mir sehr leid. Mach dir keine Vorwürfe, du hättest nichts daran ändern können. So wie du erzählst, hast du ihr liebevoll zur Seite gestanden, das war das beste, das du tun konntest! Vielleicht hilft es dir, dir vorzustellen, dass sie jetzt an einem besseren Ort ist, an dem es keine körperlichen Gebrechen gibt und es ihr dort gut geht. Vielleicht hilft es dir auch, mit ihr in Gedanken zu sprechen, ihr deine Trauer mitzuteilen.

Wichtig wäre auch, dich in dieser schwierigen Zeit begleiten zu lassen, um das Geschehene zu verarbeiten. Trauerhilfe wird oft von Beerdigungsinstituten angeboten oder auch vom sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas.

Alles Gute für dich
Luna

03.03.2019 12:22 • x 5 #3


C
Lieben Dank.

03.03.2019 13:02 • x 4 #4


Liselotte
Wir müssen uns hier bei Dir bedanken,
für deine Offenheit,
mit diesem Thema an das Licht zu treten.

Geruhsamen Sonntag.
Martina

03.03.2019 14:09 • x 3 #5


Y
Lieber Carsten,
dein Verlust tut mir sehr leid. Ich finde es mutig, dass du, in deinem Schmerz, mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gehst.
Ich wünsche dir, für die schwere Zeit die vor dir liegt, ganz viel Kraft.
Danny

03.03.2019 14:34 • x 5 #6


mutmacher
Lieber Carsten,
mir fehlen momentan einfach die richtigen (Trost)- Worte, aber heute Morgen im Gottesdienst sang der Chor dieses Lied, das ich Dir gerne zuschicke- vlt. ist es ein winziges Pflaster auf Deine Seele:



Liebe Grüße von Mutmacher

03.03.2019 15:05 • x 4 #7


Acon
Lieber Carsten,

Wenn ich mir vorstelle, was Du die letzten Tage durchleben musste, dann nimmt es mir den Atem und eine tiefe Traurigkeit macht sich in meinem Herzen breit. Wie sehr muss Deine Frau gelitten haben, dass für sie nur dieser Ausweg blieb.
Du bist nicht Schuld. Du hast nichts falsch gemacht und helfen konntest Du auch nur begrenzt. Bitte lass Deine Trauer raus. Du hast schon sehr viel Mut bewiesen hier Deine Geschichte zu erzählen. Sieh nach vorn mit Deiner Frau im Herzen. Sie ist jetzt in einer anderen Welt, welche sie selbst ausgesucht hat. Du konntest es nicht verhindern, sie ließ Dir keine Chance, weil ihr Leidensdruck zu gross war.

Liebe Grüße und eine Umarmung
Andrea

04.03.2019 01:17 • x 3 #8


C
Vielen, vielen Dank für Eure Anteilnahme und die für mich wirklich Mut machenden und bestätigenden Posts.
Es ist tatsächlich so, dass ich Selbstzweifel hege aber sowohl in meiner Familie, von Freunden und jetzt hier in der Community die Bestätigung bekomme, dass ich machtlos war.
Dennoch war meine Frau die Liebe meines Lebens und es fällt mir so schwer, mir ein Leben ohne sie vorzustellen.
Man sagt, die Zeit heilt Wunden und das der Mensch ein Verdrängungswunder ist und negative Bilder in den Hintergrund und Positives nach vorne gezogen werden.
Daher noch einmal: Vielen Dank für Eure positiven Anschreiben.
Es hilft mir wirklich.

04.03.2019 02:01 • x 4 #9


Acon
Lieber Carsten,

Du wirst Deine Frau nie vergessen, sie wird immer bei Dir im Herzen einen Platz haben. Wenn Du traurig bist, dann sprich mit ihr, sie wird Dir zuhören, und wenn Du ganz tief in Dich reinhörst, dann antwortet sie Dir.

Drück Dich tröstend
Andrea

04.03.2019 22:10 • x 2 #10


Forenleitung
Liebe Carsten,

wir senden Dir unser herzliches Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße

06.03.2019 09:34 • x 5 #11


Seelenzwilling
Lieber Carsten,

ich richte Dir hiermit mein aufrichtiges Mitgefühl aus. Solch ein Schicksal kann man sich nur schwer vorstellen.

Ich kann zwar nicht davon sprechen meinen Partner verloren zu haben aber ich kann davon sprechen eine andere geliebte Person zu verlieren.

Ich bin 26 Jahre und als ich diese besondere Person verloren habe war ich 16.

Es begann alles 2014, als mein Vater mir erzählte das er Krebs hatte. 2 Jahre hat er sich mit dieser scheußlichen Krankheit und den zahlreichen Operationen und chemos geplagt und aus einem starken (etwas runderen), tollen Mann, wurde ein schwacher magerer gebrochener Mann. Ich muss dazu sagen das meine Mutter und ich nicht das beste Verhältnis hatten, als ich von der Krankheit erfahren habe wurde ich zu einem aufgelösten, emotional unberechenbaren, kaputten Mädchen, was das ganze nicht leichter machte. Mein Vater war oft der einzige den ich hatte und der mich verstand und ich wusste, dass er nicht mehr sein wird. Es war furchtbar diese 2 Jahre mit ansehen zu müssen wie er immer mehr zu einem Geist wurde auch wenn er sich bemühte es nicht zu zeigen wenn ich da war. Er hatte kehlkopfkrebs der sich später ausbreitete in Lunge, Leber, haut und Kopf. Es hat mich zerfressen. Ich wusste ich muss stark sein aber ich war gefangen zwischen dem Gefühl, dass ich mir für ihn wünsche, dass sein leiden ein Ende hat, damit er noch als der Mann von dieser Welt treten kann, der er mal war und auf der anderen Seite fühlte ich Angst, Angst davor wenn der Moment gekommen ist und ich nicht mehr stark für ihn sein muss, das ich ich meinem leiden ebenfalls ein Ende mache.

Als es dann soweit war lag er nur im Bett, starrte anteilnahmelos an die decke und hatte schnappatmungen. Nichts ließ erkennen das er wusste dass ich da war. das wir alle da waren.
Um mich zu trösten stelle ich mir vor das der Krebs in seinem Kopf soweit fortgeschritten war das er keine Schmerzen mehr spürte.

Ich habe seit dem 2 selbstmordversuche hinter mir und viele Jahre der Trauer und Verzweiflung. Ich habe geweint und es gab oft wochenlang Abende, wo ich nichts gemacht habe außer allein in die Nacht zu starren und zu weinen so leise es ging. Ich war auch gebrochen und es hat sehr viel Mühe gebraucht mich selbst da wieder heraus zu zerren. Nur ich konnte das bewältigen weil ich mich am besten kenne und das musste ich erst begreifen.

Langsam ging es bergauf. Ich bin jetzt 26 Jahre habe einen Job der mir Spaß macht und einen tollen Partner an meiner Seite und meine Mutter und ich sind jetzt ein Herz und eine Seele.

Was ich damit sagen möchte, es ist absolut ok seine Trauer auszuleben. Weine so lange es dir gut tut. Auch jetzt habe ich Phasen bei dem ich mich gebrochen fühle aber mit der Zeit wurden und werden diese Phasen geringer. Darum, wenn es nur einen Menschen, eine Idee oder ein Funken von einem Traum gibt die es Wert sind weiter zu machen, dann Vergiss nicht irgendwann, wenn du allein bereit dafür bist, wieder aufzustehen.

08.03.2019 19:20 • x 4 #12


C
Lieber Seelenzwilling,
Vielen Dank für Deine offenen Worte.
Ich wünsche mir und besonders auch Dir, dass wir erkennen, wie wertvoll Leben ist und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, Auswege zu sehen und auch zu gehen. Im Leben gibt es Schicksalsschläge, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Gespräche mit der Familie, Freunden und auch Psychologen, Seelsorgern geben Halt, Bestätigung und Perspektive.
Du hast selber geschrieben, dass es Dir besser geht (Job, Freund). Stell Dir mal vor, ein Suicid wäre erfolgreich gewesen.
Du hättest das Alles nicht mehr erleben dürfen.
Momentan sehe und fühle ich für meine verstorbene Frau mit. Wenn ich die Sonne heute beim Spaziergang sehe, rede ich mit ihr und sage ihr, dass sie das ja auch gerade sieht und genauso schön findet wie ich.
Ich bin ihr dann so nah und aber leider in derselben Sekunde auch so fern.
Es zerreißt mich immer noch.
Aber es wird besser.
Lieben Dank an Euch alle
Carsten

08.03.2019 21:20 • x 5 #13


Seelenzwilling
Lieber Carsten,

es wäre schade wenn der Suizid damals geklappt hätte auch wenn ich noch immer nicht zu 100% über dem Berg bin.

Und jetzt stell dir vor was du verpassen würdest. Dein Sohn wie er heiratet und Kinder bekommt. Deine Enkelkinder, wie sie dir um die Beine flitzen und spielen wollen.

Dein Verlust wiegt schwer aber Du und Ich haben noch so viel schönes zu erwarten, wenn wir es denn zulassen.

Ganz Liebe Grüße

08.03.2019 21:25 • x 4 #14


Liselotte
@Carsten1962

Guten Abend, Carsten,
schön, von Dir zu hören.

Deine Geschichte hat mich die ganze letzte Woche begleitet.
Ich habe die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Sie hat alles relativiert und mir immer wieder bewusst gemacht, das meine Probleme alle lösbar sind.
Sie hat mich Dankbarkeit gelehrt, dafür das ich keine schweren körperlichen Schmerzen ertragen muss,
Sie hat mir gezeigt, wie viel ein Mensch ertragen kann, mit Würde und Respekt.

Ich möchte mich deshalb nochmals bei Dir bedanken und Dir soviel Mitgefühl und Trost senden,
wie es mir nur möglich ist.

Hochachtungsvoll
Martina

08.03.2019 21:44 • x 4 #15


Lexi
Lieber Carsten, ich vermag gar nicht in Worte ausdrücken wie leid mir Dein Verlust tut.

Vor knapp 2 Jahren entschied einer meiner besten Freunde ebenso wie Deine Frau.lese ich Deine Geschichte mit Fassungslosigkeit - kaum vorstellbar wie es Dir geht . und finde keine Worte. Ich kann sie wie auch meinen Kumpel verstehen und trotzdem.

Viele Forum-Nutzer haben gute Worte gefunden.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft - von Herzen. Dir und Deinem Sohn.

15.03.2019 10:55 • x 4 #16


F
lieber Carsten,

du es tut mit jetzt echt von Herzen Leid mit deiner Frau. Und ich kann es mit fühlen, nach fühlen, wie weh dir das alles tut.

Selbst stand ich auch schon vor diesem Schritt. Wenn du keine Hoffnung hast, keinen Sinn mehr siehst, alles zuviel

wird, du am Ende bist, echt nicht mehr kannst.

Und jetzt stehst du in der Trauer von deiner geliebten Frau, die deine ganzen Gefühle lähmen. Du hast deine Frau so geliebt, und sie ist ein Teil von dir geworden. Dein Denken, Fühlen und Handeln werden von deiner lieben Frau mit bestimmt.

Deine liebe Frau lebte schon lange mit in deinem Herzen. Jetzt ist sie gestorben, und mit ihr ein Teil von dir.

Deine Trauer, der langsame und schwere Abschied deiner lieben Frau, die ein Teil deines Innersten geworden ist. Und du spürst den Schmerz des Abschiedes noch ganz arg.

Halte deine liebe Frau nicht fest, lasse sie weiter gehen, lasse sie los, auch wenn es dir schwer fällt. Du kannst es jetzt nur noch akzeptieren. Der Tod deiner Frau ist der Übergang in den Himmel. Dort geht es ihr besser, und sie muss nicht mehr an der Depression leiden.

Mögest du immer wieder Trost für dich finden.


In guten Gedanken an dich,

liebe Grüße,


Fredereick








von guten Mächten geborgen.

(dieser Gitarrenspieler kennt auch die Depression.)

16.03.2019 17:18 • x 3 #17


maya60
Lieber Carsten, auch ich möchte dir mein tiefstes Beileid senden! Danke, von Herzen danke, dass du deine Gedanken und Gefühle mit uns teilst.

Nie ist es vergleichbar, aber so einige von uns haben schon den Tod liebster Nahestehender erlitten und fühlen sich durch dich verstanden und verstehen dich.
Es ist ein Ausdruck des eigenen Inneren, darüber zu schreiben und es ist ein Teilen, ein, wenigstens ein bisschen, gemeinsames Tragen für eine kurze Wegstrecke.

Ich selber habe einen meiner engsten Freunde als Studentin plötzlich verloren und mehrere Fehlgeburten erlitten, die mich auch sehr erfassten, herabzogen, herumwirbelten und veränderten.

Beim Tod zählt die Zeit nicht mehr, wir betreten einen zeitlosen Raum und die Trauer lässt sich auch nicht in Zeitrastern fassen. Auch viel später geht es nicht wirklich um Vergangenheit, sondern um einen Raum jenseits all dieser Begriffe, denn immer gehören die geliebten Verstorbenen zu uns und unsrer Lebendigkeit, sind ein Teil davon.

In langen Beziehungen lässt sich ja gar nicht mehr sagen, was nur ich bin und was mein Mann, alles ist miteinander verwoben und wenn einer der Beiden scheinbar alleine weitergeht, geht doch das weiter, was aus beider Liebe geworden ist.

Was machst du in diesen Tagen? Was macht dein Sohn? Magst du deine Gedanken und Gefühle und Erfahrungen mit uns teilen?

Bitte, dies soll keinerlei Druck sein. Du bist in unseren Gedanken und Wünschen.

Herzliche Grüße! maya

16.03.2019 20:40 • x 2 #18


C
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht durch irgendetwas/irgendjemand an meine Frau erinnert werde. Die Erinnerung schnürt mir die Kehle zu, mein Bauch verkrampft sich und ich fange an, hemmungslos zu weinen.
Ich habe jetzt im Haus angefangen ein wenig umzudekorieren, für Ostern. All diese Dinge, mit der meine Frau uns zu Hause überrascht hat - hier ein kleines Häschen, dort ein bisschen Frühling. Es fällt mir so schwer, all diese Dinge zu sehen, anzufassen und zu spüren, dass Eva das als letzte verstaut hatte. Alles duftet nach meiner Frau, alles hier IST meine Frau.
Ich lasse mir jetzt von meinem Hausarzt eine Überweisung zum Psychiater geben, da ich merke, dass ich das ohne weitere Hilfe sonst nicht packe. Ich bin so zerrissen zwischen Trauer, Sehnsucht nach meiner Eva und Wut, dass sie das sich und mir angetan hat und immer wieder leider doch diese Selbstzweifel, was hätte ich wann anders machen können. Ich weiß, dass ich in den jeweiligen Situationen richtig gehandelt habe, trotzdem denke ich darüber nach ob es genug war.
Euch allen ganz lieben Dank.

30.03.2019 09:35 • x 3 #19


F
lieber Carsten,

du es tut mir so von Herzen leid mit deiner lieben Frau. Und ich kann es verstehen, das dir die Erinnerung noch so was von weht tut. Deine Frau ist jetzt fort, nicht mehr da. Aber in deinem Herzen lebt sie weiter. Und du kannst dich auch jetzt noch mit deiner Frau versöhnen, warum sie dir das angetan hat, du kannst ihr jetzt noch vergeben.

Denn ihr Tod ging nicht gegen dich, sie konnte einfach nicht mehr. Als Mensch, der auch an dieser Depression leidet, kann ich das so gut verstehen. Wenn du am Ende bist, wenn du echt nicht mehr kannst, wenn alles so sinnlos erscheint.

Natürlich sollte kein Mensch diesen Schritt tun, aber ich kann deine Frau irgendwie verstehen, das sie diesen Schritt getan hat. Und mich fordert es heraus, Menschen so gut ich es kann, in ihrer Depression zu helfen. Trotzdem, du kannst solch einen Schritt nicht immer verhindern. Und da musst du dir überhaupt keine Schuldgefühle machen.

Vielleicht kannst du versuchen, deiner lieben Frau zu vergeben für diesen Schritt.

Und du kannst in Gedanken an deine liebe Frau , ihr noch gute Worte Worte sagen, Worte die du ihr seither nicht sagen konntest. Worte der Liebe, der Zuwendung, Worte des Dankes.

Angesichts des Todes werden wir selbst mit unserem ungelebten Leben konfrontiert. Wenn wir spüren, auch noch nicht so recht gelebt zu haben. Und das lieber Carsten wollte deine Frau bestimmt nicht. Ja lasse dir helfen, man kann jetzt nicht alles nachholen. Aber es ist nie zu spät zu leben, deine Lebensspur in diese Welt einzugraben. Das würde auch deiner geliebten Frau sehr gut tun.

Der Gedanke an den Tod kann dir helfen, dich einladen, zu dir selbst und zu deinem Wesen zu finden. Du darfst dich von deinem schlechten Gewissen verabschieden.

Sei dankbar, werde dankbar für die Augenblicke, die du noch mit deiner lieben Frau leben konntest. Werde dankbar für alles was in deiner Wohnung noch nach deiner Frau duftet, aussieht.

Bleibe in dankbarer Erinnerung, auch wenn es jetzt noch ganz arg weh tut. Mit der Zeit sollen sich deine Schmerzen in Dankbarkeit verwandeln, ein ehrendes Andenken an deine liebe Frau.


.leise Grüße an dich,

in guten Gedanken für dich,


Frederick






die letzte Rose.

30.03.2019 17:37 • #20


Pati
Lieber Carsten,

mein herzliches Mitgefühl.
Es ist schon Alles gesagt worden. Alles ist Liebe.

Ganz liebe Grüße, Pati

30.03.2019 18:28 • x 2 #21


C
Auch von mir noch herzliches Beileid.

Vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe für Menschen dir ihren Partner verloren haben eine Hilfe für dich. Ich habe schon viel gutes davon gehört.


col

30.03.2019 20:55 • x 1 #22


Flocon_de_Neige
Hallo Carsten,

auch von mir an dieser Stelle mein aufrichtiges Beileid.

Ich denke, es gibt nichts, was ich sagen, schreiben könnte, was Trost spendet oder Dir den Schmerz nehmen könnte.

Jedoch sollst Du wissen, Du bist nicht allein. Und viele hier werden bereit sein, Dir Zeit zu schenken und zuzuhören wann immer Du etwas von Deinem Schmerz ablegen magst.

Alles Gute und viel Kraft.

LG

30.03.2019 21:07 • x 2 #23


Alexandra2
Lieber Carsten, mein tiefes Mitgefühl für Deinen unfassbaren Verlust.
Meinw Eltern starben sehr kurz nacheinander, und ich hatte das Gefühl, das zerreißt mich, dieser Schmerz war unerträglich. Und weil ich das nicht verarbeiten konnte, habe ich lange eine Trauergruppe besucht. Dort war immer wieder Raum für den Schmerz. Das war sehr wichtig, hatte ich das Gefühl, meine Umgebung tat es so ab mit der Zeit.
Das was Du schreibst, beschreibt zwei sehr wichtige Phasen in der Trauer: Schock, Verzweiflung. Der Schmerz muss raus, und Du weinst , das ist sehr schön. Weißt Du, ich konnte nicht weinen. Deshalb brach ich zusammen. Und das Weinen verschafft ein wenig Erleichterung.
Ich hatte einen kleinen Altar eingerichtet für einige Zeit, mein Platz zum Innehalten. Das half auch ein kleines bisschen. Es sind die Kleinigkeiten, die meinen Tag heller machten, nur kurz, aber ein Anfang.
Ich wünsche Dir viele kleinen Lichtpunkte im Tag und daß Du gut den Trauerprozeß durchstehst.
Wie singt Herbert Grönemeyer, ich trage dein Herz immer bei mir. Ja, Eva wird immer bei Dir sein. Und Du wächst über Dich hinaus, lernst in winzigen Schrittchen Dein neues Leben zu gestalten, das Leben, das Du nicht haben wolltest. Ich umarme Dich
Herzliche Grüße
Alexandra

30.03.2019 21:33 • x 1 #24


A


Hallo Carsten1962,

x 4#25


Anouk67
Hallo Carsten,

mein aufrichtiges Beileid für diesen unfassbaren Verlust. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für Deinen weiteren Weg.

Herzlich Grüße
Anouk

31.03.2019 08:56 • x 1 #25

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