Mein Job überfordert mich. Kündigen oder was soll tun?

H
Hallo liebes Forum,

mir geht es um folgendes im Zusammenhang mit meinem Job, und hoffe dass ich an dieser Stelle damit richtig bin.
Mein Job macht mir Grundsätzlich spaß und ich mache ihn auch gut, allerdings stellt er die Anforderung, psychisch wie physisch ziemlich belastbar sein zu müssen, in verschiedensten Bereichen. Im allgemeinen wie auch im speziellen.

- Durchsetzungs- und Nervenstark gegenüber dem Klientel
- Durchsetzungsstark gegenüber den Kollegen (bin die jüngste im Team und quasi Berufsanfängerin)
- Durchsetzungsstark bzw. sich abgrenzen können von Vorgesetzten, in meinem Fall einen S. Chef der in vielerlei Hinsicht Grenzüberschreitend ist, in Teamsitzungen einzelne völlig unsachlich kritisiert / runter putzt
- 24h (7h davon sind Bereitschaftszeit) in ausnahmefällen 48h Dienst
- Hohes Maß an Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstreflektion und Kritikfähigkeit
- Team aus 4 Personen bei Urlaub und Krankheit passiert es schnell das der einzelne ungleich mehr arbeiten muss damit alle Dienste abgedeckt sind.

Soweit erst mal vorgeplänkel zum Verstehen der Voraussetzungen. Meine Frage die ich mir Momentan stelle ist, ob ich diesen Anforderungen auf Dauer gewachsen. Oder besser gesagt, ich weiß dass ich den Anforderungen nicht auf Dauer gewachsen sein werde.
Kurz noch zum Verständnis: Seit 6 Wochen nehme ich wieder Antidepressiva. Hatte das Antidepressiva am Anfang des Jahres abgesetzt, weil es mir nach knapp 1 1/2 Jahren Therapie echt gut ging. Ca. 4 Monate nach dem Absetzen zeigten sich dann allerdings erneute Symptome einer Depression, sodass ich das Antidepressiva nun wieder nehme.

Ich führe die erneut aufgetrenen Symptome darauf zurück dass das erste viertel des Jahres äußesrt stressig und arbeitsreich war. Durch den krankeitsbedingten Ausfall einer Kollegin waren wir von Januar bis Anfang April nur noch zu dritt, zeitweise nur zu 2. Das bedeutete dass Freizeit praktisch nicht mehr vorhanden war.
Ich denke dass war für mich ein bisschen viel.

Nun hatte ich 2 Wochen Uraub. Zuvor habe ich mich reichlich Urlaubsreif gefühlt. Will sagen, ich war so ziemlich am Ende meiner Kräfte. Nun war ich fest davon ausegangen dass ich mich nach dem Urlaub wieder fit und Belastbar fühle. Dem ist allerdings nicht so. Ich war heute an meinem ersten Arbeitstag nach 3h schon wieder völlig genervt von meinem Klientel und hab mich total ausgelutscht gefühlt, das war heut Morgen um 11 Uhr. Meine Bereitschaft beginngt um 22h da hat ich also noch 11h vor mir. Daran dass mein nächster freier Tag in 9 Tagen ist daran darf ich gar nicht denken. Dass heißt dass ich die kurze Zeit zwischen den Diesnten die ich zuhause bin mit schlafen verbringen werde damit ich wieder einigermaßen Fit für den nächsten Dienst bin.

Das Ding ist nun, dass mir die Rückkehr der Symptome gezeigt hat, dass ich deutlich mehr acht auf mich und Reccourcen geben muss. Ich denke wenn ich das nicht tue werde ich immer wieder an dem gleichen Punkt landen.

Und ich weiß nicht so richtig wie ich mit dieser Erkenntnis, dass ich diesen Anforderungen nicht auf Dauer gewachsen sein werde, umgehen soll. Am besten wäre natürlich ich suche mir eine Stelle mit weniger Anforderung innerhalb meines Berufes. Aber eine Stellensuche würde wieder zusätzlichen Stress bedeuten und zusätliche Kraft kosten. Und mit meiner Kraft muss ich momentan eher geizig umgehen.

Und sonst fallen mir kaum andere Möglichkeiten ein...?! Außer sehenden Auges ins vermeindliche Verderben zu rennen und einfach mal zu warten dass es besser wird...Habt ihr Erfahrungwerte, Tipps oder ideen wie ich das am besten angehen kann?

LG und vielen Dank schon mal,
hedwig

02.08.2009 23:51 • #1


M
Hallo Hedwig,

was Du so schreibst, kommt mir so bekannt vor und das wird einigen hier auch so ergehen. Ich habe auch immer gedacht, das gibt sich wieder, aber leider war das nicht der Fall.

Ich kann nur empfehlen, lass Dich fachärztlich behandeln bzw. arbeitsunfähig krank schreiben und eventuell mal eine Reha beantragen, damit Du aus dieser Tretmühle herauskommst und wieder neue Energie tanken kannst.

Schöne Grüße
mag

03.08.2009 13:23 • #2


A


Hallo hedwig,

Mein Job überfordert mich. Kündigen oder was soll tun?

x 3#3


S
hallo Hedwig,

ich stimme mag aus vollem Herzen zu. Du bewegst Dich auf sehr dünnem Eis. So wie Du Deine Arbeit beschreibst und dass Du erst in 9 Tagen wieder frei haben wirst und so wie du den Zustand deiner Kraftlosigkeit trotz Urlaub beschreibst, würde ich Dir dringend raten, zum Arzt zu gehen und Dich erst mal krank schreiben zu lassen.

Natürlich ist das unangenehm, natürlich müssten wir ja arbeiten gehen, natürlich wollen wir das den Kollegen nicht antun, aber hier geht es um Dich, ganz allein um Dich. Und keiner der Kollegen wird Dich rausholen, wenn Du womöglich irgendwann einen richtigen Zusammenbruch hast.

Mir erging es ähnlich. Meine Ärztin hat mich Anfang letzten Jahres auch aus dem Verkehr gezogen, ich wollte das nicht, habe mich gesträubt, aber letztendlich eingesehen, dass es nicht besser wird, wenn ich so weiter mache.

Leider bin ich immer noch arbeitsunfähig, aber ich habe gelernt, es anzunehmen, auch wenn´s mir manchmal noch schwer fällt. Auf jeden Fall wurde mir durch die Arbeitsunfähigkeit erst mal dieser Riesendruck genommen, hatte sowieso einen Zusammenbruch, wo gar nichts mehr ging. Das war das Warnsignal für mich.

Bitte nimm Deine Symptome auch ernst und erzähle alles einem Arzt, damit er dir sagen kann, was zu tun ist.

Lieber Gruß!

Sonnenblume

03.08.2009 13:32 • #3


H
Hallo ihr beiden vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich hatte fast befürchtet das Krankschreibung der Tipp ist den ich erhalten werde. Jedem anderen, der mir die meinige Situation schilder würde, würde ich ja exakt das gleiche raten. Aber das für sich selber als den richtigen Weg zu erkennen ist wohl noch mal was ganz anderes. Aber wem sag ich das, ihr wisst wohl am besten wovon ich spreche.

Ahh, mir schwirren grad so viele Gedanken durch den Kopf die ich alle loswerden möchte. Ich hoffe es wird nicht ganz so wirr.

Thema Facharzt: Bin seit Okt. 07 in Psychiatrischer Bahndlung. Im Okt, Diagnosen: ADHS und Depression. Durch einen Umzug in ein anderes Bundesland musste ich mir einen neuen Psychiater suchen und auch meine ambulante Therapie abbrechen. Hatte dann nach dem Umzug einen Psychiater gefunden der auf dem Bereich ADHS spezialisiert ist (was mir bei der Suche wichtig war). Dort fühlte ich mich gar nicht gut aufgehoben und habe mir einen neuen gesucht, bei dem ich vor knapp 3 Wochen zum ersten mal war. Der hat einen guten Eindruck auf mich gemacht und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.
Der nächste Turnusmäßige Termin wäre im Oktober. Werde aber heute mal anrufen ob ein früherer Termin möglich ist. Dieses ganze Ärztekuddelmuddel ist echt grausig.

Gedanken zur Krankschreibung: Ich hab irgendwie echt schwierigkeiten die Symptome als Krankheit und nicht als Charakterschwäche zu sehen. Ich weiß natürlich dass es keine Charakterschwäche und ich würde es auch jedem eindrüklich sagen der solche Gedanken zu seiner eigenen Krankheit hat. Aber ich kann es für mich irgendwie nicht akzeptieren
In meiner Jugendlichen naivität dachte ich außerdem müsste man schon kräftig zusammengebrochen sein um krank geschrieben zu werden.
Ich hab echt Angst dass ich mich als völliger Versager fühl wenn ich nicht arbeiten gehen kann. Ich hätte einfach Angst dass mein Selbstbewusstsein völlig darunter leidet. Ich hab Angst das mich das völlig ins Bodenlose stürzt.

Weiterhin macht mir Angst dass ich gar nicht wüsste wie ich die Krankschreibung begründen soll. Ich weiß dass muss ich rechtlich nicht. Aber es hat sich noch nie jemand Krank gemeldet bei uns ohne zu sagen was er hat. Und überhaupt ist der Umgang mit Krankheit bei uns fragwürdig. Jeder hat schon Dienste mit Fieber durchgezogen wenn er kaum noch aus den Augen gucken konnte. Das setzt natürlich unter Druck. Außerdem weiß ich ja wie unglaublich mies es ist sobald einer ausfällt. Dann haben die anderen 3 gar keine Freizeit mehr.

Andererseits hatt ich heute Mittag in der Übergabe wiedermal ein tolles Beispiel was mir vor Augen geführt wie wenig Sinn es macht auf andere Rücksicht zu nehmen. Die Situation war die dass mein Kollege jetzt 2 Wochen auf Ferienfreizeit mit unserem Klientel war, war natürlich Hammer anstrengend war. Die Kollegin die auch noch mit war, hat jetzt Urlaub und eine andere ist noch bis Samstag im Urlaub. Der Kollege ist also am Sonntag um 1.00h nachts aus der Freitag zurück gekehrt. Er hat keinen Urlaub weil er bei der Urlaubsplanung der Meinung war er bräuchte nicht unbedingt sofort im Anschluss an die Freizeit Urlaub. Dazu zu sagen ist auch, dass dieses Jahr eigentlich die andere Kollegin und ich mit der Freizeit dran gewesen wären, aber die beiden gerne dieses Jahr wieder fahren wollten.
Die Woche gestaltet sich nun also so, dass ich den Kollegen am Sonntag um 8.00h abgelöst hab und er heute um 11.30 den Diesnt von mir übernommen hat, ich löse ihn dann Morgen um 11.30 wieder ab und mache dann einen Doppeldienst und werde von ihm am Donnerstag um 11.30 wieder abgelöst, am Freitag muss ich dann wieder hin und werde am Samstag von der Kollegin abgelöst um sie am Sonntag um 11.30 wieder abzulösen, am Montag löst mich dann Kollegin Nr. 3 ab und ich habe einen Tag frei. So nun habe ich den Kollegen heute darauf angesprochen dass ich nach seiner Planung eine reichlich stramme Woche hab mit 5 Diensten und dass wenn man sich eine Woche teilt und Doppeldienste einplant ja dann auch beide einen Doppeldienst machen müssen. Bla Bla hin und her, das wäre halt in unserer branche hin und wieder so dass man mal schei. Wochen hat. Ach was. Habe dann argumentiert dass er das schließlich so entscheiden habe dass er nicht direkt im Anschluß Urlaub habe müsse, und dass er sich ausgesucht dieses Jahr in die Freizeit zu fahren. Er meinte dann ich solle einen Vorschlag machen wie wir die Dienste besser verteilen können. Hab dann vorgeschlegen dass ich den Mittwoch bis abends mache und er dann Mittwoch Abend bis Freitag Morgen. Da könne er nicht er bekäme Dienstag und Mittwoch Besuch. Dann habe ich vorgeschlagen dass er am Freitag bis abends macht. Darauf meinte er das wäre der letzte Dienst vorm Urlaub und da möchte er dann auch zeitig in Urlaub. Punkt. Gut es bleint alles beim alten.

Lange Rede kurzer Sinn, ich bin stolz wie Bolle dass ich mich für mich eingesetzt hab, das ich mich getraut hab den Mund aufzumachen. Hab hin und herüberlegt ob das legitim ist nachdem er die anstrengende Freizeit hatte usw, usw. Ich mach mir nen Kopp und andere rammen ihre Grenzen wie Pfähle in den Boden.

Ich bin so durcheinander und musste das mal loswerden, ist ganz schön viel was ich geschrieben hab

verwirrte Grüße,
hedwig

03.08.2009 14:35 • #4


H
Zitat von hedwig:

... Dort fühlte ich mich gar nicht gut aufgehoben und habe mir einen neuen gesucht, bei dem ich vor knapp 3 Wochen zum ersten mal war. Der hat einen guten Eindruck auf mich gemacht und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.
Der nächste Turnusmäßige Termin wäre im Oktober. Werde aber heute mal anrufen ob ein früherer Termin möglich ist. Dieses ganze Ärztekuddelmuddel ist echt grausig.


Schöner Mist: Das Arztkuddelmuddel ist noch viel grausiger als ich dachte: Hab grad meinen neuen Herrn Psychiater angerufen und um einen früheren Termin gebeten, habe dazu gesagt dass der Doktor beim letzten mal gesagt hat dass ich eher kommen soll wenn sich meine Situation verschlechtert. Sie hat dann in ihren Kalender geguckt und nannte den 17.08., als ich fragte um welche Uhrzeit meinte sie Nee nee das ist kein Termin, da können sie dann als Akutpatient kommen...am besten direkt morgens um 8 und dann werden sie im Laufe des Tages dran genommen

Da fühlt man sich doch so richtig gut beraten, dass einem richtig warm ums Herz wird .Wenn es mir heute nicht so schlecht gegangen wär hätt ich währscheinlich gefragt ob sie den 17.08.2009 oder 2010 meint und hätte mich übeschwänglich für die schnelle Hilfe bedankt.

Ist das normal? Bei meinem alten Psychiater der damals die Diagnosen gestellt hat wär mir das nicht passiert.

03.08.2009 15:57 • #5


H
Zitat von Moonlightwoman:

Zitat von hedwig:
Ist das normal?

in schwierigen Zeiten bräuchte ich erst gar nicht zu kommen. Dafür haben sie kein Geld und keine Zeit...


Sowas ist echt krass, gell? Aber man muss sich wohl daran gewöhnen als Patient der Depp zu sein.

Zitat von Moonlightwoman:
Erstmal aber gut, dass du dich für dich gegenüber deinen Kollegen eingesetzt hast.


Ja das finde ich auch echt gut, bin fast ein bisschen Überrascht. Bin echt schlecht darin meine eigenen Belange zu vertreten und meist lass ich es dann doch. Aber diesmal war es wenigstens nicht umsonst dass ich die halbe Nacht wach gelegen hab und mir das Hirn drüber zermatert hab. Umso mehr ärgert es mich dass das ganze kein Ergebnis hatte. Und was mir jetzt grad wieder einfällt worüber ich mich auch ärgere, dass ich dann wieder gesagt hab dass es mein Fehler war dass ich vorm Urlaub als ich mir den Plan angeguckt hab nicht Gewahr war wie Stramm der Plan ist.

Es war nämlich so dass wir (der Kollege und ich) den Plan, den normalerweise unsere Hausleitung macht, für diese Woche in der wir zu zweit sind untereinander klären sollten. Er hat den Plan dann gemacht und ich sollte gucken ob der so klar geht, dann hat er ihn noch 1 oder 2 mal geändert, und ich meine wir wären so verblieben dass wir gesagt haben wir lassen den Plan mal so stehen und gucken dann spontan wie wirs machen.

Zitat von Moonlightwoman:
Deine Beschreibung von der Arrbeitsbelastung: Ich glaube, das käme auch jedem, der keine psychische Erkrankung hat, viel vor. Weißt du denn, wie es deinen Kollegen damit ergeht? Wie die damit zurecht kommen? Könnte man diese Problematik nicht mal im Team besprechen? Vielleicht ergeht es einem aus deinem Viererteam ähnlich wie dir?

Hm, ja die Sache ist ja die dass solange alle 4 da sind alles ganz ok ist. Dann hat man ja auch Freizeit. Auch mit 3en geht alles noch, nur wenn dann noch einer Ausfällt ist immer Holland in Not.
Es sind sich halt alle bewusst, dass so ein Job Abstriche im Privatleben bedeuten, da man ja wegen des Schichtdienstes keine Festen Hobbys machen kann, das es schwer ist Sozialkontakte und Beziehung zu pflegen weil man frei hat wenn die anderen arbeiten, das man selten am WE frei hat, das man weit mehr Anwesenheit am Arbeitsplatz hat als auf dem Stundenzettel weil von 24h nur 18 als Arbeitszeit gelten usw.
Eine Kollegin hatte schon 2 Hörstürze, die andere macht den Job obwohl sie ein kleines Kind und ihr Mann auch arbeitet weil sie den Job so liebt. Der andere Kollege kann sich gut abgrenzen und scheint dadurch ein recht reges Privatleben gestalten zu können (wie ja oben beschrieben).
In stressigen Zeiten wie Urlaub und oder Krankheit halten wir uns immer mit Sprüchen wie Freizeit wird eh völlig überbewertet oder ähnlich über Wasser.
Im Grunde genommen weiß ich also wie die anderen dazu stehen. Und die Frage ist auch wie man das ändern könnte. Mehr Personal ist illusorisch. Als wir Anfang des Jahres nur zu dritt und teilweise zu 2. waren hieß von der Geschäftsleitung Ach ihr tut mir ja sooo furchtbar, aber da müsst ihr durch Und im Nachsatz Andere Gruppen waren schon viel länger in der Situation. Da ist also nicht viel zu erwarten.
Das einzige was man nochmal im Team besprechen könnte wäre dass so mancher Engpass teilweise auf schlechte Planung zurück zu führen ist.

Je mehr ich schreibe merke ich dass ich alles nicht möchte, ich möchte nicht über Jahre Mit sprüchen wie Freizeit wird völlig überbewertet gute mine zum bösen Spiel machen und mich für den Laden völlig verbiegen. Ich werde mir echt was überlegen müssen. Je mehr ich darüber nachdenke umso mehr widersprebt mir das.

Liebe Grüße und danke für das feedback und die Denkanstöße

03.08.2009 17:08 • #6


H
Puh mir dreht sich der Schädel,

Mädels ihr habt mir mit euren Worten reichlich den Kopp gewaschen. Danke ihr lieben!

Es tut zwar reichlich weh sich einzugestehen dass es nicht mehr geht aber es erleichtert auch. Nach meinem letzten Posting wurde mir immer klarer dass es mir a) deutlich schlechter geht als ich mir eingestehen wollte und dass es b) so nicht weitergehen kann weil ich dann wirklich sehenden Auges in mein verderben rennen würde.

Eigentlich hab ich heute nur eingesehen was ich die ganze Zeit nicht wahrhaben wollte und heute kam es dann geballt. Und weil ich einmal dabei war hab uch auch mit meinem Freund drüber gesprochen. Der war natürlich erst mal reichlich erschlagen. Er merkt zwar dass es mir nicht gut geht und macht sich auch die ganze Zeit Sorgen aber da ich ja vor mir und auch vor ihm versucht habe zu verleugnen wie beschissen es mir geht war er doch etwas überfahren.

Er meinte dann zunächst dass ich versuchen soll noch bis Ende Sept. durchzuhalten weil ich dann 1 Jahr voll hab wegen Arbeitslosengeld und so. Später hat er mir dann aber noch mal auf den Zahn gefühlt. Und als ich nur noch geheult hab war er überzeugter als ich dass das so nicht mehr geht.

Der Plan ist jetzt der, dass ich so lange versuche meine Dienste zu machen bis ich zu dem Psychiater gehen kann und wenn es nicht geht zum Hausarzt gehe.

Es tut gut drüber gesprochen zu haben und zu wissen das mein Freund mich unterstützt (ich meine Konkret, dass er mich unterstützt weiß ich ja).

Andererseits treiben mich dazu etliche irrationale Ängste um, aber das gehört wohl dazu. Sind aber trotzdem ätzend auszuhalten.

Liebe Grüße und nochmals Danke,
hedwig

03.08.2009 20:35 • #7


H
Zitat von Sonnenblume20:
Du bewegst Dich auf sehr dünnem Eis.


Ich ahnte ja nicht wie schnell Du/ Ihr recht behalten solltet.

Am Dientsag Morgen fühlte ich mich unheimlich schlapp und kraftlos und hab ne eweigkeit gebraucht um mich für die Arbeit fertig zu machen. Hab dann den Diesnt übernommen und angefangen zu kochen und war gerade am Zwiebeln schneiden. Plötzlich konnt ich kaum noch das Messer so habe ich gezittert, meine Beine fühlten sich an als ab sie mich nicht mehr tragen könnten und mir war unheimlich schwindelig und kodderig. Hab mich dann gleich hin gesetzt und zum Glück hatte ich das Telefon mit in die Küche genommen. Hab dann erst mal abgewartet bis es etwas besser wurde und dann meinen Kollegen angerufen.
Hab mich dann zu den Kindern aufs Sofa gelegt, Beine hoch und so. Die Kids waren voll süß haben den Ferneher leiser gemacht und mir Wasser geholt.
Als mein Kollege dann kam ist er mit mir ins KH gefahren weil alle Ärzte gerade Mittagspause hatten.
Hab dann von unterwegs meinen Freund auf der Arbeit angerufen und ihn gebeten zum KH zu kommen.

Ich hab dann auf dem Flur der Notaufnahme auf meiner Pritsche gelegen und die Wand angestarrt und alle Untersuchen brav über mich ergehen lassen. Kurz nachdem der Arzt bei mir war kam dann auch schon mein Freund. Plötzlich bekam ich einen Heulkrampf und konnte nicht mehr aufhören, ohne dass ich mir erklären konnte warum. mein Freund wusste dann irgendwann auch nicht mehr was er machen sollte und hat den Arzt geholt. Der hat dann den Diensthabenden Psychiater kontaktiert und solange bis der kommen konnte hat man mich mit einer Pritsche in ein Zimmer geschoben damit ich nicht auf dem Flur heulen musste.

Nach 2 Stunden oder so kam dann die Psychiaterin um ein Gespräch mit mir zu führen. Auch sie hat mir dringend geraten mich krank schreiben zu lassen oder mich stationär aufzunehmen. Letzters wollt ich nicht. Also bin ich am nächsten Tag zu meinem Psychiater der mich für 2 Wochen Krank geschrieben hat.

Seit dem Kollaps komm ich mir vor wie meine eigene Omma. Alles kostet sooo viel Kraft ich muss alles gaaanz langsam machen und mich zwischendurch hinlegen. Und ich seh aus wie schon mal gegessen und ausgespuckt. Naja das muss ich jetzt wohl erst mal so akzeptieren.

So, das ist so der neuste Stand der Dinge.

Liebe Grüße,
Hedwig

08.08.2009 12:14 • #8


H
Hallo liebe Moon, vielen Dank für deine Antwort Es tut einfach gut Zuspruch von Menschen zu bekommen denen es ähnlich geht oder ging. Das ist wirklich viel wert.

Zitat von Moonlightwoman:
Wie geht es dir denn jetzt? Hast du für dich schon eine Ahnung, welchen Schritt du als nächstes tun möchtest, tun könntest oder kannst?


Hm, wie es mir jetzt geht...Gar nicht so leicht zu sagen. Ganz okay, würde ich sagen. Ich grübel nicht allzuviel. Was mich selbst ziemlich überrascht. Aber ich könnte mir vorstellen dass ich das dem Antidepressiva zu verdanken habe, dass ich ja nun schon c.a. 6 Wochen nehme. Ich hangel mich im Moment halt so von Tag zu Tag. Auch positiv ist dass ich dank Trimipramin was ich abends zu 25mg nehme gut schlafen kann.
Ich versuche mir eine Tagesstruktur beizubehalten, immer zur etwa gleichen Zeit ins Bett, etwa zur gleichen Zeit aufstehen. Abends erstelle ich mit meinen Freund einen Plan für den nächsten Tag. Wir planen den Tag so dass ich 1 mal am Tag aus dem Haus gehe und dass ich kleinere Aufgaben zu erledigen habe damit ich mich nicht völlig einbuddel.
Ich versuch so gut es geht den Kopf oben zu halten und zu akzeptieren dass ich im Moment eben so schlapp bin wie ich bin.
Ich muss jetzt erst mal austesten was mir gut tut und was vllt noch viel ist.
Gerade z.B. war ich mit dem Fahrrad Ziggis holen und wollte dann noch eine kleine Runde mit dem Rad drehen, weil man ja immer wieder liest dass Bewegung bei Depression unheimlich gut ist. Hab dann eine kleine Runde im gemäßigten Tempo gedreht und hatte auch das Gefühl dass die Bewegung wirklich gut tut. Als ich wieder daheim war ich Schweiß überströmt als hätte ich Leistungssport gemacht und völlig außer Atem. Selbst wenig war wohl noch zuviel.
Das sind so Sachen die ich jetzt erst mal austesten muss.
Ansonsten ist mein Freund mir eine große Hilfe, er unterstütz mich einfach fabelhaft. Mit dem Mann habe ich einen Glücksgriff getan.

Wie es weiter gehen kann hab ich noch keinerlei Ahnung Da ich nur bei der Urlaubsvertretung meines Psychiaters war, hab ich keinerlei Diagnose und nix. Die Vertretung hat den Krankenhausbericht gelesen, mir noch 2 oder 3 kurze Fragen gestellt, die Krankschreibung in die Hand gedrückt und nach 2 Minuten war ich da wieder draußen. Am 17. 08. ist mein behandelnder Psychiater wieder da, aber man konnte mir erst einen Termin für den 05.10. geben.

Ansonsten hab ich morgen einen Termin bei einer Therapeutin, bei der ich am 29.07. ein Erstgespräch hatte. In dem Erstgespräch war sie sich nicht ganz so sicher ob sie die Richtige für mich ist, da sie hauptsächlich auf Burn-Out spezialisiert ist und nur Kurzzeittharapie macht. Sie meinte Erschöpfung spiele bei mir zwar eine Rolle aber es wären ja auch noch einige andere Sachen wie die ADHS, Verdacht auf Bi-Polare Störung, und Depression seit der frühen Jugend, mit zu beachten. Sie meinte aber dass wir uns noch mal sehen sollten bevor wir da eine Entscheidung treffen. Als ich sie dann am Mittwoch angerufen hab und die Lage geschildert und gefragt hab ob ein Zeitnaher Termin wäre meinte sie sofort na klar und gab mir einen Termin für Morgen.

Muss jetzt mal abwarten was da morgen bei rauskommt. Falls sie zu dem Schluss kommt dass sie das nicht übernehmen kann muss man noch mal weiter gucken. Ohne Therapeut und mit einem Termin beim Psychiater übernächsten Monat seh ich im zu Hause hocken wenig Sinn. Dann wäre eine vllt. doch noch mal ein stationärer Aufenthalt zu überdenken.
Obwohl mir da ungewissheit was mich da erwartet schon ängstigt. Wie stielt man das überhaupt ein. Kann man mitbestimmen wo man hin kommt und sich die Klinik evtl vorher ansehen?

Zitat von Moonlightwoman:
Danach habe ich mich leider für ein falsches Zukunftskonzept entschieden, erneut nämlich eine berufliche Überforderungssituation gesucht...


Wollte hier zu gerne noch was schreiben, aber dazu fehlt mir jetzt die Konzentration und ich komm später noch mal drauf zurück.

Edit: Weiter gehts

Die Gefahr mich bei einer beruflichen neu Orientierung wierder in eine Überforderungssituation zu begeben schätze ich als als außerordentlich hoch ein. Ich brauche immer eine Herausforderung sonst wird es mir schnell langweilig und ich denke dass die Grenze zwischen Herausfordeung und Überforderung sehr schmal ist. Wie es Jobtechnisch nun weiter gehen soll weiß ich also überhaupt nicht noch nicht. Und ich hab da auch noch nicht die geringste Idee zu.

Darf ich fragen wie es bei dir war? Bist du im gleichen Beruf nur in eine andere Stelle gewechselt oder hast du dich komplett neu orientiert?
Und wann wurde deutlich das dich die neue Aufgabe auch überfordert? Und wie gehst du nun damit um dass du wie du sagst dich für das falsche Zukunfstkonzept entschieden hast? Und weiß du Rückblickend was das richtige Konzept gewesen wäre?

Liebe Grüße,
Hedwig

09.08.2009 16:46 • #9


H
Hallo Moon, dankeschön für deinen Ausführlichen Beitrag

Schaff es heute Abend nicht mehr auf alles einzugehen und schreib nur noch kurz was zum Termin bei der Therapeutin.

Zu dem Termin kann man sagen: Außer spesen nix gewesen. Ich war nämlich der festen Überzeugung der Termin wäre um 14.00h als ich ankam erfuhr ich dass der Termin um 13.00h war. Ich hatte da mächtig was durcheinander gebracht Als ich den Termin letzten Mittwoch, am Tag nach dem Kollaps, ausgemacht habe war ich wohl noch reichlich durch den Wind.

Konnte dann noch ein paar Minuten mit ihr sprechen und habe berichtet dass ich mit dem Gedanken schwanger gehe eine stationäre Therapie zu machen. Das hat sie für eine gute Idee gehalten und hat mir noch ein paar Tipps gegeben.
Hab mir schon eine Kliniken ausgeguckt die ich morgen anrufen möchte.
Z.B. Die Klinik Lüneburger Heide oder Die Klinik Bad Bramstedt, da beide auch speziell ADHS im Erwachsenenalter behandeln.

Ansonsten geht es mir heute echt ziemlich gut. Ich glaub das hängt auch mit der Entscheidung zusammen dass ich mich um stationäre Therapie kümmern will. Auch körperlich wird es besser. Bin nicht mehr so schnell kaputt.
Aber iregdnwie seh ich da drin auch ne ziemliche Gefahr. Nämlich dass ich wieder vergesse dass ich die ganze Sache angehen will und einfach wieder arbeiten geh wenn der Krankenschein rum ist.
Ich kann irgendwie immer nur mit der Momentaufnahme umgehen. Wenn es mir gerade gut geht dann gehts mir gut und es ist mir nur noch schwer vorstellbar dass es anders war und dass es wieder anders wird wenn ich nicht die richtigen Schritte einleiten. Aus der Warte betrachtet wäre besser wenn mir Sau mäßig schlecht ginge.
Irgendwie Panne.

Schönen Abend und gute Nacht,
hedwig

10.08.2009 22:38 • #10


H
Was ein schei.!

Hab den ganzen Vormittag am Telefon gehangen wegen der stationären Threapie. Ich hatte zwar erwartet dass es recht lange Wartezeiten gibt, aaaaaber mit soooo langen Wartezeiten hab ich nicht gerechnet! Bis zu 8 Monate.

ich neige dazu immer sehr lange zu warten, nämlich so lange bis eine Situation eskaliert und wenn ich mich dann eeeendlich entschieden habe was zu unternehmen dann muss es auch echt schnell gehen weil ich dann reichlich ungeduldig bin.
Und in so fern ist diese telefoniererei eine echte Herausforderung an meine Frustrationstoleranz.

Das mit den Wartezeiten ist die eine Sache das macht mich wütend. Aber was mich richtighehend belastet ist die Sache keinen ärztlichen Ansprechpartner zu haben der mal mit mir bespricht wie es jetzt wieter gehen soll. Ob ich jetzt einfach noch ein paar Monate hier ohne Bahndlung rumdümpeln soll oder ob es da mal ne alternative zu gibt. Der Psychiater ist ja wie gesagt im Urlaub und hat erst am 05.10. einen Termin und mein Hausarzt ist auch im Urlaub. Gute Reise, hoffe ihr erholt euch gut und werdet fein braun.

Am 17.08. kommt mein Psychiater aus dem Urlaub und dann werd ich da im Wartezimmer schön fein meine Zelte aufschlagen und warten bis der Onkel Doktor sich meiner annimmt. Weil warten ja eine meiner leichtesten Übungen ist und meine Frustrationstoleranz noch ein bisschen schulung braucht.

Überlege auch ob ich morgen einfach noch mal in die Praxis gehe und warte dass sich die Vertretung von meinem Onkel Dokor Zeit für mich hat. Aber das da nicht so viel zu erwartet ist hab ich ja schon beim letzten Mal gesehen.

Also sitz ich hier hab keinen Ansprechpartner und versuch fein artig den Kopp über Wasser zu halten. Ganz toll!

Ich weiß nicht ob ich sauer oder traurig bin oder ob ich lachen oder weinen soll. Aber ich fühle was das ist doch schon mal prima.

Grüße von einer ratlosen hedwig

Sorry fürs rumheulen aber es tut gut alles mal aufzuschreiben.

@Moon: Ich Antworte später, wenn ich mich ein bisschen beruhigt hab auf deinen Beirag, ja?

11.08.2009 15:29 • #11


H
Zitat von Moonlightwoman:


Nicht den Kopp hängen lassen, auch wenn das alles total frustrierend ist. Ich kenne das ja leider auch.
Pass auf dich auf!

LG, Moon

PS. Ggf. kann man die Wartezeit auf einen stationären Therapieplatz verkürzen, wenn es der einweisende Arzt dringlich macht.


Wollte mich endlich noch mal für die aufnauenden Worte bedanken

Ne ne, der Kopp wird nicht hängen gelassen, höchstens mal für ne kurze Zeit. Hab dann am nächsten Tag noch weiter rumtelefoniert und ganz überraschend, am nächsten Tag, einen Termin für ein Vorgespräch in der psychosomatischen Klinik Rissen bekommen. Ich war total verdattert dass ich so schnell einen Termin beka m. Jetzt steh ich auf der Warteliste. Die Wartezeit ist in der Regel dort so 4 bis 6 Wochen.

Ich bin total froh dass ich das jetzt eingestielt hab und hoffe dass die Zeit schnell vergeht.
Ich bin total gespannt es ist nämlich nicht nur das erste mal dass ich einem Krankenhaus dieser Art bin sondern dass erste mal dass ich überhaupt in einem Krankenhaus bin. Aller befürchtungen und Ängste die das ungewisse mit sich bringen zum trotz freu ich mich irgendwie drauf. Ich geh das ganze halt endlich an und es tut sich und ich hock nicht mehr in dieser Warteschleife.

Liebe Grüße,
hedwig

17.08.2009 21:07 • #12


A


Hallo hedwig,

x 4#13


H
Zitat von Moonlightwoman:
ich finde es so toll, dass du dich trotz dem Druck der Arbeit für dich entschieden hast! Meinen Respekt, denn ich weiß selbst wie schwer das sein kann.
Du lässt dich aber bis zur Aufnahme doch weiterhin krankschreiben oder? Haben die auf der Arbeit bis jetzt irgendetwas wegen der Krankmeldung verlauten lassen?


Hallo liebe Moon, ich freu mich immer sehr über deine Kommentare, du findest irgendwie immer die richtigen Worte...Was natürlich nicht heißt dass ich mich nicht über Kommentare von anderen freuen würde, im Gegenteil ich freu mich immer wenn einer was schreibt

Ja ich finde es auch toll dass ich mich für mich entschieden hab. Bin da echt stolz drauf. Ja am Anfang war es echt schwer sich vom Druck zu lösen und die richtigkeit und wichtigkeit darin zu sehen mich um mich zu kümmern. Aber mittlerweile bin ich echt so fest entschlossen dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Was natürlich nicht heißt dass ich hin und wieder ein schlechtes Gewissen Aufkommt, den Kindern und den Kollegen gegenüber. Und auch sind immer wieder Ämgste und Zweifel, was dag wenn ich da anruf um zu sagen dass der Krankenschein verlängert wurde usw. Die Situation hatt ich z.B. grad. Ich mach mir dann ewig einen Kopf und am Ende ist es halb so wild.
Aber es hilft mir für mich zu wissen dass es die richtige Entscheidung war.
Ich musste mir die Frage stellen ob ich so weiter machen will oder nicht. ich mein ich bin 24 und hab mein ganzes Leben noch vor mir. Will ich mich von einer Depression in die nächste manöwrieren. Will ich in meinem Alter erschöpft und müde von einem Tag zum nächsten Leben. Und diese Frage kann ich einfach nur mit einem klaren NEIN beantworten. Und ich bin einfach froh dass ich auch die dazugehörigen Konsequenzen dazu gezogen habe. Dabe haben mir insbesondere die ersten Beiträge in diesem Thread ungemein geholfen. Durch sie fing ich an zu begreifen und vorallem zu verinnerlichen dass ich es mit einer Krankheit zu tun habe und dass ich da auf Dauer mit gutem Willen nicht viel Ausrichten kann. Dafür bin ich wirklich unheimlich dankbar.

Ja, ich lass mich bis Aufnahme weiter Krank schreiben. Ich denke alles andere würde wenig Sinn machen. Mir geht es zwar eigentlich ganz gut, dennnoch merke ich bei Belastungen wie schnell ich erschöpft bin. Auch wenn ich an manchen Tagen denke ich wäre dem wieder gewachsen, sollte ich mir da nix vormachen.

Nein, es kam nix von der Arbeit zu den Krankenscheinen. Habe am letzten Freitag angerufen und gesagt dasses so Aussieht als würde es eine längere Geschichte. Auf die Frage was ich denn habe, habe ich geantwortet dasses noch nicht gänzlich geklärt ist, dass ich immer noch Probleme mit dem Kreislauf habe und dass ich bei geringer Belastung bereits körperlich sehr erschöpft sei und das nun weiter getestet wird wo das herkomme und dass ich evtl auch noch ins KH muss. Das war dann so ok. Auch wenn mir dieses um den heißen Brei reden stinkt. Ich bin ein Freund von ehrlichkeit. Hab auch überlegt ob ich sage wie es ist. Aber ich denke der vernunft halber sollte man sich in dem Bereich lieber mit halbwahrheiten durchmogeln.

Zitat:
Die Wartezeit bekommst du auch herum. Wollen mal hoffen, dass dir diese Warteschleife nicht zu lang erscheinen wird, aber diese Wartezeit geht ja noch. So kenne ich ich es auch, aber es gibt immer Kliniken, die voll sind. 2002 betrug die Wartezeit in Bad Bramstedt auch zig Monate, so dass ich lieber wieder arbeiten gegangen bin. 2004/2005 waren es nur 3 bis 8 Wochen und jetzt scheint sich das wieder verändert zu haben. Wenn das akut ist, man selbst keinen großen Spielraum hat, dann ist eine lange Wartezeit ein echtes no go.


Ja ich denke mit der Wartezeit hab ich echt Glück. Zumal mir ein paar Mädels von der Station erzählt haben dass Momentan 3 Zimmer frei wären. Deshalb heg ich ein bisschen leise Hoffnung dasses schneller geht.
Und wenn nicht dass ist es eben so 4 bis 6 Wochen ist ja ein überschaubarer Zeitraum. Und es ist ja auch nicht so dass es mir unsäglich schlecht ginge und es deshalb drängt. Durch das Antidepressiva bin ich ja ziemlich stabil und die Tagesstruktur die ich immer mit meinem Freund bastel gibt mir zusaätzlich halt.
Nur bin ich halt ein eher unguldiger Mensch und langsam fängt mir an die Decke auf den Kopf zu fallen.
Daran seh ich auch wie schwer mir fällt Dinge zu tun die mir gut tun und die mir Spaß machen. Ich mach Dinge im Haushalt, alles gut und schön. Aber Dinge zu finden in denen ich Entspannung finde fällt mir echt schwer. Ich denke darin zeigt sich auch Teil des Problems.
Naja, ich übe mich Gedult, versuch ich zumindest, muss ich ja

Zitat:
Warst du echt noch nie in einem Krankenhaus? Wow...


Nee ich war echt noch nie in einem Krankenhaus. Zumindest noch nie Stationär. Das ein oder andere mal in der Ambulanz weil ich mir mit meiner unbändigen Tolpatschigkeit irgendwelche blöden Verletzungen zugezogen hatte. Aber stationär war ich noch nie in einem Krankenhaus.
Keine rausgenommen Mandeln, keine gebrochenen Knochen, nix...Ich erfreute mich immer bester Gesundheit

Liebe Grüße,
hedwig

18.08.2009 13:04 • #13

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