Medikamentenkombination und Symptome

Hallo an alle und guten Abend,

nach einer Weile melde ich mich wieder. Die Reha, von der ich in meinen vorherigen Posts berichtet habe, ist abgeschlossen, und ich beziehe seit drei Jahren eine Erwerbsminderungsrente. Das nimmt mir viel Druck und hilft definitiv. Fühle ich mich jetzt besser? Ja und nein. Ich bin in der Lage, ein paar Stunden am Tag zu arbeiten, darf mich aber nicht übernehmen. Manchmal fühle ich mich gesund und bin ganz der Alte, dann gibt es wieder Phasen, in denen gar nichts geht. Ich hänge nur in der Ecke, weine, fühle mich kraftlos und mir tut alles weh.

Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen – das ganze Programm. Ist das normal? Habt ihr auch in schlechten Episoden körperliche Beschwerden? Man fühlt sich dann wirklich richtig krank, so geht es mir auf jeden Fall.

Was ich gerne wüsste: Wer von euch hatte eine ähnliche Medikamentenkombination wie ich? Diese ist wie folgt: Lamotrigin 325 mg, Sertralin 150 mg, Mirtazapin 37,5 mg.

Ich kann gut schlafen, ohne Albträume. Das war am Anfang der Horror, aber Mirtazapin hat wirklich sehr gut geholfen. Mein Lamotrigin-Wert liegt am unteren Ende der therapeutischen Grenze. Eventuell sollte ich die Dosis erhöhen – mein Arzt meinte, 400 mg könnten sinnvoll sein.

Mich würde wirklich interessieren, wie andere eingestellt sind bzw. ob jemand eine ähnliche Kombination hat.

Viele Grüße,

Was auch eine gute Frage ist, meine Medis sind noch nicht ausgereizt mein Doc meinte ich kann Sertralin auf 200mg nehmen, oder auch Lamotrigin auf 400. Denkt ihr das kann noch einen Unterschied machen von 150 auf 200 zu gehen?

Hallo Dotterfan,

Medikamentenkombination und Symptome

Ist schwer zu sagen, @Dotterfan .
Zum einen reagiert jeder Mensch anders. Zum anderen wirkt nach meinem Wissen (also ohne Gewähr) Lamotrigin auch als Booster für konventionelle Antidepressiva bei relativ behandlungsresistenten Depressionen.
Könnte also sein, dass die Erhöhung des Sertralins um 50 mg deutlich stärker ausfällt, als ohne das Lamotrigin.

Wenn Wirkungszusammenhänge bestehen, würde ich persönlich aber nicht an mehreren Schrauben gleichzeitig drehen. Ein guter Facharzt sollte das aber entsprechend im Griff haben.

Wegen was nimmst du Lamotrigin? Bei Sertralin muss man nicht unbedingt das ausschöpfen. Gut bei dir ist net mehr viel nach oben. Grundsätzlich sagt man dass alles über 100mg keine Besserung zu erwarten ist. Eigentlich. Ist aber inviduell zu beobachten. Erwarte da nicht zu viel davon. Mirtazapin reicht bei schlafen eigentlich eine kleine Dosierung. Höher wird man keine Besserung des Schlafens erreichen. In Kombi mit anderen Antidepressiva macht es sich ab 30mg bemerkbar. Wobei ich bei Mirtazapin nicht so toll finde. Aber gut, wenn es dir hilft, dann ist das ja gut.

Lamotrigin nehme ich aufgrund starker Stimmungsschwankungen mit bipolarer Tendenz. Sertralin ist sicher individuell, bei einem Freund haben erst 150 funktioniert. Ich weiß nicht wirklich was ich machen soll. Nehme das seit 5 Jahren...ist sehr wackelig ich möchte das stabiler. Gibt auch noch die Option Neuroleptika dazu zu geben. Alles nicht so einfach. Ich komme durch die Tage habe auch zeitweise Phasen die Symptomfrei sind und alles ist beim alten. Dann kommt wieder der Gong, und nix geht mehr.

Nun versteh mich nicht falsch. Ich schildere nur wissen und Erfahrung. Gegen Stimmungsschwankungen ist es so, dass eine zu hohe gäbe auch eine zu starke erdrückung nach innen mit sich bringt. Das merkt man in dem man antriebsloser wird als ein bspl. vielleicht sollte man auf ein anderes medi umstellen. Zumal du kein Epilepsie hast, dürfte das wenig Probleme bereiten. Mehr Medis halte ich für keine gute Idee. Allein weil es deine Niere belastet zusätzlich unabhängig von anderen Faktoren. Oft ist etwas weniger besser.

Nun abhängig vom medi , was machst du gegen deine Erkrankung? Wie strukturierst du dein Tag? Ernährung? Schlaf? Usw da kann man vieles noch machen damit es etwas besser wird. Medis sind sehr wichtige säulen in der Behandlung,aber oft nicht das wichtigste. Auch ist es leider so, dass wir erkrankten ein Leben lang damit zu tun haben.

Also, ich kann gar nicht sagen, dass mich Lamotrigin antriebslos macht. Im Gegenteil, es bringt mich in die Mitte. Ohne Lamotrigin ging es mir deutlich schlechter. Ich habe meinen Tag eigentlich, denke ich, ganz gut strukturiert. Ich arbeite ein paar Stunden am Tag. Gegen 14 Uhr koche ich für mich und meine Frau Mittagessen. Das haben wir jetzt so eingeführt, da ich mich katastrophal ernährt habe. Vorher viel Zucker, viel Fett, Fastfood usw., viele ungesunde Dinge. Mein Schlaf ist gut. Ich komme auf acht Stunden, muss aber zweimal nachts raus. Ich weiß das Sport fehlt. Vielleicht.... ein Leben lang...ich habe 2 Freunde bei denen ist es komplett verschwunden. Es ist auf jeden Fall immer Bewegung in der Symptomatik.
Du hast absolut Recht das Medis halt geben aber laufen muss man selbst. Ich glaube das meine schlechten Episoden einzig durch mein Verhalten, das fallen in alte falsche Muster begünstigt werden.