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Leichte Depression ohne Psychotherapie behandeln?

D
Ich eröffne mal ein neues Thema, da ich diese Frage hier ins Forum stelle.

Momentan zweifle ich ein wenig daran, dass ich zwingend eine Psychotherapie benötige.
Es liegt daran, dass es mir relativ gut geht und ich mich mit Sport, Entspannung, Musik, Kreativität usw. gut über Wasser halten kann.
Meinen größten Tiefpunkt hatte ich Ende 2017, den ich durch Reha, Medikamente und ein paar Gesprächstherapien im ca. 1 Jahr überwunden hatte.
Da meine ursprüngliche Therapeutin aufgehört hat, bin ich immer noch darüber enttäuscht, da sie mir es sehr kurzfristig gesagt hat:-(
Nun war ich schon bei 3 Therapeuten zur Vorstellung, aber irgendwie gefällt mir es nicht so.
Es ist nicht so, wie ich es mir vorstelle. Keiner kommt an meine ehemalige Therapeutin ran.
Es gibt Wartezeit von 6 Monaten und ich muss viel hinterher telefonieren. Dann wieder warten, dann wird gesagt, dass es doch nicht geht und bla, bla, bla.

Wahrscheinlich bin ich zu anspruchsvoll und verwöhnt
Online Therapie hatte ich schon probiert, ist leider nicht mein Ding.

Jetzt warte ich auf die Antwort wegen der Gruppentherapie.
Komme mir vor wie ein Bittsteller und bin schon genervt:-(

Zu dem Psychiater, der auch Psychotherapie macht, könnte ich alle 3 Monate hin.
Das wäre für mich eine gute Option, da ich sehr gut mit ihm reden konnte und mich verstanden fühlte.
Er kennt sich auch mit dem Antidepressivum aus, welches ich ausschleichen will.
Also vierteljährlich eine Kontrolle und ein Gespräch und falls es mir schlechter gehen sollte, kann ich die Zeitfenster verkürzen.
Wie seht ihr das?
Ich versuche achtsam mit mir zu sein und meine Grenzen zu akzeptieren.

Jedoch habe im Gegensatz zu 2017/2018 wieder viel Freude an Dingen. Das ist ja ein gutes Zeichen:-)

Nur es geht mir eben nicht so schlecht, dass ich hinter jeden Therapeuten hinterher telefonieren muss.
Ich denke mir, dass ich das schon alleine hinkriege.
Ausserdem ist dann ein Platz für andere frei, den es noch viel schlechter geht als mir.

Bei der Vorstellung zur Psychoanalyse, meinte die Psychologin zu mir, dass ich mit 3x pro Woche Psychoanalyse übertherapiert wäre.
Ich freue mich auf eure Antworten.

Liebe Grüße
Dreamcatcher

03.05.2019 15:08 • x 2 #1


Jedi
Hallo Dreamcather !

ob du eine leichte Depression hast u. du sie ohne Psychotherapie selbst behandeln kannst, kann ich dir so nicht sagen.
ein grund für eine Psychotherapie, dazu ist es nicht nur erforderlich, dass eine schwere psychischen erkrankung vorliegen muss.
auch zwischenzeitliche lebenskrisen, können es durchaus sinnvoll machen, sich psychotherapeutisch begleiten zu lassen.

was mir aber bei deinem beitrag aufgefallen ist,
Zitat von Dreamcatcher:
Momentan zweifle ich ein wenig daran, dass ich zwingend eine Psychotherapie benötige.

warum der zweifel ? u. nicht gewissheit ?
Zitat von Dreamcatcher:
Es liegt daran, dass es mir relativ gut geht und ich mich mit Sport, Entspannung, Musik, Kreativität usw. gut über Wasser halten kann.

in diesem satz lese ich heraus, relativ u. über Wasser halten.
klingt für mich so nicht nach innerer stabilität !
Zitat von Dreamcatcher:
Da meine ursprüngliche Therapeutin aufgehört hat, bin ich immer noch darüber enttäuscht, da sie mir es sehr kurzfristig gesagt hat

nun, deine TP/in wird ihre persönlichen gründe gehabt haben aufzuhören u. das darf sie , ohne ihre klienten darüber informieren zu müssen.
Warum Dreamcatcher enttäuscht ?
du kennst die näheren wahren umstände möglicherweise nicht u. villt. konnte od. wollte sie nicht, dich früher informieren.
du solltest dieses verhalten nicht bewerten, weil dass kann dann dazu führen,
Zitat von Dreamcatcher:
bei 3 Therapeuten zur Vorstellung, aber irgendwie gefällt mir es nicht so.

oftmals versperren unsere bewertungen einen neuen unverstellten blick u. behindert die voreingenommenheit gegenüber TP u. auch anderen dingen.
Zitat von Dreamcatcher:
Es ist nicht so, wie ich es mir vorstelle

wie stellst du es dir denn vor ?
Zitat von Dreamcatcher:
Keiner kommt an meine ehemalige Therapeutin ran.

gibst du denn anderen TP überhaupt eine chance ?
weil sie nicht so sind, wie deine frühere TPin ?
so sind anders Ja, aber möglicherweise nicht schlechter !
Zitat von Dreamcatcher:
Es gibt Wartezeit von 6 Monaten und ich muss viel hinterher telefonieren. Dann wieder warten, dann wird gesagt, dass es doch nicht geht und bla, bla, bla.

dies phänomen betrifft dich nicht nur allein u. leider, leiden viele betroffene sehr darunter u. oft verlieren sie kostbare zeit der hilfe.
ich selbst war in einer psychiatrischen klinik u. habe von dort aus, eine amb. psychotherapie gesucht.
habe auch einige absagen, vertröstungen u. die aufnahme auf einer warteliste erleben müssen.
Zitat von Dreamcatcher:
Wahrscheinlich bin ich zu anspruchsvoll und verwöhnt

das denke ich nicht !
villt. bist du noch zu sehr mit deiner früheren TPin im kopf verbandelt u. es fällt dir schwer, da loszulassen u. sich auf einen anderen TP einzulassen.
ich glaube, ist aber meine ganz persönliche meinung, versuche es mal mit mehr neutralität daran zu gehen.
lasse irgendwelche beurteilungen u. bewertungen mal weg u. schau in den probatorischen sitzungen mehr darauf, was du bräuchtest u. gehe in einen unvoreingenommenen austausch darüber mit dem TP.
hör dir an, welchen weg er sich mit dir vorstellen könnte u. möglicherweise, könnte sein weg, für dich neue erkenntnisse bringen u. neue perspektiven eröffnen.
Zitat von Dreamcatcher:
Nur es geht mir eben nicht so schlecht, dass ich hinter jeden Therapeuten hinterher telefonieren muss.

nun, da steckt wieder dieses bewerten drin !
wenn es dir nicht so schlecht geht, wozu dann Psychotherapie, wozu Gruppentherapie ?
oder geht es dir doch nicht so gut, wie du es in deinem beitrag beschreibst ?
dies, ich muss nicht hinterher telefonieren, klingt für mich so nach, wütend, enttäuscht, unverstanden, nicht wahrgenommen an !
villt. mag ich aber auch falsch liegen !
Zitat von Dreamcatcher:
Ich denke mir, dass ich das schon alleine hinkriege.

Hmh ich kann ja nur wahrnehmen was ich lese, aber dein beitrag, macht mich eher skeptisch, ob es dir gelingen könnte.
aber auch hier, ist es meine ganz persönliche meinung u. einschätzung !
Zitat von Dreamcatcher:
Ausserdem ist dann ein Platz für andere frei,

sehr schön, dass du noch an andere dabei denkst.
Zitat von Dreamcatcher:
den es noch viel schlechter geht als mir.

aber wie schlecht oder gut geht es dir denn wirklich ?
Weißt du es mit bestimmtheit, wie es dir wirklich geht ?
tatsächlich besser oder auch nicht wirklich gut oder eher genauso schlecht ?

warum tauchen in meinem antwort -beitrag so viele fragezeichen auf.
ich möchte dich auf keinen fall belehren, doch möchte ich dir aus meinem beitrag den impuls dalassen, noch einmal genauer in dir hineinzuhorchen, wie geht es mir wirklich, schaffe ich es tatsächlich allein, beurteile , bewerte ich möglicherweise zu viel u. kann ich von meiner früheren TP loslassen u. gebe ich einem neuen TP, eine wirklich chance.

ich hoffe, du verstehst mein antwort-beitrag richtig
ansonsten kannst du mir ein auf den kopf geben

LG Jedi

03.05.2019 16:54 • x 2 #2


A


Hallo Dreamcatcher,

Leichte Depression ohne Psychotherapie behandeln?

x 3#3


F
liebe Dreamcatcher,

hey das ist doch eine tolle Geschichte, und da kann ich dich nur ermutigen, diesen deinen Weg zu gehen. Selbst gehe ich noch alle drei Monate zu meinem Therapeuten, aber da gehe ich sehr gerne hin. Uns verbindet einiges, und wäre er nicht mein Therapeut, so könnte ich ihn mir als guten Freund vorstellen.

Ja gehe deinen Weg und höre auf deine eigene Stimme. DU bist mehr als das DEINE Probleme. Dass DU wieder einen Sinn für DEIN Leben gefunden hast, einen Sinn, der dich durch DEIN Leben trägt. Auch wenn mal wieder schwierige Tage kommen, DU darfst die wieder selbst vertrauen, dass DU es schaffst. Gerade wenn DU deine Grenzen akzeptieren kannst, und trotzdem die Freiheit für DEIN Leben verspürst.

Ein guter Therapeut sagt dir ja nicht ganz genau was du tun sollst, wie du Leben sollst, aber er zeigt dir Möglichkeiten, wie du am Besten leben kannst, am Besten mit DEINEM Leben klar kommst. So kannst DU es als Herausforderung sehen, DU weißt es für DICH am besten, wie DU wieder am besten leben kannst.

Wir leben in einer spannenden aber sehr schnellen Zeit. Eine radikale Veränderung unserer Welt, gerade auch unserer Arbeitswelt. Und die Frage, wie kannst DU am besten in dieser Zeit leben, wie kannst du dich am besten orientieren, welche Werte kannst du da am Besten für dich leben?

Da geht es nicht in erster Linie um Geld, nicht um Sachwerte, sondern um die Werte, die DU für dein persönliches Glück und Leben leben kannst. Werte, an denen du dich immer wieder orientieren kannst.

Diese Werte musst du nicht erst suchen, die gibt es schon.

Werte wie Liebe, Freiheit, Durchhaltevermögen, Verantwortung für dich übernehmen, Mut, Hoffnung, Vertrauen, Güte, Versöhnung, Treue, Achstsamkeit, Gelassenheit usw.

Nein du musst jetzt diese Werte nicht immer leben, aber Werte können so was wie Leitlinien sein, die DU aber immer wieder selbst für dich bestimmst. Alles was dich motiviert, wieder gerne und sinnvoll für dich zu leben.

Ein Leben ohne Orientierung, ohne Sinn macht uns leer, und wenn diese Sinnkrisen andauern, dann machen sie uns krank. Werte für dich, ein wertvolles Leben für dich, kann dir meine ich eher Freude an deinem Leben schenken, dich auch durch Zeiten tragen, wo es mal nicht so gut für dich läuft.

Aber das wünsche ich dir von Herzen liebe Dreamcatcher, ein sinnvolles und glückliches Leben für DICH.


.in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,


Frederick

03.05.2019 17:06 • x 1 #3


D
@Jedi
Dein Beitrag hilft mir ungemein!
Er ist völlig ehrlich. Damit kann ich leben! Da brauche ich auch nicht auf deinen Kopf hauen;-)
Mir fehlt hier wahrscheinlich die Objektivität.
Ich gebe dir recht mit den Bewertungen. Es ist wohl besser neutraler zu sein.
Übrigens hat sich die Therapeutin wegen der Gruppentherapie endlich gemeldet!
Ich gebe dieser Therapie und den neuen Menschen eine Chance.
Es ist ja auch ein Neuanfang.
Ich finde es gut, dass du mir deine Sichtweise nahe gebracht hast.
Das ist sehr authentisch und konstruktiv!
Grundsätzlich habe ich hier schon von mir geschrieben, dass ich Veränderungen nicht mag:-(
Aber ohne Veränderung geht es nicht vorwärts.
Daher ist es wichtig für mich mal aus meinen festgefahrenen Mustern auszubrechen.
Na klar und die Enttäuschung mit der alten Therapeutin ist präsent, aber ich muss es akzeptieren.
Trotzdem geht es weiter!
Ich lasse mich überraschen.

Lieber Jedi, du hast mich aufgeweckt!
@frederick
du hast wieder so wunderbar geschrieben, Dankeschön
Meine Therapeutin und ich hatten eine sehr vertrauensvolle und respektvollen Beziehung in der Therapie. Bei ihr habe ich mich wie zu Hause gefühlt.
Nun geht sie einen anderen Weg, dass muss ich akzeptieren.
Loslassen ist für mich ein großes Thema.
Es ist wie Abschied nehmen;-)
Das Gute daran, es wird Platz für Neues geschaffen.

LG Dreamcatcher

03.05.2019 17:44 • x 2 #4


Hoffnung21
Hallo Dreamcatcher,
Ich sehe wie Jedi auch ein paar Fragezeichen und Unsicherheiten bei Dir. Du solltest für Dich sicher sein, dass es ohne PT ok ist.
Bei mir war die schlimmste Phase von April 2017 bis April 2018. Ich habe die ganze Zeit neben der Medikation noch Psychotherapie gehabt. Anfangs 1x/Woche, jetzt seit einigen Monaten alle 2 Wochen. Ich habe noch ein paar Stunden, dann sind die genehmigten Sitzungen durch und ich werde es erst mal auslaufen lassen. Ich habe sehr viel gelernt und muss es halt umsetzen. Aber ich bin auch sicher, dass ich es ohne PT schaffe ( nicht ohne Medis, leider). Wenn es doch nicht klappt, ist diese Tür ja nicht für immer verschlossen. Falls Du Dir sicher bist, alles Gute

LG
Eis

03.05.2019 17:57 • x 2 #5


F
liebe Dreamcatcher,

in der Depression machen wir uns oft viel zu viele Ängste, die nie eintreffen werden, sind oft zu vorsichtig. Und dann sind wir in der Gefahr, uns zurück zu ziehen, sehen alles zunehmend verzerrter, und verlieren uns immer tiefer in der Angst.

Ängste können uns vor vielem bewahren und beschützen, aber zu viele Ängste sind auch nicht gut, und deshalb wünsche ich dir Mut. Stehe zu deinen Ängsten schreibe auf, was dir alles Angst macht. Dann kannst du besser differenzieren. Nicht alles was dich bedrängt muss dich einengen. Das eine ist schwerer zu ertragen als das andere.

Mir hilft es, so weit es möglich ist, Dinge vor denen ich Angst habe, trotzdem zu tun. Und wenn ich merke, so schlimm war das ja gar nicht, dann werden auch meine Ängste weniger. Oft denken und leben wir zu kompliziert, machen uns so viele Ängste, die nie eintreten werden.

Deshalb wünsche ich dir ganz viel Mut, manches einmal ganz praktisch auszuprobieren. Meine liebe Frau sagt da immer zu mir, mehr wie schief gehen kann es nicht. Mein Leben kann ich nie ganz genau planen. Es passiert immer etwas Unvorhergesehenes, das mir Angst machen möchte. Leben kann manchmal ganz schön herausfordernd sein.

Aber es ist dein Leben, und da wünsche ich dir Mut, die beste Entscheidung für dich zu treffen, und immer wieder zu dir selbst und deinem Leben zu stehen.


viele liebe Grüße,

Frederick

03.05.2019 18:15 • x 1 #6


D
Ja, Frederick, so ist das mit der Angst.
Ich bin stolz auf mich und nenne mal Beispiele, wo ich in letzter Zeit über meinen Schatten gesprungen bin: Der Besuch einer Adipositas Selbsthilfe Gruppe und ein Trommel Kurs, wo ich gleich Teil einer Percussion war!
Das Trommeln hat so viel Spaß gemacht. Vor allem die Leiterin und Teilnehmer waren meganett
Die Adipositas Gruppe war nicht so passend für mich.
Ja, hier sieht man, wie wichtig es ist, Neues auszuprobieren!

03.05.2019 19:11 • x 1 #7


D
Fazit: Der Trommel Kurs läuft weiter.
Die Adipositas Gruppe war nicht das Richtige.
Dafür gehe ich diesen Monat zu einer Einzel Ernährungsberatung.
Auch was Neues

03.05.2019 19:14 • x 1 #8


Lilly-18
Hallo dreamcatcher, ich weiß wie schwer es ist, sich auf einen neuen Therapeuten einzulassen, wenn man einen hatte, dem man zu 100 % vertraut hat. Meine liebe Therapeutin ist auch in (ihre wohlverdiente) Rente gegangen und hat es mir erst in der vorletzten Stunde gesagt. Ich vermisse sie heute noch, zumal sie für mich wie ein Mutterersatz war und mich über Jahre begleitet hat. Doch inzwischen habe ich wieder einen Therapeuten gefunden, der zwar vollkommen anders ist und mit dem ich auch ganz anders reden kann, aber es passt.
Ich finde es eigentlich gut, wenn du die Häufigkeit der Therapiestunden danach richtest, wie es dir geht. Ich mache das inzwischen auch und gehe noch ca. 1 x im Monat. Sollte ich mehr brauchen, gehe ich wieder öfter.
Vor der Psychoanalyse, die du ursprünglich geplant hattest, habe ich einen großen Respekt. Meine alte Therapeutin hat gar nichts davon gehalten, drum habe ich wahrscheinlich auch Vorbehalte. Sie meinte immer, es nützt mir nichts, wenn ich weiß woher meine psychischen Probleme kommen, ich muss lernen, damit umzugehen und zu leben. Damit hatte sie sicher recht. Trotzdem mache ich mir - auch ohne Therapeuten - viele Gedanken darüber, woher meine Ängste und meine Neigung zur Depression kommen.Aber ändern kann ich daran nichts mehr, es hilft mir nur, es zu verstehen. Und nachsichtiger mit mir zu werden.
Ich finde, du bist auf einem sehr guten Weg. Du achtest auf dich, du weißt was dir gut tust. Du tust Dinge, die dich weiter bringen. Du traust dich, Veränderungen anzugehen. Freiwillig! Das bewundere ich an dir. Ich kenne diese Angst vor Veränderungen, die aber zum Leben gehören, ohne geht es einfach nicht. Du gehst es an und auch das ist eine Art Therapie. Sich selbst überwinden und neue Dinge zu tun. Daraus schöpfst du wieder Zuversicht, es stärkt dein Selbstbewusstsein und Erfolgserlebnisse stärken deinen Selbstwert.
Manchmal denke ich, man sollte etwas gelassener werden.Ich bin da inzwischen pragmatischer geworden. Ich nehme Medikamente, nicht gerne, aber ich tue es. Weil ich leben will, weil ich mich nicht quälen möchte, weil es mir besser geht damit. Hör auf dein Bauchgefühl. Wenn dir das mit der Gruppentherapie zu viel wird, lass es. Wenn du das Bedürfnis hast mehr zu tun, tu es. Man sollte mehr Vertrauen in sich selber haben.
Nimm dich ernst! Hab Respekt vor dir! Kümmere dich um dich. Wie gesagt, es gefällt mir sehr was du schreibst und finde, du bist auf einem guten Weg. Die Art, wie du deine Probleme angehst, macht Mut.

04.05.2019 00:09 • x 2 #9


D
Hallo Lilly,
Danke dir für die netten Worte
Schön, dass du einen Weg gefunden hast. Ich finde es sehr verantwortungsvoll wie du mit dir umgehst! Ein Medikament kann auch eine grosse Stütze sein.

Gruppentherapie kenne ich von meiner psychosomatischen Reha.
Es hängt viel an den Teilnehmern.
Ich werde es einfach versuchen.
2017 hat es mir geholfen. Natürlich sollte man sich auch ein wenig in die Gruppe einbringen. Das ist mir damals relativ leicht gefallen.
Dort kann ich mich ja auch reflektieren.
Ich finde den Austausch mit Betroffenen gut. Dadurch lerne ich dazu.
Ich versuche momentan immer noch von Citalopram wegzukommen. Bei manchen Menschen, wie bei mir, wird die Gewichtszunahme verstärkt.
Ich bin jetzt adipös und wiege 102 kg. Letztes Jahr war ich noch bei 95 kg. Das schlägt auch auf meine Psyche.

Einerseits nehme ich Medikamente, das es meiner Seele besser geht und dann nehme ich dadurch so zu, daß ich krankhaftes Übergewicht bekomme. Die gesundheitlichen Gefahren bei starken Übergewicht sind ja bekannt:-(
Ein zweischneidiges Schwert.

Da habe ich Probleme aus der Depression-Spirale rauszukommen.

Mir wurde auch erklärt, dass die SSRI Hemmer noch nicht 100% erforscht sind. Es können sogar Jahre später noch Absetzerscheinigungen folgen und sogenannte Rebound Effekte
Aber es nützt ja nichts.
Mir hat das Citalopram in schweren Krisen gut geholfen. Sonst hätte ich 2017 lange nicht arbeiten können und wäre für meine Familie nicht erträglich gewesen.

So ein Medikament gibt ja auch Lebensqualität. Manche Menschen haben diese Nebenwirkungen zum Glück nicht.
Jeder Körper ist anders

Ich mache nun vermehrt Sport und kreative Dinge und Musik.
Das hilft mir. Gespräche mit Freunden, Spaziergänge.
Nur das geht eben nur bei leichteren Depressionen, meiner Meinung nach

Schönes Wochenende wünsche ich euch

LG Dreamcatcher

04.05.2019 11:39 • x 1 #10


F
liebe Dreamcatcher,

oh immer diese Entscheidungen.dabei gehören unsere Entscheidungen wie die Luft zum Atmen. Schon am frühen Morgen musst du dich entscheiden, was esse ich zum Frühstück, und was nicht. Aber Entscheidungen haben Folgen für unser Leben, deshalb tue ich mir mit Entscheidungen auch schwer.

Aber entscheiden heißt doch auch Leben!, wenn ich entscheiden kann, dann lebe ich, bin lebendig.

Vielleicht scheuen wir uns auch vor unser Verantwortung. Denn in meiner Entscheidung kann ich auch mal schief liegen.

Auf der anderen Seite bekommst du durch Entscheidungen wieder Vertrauen zu dir selbst. Du bist fähig und in der Lage eigene Entscheidungen für dich zu treffen.

Eine falsche Entscheidung ist ein Fehler meinen wir. Aus Angst keinen Fehler zu machen, treffen wir lieber keine Entscheidung, oder schieben vieles auf die lange Bank. Aber auf dieser langen Bank sitzen schon viele Menschen.

Weil jeder Fehler scheint mein Selbstwertgefühl zu kränken. Du fühlst dich schlecht, wenn du Fehler machst.

Aber da möchte ich dir auch Mut machen. Menschen machen immer wieder Fehler. Aber ich darf mich auch mit meinen Fehlern. trotzdem immer wieder in Liebe annehmen. Das soll nicht heißen, das ich zu leichtfertig Entscheidungen treffen soll. Ja wir sollen unsere Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen treffen. Aber ich darf auch nicht aus lauter Angst vor einem falschen Schritt, gar keine Entscheidung treffen.

Gerade wenn meine eigenen Entscheidungen im Widerspruch zu dem steht, was andere Menschen mir raten.

Gerade die eigenen Eltern der Ehemann, die beste Freundin usw. Da fürchtest du noch den Verlust einer Beziehung, und aus dieser Angst heraus,triffst du auch keine eigene Entscheidung.

Ich möchte auch vieles, aber möglichst ohne Risiko, aber Leben ist oft Risiko,,,

Doch Entscheidungen sind auch Chancen für dein Leben. Doch es braucht deinen Mut, Fehler machen zu dürfen. Eigene Entscheidungen machen dich auch unabhängiger von Menschen. DU entscheidest darüber, wer du als Mensch sein willst. Du entscheidest dich für dich selbst, du wählst dich selbst, gerade wenn andere Menschen gegen dich Sinn, dich falsch kritisieren.

Die wichtigste Entscheidung deines Lebens, ist immer wieder die Entscheidung für dich selbst. Und aus dieser Entscheidung für dich selbst, darfst du alle weiteren Entscheidungen treffen.

Da wünsche ich dir wieder ganz viel Liebe und Mut für dich selbst.

Mut, deine Lebenswahrheit immer wieder zu ertragen und anzunehmen, dich mit deinen eigenen Augen anzusehen, und trotz eigenem Versagen, zu dir stehn. Raus aus den Zwängen, die dich immer festhalten wollen. Denn DU bist DU!


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

04.05.2019 16:00 • x 1 #11


Jedi
Hallo Dreamcatcher !

Zitat von Dreamcatcher:
Gruppentherapie kenne ich von meiner psychosomatischen Reha.
Es hängt viel an den Teilnehmern.

dazu möchte ich dir gerne einmal von meinen erfahrungen mit der gruppentherapie etwas schreiben.
ich bin der meinung, dass was wir aus der gruppentherapie mitnehmen können, weniger von den teilnehmern abhängig ist, sondern vielmehr, von unserer persönlichen einstellung u. was wir mit den informationen u. feedbacks, die wir dort erhalten, damit anfangen.
Zitat von Dreamcatcher:
Natürlich sollte man sich auch ein wenig in die Gruppe einbringen

wichtig wäre da für mich, ausschließlich nur mit seinem eigenen thema sich einzubringen.

ich habe die erfahrung gemacht, vorsichtig zu sein u. habe eine freundschaftliche beziehung zu einzelnen gruppenmitgliedern vermieden, in der zeit derGr.- therapie
der vorteil liegt meiner meinung nach darin, dass wir dann nicht gefahr laufen, einzelne gruppenmitglieder zu kategorisieren, ihre feedbacks in schwarz u. weiss zu bewerten.
dies stört die annahme von feedback, denn dann versucht man wohlmöglich, nur die feedbacks als nützlich zu betrachten, von den gruppenmitgliedern, denen wir gegenüber wohlwollend sind.
eine vermischung von eigenen themen, die man dort besprechen möchte u. freundschaftliche beziehungen, haben nicht selten dazu geführt, dass es teilnehmer gab, die die Gr.-therapiephase abgebrochen haben oder später meinten, dass es ihnen nichts gebracht hätte.
Zitat von Dreamcatcher:
Ich werde es einfach versuchen.

anfänglich neutralität zu wahren, könnte dir wieder so ein positives erlebnis verschaffen, wie du es beschrieben hast.
bringe dich mit deinem thema dort ein u. so wie du geschrieben hast, kannst du es ganz gut u. fällt dir wohl auch leicht.

Zitat von Dreamcatcher:
Da habe ich Probleme aus der Depression-Spirale rauszukommen.

die Depression verschafft uns gerne, entweder die euphorische stimmungslage oder die abwärtsführende stimmung.
Himmelhoch jauzend u. zu tode betrübt, sind auch mir bekannte stimmungen (Bipolare Störung).
eine hilfe, um die abwärtsstimmung zu stoppen, wäre die bewusste wahrnehmung.
wenn du dann noch über übungen verfügst, die dir in der akuten phase hilft, aber auch nachhaltig dir helfen können, dann brauchst du dich nicht mehr so ohnmächtig zu fühlen.
es gibt dafür einige sehr wirksame übungen u. wenn man sie regelmäßig nutzt, kann man spüren, wie unser gehirn sich langsam umformen kann u. die gedankenschleifen nicht mehr eine solche macht auf uns ausüben können.
es ist so ähnlich, wie wenn wir früher teile des textes mit der schreibmaschine geschrieben, dann mit tipp.ex korregieren mussten.
das falsche wort oder satz war unter dem Tipp.ex u. wir schrieben die korrektur darüber.
heute mit dem PC geht das löschen einfacher, dann ist das wort oder der ganze absatz weg u. das neue wort oder absatz ist schnell geschrieben.
unsere prägungen können wir nicht so einfach löschen, aber unser gehirn ist formbar.
wir müssen es nur regelmäßig nutzen u. die übungen, die wir gelernt haben regelmäßig anwenden.
so kann unser neues denken, unsere alte prägungen u. glaubenssätze überschreiben u. für uns wichtiger u. bedeutungsvoller werden.

versuche einmal diese erfahrung zu machen, wenn du magst u. villt. hilft es dir dabei, die folgen dieser Depressions-spirale zu durchbrechen.

LG Jedi

04.05.2019 16:49 • x 2 #12


D
Ja, Frederick, das ist wahr.
Entscheidungen bestimmen unser Leben! Mit Entscheidungen habe ich zum Glück nicht so große Probleme. Für die Gruppentherapie sehe ich viele Vorteile für mich, daher habe ich mich dazu entschlossen. Für mich ist es gut auch was Neues zu wagen

@jedi: hast du eine bipolare Störung?
Ich habe mich extra testen lassen, aber ich bin nicht manisch depressiv.

Mein Vater ist manisch depressiv. Deswegen wollte ich es wissen.
Bei ihm wurde es in den 80er Jahren festgestellt.
Seine Diagnose auf dem Papier hat er damals vor unseren Augen zerrissen und gesagt, daß wäre eine Lüge, wir wollen ihn krank machen.
Die Erinnerung habe ich noch von damals, da war ich ca. 11 Jahre alt.
Meine Diagnosen in den letzten Jahren waren: Erschöpfungssyndrom, Anpassungsstörung, mittelschwere Depression.

Ja, Jedi, das mit den Abläufen im Gehirn und umlenken in andere Richtungen ist gut.
Vor allem das wir das Gehirn umschulen können.
Gewisse Automatismen haben sich im Kopf eingebrannt, aber wir können aktiv werden und es beeinflussen!
Hilfe zur Selbsthilfe.

Bezüglich Freundschaften in Therapiegruppen bin ich vorsichtig.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung, lieber beim Thema bleiben.
Es gibt ja einen Grund, warum man zur Therapie geht. Der Weg ist das Ziel:-)

LG Dreamcatcher

04.05.2019 17:47 • x 1 #13


Pilsum
Hallo Dreamcatcher,

psychische Probleme kannst Du sehr schlecht nur alleine bearbeiten.

Nicht unbedingt benötigst Du dafür eine Therapie. Allerdings solltest Du dann
zumindest ein sehr stabiles, gesundes persönliches Umfeld haben.

Ohne ein gutes Feedback anderer Menschen, denen Du vertraust, wird es schwierig sein,
Deine persönliche Linie zu finden und zu stabilisieren.

Viele Grüße

Bernhard

04.05.2019 17:58 • x 3 #14


P

08.05.2021 16:53 • #15


Stromboli
Hallo Phil
Willkommen hier im Forum!
Dass du dir deine Depressivität (ob leicht oder mittel sei dahingestellt) nicht eingestanden hast, liest sich aus deinen Zeilen, auf mich wirken sie ziemlich vage, halt so, wie wenn man sich auf noch unbekanntem Terrain bewegt.
Du hast dich gerade angemeldet - wie willst du wissen, ob es dir im Vergleich zu vielen anderen hier immer noch recht gut geht? Ich will dir das nicht ankreiden, will damit nur sagen, dass Vergleichen mit anderen meistens zu den typischen Ingredienzen gehört, die Depressionen begünstigen. Nimm lieber einfach ernst, was du an dir wahrnimmst, so wie es ist - und das scheint ja doch seit längerem nicht so erfreulich zu sein. Du brauchst dich dafür nicht zu rechtfertigen aus dem Gefühl heraus, anderen gehe es noch schlimmer, und dein eigenes Leiden damit abwerten.
Ratschläge sind oft eine besondere Art Schläge und solche gebe ich ungerne. Aber ein Rat, den ich guten Gewissens und gerne gebe: Nimm dich selber ernst mit allem, was dich traurig und unglücklich macht. Und dann rede mit Menschen, denen du vertrauen kannst. Vielleicht brauchst du therapeutische Hilfe. Aber zuallererst brauchst du dich selbst, dein eigenes Mitgefühl mit dir selber.
Ich wünsche dir herzlich alles Gute! Stromboli

08.05.2021 21:51 • x 3 #16


Fandango
Phil,

es gibt ja die tierisch gute Symptombehandlung. Ein kleines Mädchen, die Valerie, die war gerne bei meiner Freundin ihrer Tochter.
Die Mutter hatte ihr immer wegen der Neurodermitis Salbe auf die Haut geschmiert. Als Valerie bei uns gelebt hat, kostete natürlich ein weiteres Kind, da hat sich Valeries Neurodermitis erledigt gehabt.

Wenn Du dich in einem Forum für Depression anmeldest, dann kann man mitunter davon ausgehen, dass so Einiges im Argen ist, mehr als eine Corona Depression.

Wenn Du anerkannt mal in der Vergangenheit kramst. Wie kam es zu deiner Depression ?

08.05.2021 22:01 • x 1 #17


P
Hallo Stromboli,
danke für Deine Antwort und Deinen Rat!
Das Thema ist für mich definitv noch neu und unbekanntes Terrain!
Ich habe mich vorher durch das Forum gescrollt um einfach rauszufinden wie hier der Umgang miteinander ist bevor ich selbst was reinstelle. Zum Glück ist es bei mir nicht so, dass ich überhaupt keine Freude mehr hätte am Leben - es ist halt manchmal alles etwas gedämpft (keine Medikamente!), ich fühle mich weniger schwingungsfähig als früher!
Ich bin gerade dabei es mir selbst einzugestehen, jetzt kommen die ersten Freunde dran und die Familie...
Dir auch Alles Gute!
Phil

08.05.2021 22:32 • x 2 #18


P
Hallo Fandango,
ja, da hast Du definitiv recht, mit Corona hat das bei mir nix zu tun, evtl. haben weniger Sozialkontakte als Katalysator gewirkt, aber sie haben es nicht ausgelöst...
Ich glaube bei mir ist es eine Negativspirale von Verlustängsten (Kindheit), der Angst falsche Entscheidungen zu treffen etc. wenn Du dann irgendwann zu sehr blockiert bist, wird hinterher nix besser, bis man sich bzw. die Angst überwindet!
Danke, vielleicht macht es Sinn in dieser Richtung mehr zu ergründen!
Alles Gute Danke!
Phil

08.05.2021 22:37 • #19


Mik5b
Hallo Phil,

Auch eine leichte Depression kann für den Betroffenen sehr belastend sein. Du bist mit der Anmeldung hier und Johanniskraut schon auf den richtigen Weg, nur fehlt noch die Geduld. Hat dir dein Apotheker nicht gesagt, dass auch Johanniskraut drei bis vier Wochen bis zur richtigen Wirkung braucht? Also, bitte Geduld und auf keinen Fall aufgeben!
Viele Grüße, Mik

08.05.2021 22:40 • x 2 #20


P
Hallo Mik,
danke - meine Frau hat mich gewarnt, dass es etwas Zeit braucht... ich wollte mich nur nicht alleine auf Johanniskraut verlassen!
Am liebsten würde ich an den richtigen Schrauben in meinem Leben drehen und mich besser fühlen!
Viele Grüsse,
Phil

08.05.2021 22:46 • #21


A


Hallo Dreamcatcher,

x 4#22


P
Zitat von Phileas:
Hallo Fandango, ja, da hast Du definitiv recht, mit Corona hat das bei mir nix zu tun, evtl. haben weniger Sozialkontakte als Katalysator gewirkt, aber sie haben es nicht ausgelöst... Ich glaube bei mir ist es eine Negativspirale von Verlustängsten (Kindheit), der Angst falsche Entscheidungen zu treffen etc. wenn Du ...

Ergänzung: manchmal gelingt es einem seine Ängste zu überwinden, dann geht wieder mal gar nix...

08.05.2021 22:51 • #22

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