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Krieg in Europa ?

Sifu

14.02.2025 17:07 • x 1 #1


ZeroOne
Mich beeindrucken Gressel´s Ausführungen wenig.
Vor allem, wen jemand als Lösung des Problems nukleare Abschreckung priorisiert, stelle ich seine Expertise zumindest infrage.

Wenn, dann würde mich langsam eher die innere Sicherheit sorgen.

Ich persönlich sehe ein wesentlich größeres Risiko, dass du morgen ein Messer zwischen die Rippen bekommen könntest, wenn du im Supermarkt nebenan kurz frisches Gemüse holen möchtest, oder du von einem Fahrzeug ins Visier genommen werden könntest, wenn du auf dem Weihnachtsmarkt einen Glühwein genießen, oder eine öffentliche Veranstaltung besuchen möchtest, als dass die Rote Armee irgendwann in deinem Wohnzimmer steht.

Ist aber nur meine Meinung (und etwas überzogen formuliert).

14.02.2025 19:05 • x 3 #2


A


Hallo Sifu,

Krieg in Europa ?

x 3#3


EmptyLife
Der moderne Krieg wird anders geführt, als viele denken. Wir befinden uns schon längst darin.

14.02.2025 19:09 • x 5 #3


HDD
Ich weiß nicht, wo Gressel seine Gewissheit hernimmt. Ich denke, die Zukunft ist ziemlich offen. Wir als Europäer täten gut daran, uns auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Si vis pacem, para bellum. Vereint sind wir eine Macht, gegen die ein Putin nicht ansatzweise ankommen könnte. Da braucht man nur die Leistungsfähigkeit (Größe) der Volkswirtschaftschaften zu betrachten.

14.02.2025 22:21 • x 2 #4


Dakota
Jährlich fast 3000 Verkehrstote u. a. durch Alk. am Steuer.

15.02.2025 11:35 • x 3 #5


Grenzgaenger
Ich persönliche glaube - auch auf die Gefahr hin das mich jetzt alle Steinigen wollen - das weder der jetzige Amerikaner noch der Russe wirklich Krieg wollen, da beide längst begriffen haben, wie Teuer dieses unnötige Sterben in Wahrheit ist....

Und hätte es die Osterweiterung und Nato Ankündigung zur Ukraine nicht gegeben, würde es Heute auch kein Krieg geben, wie die ehemalige Bundeskanzlerin inzwischen ja auch offen zugibt, da z.B. das Minsker Abkommen von Anfang an eine Lüge war.....

Ach ja - und noch ein Satz von Horst Köhler (Auch wenn er diese Simple Aussage später mit seinen Rücktritt bezahlen musste) der da sagte:

Kriege werden Heute nicht mehr für Ideale oder Freiheit geführt, sondern einzig und allein um Sicherstellung der Rohstoffe und der Handelswege....

Gruß
G

15.02.2025 20:10 • x 3 #6


Stromboli
Zitat von Grenzgaenger:
Kriege werden Heute nicht mehr für Ideale oder Freiheit geführt, sondern einzig und allein um Sicherstellung der Rohstoffe und der Handelswege....


Ach, war das denn irgendwann mal anders?

Beispiel: Noch in meiner Schulzeit wurden uns die Freiheitsideale unserer eidgenössischen Ahnen eingetrichtert, mit denen sie diese in ihren glorreichen Kriegen gegen Habsburger, Burgunder, Franzosen usw. errungen und verteidigt haben sollen. Helden, soweit das Auge reichte (natürlich nur Männer): Wilhelm Tell, Stauffacher, Winkelried, von Bubenberg ... lauter Charakterkolosse, denen ihre Gegner nicht das Wasser reichen konnten. Macht- und Reichtumsgier wurde ausschliesslich den Feinden der Eidgenossen zugeschrieben.

Schaut man genauer hin: Kontrolle über den Handelsweg über den Gotthard, der damals neu aufgegangen war, und weitere Handelswege; handfeste wirtschaftliche Interessen durch Söldnerdienste für diverse europäische Fürstenhäuser; Beute- und Raubzüge; Unterwerfung und Entrechtung eroberter Gebiete usw.

Würde Herrn Köhler gerne fragen können, wer denn wann und wo für Freiheit und Ideale Kriege geführt hat?

17.02.2025 11:39 • x 3 #7


Dys
Es gibt diesen Spruch „Niemand kann in Frieden leben, wenn es dem „bösen“ Nachbarn nicht gefällt“
Die „“ hab ich deshalb gesetzt, weil ja niemand von sich selbst behaupten würde, böses im Schilde zu führen. Alles was Mensch macht, muss ja dem Guten dienen, zumindest braucht es dieses Narrativ für sich selbst und um Mitstreiter zu mobilisieren.

Das fängt im Kleinen an und setzt sich bis in Größenordnungen fort, die landesweite oder globale Bedeutung erreichen können. Allerdings ist es generell abhängig von dem was Menschen glauben und wem sie vertrauen.
Und da liegt die eigentliche Crux. Denn nahezu jeder Mensch sagt zumindest, das er Frieden will, bis hin zum Weltfrieden. Ich kann das sogar glauben, weil es ja nichts darüber aussagt, mit welchen Mitteln derjenige Frieden schaffen will. Allerdings spielen die Mittel schon eine Rolle und dann wirds eben kompliziert, denn was dem einen Recht ist, ist dem Anderen deswegen noch nicht billig. Deswegen wird eine Aussage, „es gibt nur Frieden wenn….“ schon insofern problematisch, weil es ja Bedingungen an sich knüpft und es garantiert jemanden gibt, dem die nicht gefallen. Und da komme ich wieder zu dem eingangs genannten Spruch.

In der Konsequenz sehe ich deswegen Frieden als erstrebenswert, aber leider auch als Illusion, weil der Mensch so ist, wie er ist. Weil er alle Möglichkeiten, die er hat, sowohl positiv als auch negativ verwenden kann und das wird sich erst erledigt haben, wenn der Mensch nicht mehr existiert. Aber abgesehen davon, wird vielleicht garnicht nötig sein, dass der Mensch sich seiner Existenz selbst beraubt, denn was das Universum oder ums auf den Planeten zu reduzieren, die Natur (vom Großereignis bis zum mikroskopisch Kleinen) an Möglichkeiten bieten kann, wird auch erst für alle relevant, wenn es jeden einzelnen dann betrifft. Dennoch wird wohl selbst der letzte Mensch in seinem letzten Gedanken die Schuld des Übels bei jemand anderem finden, aber selbstverständlich nicht mal ansatzweise bei sich, denn das wäre nicht opportun.

17.02.2025 15:52 • x 2 #8


Grenzgaenger
Zitat von Stromboli:
Würde Herrn Köhler gerne fragen können, wer denn wann und wo für Freiheit und Ideale Kriege geführt hat?

Na jetzt bin ich aber echt erschüttert....

Das Märchen mit der Freiheit und den Frieden erzählt man uns doch gerade wieder in der Ukraine, wo vergessen wird zu erwähnen, das dort A) zufällig die Kornkammer von Europa liegt und B) zufällig seltene Erden vergraben sind....

Aber selbstverständlich werden dafür Menschen nicht in den Tod geschickt sondern nur um den Frieden in ganz Europa zu sichern....

Doch als Horst Köhler damals dieses Interwiev im Deutschlandfunk gab, sollten eben noch nicht ALLE wissen wie die Welt funktioniert, weshalb er dann ja auch zurück treten durfte....

Verstehe mich Bitte nicht Falsch - ich teile deine Ansicht über die wahren Gründe einer Falschen Geschichts- schreibung (Heißt ja nicht umsonst: Geschichte wird von Siegern geschrieben) und weiß sehr wohl wozu Kriege in Wahrheit geführt werden....

Doch das dürfen zumindest noch nicht alle wissen - es sei denn sie bilden sich mit Alternativen Medien und vor allem Kritischen Gedanken....

Gruß
G

17.02.2025 23:44 • x 2 #9


Stromboli
@Grenzgaenger , vielleicht habe ich mich doch etwas missverständlich ausgedrückt. Ich dachte bei Kriege führen primär an jene, die einen Krieg beginnen - da würde mich echt interessieren, wer das mal aus ideellen (nicht ideologischen) Gründen getan hat.

Wenn sich ein angegriffenes Volk oder Land dagegen zur Wehr setzt, kann das schon etwas anders aussehen. Muss nicht, weil zu einem Streit gehören bekanntlich zwei, aber gerade wenn ein offensichtliches Machtgefälle besteht, würde ich dem angegriffenen Part schon zubilligen, sich für seine Freiheit zu wehren. Das mobilisiert ja dann oft auch ganz andere, erstaunliche Kräfte. Beispiele gibt es dafür schon.

Und dann gab es ja noch die erst recht erstaunlichen, gewaltfreien Freiheitskämpfe.

18.02.2025 08:45 • x 1 #10


maya60
Der Mensch steht evolutionär u.a. an der Spitze der Nahrungskette, weil die aggressivsten Gene bis heute überlebt haben.

Und die Überlebenskämpfe hören bei Reichtum und Macht ja nicht auf. Besitzstandswahrung wird auch zum Überlebenskampf und die Arenen werden immer größer: Musk-Trump-Putin usw., Macht, Staatsmacht, Großmacht, Weltmacht.

Weder die USA noch Russland sind Friedensmächte.
Der lange kriegsfreie Zustand der europäischen Nationen gilt nicht für die USA und Putin, die dauernd wo einfielen auf der Weltkarte.
Gleich am 1. Tag, an dem Putin 1999 Jelzin ablöste, setzte er das Militärbudget um 50% hoch, besorgte sich selber qua Amt Strafamnestie, Immunität, nachamtliche Straffreiheit (mittlerweile lebenslange) und begann den 1. Tschetschenienkrieg.

Tschetschenien, Weißrussland, Georgien, Ukraine, er machte keinen Hehl daraus, dass er als KGB-Mann die Auflösung der Sowjetunion für die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jhds. hält, dass er mit seinen Geheimdienstler-Werten eine Militärdiktatur in noch über die Grenzen der ehemaligen Sowjetunion hinausgehenden Grenzen vergangener Großreiche der Zaren erträumt und aufgrund seiner Werte dazu alle offenen und verdeckten, legalen und illegalen Wege nutzt.
Umgeben ist er bis heute von ehemaligen KGBlern und macht natürlich mit seinem imperialistischen Streben nicht Stopp, wo er nicht von Stärke (Wirtschaft/Militär) gestoppt wird.

Die provozierende Nato-Osterweiterung mit maßgeblichem US-Hintergrund war und ist als Sicherheitsbedrohung für Putin dennoch ein vorgeschobener Kriegsgrund, denn die Ukraine will er sowieso zurück und alle weiteren ehemalig mal russischen Gebiete, die ja gerade darum in die Nato eintraten.
Das hätten die USA an seiner Stelle auch machtpolitisch genauso bekämpft, nur eben mit pseudo-demokratisch klingenderen Argumenten.

Einflüsse, Militärmacht, Großmacht, Wirtschaftsmacht, Weltmacht, diese Ansprüche haben weder die USA noch Putin je aufgegeben.
Zwischen Gorbatschows und Putins Präsidentschaften herrschte in Russland eine defekte Demokratie mit Oligarchie und Verarmung, so dass die Russen Putins Demokratieabbau lange klar befürworteten, zum reinen Überleben.
Heute ist Russland faschistisch regiert und verheizt seine Menschen und Wirtschaft im Krieg.

Wird Putin also, wenn er kann, immer weiter gehen in Richtung Auflösung Europas in Richtung Eurasien unter russischer Führung? Natürlich!

Werden die USA so taktieren und sich verbünden und kriegerisch handeln, dass sie selber am meisten von allen Weltgeschehen finanziell und wirtschaftlich und machtpolitisch profitieren? Na klar!

Sind wir EuropäerInnen anders? Aber nein!
Wieso wir nach dem Kalten Krieg, der nur immer funktionierte ohne Angriffe wegen hochgerüsteter gegenseitiger Einschüchterung und Wirtschaftsmacht, auf einmal in Europa an Frieden glaubten, während die USA und Russland nach kurzem Zwischenspiel wieder zu militärischen Großmächten zurückentwickelten oder wie die USA gleich blieben, diese aus heutiger Sicht naive Sicht gegenüber lauter Wölfen in Schafspelzen aus Ost und West, das ist die einzige große Frage!

In welcher Boomerblase steckten wir da? Das ist die eigentliche Frage, denn wir waren ja gesellschaftlich selber immer nur so friedlich wie die relativen Wohlstandsjahre andauerten.
Mittlerweile sind wir gespalten und nicht mehr friedlich.

Die USA haben sich nun wie damals Russland für eine recht regellose und undemokratische Regierung demokratisch entschieden und darum können wir auf als EU auf keinerlei Zusagen und Absagen aus Ost und West vertrauen. Und selber regelloser werden, siehe Merz.

Wir müssen als Einzelnationen und als EU militärisch und wirtschaftlich immer so stark wie möglich werden!

Ob Europa dabei geschlossen auftritt oder in Ost und West zerfällt, das hängt davon ab wie sehr wir in beidem stark sind und werden: Wirtschaftlich und militärisch.

Geht’s dabei irgendwem isoliert um Frieden? Nein.

18.02.2025 13:58 • x 4 #11


maya60
P.S.: Ich glaube, wir Boomer hatten nach den deutschen Kriegsverbrechen eine durch die Großmächte diktierte Beißhemmung und die daraus resultierende Deutsche Angst, wirklich abscheulich verbrecherischer als andere Nationen zu sein.

Wir haben abscheulich schreckliche Kriegsverbrechen begangen bzw. unsere Väter oder Großväter, aber wir sehen momentan weltweit, wie in Ost und West Faschisten ohne Skrupel in diese grauenhaften Wege einscheren, die sie zuvor taktischerweise nur uns zuschrieben.

18.02.2025 14:20 • x 4 #12


Grenzgaenger
Von @Stromboli

vielleicht habe ich mich doch etwas missverständlich ausgedrückt. Ich dachte bei Kriege führen primär an jene, die einen Krieg beginnen - da würde mich echt interessieren, wer das mal aus ideellen (nicht ideologischen) Gründen getan hat.

Die Frage ist leicht: NIEMAND!

Und sind wir doch mal ehrlich: so lange es Macht besessen Krieger gibt, und so lange Krieg ein hervorragendes Geschäft ist, und sich jeder mit Propaganda umgibt: Schuld sind immer die anderen... kann man neben der Zerstörung (und späteren Aufbau) auch dem angeblich größten Problem entgegen treten. Der Überbevölkerung. Denn wie sagte mal ein Chef der IWF Bank: Es gibt einfach zu viele Menschen für das wenige Geld...(Original Zitat)

Und daran - was wir grausamer weise in der Ukraine gerade sehen können - ändert auch nichts die Tatsache, das ein überfallendes Land sich völlig zu recht wehrt, und am Ende (Zumindest sieht es so aus) dennoch verliert, weil man im Grunde genommen nur eine Schachfigur der Supermächte war....

Ich hoffe zumindest, das ich damit den leider sehr zynischen Standpunkt und die Verlogenheit einiger Menschen irgendwie einigermaßen da stellen konnte, weil sonst

Gruß
G

18.02.2025 18:42 • x 3 #13


Grenzgaenger
Von @Maya
Wir haben abscheulich schreckliche Kriegsverbrechen begangen bzw. unsere Väter oder Großväter, aber wir sehen momentan weltweit, wie in Ost und West Faschisten ohne Skrupel in diese grauenhaften Wege einscheren, die sie zuvor taktischerweise nur uns zuschrieben.

Und ich hatte wirklich befürchtet das diese simple Tatsache einfach übersehen wird....

Auch finde ich es mehr als nur erschreckend, wenn die Opfer (Wo von es leider viel zu viele gegeben hat) plötzlich zu Tätern oder gar selber zu Faschisten werden...

Aber das zu sagen entspricht ja nicht der Staatsräson....

18.02.2025 18:52 • x 2 #14


A


Hallo Sifu,

x 4#15


EmptyLife
Zitat von Grenzgaenger:
(Heißt ja nicht umsonst: Geschichte wird von Siegern geschrieben)

Die Geschichte wird von denen geschrieben, die es können. Dafür braucht man nur den Einfluss, die Macht und die Mittel. Menschen sind Meister der Täuschung, Manipulation und Lügen; im Erfinden von Geschichten und Realitäten seit Anbeginn(?).

Von unserer Geschichte und Realität ist mehr Lüge als sich viele auch nur vorstellen können. Es ist verständlich, dass sich das manche auch gar nicht vorstellen wollen. Die Seele mancher könnte zersplittern, wenn sie zu tief graben.

Zitat von maya60:
Wir haben abscheulich schreckliche Kriegsverbrechen begangen

Wir? Ich habe nichts mit diesen Verbrechen zu tun und ich lasse mir eine Verantwortung oder Kollektivschuld dafür sicher nicht einreden.

Zitat von Grenzgaenger:
Auch finde ich es mehr als nur erschreckend, wenn die Opfer (Wo von es leider viel zu viele gegeben hat) plötzlich zu Tätern oder gar selber zu Faschisten werden...

Ist das so verwunderlich? Wenn ein Mensch sich nicht mehr zu helfen weiß, geht er zum Selbstschutz in Extreme über.
Erschreckend finde ich es eher, wie viel der moderne Mensch sich gefallen lässt. Massenpsychose voller Erfolg.

18.02.2025 19:42 • x 2 #15

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