
Nuance
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Dein Therapeut diagnostiziert bei einer Fremden (Deiner Mutter) eine psychische Krankheit?
Du warst - immerhin schon - 20 bei der Scheidung. Hattest in dem Alter vlt. selbst schon Beziehungen.
Du erwähnst nicht, gemerkt zu haben, dass die Ehe schlecht war.
Der Vater geht fremd - die Mutter wirft ihn raus: Auf welcher Seite hast Du gestanden? Kanntest Du den Grund?
Wie war das Verhältnis zu ihnen vor und nach der Scheidung?
Das mit dem Marathon, dass sie bei der Polizei gelandet war: Merkwürdig. Du hast nie nach Details gefragt?
Es kommt einem ja fast vor, als sei Deine Mutter stumm gewesen - und Du vlt. auch.
In jedem Fall ist Deine Familie - jedenfalls für Leser - rätselhaft.
Aber Du hast noch einen Bruder. Mit dem würde ich über das Thema reden, versuchen, es aufzuarbeiten.
Nennenswerte Traumata schilderst Du ja eigentlich nicht.
Jedenfalls ist das Grübeln über Vergangenes, das sich nicht ändern und nicht restlos aufklären läßt, nicht zielführend.
Interessant wäre die Frage, warum Du - vielleicht erstmalig momentan - darüber nachdenkst.
Vlt. einfach nur, weil Du momentan alleine, (auch deshalb) unglücklich bist und viel Zeit hast.
In glückliche(re)n Zeiten hat Dich Deine Familiengeschichte vlt. nicht sonderlich belastet.
Insofern könnte die Beschäftigung mit ihr eher einfach nur ein Zeichen Deiner unglücklichen Psyche sein.
Es warten aber natürlich unzählige Psychotherapeuten darauf, Dir zu helfen - sie verdienen Geld damit.
Auch Psychiater freuen sich über Patienten - im Grunde natürlich auch Kunden - die alle 3 Monate ihr Rezept abholen.
In deprimiertem Zustand beschäftigt man sich mit Negativem.
In glücklichen Momenten verschwindet es fast völlig. Man freut sich über das Jetzt und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Alleinsein, der Alterungsprozess, immer mehr Krankheiten - das reicht ja eigentlich schon für Traurigkeit.