Job und Depression - arbeiten oder krankschreiben?

U
Hallo,

wegen meinen Depressionen war ich bereits im Frühling 10 Wochen krank. Dann Wiedereingliederung ab April.
Es hat eigentlich ganz gut geklappt. Leider ist es gesundheitlich ein Auf und Ab. Mal geht es mir ganz gut, dann schaffe ich meine Arbeit einigermaßen. Tage später melden sich wieder meine ganzen körperlichen Beschwerden. Mir gehts mies und ich schaffe im Job fast nix und auch privat ist alles zuviel.
Ich bleibe dann mal ein , zwei Tage daheim. Bisher gings, im Job sage ich dann, ich habe Rückeprobleme...
Jetzt Do und Freitag krankgeschrieben. Alles wurde wieder zuviel. Mir graut dermaßen vor der Arbeit Morgen, das ich überlege nochmal zum Arzt zu gehen und mich krankschreiben zu lassen.
Ich habe aber Angst wieder in so eine Tretmühle von Krankschreibung und Angst zu kommen.
Versteht ihr, was ich meine?
Wenn man erst mal daheim bleibt, kann man sich nicht mehr überwinden hinzugehen?
Auf meiner Arbeit hat der Verkaufsdruck und die Kontrollen durch den Chef im letzten Jahre massiv zugenommen.
Ich kann damit sehr schlecht umgehen, bin seit 2 Monaten in Therapie.

Wie soll ich da morgen nur wieder hingehen oder doch zum Arzt?
Bin fertig und nur am Grübeln Die körperlichen Symptome haben mich voll im Griff und nur Watte im Kopf.

Viele Grüße
von
UNHAPPY

12.07.2009 16:43 • #1


M
Hallo Unhappy,

es ist schwer, Dir hier einen Ratschlag zu geben. Was sagt denn Dein behandelnder Arzt zu Deiner Situation ?

Mir ist die Situation, gehe ich arbeiten oder lasse ich mich krankschreiben, zu genüge bekannt und in dieser Tretmühle wirst Du so lange bleiben, wenn Du nichts änderst. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, aber ansonsten geht es immer so weiter. Habe das jahrelang so mitgemacht.

Am besten klärst Du das mit Deinem Arzt ab, wie er Dir aus dieser Tretmühle helfen kann.

Schöne Grüße
mag

12.07.2009 18:07 • #2


A


Hallo Unhappy,

Job und Depression - arbeiten oder krankschreiben?

x 3#3


U
Liebe mag,

danke für deine Hilfe.
Wie bist du denn aus der Tretmühle rausgekommen?

Bin ja am überlegen, mich innerhalb der Firma versetzen zu lassen, in einen Bereich ohne Kundenkontakt.
(Der Druck wäre nicht so groß) .

Aber das geht ja nicht von jetzt auf gleich. Ich habe mich wohl in letzter Zeit überfordert.
(2 Plätze auf einmal gemacht, da Chef im Urlaub, zuviele Termine gelegt.)

Ich bin fix und alle.

Ich spreche morgen mal mit dem Arzt, gute Idee!

12.07.2009 19:09 • #3


M
Hallo Unhappy,
Zitat:
Bin ja am überlegen, mich innerhalb der Firma versetzen zu lassen, in einen Bereich ohne Kundenkontakt.
wenn das Deine gesundheitlichen Probleme lösen würde, ist das doch eine gute Idee und die Firma müßte dann eigentlich auch Verständnis für eine Versetzung haben, da Du durch die doppelte Belastung ausgelaugt bist.

Zitat:
Wie bist du denn aus der Tretmühle rausgekommen?

Das Büro wurde geschlossen und wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich von meiner Seite etwas ändern müssen, denn ich war auch total ausgelaugt.

Durch meine gesundheitlichen Probleme konnte ich keine Tätigkeit mehr aufnehmen und aufgrund dessen wurde mir eine befristete EU-Rente bewilligt. Ich habe aber auch für mich entschlossen, auf keinen Fall mehr einer Tätigkeit nachzugehen, sollte mein Verlängerungsantrag der Rente nicht bewilligt werden.

Schöne Grüße
mag

12.07.2009 19:44 • #4


B
Hallo,

auch ich kann Dich sehr gut verstehen und kann Dir nur aus eigener Erfahrung darzu raten: Zieh die Reißleine, so lange es noch geht.

Ich habe bei uns auf der Arbeit die gesamte Situation 8 Jahre lang ertragen und bin zum Schluss total zusammen gebrochen inkl. schwersten Depressionen (die ich anfangs ständig übergangen habe), mit körperlichen Symptomen der übelsten Art, Burn-Out etc.

Ich hab mich damals im Büro als ich nicht mehr konnte sofort krank gemeldet, bin dann nach Hause gegangen und bin dann (sogar gemeinsam mit meinem Freund) zu meinem Arzt gegangen und bat ihn um seine Unterstützung. Mein Freund ist mit gegangen ,weil ich total durch den Wind war und er konnte auch viel berichten über meine ganzen Gebrechen (ständige Übelkeit, extreme Schlafstörungen, Depressionen, totale Erschöpfung etc.).
Mein Arzt hat mich dann zunächst 6 Wochen krank geschrieben und dann war ich (und bin es immer noch) in fachärztlicher Behandlung. Mittlerweile habe ich den Facharzt gewechselt und dieser begleitet mich Schritt für Schritt und da bin ihm sehr dankbar dafür. Es gibt sehr gute Ärzte, die Dich unterstüzten können. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit für Dich eine Reha zu machen? Ich habe das auch gemacht und möchte die Zeit nicht missen, denn es hat mir sehr gut getan!

Aber diese Tretmühle - wie Du es nennst - zwischen sich auf die Arbeit schleppen und krank schreiben (WAS DENKEN DIE ANDEREN???) kenn ich sehr gut! Bin auch wie gesagt über Jahre hinweg immer wieder da hin gegangen und wurde immer kranker. Aber das merkt man erst, wenn es zu spät ist. Jedenfalls habe ich das zu späte gemerkt.
Es hat sehr lange gedauert bis ich erkannt habe, dass mir meine Gesundheit wichtiger ist als dieser Arbeitsplatz, der mir immer schaden wird.
Klar ist es schwer was anderes passendes zu finden (ich suche auch noch).

Ich drück Dir einfach die Daumen!!!

Blue Angel

12.07.2009 22:38 • #5


U
Hallo Blue-Angel,

auch danke an Dich für deine Antwort!
Ich bin froh, das ihr mich verstehen könnt.
War eben beim Arzt und bin die ganze Woche krankgeschrieben.
Mein Kopf will den Job schaffen, aber mein Körper gibt deutliche Signale, das es so nicht weitergeht.
Das Was denken die anderen ist genau mein Problem.
Ich bin ein Mensch, der nicht gerne unangenehm auffällt. Und das tue ich momentan durch die Krankschreibungen.
In der Firma anzurufen und mich krankzumelden ist ein Horror für mich.
Aber der größere Horror wäre, mich derzeit dahin zu schleppen. Leider kann ich ja in der Firma Niemand sagen, was mir wirklich fehlt. Schiebe Rücken, Magen etc. vor. Ich denke das Verständnis für Depressionen fehlt, besonders in der Arbeitswelt.
Ich bin ja froh, das ich jetzt schon geschnallt habe, das es so nicht mehr geht, bevor ich ganz zusammen breche.
Blue Angel, war es schwer eine Reha zu bekommen? Das habe ich mir auch schon überlegt. War ja auch schon mal 10 Wochen dieses Jahr am Stück krank.

Viele Grüße
UNHAPPY

13.07.2009 11:53 • #6


M
Hallo Unhappy,

es ging mir viele Jahre wie Dir.
Zitat von Unhappy:
Mein Kopf will den Job schaffen, aber mein Körper gibt deutliche Signale, das es so nicht weitergeht

Ich gratuliere Dir, dass Du so weit bist. Ich habe das jahrelang nicht wahr haben wollen, bin von Arzt zu Arzt gerannt und war sauer auf meinen Körper, dass er nicht richtig funktionierte. Als mein Hausarzt mir irgendwann sagte, dass ich organisch gesund sei und mich zum Psychiater schicken wollte, war ich sogar erst beleidigt. Erst nach einem kompletten Zusammenbruch wußte ich, dass er Recht gehabt hat.
Zitat von Unhappy:
Ich bin ja froh, das ich jetzt schon geschnallt habe, das es so nicht mehr geht, bevor ich ganz zusammen breche

Da kannst'e auch froh sein, denn ich glaube, dass die Behandlung viel länger dauert, wenn man zu lange wartet.
Zitat von Unhappy:
Leider kann ich ja in der Firma Niemand sagen, was mir wirklich fehlt. Schiebe Rücken, Magen etc. vor. Ich denke das Verständnis für Depressionen fehlt, besonders in der Arbeitswelt.

So habe ich auch lange gedacht, aber das Verständnis ist größer als man glaubt. Depressionen sind ja mittlerweile fast eine Volkskrankheit geworden und es wissen doch schon viele Menschen darüber Bescheid. Aber ich kenne ja Deinen Arbeitgeber und Deine Kollegen nicht, das kannst Du sicher selber besser einschätzen. Aber spätestens wenn Deine Krankmeldung von einem Facharzt kommt, denken die sich ihren Teil (leider ist das manchmal völlig falsch).

Auf jeden Fall hast Du den richtigen Schritt getan, ich wünsche Dir alles Gute.

Ganz liebe Grüße von Martina

13.07.2009 13:19 • #7


B
Hallo Unhappy,

also zunächst mal: Deinen Arbeitgeber geht es überhaupt nicht an WESHALB Du arbeitsunfähig bist (also aufrund welcher Erkrankung). Nicht umsonst steht auf der Au-Bescheinigung für den Arbeitgeber auch KEINE Diagnose drauf, sondern nur auf dem Durchschlag für die Krankenkasse.

Ich musste damals die Reha machen, weil das bei mir die Krankenkasse von Amts wegen eingeleitet hat. Ich bin mittlerweile schon seit Juni 2008 Arbeitsunfähigkeit geschrieben und im März diesen Jahres habe ich die Reha gemacht.
In meinem Fall hat die Krankenkasse mir die Antragsunterlagen teilweise schon ausgefüllt nach Hause geschickt. Ich musste sie noch zusammen mit meinem Arzt ergänzen und dann ging alles eigentlich relativ schnell.

In Deinem Fall empfehle ich Dir Dich an einen Facharzt (Psychiater) zu wenden und Dich in dessen Behandlung zu geben. Vielleicht kann Dir Dein Hausarzt auch einen guten Benennen? HIntergrund ist der, dass es immer besser ist in fachärztlicher Behandlung zu sein - auch vor dem Hintergrund einer möglichen Reha. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Krankenkassen einfach von einem Facharzt wirklich besser zu überzeugen sind, was Genehmigung von Reha-Maßnahmen angeht. Muss aber nicht generell der Fall sein.

Was die Krankmeldungen betrifft: Auch ich habe nie in der Firma angerufen und mich telef. krank gemeldet. Das hatte aber andere Gründe (Rechtsstreitigkeiten etc.). Ich habe mich per Mail krank gemeldet und in die Mail reingeschrieben, wielange ich krank geschrieben bin und das ich die Krankmeldung per Briefpost an die Personalabteilung geschickt habe - NICHT MEHR! KEINE DIAGNOSEN!!!

Da ich mittlerweile schon lange im Krankengeldbezug bin, schicke ich immer Kopien der Auszahlscheine mit geschwärzten Diagnosen zu meinem Arbeitgeber.

Tipp: Mach Dir Kopien der Au-Bescheinigungen für Deine Unterlagen.

Gruß

Blue angel

13.07.2009 13:36 • #8


U
Danke für Eure Antworten,
wie schön, das ich nicht alleine bin

Blue Angel, ich weiss, das ich keine Diagnose mitteilen muss.
Aber ich mag meine direkten Kollegen und die muss ich daher immer anlügen .
Wahrscheinlich denken die eh alles psychisch?
Denn die sind ja auch nicht doof, wenn ich unter Rücken und Magenproblemen leide (was ich ja auch tue...)
Ich habe eher Angst vor den Chefs, daher oute ich mich erstmal nicht.
Beim Psychiater war ich nicht, mich schreibt der Hausarzt mit der Diagnose Schwindel krank (damit fings an).
Zum Psychiater müsste ich doch eigentlich nur, wenn ich Medis haben will/brauche?
Bisher nehme ich nix, sondern mache Psychotherapie.
Der Therapeut(Psychologischer Psychotherapeut) hat auch die Diagnose gestellt depressive Reaktion und Anpassungsstörung und hat die Therapie gemeinsam mit dem Hausarzt beantragt.
Das hilft eigentlich gut, wenn nicht immer die Rückschläge wären.

Alles Liebe
UNHAPPY

13.07.2009 18:23 • #9


G
Diese Rückschläge könntest du aber ggfs. mit einer medikamentösen Behandlung abfedern. Die Antidepressiva's sind ja nicht dazu da, die Depression zu heilen, aber sie machen die Schübe einfach aushaltbarer und man ist einfach mehr belastbarer. Daher wäre der Weg zu einem Psychiater im Zweifelsfalle vielleicht auch nicht schlecht. Vor allem weil Hausärzte mit der Vergabe von Antidepressiva's häufig überfordert sind und vielfach gar nicht wissen, wie viele verschiedene Medis es in diesem Sektor gibt.

LG

13.07.2009 19:12 • #10


U
Ich habe mit meinem Therapeut gesprochen, das ich evtl. den Arbeitsplatz intern wechseln will.
Ich schaff es einfach derzeit nicht.
Er meinte es wäre nicht so gut für mich, weil ich danach in ein tiefes Loch fallen werde und mir Vorwürfe machen würde.
Ich habe versagt etc. und meine Angst hätte ich damit auch nicht besiegt. (ich sag es jetzt mal mit meinen Worten, so wie ich ihn verstanden habe)
Allerdings graut es mir wieder vor Montag, da muss ich wieder ran.
Er hat ja recht irgendwo, in einer anderen Position hätte ich viell. auch Ängste.
Aber irgendwie habe ich gedacht er fände die Idee gut, zu wechseln.
War dem nicht so.
Er meinte auch, es wäre normal das es Aufs und Abs gibt.
Was mir am meisten zu Schaffen macht, ist das meine Konzentration derzeit so schlecht ist.
Das macht die Arbeit doppelt schwer.

Kann mich jemand motivieren es trotzdem zu versuchen?

Dankeschön

17.07.2009 11:00 • #11


G
Ich denke der Therapeut hat zwar seine Meinung vertreten, und mag vielleicht auch Recht haben. Aber die Entscheidung musst du selbst treffen. Therapeuten sind auch nur Menschen und nicht allwissend.

Dennoch schicke ich dir ein dickes Motivationspaket TSCHACKA - Du schaffst das.

LG

17.07.2009 11:55 • #12


M
Hallo Unhappy,

ich habe an meiner damaligen Arbeitsstelle auch zwei mal intern gewechselt. Glaub mir, es ist nur eine Flucht. Man wird ganz schnell wieder von allem eingeholt.

Ganz liebe Grüße
Martina

17.07.2009 13:22 • #13


Trulla
Was Du schreibst, kommt mir alles sehr bekannt vor! Auch ich hatte immer ein mordsschlechtes Gewissen, wollte perfekt sein, konnte aber nicht mehr leisten und habe nach einem 3/4 Jahr Krankschreibung meinen Job gekündigt und erst seitdem gehts bei mir bergauf. Hab vor 3 Mon. einen neuen Job begonnen und kann sagen, es geht mir 100x besser, leider muss ich auch sagen, dass ich mich auch hier wieder schlechter fühle, weil ich die Arbeit nicht so zügig schaffe, wie ich sollte und möchte, mir also mein Perfektionismus wieder einen Strich durch die Rechnung macht!
Ich bin sooo froh, dass ich mich überwunden habe, zu kündigen. Wenn Du krankgeschrieben in die Arbeitslosigkeit übergehst, will die Agentur für Arbeit nix von Dir wissen bis Du wieder gesund bist, denn Arbeitsunfähigkeit stehst Du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, so dass Du bis zur Gesundschreibung Krankengeld bekommst. Außer nach anderthalb Jahren Krankengeld, dann muss Du wegen der Aussteuerung durch die Krankenkasse wieder zur Arbeitsagentur.
Ich habe krank gekündigt und hätte aufgrund des ärztlichen Rates auf Kündigung keine Sperrzeit bekommen, war aber weiter krank, so dass ich wie gesagt Krankengeld bezogen habe und habe mir währenddessen einen neuen Job gesucht!

Klar hat Dein Therapeut Recht, dass es Auf und Abs gibt, aber mich hätte diese Arbeitssituation auf Dauer in den absoluten körperlichen Ruin getrieben, so dass ich froh bin, dass ich mich irgendwann durchringen konnte zu kündigen! GEsundheit ist soooooo viel Wichtiger als Arbeit! Was bringt Dir ein Job, der Dich fertig macht???

Guck, was Dir wirklich helfen würde, guck, ob es Jobalternativen gibt oder zumindest Beschäftigungsalternativen. Wenn Du über die arbeitsagentur-Seite ins WWW gehst und dann Berufenet anklickst, dann Deinen Beruf eingibst, dann Tätigkeit und dann Beschäftigungsalternativen anklickst, findest Du wahrscheinlich Auskünfte, was Du mit Deiner Ausbildung/Studium noch anfangen könntest, vielleicht hilft Dir das bei der nötigen Auseinandersetzung mit dem schweren Thema, wo solls hingehen, was will und kann ich leisten...

Mein Weg war auch verdammt steinig und hart, aber aus meiner Erfahrung heraus möchte Dir Mut machen, Dich ehrlich mit dem Thema auseinander zu setzen und NUR FÜR DICH ZU GUCKEN, WAS DU!!! BRAUCHST und kannst!!!

Sei lieb gegrüßt von einer zur Zeit leider auch sehr ausgelaugten Trulla

Tchacka - wir schaffen das!!!

17.07.2009 23:05 • #14


U
Danke für die Motivation!

Leider habe ich eine schlechte körperliche Verfassung derzeit, was meine selische nicht besser macht.
Meine Gedanken sind sehr negativ bis hin zu Suizid Gedanken. Diese sind allerdings nicht immer vorhanden. Macht mir selber Angst.
Ich kann einfach überhaupt keinen Druck mehr aushalten.
Trulla, deine Infos sind sicher lieb gemeint, bitte nicht falsch verstehen. Aber an eine Kündigung will ich überhaupt nicht denken!
Das macht mir viel zu viel Angst. Ich will doch in meinem Betrieb bleiben. Nur schaffe ich es derzeit wie es mir geht einfach nicht, mein Arbeitsfeld zu bewältigen.
Dann würde ich lieber Stunden reduzieren und in die Sachbearbeitung wechseln.
Der Druck im Verkauf belastet mich einfach zu sehr.
Ist hier jemand, der auch im Verkauf/Finanzbranche tätig ist und das nachvollziehen kann? Ständige Gespräche mit den Chefs,
Kontrollen der Verkaufszahlen und das Schlimmste:
Viel zu hohe Zielvorgaben, die keiner Schaffen kann.
Und dann ein Mensch wie ich, der es jedem Recht machen will, aber es ja gar nicht schaffen KANN! Der Horror.
Ich weiss, die Entscheidung kann nur ich treffen.
Klar, irgendwie setze ich mich selber dadurch herab und es bedeutet auch weniger Geld.
Auf der anderen Seite arbeiten hunderte Leute als Sachberbeiter bei uns und die sind auch nicht weiniger Wert als andere.

Merkt ihr, wie ich versuche mir selber gut zuzureden, gelle?
Ich finde es furchtbar, das ich immer das Wort Angst ins Spiel bringe, wenn ich von der Arbeit berichte.
Aber es kommt aus meinem Herzen (das übrigens nur noch am rasen ist, selbst der Körper signalisiert es mir).


Eure verzweifelte, verwirrte
UNHAPPY

18.07.2009 09:16 • #15


Trulla
Ich verstehe es nicht falsch, auch ich habe jahrelang so gedacht! jeder muss es so machen, wie er/sie es für richtig hält. Ich wollte Dir nur meine Erfahrung mit meinem Umgang mit einer für mich ähnlichen Situation schildern und Alternativen aufzeigen... Ich habe Herztabletten nehmen müssen, weil ich aus lauter Angst Herzrasen und Herzrhythmusstörungen bekam. Anhand eines Langzeit-EKGs konnte der Arzt erkennen, was ich längst wußte: die Angst vor der Arbeit, vor der Chefin, vor Schuld, wenn ich nicht so funktioniere, wie man es von mir erwartet. Ich mußte diesen Schlussstrich für mich ziehen, sonst wäre ich eingegangen, aber ich habe auch 8 Monate Arbeitsunfähigkeit und 10 Wochen Krankenhaus aufgrund von einer sehr schmerzhaften Nervenentzündung und psychosomatischer Beschwerden gebraucht, um mich zu diesem Schritt durchzuringen, von dem ich erst jetzt sagen kann, dass er meine Rettung war!

Denke nicht, ich will Dich zu irgendwas drängen, ich wollte Dir nur meine heutige Sicht darstellen. Alle haben auf mich eingeredet und zwar lange, aber keine konnte es entscheiden außer mir. Heute lebe ich Schmerzmittel und Herzmittel frei...

Alles Gute wünscht Dir die trulla

18.07.2009 11:58 • #16


U
Hallo Trulla,

jetzt kann ich deine Entscheidung besser verstehen! Danke nochmal.
Die Arbeit hat dich wirklich schwer krank gemacht!
Das es soweit kommt bei mir (bin schon nah dran) will ich jetzt unbedingt vermeiden.
Es gibt mir doch sehr zu denken.
Ich finde es sehr schön, das es dir körperlich wieder gut geht.

Liebe Grüße
UNHAPPY

18.07.2009 12:06 • #17


E
Hallo Unhappy!

Also ich kenne das Problem auch.

Ich würde dir auch nicht raten zu kündigen. Das kann man im allerschlimmsten Fall immer noch tun. Vielleicht kündigt dich auch der AG. Aber du solltest nicht kündigen!

Kümmer dich erstmal um dich und wenn es dir besser geht, kannst du immer noch Entscheidungen treffen. Ich hab mich jahrelang wegen Arbeit verrückt gemacht. Davon abzuschalten ist sehr sehr schwierig.

Halt durch und versuch erstmal deine Gesundheit voranzutreiben.

Gruß
Eini

18.07.2009 15:44 • #18


U
Hallo in die Runde,

ich habe mich eben wieder krank gemeldet. Hatte heute Nacht solche Angstgefühle und schlecht geschlafen.
Ich frühle mich so ausgelaugt und irgendwie grippig.
Leider musste ich meine Kollegen (die sehr nett sind) wieder anlügen, von wegen Rückenschmerzen.
Ich habe einfach (noch) Angst davor, die Wahrheit zu sagen, weil ich mir berufliche Nachteile ausrechne.
Aber die werde ich aufgrund meiner Krankschreibungen sowieso bekommen ( Zielzahlen sind nicht mehr zu schaffen weil ich sooft fehle ).
Langsam isses mir Wurscht, meine Gesundheit ist mir (endlich) wichtiger.
Ich hätte die Hoffnung, mit der Diagnose Depression mehr Verständnis zu erfahren. Wahrscheinlich wäre das aber gar nicht so.
Mein Therapeut meint, das die Kollegen sich ja nicht damit auskennen und dann so ihre Meinungen/Vorurteile haben. Vor allem auch der Chef könnte es in den falchen Hals kriegen.
Aber wir sind ein Betrieb mit 800 Mitarbeitern, da werde ich ja sicher nicht die einzige langwierige Kranke oder gar Depressive sein.

Gedanken über Gedanken.
Mein Kopf hört gar nicht mehr auf zu denken.
Ich WILL einfach wieder gesund werden.
Ist das schon einmal der erste Schrit?!

Liebe Grüße
eine grübelnde
UNHAPPY

20.07.2009 08:26 • #19


E
Hallo Unhappy!

Erstmal gute Besserung und es ist richtig, dass du krank geschrieben bist.

Ich würde auf Arbeit niemlas das mit den Depressionen erzählen. Wir sind auch ca. 800 Mitarbeiter. Ich habe es Niemandem auf Arbeit erzählt und als die ersten Kollegen fragten, was ich habe, hab ich gesagt, ich bin krank und mehr werde ich dazu nicht sagen. Irgendwann ließen die Nachfragen nach und man hat es akzeptiert. Ich hab auch nicht mehr angerufen, hab nur noch den Krankenschein hingeschickt.

Erhol dich und denk an dich!!!

Gruß
Eini

20.07.2009 12:25 • #20


H
Hallo Unhappy,

ich kann Dich total verstehen. Mir gehts im Moment ähnlich wie Dir. Fast jeden Tag dreht sich mein Gedanke um die Arbeit. Ich war ca. 8 Monate Arbeitsunfähigkeit, hab dann dieses Jahr 3 Monate wieder gearbeitet und bin seit Ende April wieder Arbeitsunfähigkeit. Weißt Du wie unangenehm mir das ist? Bei mir ist es aber so, dass ich einen guten Job habe, super Kollegen und einen super Chef. Seit über 20 Jahren habe ich mit viel Freude in dem Unternehmen gearbeitet. Deshalb verstehe ich meine Abneigung gegen meinen Job nicht.
Ich bin auch jemand, der denkt, funktionieren zu müssen, nur dann fühle ich mich anerkannt, ich kann mir schlecht eingestehen, dass ich eben überfordert bin und es nun mal nicht geht. Ich habe im Job auch viele für mich nicht mehr auszuhaltende körperliche Symptome gehabt, von Benommenheit, ständig Kopfdruck, weiche Knie, Konzentrationsstörungen....kennst Du wahrscheinlich auch.

Ich frage mich die ganze Zeit, wieso schaffe ich meine Arbeit nicht mehr, die mir immer Spaß gemacht hat? Irgendwann werden die Kollegen und der Chef bestimmt auch denken, was hat die denn? So schlimm kann es doch nicht sein. Wenn ich zur Zeit an meine Arbeit denke, dreht sich mir regelrecht der Magen um. Meine Therapeutin sagt mir nur, solange ich an dem Anspruch, dass ich funktionieren muss, gesund sein MUSS hänge, wird das nichts. Ich würde mich unglaublich unter Druck setzen. Mir fehlt die Gelassenheit mich erstmal nur um mich und meine Gesundheit zu kümmern.

Manchmal überlege ich, ob ich meine Arbeitszeit reduzieren sollte. Meine Therapeutin meint, das löst das Problem in mir nicht. Also kündigen will ich auf keinen Fall. Ich habe aber auch Angst vor einer evtl. Aussteuerung, das wäre Ende Oktober der Fall. Das hat ja auch finanzielle Konsequenzen.

Wie gesagt, ich kann Dich sehr gut verstehen. Das schwierigste ist, eine Entscheidung für sich zu treffen. Da komme ich zur Zeit auch nicht weiter und das macht es unglaublich schwer und belastend.

Viele Grüße
Hyazintha

21.07.2009 10:10 • #21


U
Hallo Hyazintha,

dein Text könnte von mir geschrieben sein! Das schlimmste ist wirklich der Druck, unter den man sich selber setzt.
Man will es ja schaffen, zu arbeiten, aber es geht nicht. In mir ist auch mittlerweile eine Sperre, wenn ich an die Arbeit denke.
Meine Kollegen , Chef, sind ja auch alle lieb und trotzdem... Mag ich derzeit nicht hingehen.
Meine körperlichen Beschwerden (Benommenheit, Schwindel, Konzentrationsstörungen) standen ja auch immer im Vordergrund.
Wieso ich? Wieso schaff´ich das nicht? waren und sind meine Gedanken. Ich hab doch nicht mal Kinder und somit auch keine Doppelbelastung.
Das muss man sich auch oft von den lieben Verwandten anhören. Du hast doch alles, wenn du dich um ein Kind kümmern müsstest würdest Du dich umgucken... BLA BLA.
Ich hoffe, wir finden unseren Weg.
Er scheint steinig zu sein.

Liebe Grüße
UNHAPPY

21.07.2009 15:56 • #22


S
Hallo Ihr,
mir gehts genauso. Ich leide auch unter diesem tierischen Druck meiner eigenen Erwartungshaltung.

Wie sieht es denn mittlerweile bei Euch aus?

21.10.2009 13:28 • #23


U
Hallo Slici,

was macht dir zu schaffen?

Ich bin immer noch Arbeitsunfähigkeit.
Ich mache eine Therapie, nehme seit Juli Medikamente
und warte jetzt auf den Antritt meiner Reha.

Mit meinem AG hatte ich vor 4 Wochen ein Gespräch. Ich kann in einen Bereich ohne Kunden wechseln.
Das hat mir schon mal eine gewisse Erleichterung verschafft.
Trotzdem hab eich Angst. Es ist ja ein neuer Bereich, neue Kollegen.
Ich bin noch nicht Arbeitsfähig. Habe oft noch Rückschläge in meiner Depression, da geht dann nix mehr.

Die Erwartungen an mich selbst sind auch zu hoch, das ist mir klar.
Ich denke immer
Was erwarten die anderen von mir statt Was erwarte ich von mir?
Und wenn ich was von mir erwarte, dann kann ich es selber kaum erfüllen.
Das ist einfach bei mir so drinn und wohl auch anerzogen.
Ich will das aber lernen, wie ich besser und realistischer mit mir umgehe.
Ich nehme mir jetzt bewusst meine Auszeiten und gehe in gaaanz kleinen Schritten statt zu rennen.
Ich will mein bester Freund werden.

LG
UNHAPPY

22.10.2009 08:28 • #24


S
Naja, bin grad wohl am Anfang einer etwas längeren Übergangsphase.
Habe eigentlich alles durch, was einem helfen soll (Medikamente, Therapien, zig Verhaltensumstellungen, Klinik etc.) und es wird einfach nicht besser. Es gibt nichts mehr, was ich tun kann. Natürlich könnte ich mich in die nächste Theaprie oder Klinik stürzen, doch innerlich weiß ich, dass das alles nichts helfen wird.

Daher bin ich langsam dabei mich größer zu akzeptieren. D.h. zu akzeptieren, dass ich nicht geboren wurde, um den Anforderungen dieser Arbeitswelt oder Leistungsgesellschaft zu entsprechen. Ehrlich gesagt will ich gar keine Herausforderungen annehmen und mich ständig an ihnen messen. Eigentlich möchte ich nur ein kleines einfaches Leben führen ohne mit dem nächsten Projekt konfrontiert zu werden, das ich eh nicht für mich mache und mich nur von dem ablenkt, was mich wirklich im Leben interessiert.

Sofort, wenn ich das akzeptiere, gehe ich magischerweise ohne es zu bemerken durch diese Wand in meinem Kopf, durch die ich durch die o.g. verzweifelte Versuche einfach nicht durchgekommen bin. Wenn ich auf der anderen Seite dieser Wand bin, sind alle meine Schuldgefühle, Depressionen und körperlichen Symptome verschwunden und mir wird so unheimlich klar, wer ich eigentlich wirklich bin. Ich fühle mich so unglaublich frei und ohne Grenzen, das man dieses Gefühl nie wieder aufgeben möchte.

Am nächsten Tag sitze ich dann wieder auf der Arbeit, eingerahmt durch Einstempeln und Ausstempeln, damit ich mich auf die Sekunde genau abgerechnet 8 Stunden lang versklaven lassen muss. Die Welt ist so groß, schön, spannend und ohne Konventionen. Sobald ich jedoch wieder zurück zur Arbeit muss oder auch nur an die Arbeit denke und meinem Verstand folge, der mir immer wieder einhämmert, dass ich a) machen, b) und c) machen muss, wird mein Gefängnis wieder aufgebaut und die ganzen Depressionen, Panikattacken und körperlichen Symptome kommen wieder hoch.

Ich weiß, dass ich aus meinen Vorstellungen aussteigen muss und auch will. Oh ja, wie ich das will!!! Aber halt wie? Wo ist der sichere Weg aus dem Dillemma des Gefägnisses der eigenen Versklavung?

22.10.2009 09:07 • #25


H
Hallo Unhappy,

Unsere Umstände sind ja sehr ähnlich.
Vor ein paar Wochen habe ich mich zu einer Wiedereingliederung ab 01. November entschieden und ab Dezember eine Arbeitszeitreduzierung auf 30 Stunden geplant.
Die Entscheidung fühlte sich gut an.
Nun rückt der Termin immer näher und ich habe Angst. Seit gestern zweifele ich, ob ich es schaffe. Ich denke immer wieder an meinen letzten Arbeitsversuch im Frühjahr, der ja nach drei Monaten wieder scheiterte, weil die Symptome wieder so stark wurden (Benommenheit, Nackenschmerzen, Kopfdruck etc.), dass ich nicht mehr konnte.
Ich fühle mich plötzlich nicht mehr verbunden mit meinem Job, das ist merkwürdig, weil ich ihn immer gerne gemacht habe. Ich zweifele plötzlich, ob es wirklich noch das ist, was ich will. Manchmal denke ich, sollte ich nicht einfach zu Hause bleiben? Wenn ich nicht auf das Geld angewiesen wäre, würde ich wahrscheinlich nicht lange überlegen.
Ist es vielleicht nur eine Erwartungsangst?

Viele Grüße und alles Gute für Dich
Hyazintha

22.10.2009 21:21 • #26


S
Zitat von hyazintha:
Hallo Unhappy,
Ich fühle mich plötzlich nicht mehr verbunden mit meinem Job, das ist merkwürdig, weil ich ihn immer gerne gemacht habe. Ich zweifele plötzlich, ob es wirklich noch das ist, was ich will. Manchmal denke ich, sollte ich nicht einfach zu Hause bleiben? Wenn ich nicht auf das Geld angewiesen wäre, würde ich wahrscheinlich nicht lange überlegen.
Ist es vielleicht nur eine Erwartungsangst?


Ich glaube, da geht es Dir genauso wie mir. Wie fühlt es sich an vorzustellen, dass Du nicht mehr zu Arbeit müsstest? Kannst Du Dir das überhaupt vorstellen oder kommt da sofort der Kopf wieder in die Quere und sagt Dir: aber, Du musst dahin. Jeder muss arbeiten. Du brauchst Das Geld!? Kannst Du diese Vorstellung durchspielen?

23.10.2009 08:01 • #27


H
Hallo Slici,

bei der Vorstellung, nicht mehr zur Arbeit zu müssen, fühle ich mich zunächst beruhigt. Dieser Druck wäre einfach weg. Ich habe so arge Bedenken, dass ich diese Regelmäßigkeit nicht schaffe. Jeden Tag hinzufahren. Bei mir ist es oft so, dass ich mal zwei Tage keine Symptome habe (ich habe ja immer wieder starke Schmerzen im Rücken und Nacken) und am dritten Tag sind die Schmerzen und Blockaden so arg, dass ich nicht in der Lage bin mich überhaupt ins Auto zu setzen, weil ich befürchte, vor Benommenheit nicht heil anzukommen. Dann ist mal wieder drei Tage alles ok und die beiden darauffolgenden Tage sind für die Tonne usw.
Klar denke ich Du bist Anfang 40, Du kannst doch nicht aufhören zu arbeiten, Du hast monatliche Verpflichtungen, die erfüllt werden müssen. Wie soll das dann weitergehen, es geht um Deine Existenz. Ich kann doch meinem Mann nicht zumuten für mich aufzukommen.
Ich habe immer großen Wert darauf gelegt, selbst für mein Auskommen zu sorgen. Ich will nicht von jemandem abhängig sein. Außerdem bin ich seit über 20 Jahren in dem Unternehmen beschäftigt habe durch die langjährige Zugehörigkeit einige Vorteile erworben, die ich verlieren würde.

Aber wäre es zuhause auf Dauer besser? Zumindest kann ich mich hier mit einer Wärmflasche im Nacken aufs Sofa verziehen, wenn die Schmerzen arg werden und zwei Stunden liegenbleiben, bis es wieder besser ist, kann mich ausruhen und den Tag häppchenweise gestalten, wie ich kann. Allerdings bin ich auch nicht so zufrieden mit der Situation. Man ist halt viel allein.

Ich sage mir immer wieder, ich lasse es auf mich zukommen, es wird wahrscheinlich besser als ich glaube, aber ich spüre auch, dass ich mich überhaupt nicht auf die Arbeit freue, wie es sonst der Fall war. Ich habe mich sonst sogar nach dem Urlaub auf die Arbeit gefreut.

Viele Grüße
Hyazintha

23.10.2009 11:21 • #28


S
Und wenn Du Dir jetzt vorstellst, alles, aber auch wirklich alles hinzuschmeißen, dann läufst Du gegen eine Wand im Kopf, oder? Diese Wand oder Sperre im Kopf, die einem sagt: das geht nicht, das geht einfach nicht! Kann nicht sein, darf nicht sein!. Kennst Du das? Hast Du das auch?

Genau das ist der Grund der Depression! Alles andere lenkt nur davon ab. Es ist diese Sperre im Kopf, die uns hindert uns zu entfalten. Ich bin schon so oft durch diese Sperre gegangen (das ist das so oft zitierte loslassen, oder akzeptieren) und am nächsten Morgen auf der Arbeit war ich wieder in diesem Gefängnis dieses MÜSSENS. Ich bin mir im Klaren, das ich keine andere Wahl habe als dieses Ideal des MÜSSENS loszulassen! Nur wie? Wie verdammt? Ich kann es heute nicht loslassen, weil ich morgen zur Arbeit muss. Ich kann es morgen nicht loslassen, weil ich übermorgen zur Arbeit muss. Und übermorgen kann ich nicht loslassen, weil ich Montag zur Arbeit muss. Danach kommt der Urlaub und das nächste Jahr. Und danach bin ich tot! Das ist die Zwickmühle, in der wir uns befinden...

23.10.2009 13:56 • #29


A


Hallo Unhappy,

x 4#30


U
Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen, was ihr da schreibt.


Bei mir war es so, ich konnte irgendwann nicht mehr.
Es ging nichts mehr.
Im Moment kann und WILL ich auch nicht mehr.
Es kommen aber auch wieder bessere Tage bei mir, das spüre ich mittlerweile
und ich hoffe, das ich dann wieder zum WOLLEN komme.
Ich weiss momentan, wenn es finanziell möglich wäre, würde ich gerne
nur noch halbtags arbeiten. Aber weniger wie 30 Stunden kann ich mir nicht erlauben.
Der anstehende Wechsel in einen anderen Bereich macht mir auf der einen Seite Angst.
Auf der anderen Seite ist es das erste Mal seit langem, das ich mal für meine Wünsche eingestanden bin
und das auch durchgesetzt habe.
Ich merke an diesen innerlichen Konflikten, das ich einfach noch nicht gesund bin
und noch vorerst nur mit ganz kleinen Schritten vorwärts gehen kann.
Es steht meine Gesundheit an erster Stelle.
Die Herausforderung der Arbeit werde ich irgendwann wieder annnehmen können und auch wollen.

26.10.2009 10:10 • #30

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