25

Jetzt auch noch Zwang/Sucht dazu

blossom79
Hallo Ihr,

jetzt bin ich auch noch süchtig geworden.
Ich verbringe STUNDEN täglich im Internet. Einfach so. Nichts bestimmtes. Aber ich komme nicht los davon!
Das ist doch zum kotzen! Als wär die Depression nicht schon genug!

Ich könnt grad ausflippen, wenn ich nur etwas mehr Antrieb hätte.

23.09.2021 12:01 • x 2 #1


CCC
Ich springe von Suchtanfall zu Suchtanfall. Mit Pausen dazwischen. Überwiegend ist es Seriensucht. Ich weiß auch, woran das liegt und ich nehme es hin, da ich weiß, dass es mir gut tut und nach wenigen Wochen von selber wieder endet.

23.09.2021 12:58 • x 1 #2


A


Hallo blossom79,

Jetzt auch noch Zwang/Sucht dazu

x 3#3


Heideblümchen
Hallöchen @blossom79
Puh, ich kenne das auch. Für die Arbeiten, die ich eigentlich beruflich erledigen sollte, fühle ich mich in solchen Momenten einfach zu durcheinander, zu schwach, zu....ja, keine Ahnung, auf jeden Fall habe ich darauf keinen Bock. Und daher nehme ich mir dann ein Buch...nein, nicht ein Buch, sondern eins nach dem anderen und fresse sie förmlich, weil es mich davon ablenkt, dass ich eigentlich was anderes machen müsste. Mir ist dann auch völlig bewusst, dass ich das eigentlich nicht tun sollte, denn irgendwann holt mich natürlich meine Arbeit wieder ein und dann fühle ich mich schuldig, weil ich wieder nichts auf die Reihe bekommen habe. Nicht schön, aber tatsächlich mit den Auswüchsen der Depression erklärbar (für MICH jedenfalls).....

23.09.2021 13:33 • x 2 #3


Marylu
Ich denke auch, dass unter ganz vielen Süchten, egal welchen, Depressionen stecken, einfach weil man will, dass es einem nicht mehr so Sch... geht, nur hat man dann leider noch ein Problem mehr

23.09.2021 14:54 • x 2 #4


blossom79
Habt ihr denn schon Ideen oder mögliche Strategien, die Euch wenigstens ab und zu von der Sucht abhalten?

23.09.2021 16:57 • #5


CCC
da ich keine schlimmen Probleme dabei habe, meiner Sucht nachzugeben, halte ich mich niemals davon ab. Bei mir funktioniert am besten, mich der Sucht komplett hinzugeben. Umso schneller ist die Phase wieder vorbei. Und wenn ich tagelang den ganzen Tag auf der Couch liege und Serie gucke, kommt nach wenigen Tagen mittags eine Art Unruhe - da bin ich dann in der Lage, die wichtigsten Dinge zu erledigen.

23.09.2021 18:53 • x 3 #6


EmptyLife
Ich hänge auch täglich Stunden im Internet herum. Lese oder schaue Videos, suche nach Input. Der Laptop läuft den ganzen Tag. Aber ich hab auch nicht wirklich viel, um mich zu beschäftigen. Schlimm finde ich das jetzt nicht.
Wenn ich nicht davon los komme, hat das viel mehr mit meinem fehlenden Antrieb zu tun mich um Wichtigeres zu kümmern

Weshalb denkst du, dass es eine Sucht ist?

23.09.2021 19:22 • x 1 #7


L
Zitat von blossom79:
Habt ihr denn schon Ideen oder mögliche Strategien, die Euch wenigstens ab und zu von der Sucht abhalten?



einen festen Tagesplan schaffen mit möglichen Alternativen, die ich auch notfalls erst mal schriftlich festhalte, um diese dann auch umzusetzen.

23.09.2021 19:28 • x 2 #8


L
Man braucht Alternativen, anders geht es nicht.

23.09.2021 19:29 • x 3 #9


blossom79
Ich habe eigentlich eine Alternative - ich mache sehr gerne Sport und lese auch extrem gerne!
Für letzteres fehlt mir momentan die Konzentration, heute im Wartezimmer beim Orthopäden hat es aber geklappt, juhu!
Und zum Sport schaff ich es nicht, mich aufzuraffen- keine Ahnung warum! Denn ich weiß, dass ich mich dabei und danach immer besser fühle!
Bescheuert, oder?

28.09.2021 14:25 • x 2 #10


Heideblümchen
Es erschreckt mich momentan wirklich sehr, dass ich ebenfalls in so einer Endlosschleife gefangen bin wie @blossom79

Eigentlich hätte ich einen Haufen Arbeit auf dem Tisch. Aufgaben, die ich sowieso nicht gerne erledige. Mein Chef ist im Urlaub, ich habe klare Vorgaben, was ich bis nächste Woche Donnerstag fertig haben soll, ich bin im Homeoffice und schaffe.....GAR NIX! Ich daddel mich bei FB durch Videos, in denen es was Lustiges oder Emotionales zu sehen gibt, die mich weinen oder lachen lassen, aber meine Hauptaufgaben schaffe ich NULL! Okay, meinen Haushalt bekomme ich locker hin. Aber alles, was mir gut tut, spielt sich zuhause ab und hat nichts mit der Arbeit zu tun. Sobald es in Richtung Job geht, ist Feierabend. Mir ist total bewusst, dass ich mich davor drücke und dann kommt natürlich das schlechte Gewissen dazu und die Depri-typischen Beklemmungen. Und am Ende eines Tages sehe ich, dass ich diese Woche wieder nichts vo meinen Aufgaben geschafft und gemacht habe, dann kommt die Panik, dass mein Chef mich nächste Woche zusammenfaltet. Ich habe schon überlegt, meinen Neuro anzurufen, aber der kann mir auch nicht wirklich helfen, außer, mich vielleicht krank zu schreiben. Das geht aber nicht, weil ja mein Chef nicht da ist und unsere Mitarbeiter einen anderen Ansprechpartner (mich) brauchen. Boah, ich hasse solche Phasen und habe keinen Plan, wie ich mich ablenken soll, denn Facebook IST ja im Moment die Ablenkung, die mir guttut, um von meinen anderen Gedanken und meiner Arbeit abzulenken. Wollte ich nur mal loswerden, tat jetzt gut.....

30.09.2021 09:22 • x 1 #11


Catalie
Hallo @Heideblümchen,
kannst du es vielleicht splitten und scheibchenweise arbeiten? 15 Minuten arbeiten, am besten wirklich mit Wecker, dann 15 Minuten auf FB rumdaddeln und wieder 15 Minuten arbeiten usw... Mir hilft das manchmal echt gut um überhaupt den Anfang zu finden, ins tun zu kommen, weil ich mir selbst sagen kann, nur 15 Minuten das schaffe ich.

Grüße

30.09.2021 10:58 • x 1 #12


blossom79
Leute, ich kann nicht ohne Struktur!
Das wusste ich eigentlich schon länger, ganz besonders hat es mir die Therapeutin in der Tagesklinik aber klar gemacht.
Und das ist irgendwie auch wie ein Zwang! Denn ohne dass ich Struktur habe, geht gar nix mehr!

30.09.2021 14:04 • x 1 #13


111Sternchen222
@blossom79 , dann versuche dir Strukturen zu schaffen.es muss sich ersteingrooven aber dann wird es leichter.

30.09.2021 14:13 • x 1 #14


blossom79
@111Sternchen222 : ich habe mir schon das Blatt meiner Therapeutin wieder raus gesucht zum kopieren. Das ist ein DIN A4 Blatt mit einer Woche, aufgeteilt in die 7 Tage und von morgens 7 Uhr bis abends 22 Uhr jeweils im Stundentakt die Zeilen zum eintragen, was man macht.

30.09.2021 16:40 • x 1 #15


blossom79
Hallo ihr,

ich muss dieses Thema nochmal hoch holen.
Es ist echt wie ein Zwang, dieses doofe ipad und die immer gleichen Videos anzuschauen!

Hat noch wer sowas und weiß, wie man davon los kommt?

06.10.2022 14:17 • x 1 #16


A


Hallo blossom79,

x 4#17


steelrose
Hallo @blossom79

ja, das kenne ich. Mal mehr, mal weniger, aber auch schon wirklich richtig, richtig kritisch.

Zur Zeit ist es auch schwierig und ich versuche mir PC/Handy-Zeitfenster zu planen, denn mir geht es wie @Heideblümchen: ich mache nur einen Bruchteil der Zeit das, weshalb ich an PC/Handy gegangen bin. Den Rest der Zeit blättere ich planlos durch www, lese hier oder woanders ohne dabei wirklich viel aufzunehmen, daddel irgendwas sinnloses oder glotze einfach stumpf den Bildschirm an. Tut alles nicht gut.

Ich weiß schon lange, dass ohne Struktur nix geht und gleichzeitig habe ich eine große Aversion gegen zu enge Rahmen. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich besser zurecht komme mir a) wenig und b) nicht zu ganz festen Zeiten, sondern mit Zeitfenstern vorzunehmen. Also zum Beispiel: bis 11 Uhr die Spülmaschine ausräumen, vor 18 Uhr zum Spazieren losgehen. Und ich nehme mir Muss-Dinge und Kann-Dinge vor.

Außerdem, und dafür komme ich mir zwar ausreichend doof vor, aber es hilft mir seit Jahren: ich rede mit mir selber. Also im Kopf, manchmal auch laut. Dabei ermutige mich, dass mit mir selbst Vereinbarte auch einzuhalten, gebe mir aber auch mal die Erlaubnis erst noch ne halbe Stunde zu daddeln o.ä., aber dann eben anzupacken. .
(Tut das noch wer? Wäre schön zu wissen, damit nicht alleine zu sein.)

Damit komme ich einigermaßen zurecht und kann die Unzufriedenheit mit mir einigermaßen in Schach halten.

Dazu versuche ich die Hemmschwelle für die digitale Ablenkung zu erhöhen, also PC richtig herunterfahren, nicht im Standby lassen. Tablet/Handy aufräumen, am besten in einen anderen Raum, ne Schublade, die Handtasche. Und alle unnötigen Töne am Handy aus, damit ich nicht öfter drauf schaue als nötig. Und entweder oder mit mir zu vereinbaren: also z.B. entweder einen leckeren Cappuccino oder Viertelstunde Digitalzeit.

Das klappt alles mal besser, mal schlechter: Gerade jetzt halte ich mich - leider - nicht an meinen eigenen Plan

06.10.2022 15:50 • x 1 #17