liebe Siraita,
DU ich kenne das auch, Zeiten in meinem Leben wo ich zu egoistisch war. Wo ich mich nur in meine stille Ecke zurück gezogen habe, ich habe doch jetzt meine Depression. Ja ich muss zugeben, da habe ich die Depression auch als Machtinstrument, in der Beziehung zu meiner lieben Frau benutzt.
Meine Frau hat das auch immer genervt, das ich viel zu viel um mein eigenes Ego gekreist habe. Und sie hat es mir damals auch ganz klar gesagt.Es dauerte seine Zeit bis ich das kapiert habe, aber seitdem klappt es besser. Sage diese Wahrheit deinem Partner offen und ehrlich ins Gesicht, nur die Wahrheit hilft und befreit.
Je mehr ich um mein eigenes Ego immer wieder kreiste, um so lebensunfähiger und trauriger wurde ich. Je mehr ich darüber klagte was ich nicht habe, mich darüber ärgerte was ich nicht bin, je mehr ich forderte was mir doch alles so zusteht, je mehr ich den Blick für meine Realität verliere, desto mehr entferne ich mich von dem, was ich eigentlich noch sein könnte.
Etwas fröhlicher leben, zufriedener leben, mit mehr Selbstvertrauen, gelassener.auch wenn meine Lebensumstände nicht immer so gut sind.
Wenn ich von meiner zu großen Ichbezogenheit in meiner Depression mehr und mehr weg komme, dann macht mich das gelöster, gelassener, meine besseren Seiten kommen zum Zuge, wenn ich mich nicht mehr so anstrengen muss, das nur noch ICH wichtig bin und zum Zuge komme.
Wenn ich da freier werde von diesem zu engen Blick auf mich selbst, dann kann sich mein Innerstes wieder ausweiten.
Dann bin ich wieder der der ich bin. Ich will niemand anders mehr sein. Ich muss dann nicht mehr klüger sein, reicher, attraktiver als ich jetzt bin. Ich muss auch nicht mehr von allen Menschen geliebt und bewundert werden, damit ich mich selbst annehmen kann.
Ich halte es dann auch aus, dumm, lächerlich oder fehlerhaft zu erscheinen, ich kann auch mal wieder über mich selbst lachen.
Die Welt wird dadurch nicht untergehen, ich kann es stehen lassen, wenn andere Menschen immer so überlegen tun, sich immer in den Mittelpunkt stellen wollen.
Wenn ich mich selbst los lassen kann, lebe so wie ich bin, dann habe ich auch weniger Ängste im Leben, aber wieder mehr Vertrauen und Hoffnung für mich selbst.
Ich muss keine Fassade mehr aufrecht erhalten, muss auch meine Depression verbergen, sondern darf zu mir und meiner Depression stehen, und das macht mich als Mensch ruhiger und freier.
Oh dieses elendige Selbstmitleid! Ich kreise nur um mich selbst, bin daher richtungslos, ohne Orientierung.
Alle sind schuld, nur ich nicht, so ein Quatsch!
Ich selbst bin nicht mehr frei, sondern versklavt von meinem Ego,, Bedürfnissen, Wünschen, Vorstellungen.
Und wenn ich etwas nicht bekomme was ich will schalte ich auf stur.
Nur wenn ich offen und ehrlich mein eigenes Leben anschaue, oder mir von meiner lieben Frau da helfen lasse, kann ich davon wieder etwas mehr frei werden.
Frei von meinem Selbstmitleid, meinem Egotrip.
Und da wünsche ich dir ganz viel Kraft und Liebe, deinem Partner da immer wieder zu helfen. Letztendlich liegt es aber an ihm, es einzusehen, um von seinem Egotrip wieder wegzukommen.
ganz viele liebe Grüße an dich,
Frederick
15.04.2019 16:38 •
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