Ich habe wieder eine depressive Episode, was jetzt?

Ich hatte vor ein paar Jahren meine erste depressive Episode. Habe dann eine Psychotherapie gemacht und Antidepressiva genommen. Irgendwann war alles gut, Medikamente abgesetzt und Therapie beendet. Zwischendurch kleinere Rückfälle, aber die habe ich selbst überwinden können. Jetzt bin ich seit Mai wieder in einem Loch und bemerke immer mehr depressive Symptome bei mir. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich nehme noch aktiv am Leben teil, treffe Freunde, gehe auf Reisen, übe Hobbies aus, aber der Schmerz und die Erschöpfung wird immer stärker. Am Schlimmsten ist die Reizbarkeit und Sensibilität, alles bringt mich zum Weinen oder treibt mich zur Weißglut.

Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Ich möchte nicht nochmal Medikamente nehmen, und in einer Therapie würde ich nichts neues lernen. In eine Klinik kann ich nicht, aber es tut alles so weh.

@eureka Hey, Depressionen sind meist leider häufig so, dass sie immer wieder mal zurückkommen. Es ist bei vielen so, dass es mit einer Therapie und ein paar Pillen halt nicht getan ist. Dein Körper sagt dir da wohl, dass du nochmal was für dich machen musst (oder darfst). Dir bleibt wohl nichts anderes übrig, als nochmals zum Arzt zu gehen oder dich anderweitig mit deiner Krankheit auseinander zu setzen. Ich weiß, dass du das alles nicht hören willst, sorry , aber es ist leider so. Drück dir die Daumen, du schaffst das! LG, Piet

Hallo eureka,

Ich habe wieder eine depressive Episode, was jetzt?

Liebe eureka,
erstmal willkommen bei uns im Forum.
Ich kann Piet nur zustimmen. Neben einem Besuch beim Facharzt wäre am wichtigsten herauszufinden, warum du wieder in so ein Loch gerutscht bist und daran zu arbeiten. Vielleicht wäre eine Reha was für dich. LG.

Zitat von Piet:

@eureka Hey, Depressionen sind meist leider häufig so, dass sie immer wieder mal zurückkommen. Es ist bei vielen so, dass es mit einer Therapie und ...

Liebe Eureka,

das, was Piet hier beschreibt, ist genau das, was ich Dir auch raten würde. Ich habe Jahrelang nicht akzeptieren wollen, eigentlich die ganze Zeit depressiv zu sein (leicht bis mittelmäßig nehme ich an) ...zuletzt war ich 2012 in einer Klinik und in einer Therapie. Ich habe alles recht früh wieder beendet. Dachte, ich weiß ja jetzt, wie ich dem entgegenwirke. DAS passiert mir nicht noch einmal.

2015 fing es an... ich konnte immer zwischendurch weniger machen. Plötzlich fiel mir alles zu schwer. Jeden Tag dachte ich wie soll das gehen? Naja, ich habe mir immer Hochs gesucht. Einen neuen Job, andere Dinge, die mich mal kurz aufheiterten. Aber tendenziell änderte sich in meinem Alltag und an meinen Gewohnheiten nichts. Auch an meinem Denkmuster habe ich eigentlich nie was geändert.

Ich wurde 2021 dann schwanger und dachte dann oh Gott! Jetzt musst du das irgendwie packen für Dein Kind. Alles immer mit dem Gedanken Du kommst da auch ohne Hilfe durch. Auch,weil meine Eltern es immer als Schwäche erklärten, wenn man krank sei oder einknickt. 2022 nahm ich dann 8 mal Antibiotikum. Nichts heilte von allein mehr. Ich hatte ständig Nasennebenhöhlenentzündungen. Ich war nur noch krank. Dadurch kommt noch der Stress auf Arbeit (wieso sind Sie so oft krank?)und du hast ja auch noch dein krankes Kind oftmals zuhause... das ist ein Kreislauf ohne Ende. Hilft KEINEM.

Anfang 2023 hat mein Körper mir die Entscheidung von allein abgenommen. Plötzlich wusste ich: jetzt ist mir ALLES egal! Ich ging abends um 21 Uhr ins Bett und entweder, ich fand gar keinen Schlaf mehr in den Nächten oder ich schlief um 21 Uhr ein und wurde nicht einmal mehr durch den Wecker wach. Mir war dann auch klar: Ich brauche Hilfe. Alle Ängste ergaben plötzlich Sinn. Mit mir stimmte halt etwas nicht. Ich verstehe jetzt auch langsam erst, dass ich krank bin. Das ist keine Schwäche, die man sich schön redet und wegtrainieren kann- Das ist eine Krankheit, die heilen muss!

Ich hätte mir wohl vielmehr ersparen können,hätte ich das eher schon verstanden. Denn ich brauche jetzt mehr Hilfe und mehr Heilung, als wäre ich es früher angegangen.

Ich wünsche Dir alles Gute. Sei gut zu Dir. Deine Gesundheit ist Prio Nummer eins. Ohne das geht eh weder das eine noch das andere.

Hallo eureka.
Ja, manchmal kommen D. zurück.
Keiner will das.
Es nützt aber nichts.
Sie ist wieder da und will verarbeitet werden.
Je eher du dran arbeitest, desto geringer ist vielleicht das Ausmaß.
Alles Gute für dich, halte durch.
Liebe Grüße.

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, + wenn es schlimmer wird länger dauert, du das nicht mehr willst/ kannst- ab zum Arzt... du entscheidest das

Ja es tut mir leid, dass du dich seit Mai schlecht fühlst und es nicht besser werden will. Ja wie alle vor mir schrieben, Depression kommt und geht, manche haben in ihrem nur eine einmalige Episode und andere mehrere.
Du hast geschrieben, dass du schon einige kleinere Rückfälle hattest und diese selbst gut überstanden hast. Das ist eine große mentale Stärke.
Aber Depression ist echt ne doofe und manchmal hartnäckige Krankheit, wenn sie jetzt seit Mai nicht mehr so wie die anderen Male gehen will, dann lass dir bitte helfen.
Ganz liebe Grüße Ell

Hallo eureka,

@eureka Liebe Eureka!
Mir geht es dzt. ebenso, fühle mich auch in einem schwarzen Loch gefangen .. kann mich nur den Vorrednern anschließen und ab zum Arzt (das ich auch machen werde). Nur nicht zu lange warten mit dem Arztbesuch, weil das kostet nur Lebensqualität und Lebenskraft.
Wünsche Dir alles Gute und LG aus Wien