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Ich glaube, ich bin depressiv - Schluss mit Freundin

R
Guten Tag,

ich fühle mich seit einem halben Jahr nicht gut. Vorgestern gab es ein Ereignis, dass mich im Nachhinein wieder heruntergezogen hat. Heute habe ich mir selbst eine Information eingeholt, die mich ins bodenlose zieht. Ich bin weder diagnostiziert, noch habe habe ich jemals mit einem Arzt oder Therapeuten über meine Psyche gesprochen. Bisher bin ich auch immer durch das Leben recht gut durchgekommen.

Um zu verstehen, wer ich bin, habe ich etwas weiter ausgeholt:

Ich bin jetzt 24 Jahre alt. Habe in der nächsten Woche Geburtstag. Es gibt immer Höhen und Tiefen im Leben. Wenn ich aber jetzt zurückblicke, habe ich in meinem doch noch recht jungen Leben zwei gravierende Schickssalsschläge erlitten, die mich sicherlich prägen.

Mit 11 Jahren haben sich meine Eltern nach langen Streitphasen getrennt. Mein Papa hatte wohl eine Affäre. Meine jüngere Schwester und ich wissen aber bis heute nicht, woran es gescheitert ist. Es folgten Rosenkrieg, Gespräche beim Jungendamt: Zu Mama, oder zu Papa?. Das war für
mich und meine jüngere Schwester wirklich schwierig. Ich und meine Schwester sind damals in unserem Haus im Dorf bei meinem Papa wohnen geblieben. Eine Entscheidung, die nicht leicht
war, da ich mir seither immer Vorwürfe gemacht habe, nicht mehr Zeit mit meiner Mama verbacht zu haben. Damals hieß es dann immer alle 2 Wochen für ein Wochenende zu Mama. Geflohen bin ich eigentlich seit der Trennung dann zu meinen Freunden. Die waren seither immer mein Rückrat. Auch ein Grund, weshalb ich zuhause in der Nähe zu meinen Freunden wohnen geblieben bin und nicht in die Stadt gezogen bin. Ich habe mir seither aber immer geschworen, niemals später in meinem Leben meinen Kindern soetwas anzutun. Trennungen sind blöd.
Meine Schwester ist damals zu einer Kinderpsychologin gegangen. Wirklich geholfen hat das nichts. Sie ist heute impulsiv, versucht den Kontakt zu meinem Vater auszuweichen. Wohnt jetzt eine Zugstunde entfernt in Ihrem Studienort und lebt dort ihr eigenes Leben. Sie hat damals immer unsere Eltern gegeneinander ausgespielt. Fehlende emotionale Zuneigung wurde
und wird heute noch von meinem Papa mit (Geld)geschenken ausgeglichen.

Meine Schwester sieht unseren Papa als Auslöser der Trennung, da er ja auch die Affäre hatte. Sie hat einen sehr guten Draht zu unsere Mama. Ich wiederum musste koordinieren. War das Sprachrohr zwischen Mama und Papa als großer Bruder, zumal diese heute auch noch nicht miteinander reden. Innerlich war ich mehr als unglücklich, aber ich bin ein Charackter, der
eher in sich hineinfrisst, als offen und ehrlich darüber zu sprechen. So würde ich mich auch beschreiben: eher introvertiert, zum Nachdenken und Grübeln neigend. Allerdings kann man mit meinem Papa auch nicht sprechen. Es gab Situation, wo ich herausgefunden hatte, dass er bestimmte Sachen nicht für sich behielt, sondern meiner Oma erzählte. Klar, er wollte auch jemanden zum Reden haben, aber seither vertraue ich ihm nicht mehr. Anders ist es mit
meiner Mama. Ich kann mit ihr Reden, und über Probleme sprechen. Auch wenn ich es nicht oft tue.

Die Jahre vergingen und ich machte mein Abitur. Es folgte anschließend das Studium: Betriebswirtschaftslehre. Ich weiß damals noch, dass ich eigentlich nicht weit wegziehen wollte. Ich war doch irgendwie heimatverbunden und hatte mir schon einen Kopf gemacht: Alleine in der
großen Stadt. Es blieb mir aber nichts anderes übrig. Für mein gewähltes Studienfach gab es harte NC Hürden und ich musste mich deutschlandweit bewerben.
Am liebsten wollte ich aber in die nächstgelegene, größere Stadt. Das hatte erst nicht geklappt. Ich hatte die NC-Hürde nicht gepackt und deswegen mein Traumstudienort nicht bekommen. Trotzdem dann beworben für das Losverfahren und ich war schließlich einer der Glücklichen. Das war einer dieser Momente, an die ich mich noch sehr gut zurückerinnern kann. Hurra, ich kann zu meinem Traumstudienort und bin nur eine Zugstunde von zuhause entfernt. Das war also ein Moment des Glücks.

Das erste Semester im Studium vergang. Ich wohnte alleine in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Kontakte zu knüpfen war relativ schwierig. Ich war noch recht Jung (18). Meine Kommilitonen eher 23-25 Jahre alt. Ich bin am Wochenende meistens auch wieder nach Hause gefahren. Logisch, hier hatte ich meinen Freundeskreis und mein Vereinsleben.

Was mir seither noch fehlte war eine Freundin. Dadurch, dass ich eher introvertiert war, hatte ich auch immer Scheu, Mädchen anzusprechen. Ich wusste aber, dass einige doch ein Auge auf mich geworden hatten. So auch, nennen wir sie, Alena. Sie ist damals mit mir zusammen auf die gleiche Schule gegangen.

Daher wusste ich damals, dass sie mich ganz gut fand. Und ich sie übrigens auch. Nur da
war eben das Problem mit dem Ansprechen.

Irgendwie merkte ich aber doch, dass durch das Alleinewohnen man sich doch veränderte. Man wurde selbständiger und selbstbewusster. Also schrieb ich sie damals in Facebook an und eins kam zum anderen. Sie besuchte mich in meiner Studentenstadt. Das passte auch ganz gut, denn ihr Vater hatte gerade eine Nierentransplantation an der Uniklinik in meiner Studentenstadt hinter sich. So konnte sie beides verbinden. Mich und ihn besuchen.

Wir unternahmen viel und am Wochenende eben in unserer gemeinsamen Heimatstadt, aus der wir beide kamen. Als wir uns kennenlernten, holte sie gerade in der gymnasialen Oberstufe ihr Abitur nach. Sie hatte ein Jahr zuvor die Schule verlassen und wollte etwas komplett anderes machen, was sie allerdings nach einer Psychose urplötzlich abbrach. Seither hatte sie Citalopram von ihrem Psychiater erhalten. Sie war schon eher besonders. Sie ist Vegetariern, tut keinem Lebewesen etwas zur Leide, hält felsenfest an ihren Prinzipien fest, hat allerdings auch keine wirklichen Freunde. Sie ist ein großer Katzenliebhaber. Ihre Katze ist ihr ein und alles.

Wir kamen zusammen. Sie war meine erste Freundin und ich habe mich wirklich noch nie so gut mit einem Menschen verstanden, wie mit ihr.

Dazu kam, sie hatte die Familie, von der ich immer geträumt hatte. Ihre Eltern verstanden sich super. Es gab gemeinsame Unternehmungen, gemeinsames Abendessen, Familienfeiern.
Ich wurde aufgenommen, wie ein eigener Sohn. Es gab nichts, was mir fehlte. Zudem kam, sie war mir vertraut. Es gab eigentlich niemanden, den ich mehr vertraut habe, als ihr. Sie hatte
immer ein offenes Ohr und ich fühlte mich bei ihr verstanden. Die Jahre vergingen, meine Freundin schloss ebenfalls ihr Abitur ab und begann ebenfalls ihr Studium des Lehramts (Religion/Geschichte).
Sie war ein Familienmensch. Ihre Familie stand an erster Stelle und sie wäre niemals alleine in eine andere Stadt gezogen. Dadurch, dass ich jedoch in der gleichen Stadt wohnte und studierte, fiel es ihr leichter. Wir zogen zusammen in unsere erste gemeinsame Wohnung. Am Wochenende fuhren wir dann immer gemeinsam wieder zurück in unsere Heimatstadt und unternahmen dort etwas. Sie wollte dann aber nach einem Semester nicht mehr mit dem Studienfach Religion
weitermachen. Sie zog deswegen Vorlesungen für Geschichte vor und versuchte sich auf ein anderes Studienfach zu bewerben. Das klappte leider nicht, sie scheiterte an der NC-Hürde. Das war ein Rückschlag für Sie. Sie nahm wieder Citalopram, nachdem sie dies eigenständig abgesetzt hatte. Ich redete ihr mit Unterstützung der Familie zu, dass sie es einfach im
nächsten Jahr noch einmal probiert. Sie fing sich, es ging weiter.

Ich hatte mich nie mit meiner Freundin gestritten. Wir harmonierten. Irgendwann war es aber soweit, dass ich mit meinem Studium fertig war. Ich musste meine Abschlussarbeit schreiben und ich hatte das Glück, dies in einer großen Firma in der Nähe unserer Heimatstadt machen zu dürfen. Also kündigten wir die Wohnung und zogen wieder zurück zu unseren Eltern. Sie pendelte seither, wenn sie Vorlesungen hatte, eine Stunde zur Uni. Alleine Wohnenbleiben wollte sie keinesfalls in der Studentenstadt. Auch diese neue Wohnsituation war für alle kein Problem.

Ich durfte dann nach meiner Abschlussarbeit auch gleich im Unternehmen bleiben und bekam einen sehr guten Job. Nach der Arbeit fuhr ich dann immer zu meiner Freundin, die dann
meistens auch gegen Abend wieder zuhause aus der Studentenstadt ankam.
Wir unternahmen beinahe täglich etwas. Außer Dienstags, Freitags, Sonntags. Da hatte ich Fußball mit meinen Freunden.

Samstags ging sie vormittags bei der Post jobben.

Dann kam der nächste Bewerbungsversuch. Sie versuchte es wieder, sich auf ein anderes Studienfach zu bewerben und scheiterte wieder an der NC-Hürde. Dieses Mal brach sie noch mehr zusammen. Hinterfragte das Studium und wollte nur noch bei der Post arbeiten. Ich ergriff die Initiative und klagte sie ins Studium. Es klappte, sie konnte in Ihrem Wunschstudium weiterstudieren.

Dann starb heute vor einem Jahr plötzlich ihre Oma. Das zog sie ziemlich runter und mich ebenso, als ich sah, dass sie leidet. Aber auch hier erholte sie sich nach einiger Zeit. Dann kam jedoch der größte Schicksalsschlag. Ihr Vater erlitt im Sommer 2018 eine Basilaristhrombose, also den schwersten Schlaganfall, den es gibt, und überlebte nur knapp und schwerstbehindert.
Vermutlich durch die Immunsuppressiva, die er durch die Spenderniere nahm, wurde dann auch Krebs festgestellt. Er ist seither schwerstbehindert und nicht mehr zuhause, sondern in Vollzeitpflege. Kann nicht laufen, nicht schlucken, nicht reden, ist halbseitig gelähmt. Körperlich abwesend, geistig aber fit. Derzeit wird eine 24-Stunden Pflegekraft gesucht, sodass er wieder nach Hause kann. Es wird aber vermutlich nie eine Besserung seines Zustandes eintreten.

Alle waren schließlich täglich im Krankenhaus, ihn besuchen.

Im Oktober letzten Jahres dann mein Schicksalschlag. Meine Freundin sagte mir, dass sie plötzlich nicht mehr schlafen müsste, keine Grenzen mehr sieht, plötzlich sich in jemand anderen verliebt hätte, der mit allem nichts zutun hat. Dieser sei unglaublich charmant und sie hätte ihn bei der Post beim Ausliefern kennengelernt. Er hat sie angeschrieben, sie hatten sich getroffen und holt sie aus dem tristen Alltag raus.
Dass sie plötzlich unberechenbar sei und sich über ihr Verhalten wundert, aber seltenst so gut drauf war, wie zu der Zeit. Dass sie aber auch plötzlich schwarzfährt und über rote Ampeln läuft.
Deswegen hatte sie auch eine Hotline angerufen, die sie ihr Verhalten schilderte. Diese meinte, dass sie Bipolar sein könnte und derzeit in einer Manie/Hypomanie.
Das sagte mir bei unserem letzten Gespräch, als sie sich trennte. Total gefühlskalt. Ich durfte sie nicht küssen, nicht umarmen. Das sei ihrer Aussage nach nicht ehrlich.
Sie hätte mich nicht verdient und ich hätte ihr viel mehr gegeben, als ihr Wert beträgt. So kannte ich sie nicht. Eine komische Denkweise!

Ich organisierte einen Termin beim Psychologen mit ihrer Mutter. Sie
ging nicht hin, weil sie sich nicht krank fühlte. Was soll ich denn dann der Therapeutin sagen? Dass ich dich nicht mehr liebe? Dann sagt die, dass ich mich trennen solle. Das habe ich ja jetzt
auch gemacht!. Sie ging vermutlich auch deswegen nicht hin, weil sie dann vll. nicht mehr verbeamtet werden würde.

Das brach mir das Herz, ich lief ihr nach und verstand die Welt nicht mehr. Plötzlich hatte ich wieder viel, viel, viel Zeit. Nur meine Freunde waren alle in Beziehungen und dementsprechend auch nicht rund um die Uhr verfügbar.
Abends bin ich nicht mehr zu ihr, sondern nach Hause gefahren und saß einfach nur da. Ich musste seither jede Minute an sie denken. Bis heute, 5 Monate später!

Ich konnte nicht mehr schlafen und nahm extrem ab. Ich habe im Medikamentenschrank dann Mirtazapin-Tabletten von meinem Papa gefunden und heimlich genommen.
Ich konnte wieder schlafen und nahm zu. Ich setzte diese dann selber ab.
Jetzt geht es wieder. Ich habe wieder Normalgewicht und wache nicht mehr schweißgebadet nachts auf. Kann durchschlafen. Das war in den ersten 8 Wochen noch nicht so.

Ich leitete allerdings eine Kontaktsperre ein, um von ihr loszukommen.
Es funktionierte nur halb. Es ging mir zwar besser, aber trotzdem musste ich jede Zeit an sie denken.

Gestern habe ich sie dann nach 5 Monaten wieder gesehen. Ich war tanken.
Sie fuhr mit ihrem Roller an der Tankstelle vorbei. Ich fuhr ihr unauffällig nach. Sie fuhr im Kreis, um noch einmal an der Tankstelle vorbeizufahren. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie mich einfach noch einmal sehen wollte und deswegen noch einmal drehte und an der Tankstelle vorbeifuhr.

Ich fasst meinen Mut und schrieb ihr, ob sie sich noch einmal treffen möchte. Dass sie mir
fehlt. Sie sagte ebenfalls, dass ich ihr fehle. Dass sie gerade ihrer Schwester geschrieben hätte, dass sie mich gesehen hatte. Wir trafen uns. Ich musste Tränen verdrücken. Sie war gefühlskalt, immer noch ein anderer Mensch.

Ergebnis war jedoch, dass sie mich nur als Mensch mag. Keine Beziehung momentan möchte. Ich doch erst jemand anderen kennenlernen solle, damit wir gleiche Voraussetzungen hätten. Immerhin hätte sie die Beziehung beendet und hätte sich mit dem Typen getroffen und auch mehrmals dort übernachtet, der jetzt aber nur ein Freund sei.
Ein Freund, der nichts mit der ganzen Situation zuhause zutun hätte.
Aber ein solcher, der nichts im Leben hinbekommt. Sie sagte, so wie sie. Er hätte sie aus dem Alltag rausgeholt, es wäre immer lustig mit ihm. Man könnte albern sein, lustige Videos drehen, die ganze Nacht wachbleiben, verrückte Dinge tun, wie ein Kind sein. Sie könnte sich dann besser fühlen. Ich hätte immerhin einen super Job, das Studium geschafft, ein Stipendium für ein Masterstudium bekommen und wäre nicht fremdverliebt gewesen. Sie würde nicht mal das hinbekommen. Der Typ sei aber auch so einer, dass die ALDI Kassiererin gefragt hätte, wieso sie sich denn mit so einen abgeben würde. Sie sei doch ein anständiges Mädchen und er wäre
runtergekommen, unanständig, ungepflegt, unfreundlich. Einfach ein unglaublich schlechter Umgang. Er wäre zu allen Leuten unanständig und dem wäre alles egal, da er nichts zu verlieren hätte. Das würde sie beeinflussen. Das soll schon was heißen, wenn man an der Kasse von anderen Leuten auf seine Begleitung angesprochen wird. Aber sie sagte, dann kann sie sich besser fühlen. Man solle nicht darauf hören, was andere Menschen sagen. Und außerdem eine Scheibe von ihrer Bekanntschaft abschneiden. Er hätte nichts zu verlieren und so würde dieser auch leben. Diese Einstellung würde ihr gefallen. Sie wäre Kummer nun gewohnt. Anschließend klingelte mein Handy. Ihre Mutter war am Telefon und fragte mit weinerlicher Stimme, ob Alena bei mir wäre. Sie hatte ihr Handy im Roller liegen gelassen, weshalb sie sie nicht erreichen konnten. Die ganze Familie hätte sie gesucht. Ihre Schwester hätte erzählt, dass sie mich gesehen hätte und halsüberkopf weggefahren wäre. Sie sind davon ausgegangen, dass sie sich etwas angetan hätte und wollten gerade bei der Polizei oder im Krankenhaus anrufen, wenn sie nicht bei mir gewesen wäre. Als Reaktion darauf sagte meine Ex-Freundin darauf nur, dass sie bereits 24 wäre und genau das nicht mehr möchte, dass sich alle Sorgen um sie machen. Alle hätten viel wichtigere Probleme, als sich um sie zu kümmern. Sie will nicht im Mittelpunkt stehen.

Sie sei momentan alleine zufrieden. Auch wenn ich ihr fehle. Aber sie verbindet mit mir die Zeiten, als alles in Ordnung war und das ist es nicht mehr. Sie möchte jetzt alleine klarkommen, fühlt sich zuhause nicht mehr wohl. Ihr Vater ist schwerstbehindert. Ihre Familie
Auseinandergebrochen. Sie schafft das Studium nicht. Hat keine Freunde, wenn nur
Bekanntschaften und kann keine Beziehung auf Dauer aufrechterhalten,
nicht einmal zu mir. Immerhin hätte sie es aber 5,5 Jahre geschafft.

Sie würde die Zukunft mit mir sehen, aber die Zukunft ist nicht jetzt.
Es sei so viel in der Schwebe: Ihr Studium, der Gesundheitszustand ihres Vaters, die Situation zu mir. Außerdem hätten wir nicht gleiche Voraussetzungen. Ich meinte dann, was sie mit gleichen Voraussetzungen meinen würde. Sie fragte dann während, was für mich fremdgehen sei. Ich antwortete, dass Das mit jemanden intim werden für mich fremdgehen sei. Sie sagte dann, dass sie mich betrogen hätte, auf alle erdenkliche Art und Weise und verbrannt. Das Kind sei in den Brunnen gefallen, sie hätte mich verletzt. Sollte sie mit mir wieder eine Beziehung eingehen, so müssen wir erst gleiche Voraussetzungen schaffen.
Ich sollte mich neu in jemand anderen verlieben und vergleichen, ob sie es wert wäre. Das hätte sie immerhin auch gemacht. Ihre Eltern hätten das übrigens ebenso gemacht. Beide wären 2-3 Jahre getrennt voneinander gewesen und hätten dann letztlich sich doch vertragen und gesehen, dass die beiden eigentlich nur sich wollen.

Alle würden nicht verstehen, wieso sie mit mir Schluss gemacht hätte.
Ihr Vater nicht, ihre Mutter nicht, ihre Schwester nicht, ihre Verwandten nicht.
Sie sei jetzt aber so glücklich und muss sich niemanden gegenüber rechtfertigen. Sie meint, dass alle sie nun als das schwarze Schaf der Familie sehen würden, da sie ihr Studium nicht schafft und mit mir Schluss gemacht hätte, ihren Vater nicht mehr bzw. unregelmäßig im Krankenhaus
besuche und öfters mit diesen komischen Leuten rumhängen würde. Es zerstört mich zu sehen, dass meine Ex sich so aufgibt, ich ihr Hilfe anbiete, sie aber alleine treiben möchte.

Das bricht mir alles das Herz. Wie kann man jemanden so fallen lassen?
Ich erkenne sie nicht wieder. Das, was ich nie wollte, eine Trennung, ist nun vor 5 Monaten passiert. Ich habe einen Menschen verloren, den ich immer noch liebe, der mich aber nicht will.
Zumindest nicht so, wie ich mir das vorstelle.

Jetzt sitze und liege ich hier und frage, was mir jetzt eigentlich noch bleibt und wichtig ist.
Wenn ich abends von der Arbeit komme, lese ich in Foren Beiträge zu Bipolarität, um Parallelen
zu meiner Ex zu finden. Wie gesagt, sie ist nicht diagnostiziert, aber es hilft mir, die Zeit zu vertreiben.
Ich kenne nun alle Formen der Bipolarität: Symptome, Verhaltensmuster, Auswirkungen, Behandlungsmöglichkeiten etc.
Ich liege manchmal nur da und denke nach und verzweifle, weil ich ihr nicht helfen kann, weil sie sich nicht helfen lassen will. Ich habe mit meiner Mutter lange gesprochen, mit Freunden und mit meiner Schwester. Alle sagen, ich soll sie in den Wind schießen, da sie mich so schlecht behandelt hat und mir nicht guttut. Aber ich nehme sie immer noch für mich in Schutz, dass sie ja vielleicht bipolar ist und für das alles nichts kann. Das ist mein Strohhalm.

Das einzige, was mich momentan ablenkt, ist meine Arbeit. Ich habe von meinem Unternehmen ein Stipendium erhalten, ein berufsbegleitendes Studium zu machen, aber das schiebe ich seit
einem Jahr vor mir her, obwohl ich jetzt die Zeit hätte. Vor einem Jahr habe ich es noch vor mir hergeschoben, weil ich die Zeit eigentlich mit meiner Freundin verbringen wollte.

Jetzt habe ich das Gefühl komplett ohne soziale Kontakte da zustehen.
Meine Ex-Freundin war mein Lebensmittelpunkt und Rückhalt. Der ist unvorhergesehen einfach so weggebrochen. Damit auch der Kontakt zu Ihrer Familie. Immerhin habe ich auch die ganzen Schicksalsschläge miterlebt und ihren Vater mit meiner Freundin damals regelmäßig im Krankenhaus besucht.
Mit meinen Freunden war ich schon feiern, habe versucht andere Mädchen kennenzulernen. Ohne Erfolg. Es gibt für mich nur sie, obwohl sie mich so verletzt hat und sie sich so verändert hat.

Am nächsten Tag schrieb ich sie um 7 Uhr morgens an, wie sie geschlafen hätte. Sie sagte mir, dass sie nicht geschlafen hat. Sie wäre topfit. Sie hatte nur eine Stunde geschlafen und fühlt sich nicht müde. Ich war verblüfft.

Was mich so traurig macht ist, dass ich es einfach nicht verstehe. Es gibt für mich keinen richtigen Grund und vor allem kenne ich das Verhalten von meiner Ex so nicht.
Ich dachte, wenn man jemanden 5,5 Jahre kennt, würde man den anderen wirklich einschätzen können. Ich kann das nicht mehr.

Ich bin beruflich wirklich sehr erfolgreich, wurde 3 Monate nach der Trennung befördert. Das habe ich geschafft. Ich schwimme im Geld, habe es in der Vergangenheit immer für schöne Urlaube, gutes Essen und schöne Unternehmungen mit meiner Ex ausgegeben. Alleine mache ich das alles nicht. Das hat mir gezeigt, Geld ist nicht alles und macht nicht glücklich. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als meine Ex zurück.

Vorgestern hatte ich ein Interview mit unserer Unternehmenskommunikation zu einem Artikel für unsere Mitarbeiterzeitung, die 10.000 Mitarbeiter lesen werden. Es wurde dort unter anderem gefragt, wie meine derzeitige Familiensituation ist. Da fiel es mir schwer zu sagen, dass ich momentan alleine bin.

Dazu kommt: Unsere Firma hat vielen Mitarbeitern einen Urlaub geschenkt.
Wir dürfen für den 5-tägigen Urlaub eine Person mitnehmen. Ich hätte so gerne das mit meiner Ex gemacht. Jetzt weiß ich einfach nicht, wen ich mitnehmen soll. Meine Schwester hat keine Zeit, da dann ihr Freund Geburtstag hat. Alle nehmen ihre Freundin/Frau mit. Wenn ich meinen Papa oder meine Mama fragen sollte, dann hätte ich wieder ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber, da derjenige nicht mitfahren durfte. Ich bin verzweifelt.

Das Problem ist: Ich bin auch nach 5 Monaten nicht über sie hinweg.
Jeden Tag muss ich an sie denken. Sie sagte mir ebenfalls, dass sie seit der Trennung jeden Tag an mich gedacht hatte, mich aber halt nur als wertvollen Menschen mag. Für mich ist das eine Abwertung. Ich will sie als meine Freundin.

Heute habe ich den folgenschweren Fehler gemacht und habe noch einmal gefragt, wieso sie meint, dass sie verbrannt ist. Sie sagte mir dann, dass sie mit der Bekanntschaft geschlafen hätte und mich auf alle erdenkliche Weise betrogen hätte. Physisch, nicht wie vor 5 Monaten nur im Kopf.

Sie hat der Bekanntschaft erzählt, dass sie sich mit mir getroffen hätte. Er wäre dann ausgerastet und sie hätten sich gestritten. Sie sei jetzt paranoid, weil sie nicht weis, was passiert, wenn er das lesen würde, was sie mir geschrieben hätte und dass sie sich mit mir getroffen hätte. Er würde sicherlich bald in die Kriminalität abrutschen, Dro. nehmen oder sie schlagen, wenn sie etwas falsch machen würde. Das ist doch nicht normal, oder?

Wenn ich mein Wissen über Bipolarität nun einmal zusammenfasse und aufliste, welche Symptome sie hatte:
- Sie schläft phasenweise sehr, sehr wenig. Teilweise nur 2 Stunden.
- Sie ist plötzlich kindisch, knüpft Bekanntschaften zu komischen, verhaltensauffälligen Leuten
- Sie ist verletzend ehrlich
- Sie verliebt sich plötzlich, hat gesteigerte Libido
- Verdrehte Weltanschauung und Denkweisen
- Keine Krankheitseinsicht
- Risikohaftes Verhalten (Über rote Ampeln gehen)

26.03.2019 10:03 • x 1 #1


CeHaEn
Moin Rotstift,

ein paar Fetzen deiner Geschichte hätten auch von mir stammen können.

Du hast für dein Alter schon einige große Unannehmlichkeiten durchgemacht und musst dich nun mit ihren Spuren herumschlagen. Ich weiß nicht, ob dir deine Geschichte lediglich von der Seele schreiben wolltest, oder ob du Rückmeldung wünschst. Da bin ich jetzt einfach so frei.

Zitat von Rotstift:
ch organisierte einen Termin beim Psychologen mit ihrer Mutter. Sie
ging nicht hin, weil sie sich nicht krank fühlte.
.
Es zerstört mich zu sehen, dass meine Ex sich so aufgibt, ich ihr Hilfe anbiete, sie aber alleine treiben möchte.

Solange Alena diese Schiene fährt, kannst du nichts tun. Dieser Fakt muss durch und durch bei dir ankommen. Das ist schmerzhaft und schwierig - gleichwohl aber durch dich nicht zu ändern.

Zitat:
Wenn ich abends von der Arbeit komme, lese ich in Foren Beiträge zu Bipolarität, um Parallelen
zu meiner Ex zu finden.
.
Aber ich nehme sie immer noch für mich in Schutz, dass sie ja vielleicht bipolar ist und für das alles nichts kann. Das ist mein Strohhalm.
.
Ein Freund, der nichts mit der ganzen Situation zuhause zutun hätte. Aber ein solcher, der nichts im Leben hinbekommt.

Du wirst die Situation auch nicht verbessern, indem du dich tiefer in Alenas Leben gräbst.
Sie mag ihre eigenen großen Schwierigkeiten haben und dafür qualifizierte Hilfe benötigen. Du musst ihre Probleme aber nicht zu deinen machen. Meiner Meinung nach solltest du das auch nicht.
Angenommen, es stellte sich heraus, Alena sei völlig gesund und hätte dich einfach nur klotzig abgeschoben: Wäre es für dich dann tatsächlich leichter?
Ist ihre vermutete Störung wirklich ein Stohhalm zum Festklammern?
Eine fundierte Diagnose wäre lediglich die amtliche Bestätigung der Entschuldigung, an welcher du ohnehin festhälst.

Dabei hat sich das Geschehene in jedem Fall zugetragen. Du könntest eine nachvollziehbare Erklärung dafür haben und hättest dennoch eine weitere unangenehme Erfahrung zu bewältigen.

Am liebsten soll zwischen euch einfach wieder alles in Ordnung sein, so wie zu Beginn eurer Beziehung. Du solltest diese Hoffnung loslassen.

Zitat von Rotstift:
Sie würde die Zukunft mit mir sehen, aber die Zukunft ist nicht jetzt.

Was dir absolut und überhaupt einen feuchten Dreck hilft. Loslassen ist damit nicht drin.
Ohne dies nun Alena konkret zu unterstellen: Manche Menschen benutzen deartige Aussagen, um sich Optionen zu erhalten. Dahinter mag böse Absicht stecken, oder große Angst. Jedenfalls lässt man den Empfänger damit in der Luft hängen. Ganz, ganz mieser Stil.

Zitat von Rotstift:
Sie sagte mir ebenfalls, dass sie seit der Trennung jeden Tag an mich gedacht hatte, mich aber halt nur als wertvollen Menschen mag. Für mich ist das eine Abwertung. Ich will sie als meine Freundin.

Schön, dass du es so deutlich ausdrücken kannst!
Du weißt also, was du willst. Jetzt geh zwei Schritte zurück und schau dir das Bild aus der Entfernung an. Was du willst und was Alena zur Zeit will - egal aus welchem Grund - das passt nicht zusammen.

Zitat von Rotstift:
Alle sagen, ich soll sie in den Wind schießen, da sie mich so schlecht behandelt hat und mir nicht guttut.

Das habe ich selbst sehr oft (rund 10 Jahre lang) gehört und ich weiß, wie leicht man diese Warnung ignorieren kann, wenn man will; und wie schmerzhaft das Eingeständnis sein kann.
Noch einmal: Egal, ob es von Alena gewollt war oder nicht - es hat dir nicht gut getan. Ich finde diesen Punkt sehr wichtig.

Deine Hilfsbereitschaft, deine Kompromissbereitschaft und deine Leidensfähigkeit bzw. dein Wille dazu - das darf nicht grenzenlos sein; in deinem eigenen Interesse. Deine Belange zählen auch und das müssen sie, denn sonst gehst du unter.

Zitat von Rotstift:
Ich habe mir seither aber immer geschworen, niemals später in meinem Leben meinen Kindern soetwas anzutun. Trennungen sind blöd.

Und trotzdem sind sie oftmals notwendig. Du merkst gerade selbst sehr deutlich, warum.

Auch wenn Kinder im Spiel sind und unter den Problemen der Eltern fast immer leiden. Lieber ein Ende mit Schrecken als einen Schrecken ohne Ende, trifft hier meiner Meinung nach wirklich zu. Blicke ich auf meine eigene Gesichte zurück, dann wäre mir durch eine Scheidung meiner Eltern vielleicht einiges erspart geblieben.
Dies hast du auch gespürt:
Zitat von Rotstift:
Ich wiederum musste koordinieren. War das Sprachrohr zwischen Mama und Papa als großer Bruder, zumal diese heute auch noch nicht miteinander reden. Innerlich war ich mehr als unglücklich, aber ich bin ein Charackter, der
eher in sich hineinfrisst, als offen und ehrlich darüber zu sprechen.

Du hast den Vermittler gemimt. Bestimmt hast du dich dazu verpflichtet gefühlt, um den Frieden im Haus zu wahren; um dein Zuhause als sicheren Ort zu erhalten.
Dabei war das niemals deine Aufgabe und obendrein viel zu groß für dich. So etwas kann und darf man nicht von einem Kind verlangen.
Kann man nicht, weil es Kindern an Erfahrung/Reife/Einsichtsfähigkeit mangelt. Es sind schließlich die Kinder der Eltern!
Darf man nicht, denn erstens sind die Kinder dafür überhaupt nicht verantwortlich und zweitens, würde man sie damit unter einen ungerechtfertigten und viel zu großen Druck setzen. Dieser Druck käme zur ohnehin vorhandenen Anspannung auf Grund der bestehenden Elternprobleme hinzu. Eltern können eine heile Welt gar nicht so gut vorspielen, dass die Kinder überhaupt nichts merken. Schlimmstenfalls stehen die Kinder sogar völlig verloren da, weil sie unlösbare Widerspruche wahrnehmen, das Vertrauen in ihre Eltern verlieren und in Gewissenskonflikte geraten.

Du weißt, was ich meine:
Zitat von Rotstift:
Wenn ich meinen Papa oder meine Mama fragen sollte, dann hätte ich wieder ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber, da derjenige nicht mitfahren durfte.

Auch als junger Erwachsener ist es nicht in deiner Verantwortung, die Situation zwischen deinen Eltern geradezubiegen. Wenn du einen von beiden gerne in den Urlaub mitnehmen würdest, dann frag Denjenigen einfach.
Du musst keine Rücksicht auf den Anderen nehmen. Du hast nur einen Platz frei und an diesem Umstand kannst du nichts ändern. Es wäre unredlich, dir daraus einen Vorwurf zu stricken. Du bist auch keine Rechenschaft schuldig über deine Entscheidung, wen du zuerst fragst.

26.03.2019 13:39 • x 2 #2


A


Hallo Rotstift,

Ich glaube, ich bin depressiv - Schluss mit Freundin

x 3#3


maya60
Hallo @Rotstift und herzlich Willkommen hier im Forum! Ich wünsche dir einen unterstützenden Austausch hier und wenn ich @CeHaEn lese, dann hast du diesen guten Austausch bereits.

Ich möchte noch einiges hinzufügen: Es ist völlig normal und kein bisschen krank, dass du ein halbes Jahr nach Verlust einer großen Liebe sie noch nicht überwunden hast. Du bist in Trauer. Das ist normal.
Die 5 Phasen der Trauer gelten nicht nur bei Verlust durch den Tod einer Person, sondern auch bei Trennung, Verlust und Sterben von geliebten Umständen auch:
Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz.

Diese Phasen haben ihre eigene Zeit und brauchen ihre eigene Zeit und sie laufen auch nicht nur in einer Reihenfolge. Google mal darüber, ich denke, du wirst dich in vielem wiederfinden.
Wie du umgehst mit deiner Situation, das gehört alles dazu. Auch, sich Hilfe zu holen wie hier in der Selbsthilfe oder, sollten deine Emotionen für dich unerträglich werden, also doch krank, bei Arzt und Psychotherapeut.

Aus und in deinem schmerzhaften Umgehen mit deiner Trennung wächst, von dir zunächst unbemerkt und auch erst im Nachhinein richtig erkennbar, dein neuer Lebensweg nach der Trauer.

Was du bitte nicht tun solltest, ist, dich selber medikamentös zu behandeln mit den Pillen deines Vaters. Dass das anscheinend nicht schädlich ausging, war dein Glück. Es ist sehr gefährlich, sowohl das Einnehmen wie auch das Absetzen ohne Facharzt.

Dass deine Ex-Freundin sich nicht behandeln lässt, ist leider während manischer Phasen wegen fehlender Krankheitseinsicht typisch.
Falls sie bipolar ist, wird aber auf die manische Phase eine depressive folgen und dann wird sie gehen oder dazu zu motivieren sein, sie kann dann in ein extremes Gegenteil ihres jetzigen Verhaltens fallen und braucht dann Hilfe und wird dann erst verstehen, was sie alles Wesensfremdes angestellt hat während ihrer manischen Phase.

Tatsächlich erinnert mich, was du von ihr beschreibst, sehr an einen bipolaren Verwandten, aber ich will und kann und darf als Fachfremde keine Diagnosen stellen.

Die Person, die deine Exfreundin mal war, ist sie nicht mehr. Schon jetzt gehört diese manische Phase zu ihr und ihrem Leben und zu dir als ein Freund von ihr, in welcher Freundschaftsform auch immer.

Deine Lebensgeschichte zeigt mir, dass du sehr reflektiert bist und dass deine Psyche schon als Kind dafür gesorgt hast, dass du nicht alle Heimat verloren hast mit der Trennung deiner Eltern. Du hast damit gut für dich gesorgt, indem du nicht aus eurer Stadt weggezogen bist, indem du Familienerfahrungen bei Freunden getankt hast.

Du hast auch, wie Kinder es leider tun, viel zuviel Verantwortung für die Familiensituation übernommen wie @CeHaEn es für damals und heute sehr gut benennt! Das war eine Rollenumkehr, die eine glatte Überforderung für ein Kind ist. Plötzlich ist das Kind in der Aufgabe, die nur Erwachsene erfüllen können.

Aber auch als Heranwachsender und Erwachsener sorgst du gut für dich und gehst beruflich deinen Weg, wobei du soviel Heimatnähe wie möglich hältst, weil dir das gut tut. Das macht dich stark genug, auch die Schicksalsschläge zu tragen, die du erlitten hast und die zum Leben gehören.

Deine Emotionen sind aber wie bei jedem Menschen ein Gemisch aus erwachsen und kindlichen Prägungen, also den positiven und den negativen.
Du hast durch deine Familie vor der Trennung deiner Eltern und danach sicherlich genug Bindung mitbekommen, um selber bindungsfähig zu sein, das zeigt deine schöne Beziehung mit deiner Exfreundin und zu ihrer Familie.

Die Trennung deiner Eltern hat dich stark belastet, aber deine Eltern haben dir auch vieles mitgegeben, was dich stark macht.

Nur sind in uns panische Bedrohungs- und Ausgeliefertseingefühle bei Trennungen das schreiende Kind in uns, das ohne Eltern gar nicht lebensfähig ist. Das sich an allem festklammert, jeden Streit meidet, alles in Kauf nimmt, Hauptsache, es verliert die Eltern nicht. Als Kinder sind wir abhängig, als Erwachsene nicht.

Als Erwachsene brauchen, müssen und dürfen wir nicht mehr alles in Kauf nehmen, alles dulden, alle Lebensbereiche der Abhängigkeit von einem Menschen, der uns nicht mehr gut tut, opfern. Das erklärt @CeHaEn auch gut aus erwachsener Sicht auf deine Ex, so wie du sie beschreibst, wie sie aktuell ist.

Beide gehören zu uns, die kindlichen Reaktionen und die erwachsenen. Beide wollen beachtet, durchlebt und beantwortet werden.

Aber Handeln sollte der Erwachsene.

Von daher sind jetzt deine Emotionen, Wünsche und Handlungsimpulse widersprüchlich, das ist normal. Das ganze Leben ist widersprüchlich und nicht harmonisch.

Liebe Grüße! maya

26.03.2019 15:22 • x 3 #3


R
Vielen Dank für die vielen netten Rückmeldungen, dass ihr euch Zeit für mich genommen habt.

Zitat von CeHaEn:
Ich weiß nicht, ob dir deine Geschichte lediglich von der Seele schreiben wolltest, oder ob du Rückmeldung wünschst. Da bin ich jetzt einfach so frei.


Ich wollte meine Geschichte niederschreiben und Meinungen von anderen Personen hören. Weitere Meinungen erwünscht. Ich finde, das ist befreiend. Ich bin generell ein Mensche, der gerne viele Meinungen einholt und dann zusammen mit meiner Meinung handelt.

Zitat von CeHaEn:
Angenommen, es stellte sich heraus, Alena sei völlig gesund und hätte dich einfach nur klotzig abgeschoben: Wäre es für dich dann tatsächlich leichter?
Ist ihre vermutete Störung wirklich ein Stohhalm zum Festklammern?
Eine fundierte Diagnose wäre lediglich die amtliche Bestätigung der Entschuldigung, an welcher du ohnehin festhälst.

Dabei hat sich das Geschehene in jedem Fall zugetragen. Du könntest eine nachvollziehbare Erklärung dafür haben und hättest dennoch eine weitere unangenehme Erfahrung zu bewältigen.

Am liebsten soll zwischen euch einfach wieder alles in Ordnung sein, so wie zu Beginn eurer Beziehung. Du solltest diese Hoffnung loslassen.


Das wäre natürlich das worst-case Szenario. Ich würde dann als der verzweifelte Ex dastehen. Wobei, ein wenig tue ich das schon jetzt mit meinem Verhalten. Ich kenne sie und ihre Vorgeschichten. Sie ist nicht der Typ, der einfach klotzig abschiebt. Nicht von heute auf morgen. Niemals.

Das mit der nicht gestellten Diagnose der Bipolaren Störung ist einfach frustrierend. Sie hatte die Vermutung selbst über die Nummer gegen Kummer erhalten und mir davon erzählt. Ich habe ihr dann daraufhin den Termin gemacht, den sie sich niemals selber gemacht hatte. Ich wollte helfen, sie hat die Hilfe nicht angenommen. Und jetzt ist sie abgestürzt und hat sich aufgegeben. Ich wünsche es ihr allerdings nicht, da soetwas lebenslang anhält.

Die Hoffnung, dass alles wieder in Ordnung ist, genau das ist, was ich will. Ich hatte ihr zu Beginn der Trennung ein Video gemacht von unserer gemeinsamen Zeit. Wir fanden beide Fotos und Videos machen gut. So hatte ich viel Bildmaterial, das ich über Sie in den vergangenen Jahren angefertigt hatte. Sie hat das Video bis heute nicht angeschaut, da es sie furchtbar traurig machen würde, was sie mir angetan hatte.

Zitat von CeHaEn:
Was dir absolut und überhaupt einen feuchten Dreck hilft. Loslassen ist damit nicht drin.
Ohne dies nun Alena konkret zu unterstellen: Manche Menschen benutzen deartige Aussagen, um sich Optionen zu erhalten. Dahinter mag böse Absicht stecken, oder große Angst. Jedenfalls lässt man den Empfänger damit in der Luft hängen. Ganz, ganz mieser Stil.


Als wir uns wieder nach 5 Monaten getroffen hatten, hat sie, als wir in mein Auto gegangen sind, direkt in die Beifahrertür gegriffen nach ihren Kopfhörern. Ich wusste garnicht, dass sie die dort noch liegen hatte. Sie meinte, sie wusste, dass die noch da drin sind. Ich sagte dann, dass sie sie mitnehmen sollte. Sie meinte dann aber, dass die Kopfhörer in das Auto gehören und sie die irgendwann, wenn sie bereit dazu ist, abholen möchte.
Das scheint auch wieder eine Option zu sein, eine mögliche Kontaktmöglichkeit offen zu halten.

Zitat von CeHaEn:
Noch einmal: Egal, ob es von Alena gewollt war oder nicht - es hat dir nicht gut getan. Ich finde diesen Punkt sehr wichtig.

Deine Hilfsbereitschaft, deine Kompromissbereitschaft und deine Leidensfähigkeit bzw. dein Wille dazu - das darf nicht grenzenlos sein; in deinem eigenen Interesse. Deine Belange zählen auch und das müssen sie, denn sonst gehst du unter.


So ist es. Ich gehe unter und ich muss mich lösen. Aber das ist nicht einfach. Ich habe schon viele Prüfungen gemeistert. Diese werde ich auch meistern. Nur wann?

Zitat von maya60:
Die 5 Phasen der Trauer gelten nicht nur bei Verlust durch den Tod einer Person, sondern auch bei Trennung, Verlust und Sterben von geliebten Umständen auch:
Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz.


Ich habe noch nie einen nahen Menschen durch Tod verloren. Aber ich glaube, es fühlt sich so an, als wäre sie für mich gestorben, obwohl sie physisch noch da wäre. Sie reagiert auch bei jedem Kontaktversuch. Sie lehnt mich ja nicht als Mensch ab, nur eben derzeit als ihr fester Freund. Ich glaube, momentan bin ich in der Phase der Depression. Wieder. Das Treffen mit ihr hat mich wieder zurückgeworfen.

Zitat von maya60:
Dass deine Ex-Freundin sich nicht behandeln lässt, ist leider während manischer Phasen wegen fehlender Krankheitseinsicht typisch.
Falls sie bipolar ist, wird aber auf die manische Phase eine depressive folgen und dann wird sie gehen oder dazu zu motivieren sein, sie kann dann in ein extremes Gegenteil ihres jetzigen Verhaltens fallen und braucht dann Hilfe und wird dann erst verstehen, was sie alles Wesensfremdes angestellt hat während ihrer manischen Phase.

Tatsächlich erinnert mich, was du von ihr beschreibst, sehr an einen bipolaren Verwandten, aber ich will und kann und darf als Fachfremde keine Diagnosen stellen.


Nur wie lange können manische Phasen dauern? Ich will nicht warten, aber 5 Monate sind arg lang.

Zitat von maya60:
Deine Lebensgeschichte zeigt mir, dass du sehr reflektiert bist und dass deine Psyche schon als Kind dafür gesorgt hast, dass du nicht alle Heimat verloren hast mit der Trennung deiner Eltern. Du hast damit gut für dich gesorgt, indem du nicht aus eurer Stadt weggezogen bist, indem du Familienerfahrungen bei Freunden getankt hast.


Ihre Familie war eben auch meine Familie. Das sagte auch immer ihre Mutter Du gehört für mich schon zur Familie dazu.
Ich habe nicht nur meine ex, sondern eben auch die Familie von ihr verloren. Das schmerzt auch. Alles liebe Menschen! Nur es wäre eben falsch, den Kontakt zu eben diesen auch zu halten. Das macht man nicht.

Zitat von maya60:
Aber auch als Heranwachsender und Erwachsener sorgst du gut für dich und gehst beruflich deinen Weg, wobei du soviel Heimatnähe wie möglich hältst, weil dir das gut tut. Das macht dich stark genug, auch die Schicksalsschläge zu tragen, die du erlitten hast und die zum Leben gehören.


Ich habe von unserem Geschäftsführer das Angebot bekommen, in einen unserer Standorte nach Finnland oder nach Luxemburg zu wechseln - vorübergehend. Den Zeitraum und den Zeitpunkt dürfte ich mir aussuchen. - Das hätte ich niemals gemacht, wenn ich noch in einer Beziehung gewesen wäre. Jetzt wäre ich nicht gebunden. Aber ich müsste dort bei Null anfangen. Fremde Kultur, fremde Sprache, fremde Leute.

28.03.2019 21:22 • x 2 #4


maya60
@Rotstift vielleicht hat deine Exfreundin auch eine Psychose und ist nicht bipolar. Das können erst Fachleute diagnostizieren. Ihre Wesenveränderung erinnert sehr an eine manische Phase, aber die gibt es auch bei anderen Grunderkrankungen. Unbehandelt dauern sie.

Dass deine Freundin nochmal so wird wie früher, hoffe nicht zu sehr darauf, denn eine solche Krankheitsphase, die oft nicht nur einmalig ist, verändert jemanden, das Grundvertrauen in sich selbst und in das Leben.

Vertrau deiner Selbstfürsorge, die dich bisher auch nicht im Stich ließ.

Liebe Grüße! maya

28.03.2019 21:44 • x 2 #5


R
Zitat von maya60:
@Rotstift vielleicht hat deine Exfreundin auch eine Psychose und ist nicht bipolar. Das können erst Fachleute diagnostizieren. Ihre Wesenveränderung erinnert sehr an eine manische Phase, aber die gibt es auch bei anderen Grunderkrankungen. Unbehandelt dauern sie.


Mhm. Sie hatte immerhin schon einmal vor unserer gemeinsamen Zeit eine Psychose. Als sie ihr Praktikum für das Fachabitur absolvierte, so erzählte sie, wollte sie von einen auf den anderen Moment total grundlos nicht mehr dorthin und ist zusaamengebrochen. Sie konnte sich das damals selber nicht erklären, nur dass es plötzlich war und sie wie ein Schlag getroffen hätte.

Ich konnte mir das nie vorstellen, was sie meinte.

Sie meint jetzt ja, dass sie sich plötzlich wieder wie früher als Kind fühlt. Unbeschwert, super gut drauf, obwohl die familiäre Situation mit der schweren Krankheit ihres Vaters mehr als ungünstig ist. Natürlich muss man daran nicht ewig zu knabbern haben, aber es wirkt auf mich emphatielos.

Vielleicht kommt ja irgendwann wieder der Schlag, wie damals. Nur ich hoffe, dass sie dann selber Hilfe sucht.

28.03.2019 21:52 • x 2 #6


maya60
Die belastende Situation mit ihrem Vater könnte eine Psychose ausgelöst haben. Aber wie gesagt brauchen diese meine Spekulationen fachärztliche Untersuchung und Diagnostik.

Dass dich das beschäftigt, finde ich verständlich. Vergiss dich selber aber nicht zu sehr. Auch wenn deine Selbstfürsorge schon bei der Trennung deiner Eltern gut war, wiederhole bitte nicht das Kindheitsmuster, dich für deine Freundin wie für deine Eltern damals verantwortlich zu fühlen.

Als Kind warst du abhängig von deinen Eltern, als Erwachsener bist du das nicht mehr, vor allem nicht, weil nur Fachärzte helfen können.

Achte bitte darauf, dir Gutes zu tun.

28.03.2019 21:58 • x 1 #7


R
Zitat von maya60:
Dass dich das beschäftigt, finde ich verständlich. Vergiss dich selber aber nicht zu sehr. Auch wenn deine Selbstfürsorge schon bei der Trennung deiner Eltern gut war, wiederhole bitte nicht das Kindheitsmuster, dich für deine Freundin wie für deine Eltern damals verantwortlich zu fühlen.


Maya, du hast Recht. Danke dir.

Ich hatte heute jedoch wieder ein Erlebnis. Ich habe Ihre Mutter beim Einkaufen getroffen. Nach etwas Smalltalk habe ich sie gefragt, ob sie weiß, mit welchen Leuten meine Ex sich herumtreibt. Sie fing dann an zu weinen und sagte, dass sie selber sie nicht wiedererkennt und ob ich mehr zu diesen Leuten weis. Ich habe nichts gesagt, um sie nicht zu verunsichern. Die Mama hat selber an der ganzen Situation zu knabbern.

28.03.2019 22:04 • x 2 #8


R
So. Ich nutze das nun einmal als Tagebuch. Ich habe irgendwie ein Mitteilungsbedürfnis und irgendwie hilft mir das ganze.
Ich habe sonst die ganzen Sachen immer für mich behalten. Jetzt erzähle ich meine Erlebnisse und Gedanken meinen Freunden, meiner Mama, meinem Papa, meiner Schwester. Ich bin jedoch etwas zurückhaltender geworden, meinen Arbeitskollegen alles zu erzählen, aber zumindest Teilstücke und in abgeschwächter Form.

Also ich denke immer noch täglich an sie. Auch mit der Gewissheit, dass sie jetzt ja wohl einen neuen Freund hat (der überhaupt nicht zu ihr passt, Sie ggf. Dro. nimmt, ihr Studium nicht mehr schafft, sich von zuhause abschottet). Ich habe mich in den letzten Tagen damit abgelenkt meinen 25. Geburtstag vorzubereiten, der nächste Woche Samstag stattfinden wird. Es kommen einige Freunde und Bekannte. Ich plane mit 20 Leuten und ich werde meinen Kranz abtreten müssen. Meiner Ex hätte zumindest das verkleiden auch sehr gefallen. Sie war nie für Alk. und vor allem übermäßigen Alk., wie es doch oft bei uns auf dem Dorf gemacht wird. Ebenso war sie nicht so für meine Freunde. Aber ich kann mich noch an meinen Geburtstag im letzten Jahr erinnern, dass sie danach sagte, dass es ihr sehr viel Spaß gemacht hätte und meine Freunde ja doch ganz lustig gewesen sein.

Gestern war ich mit meinen Freunden nach Arbeit und Fußballtraining noch bei uns auf der Frühjahrskirmes und anschließend noch in der Kneipe. Es war wirklich lustig und es lenkt wirklich ab. Ab- und zu habe ich wieder an meine Ex denken müssen. Insbesondere wenn man sieht, dass meine Freunde alle ihre Freundinnen dabei hatten. Dann kommt noch dazu, ich habe ihre Schwester auf der Kirmes getroffen. JA, wir leben in einer Kleinstadt. Ich habe in dieser Woche ihre Mutter und also auch ihre Schwester bei uns getroffen. Ihre Schwester war dort ebenfalls mit ihrem neuen Freund. Sie hatte sich ja ca. 1 Monate nachdem meine Ex sich von mir getrennt hat, ebenfalls von ihrem Freund getrennt. Wir haben etwas geredet und sie sagte dann, dass ich ihr doch gerne schreiben darf.

Naja, ich und meine Freunde sind anschließend dann noch in die Kneipe und hatten einen lustigen Abend. Ich musste zwar am nächsten Morgen, also heute, wieder um 5 Uhr aufstehen, aber das war es mir Wert. Ich wollte nicht schon alleine zuhause im Bett liegen. Wir waren also bis ca. 24.00 Uhr in der Kneipe und dann nach Hause.

Heute habe ich dann auf dem Samstag gearbeitet. Mein Unternehmen hat uns freiwillig zur Samstagsarbeit verpflichtet. Für mich ist das Glück im Unglück. Zum einen habe ich Samstagsvormittags eine sinnvolle Beschäftigung und bekomme nebenbei auch noch durch Zuschläge und übertariflichem Bonus ordentlich etwas auf die Gehaltsabrechnung obendrauf.

Zudem waren meine Kollegen größtenteils auch dort. Ich muss sagen, in den letzten 2 Jahren, die ich dort bin, sind mir meine Kollegen wirklich ans Herz gewachsen. Es ist immer lustig dort und jeder kümmert sich. Meine direkte Kollegin ist jetzt sogar auf der Suche nach einer Freundin für mich im Bekanntenkreis. Das ist wirklich nett gemeint.

Nach der Arbeit war ich dann heute noch beim Fußballschauen. Auch dort habe ich einige Freunde und Bekannte getroffen. Anschließend waren wir dann noch Grillen. Heute war wieder einer der schönen, warmen Tage draußen.

Jetzt bin ich wieder zuhause. Etwas erschöpft, da der Tag doch wohl recht lang war. Ich habe auch meinen Freunden von den jüngsten Treffen mit meiner Ex und der Mutter von meiner Ex erzählt. Meine Freunde haben gesagt, ich soll sie endgültig abschreiben. Dass sie Zeit braucht und ggf. Erfahrungen sammeln muss.

Ich hoffe, dass ich irgendwann auch normal darüber reden und nicht mehr ununterbrochen darüber nachdenken muss. Ich weiß, dass sie bestimmt wieder bei ihrem neuen Freund heute ist. Ich war heute Geld holen bei der Post(bank). Normalerweise arbeitet meine Ex am Samstag immer, um ihr Studentenleben zu finanzieren. Aber ihr Roller war heute nicht bei der Post, sodass ich davon ausgehe, dass sie heute wieder in der anderen Stadt bei ihrem Freund ist. Sie scheint also nicht nur ihre Familie zu vernachlässigen, ihren Vater nicht mehr zu besuchen, mich verlassen zu haben und ihr Studium den Bach runtergehen zu lassen, sondern scheint sich auch finanziell ins Abseits zu schleudern. Naja. Es ist so schade um sie.

Wenn ich sie vom Aussehen bewerten würde, dann wäre sie eine 9/10. Ich bin mir sicher, dass ich nicht mehr einen so guten Fang vom Aussehen machen werde. Die meisten Mädchen sind in meinem Alter schon fest vergeben und planen ggf. schon nächste Schritte: Haus bauen, Kinder kriegen.

Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen und ein sympathisches Mädchen versuchen zu finden. Mein Problem ist nur, ich war zu 100% treu und habe Mädchen eher nicht versucht an mich zu binden, währenddessen ich mit meiner EX zusammenwar. Ich muss jetzt erst wieder neue Mädchen kennenlernen. Aber das ist nicht so einfach. Es käme für mich niemals infrage mit einem Mädchen auf meiner Arbeit etwas einzugehen. Mädchen in meinem Alter (24) sind größtenteils alle in fester Hand und ich möchte mich nicht auf das gleiche Niveau herunterlassen, wie der neue Freund meiner Ex, der sie mir ausgespannt und sie darauf reingefallen ist. Bleiben eigentlich nur noch jüngere Mädchen. Hierzu müsste ich eig. öfters in die Stadt und in Clubs gehen, um diese kennenzulernen. Das Problem ist nur, meine Freunde gehen dort nicht mehr hin. Sie haben ihr Mädchen ja schon gefunden. Alleine würde ich niemals dort hingehen. Das finde ich komisch.

Mal sehen wie es weitergeht. Es fehlt mir aber ein Mädchen, dass ich so lieben kann, wie meine Ex und das mich liebt, wie es mal meine Ex getan hat.

30.03.2019 22:07 • #9


A


Hallo Rotstift,

x 4#10


CeHaEn
Für Torschlusspanik bist du gewiss noch zu jung.
Von außen betrachtet, gibt es gar keinen Grund für deine Besorgnis; Menschen lernen sich weit jenseits der 30 noch kennen. Es mag nicht so einfach sein wie in der Schule oder an der Uni. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass auch diese Partnerschaften nicht automatisch für die Ewigkeit bestimmt sind.
Der Vergleich mit Anderen bringt dich nicht weiter. Von deren Glück (oder Unglück) hast du nämlich nichts. Pass auf, dass der neidische Blick zur Seite (der darf sein!) dich nicht in Verbitterung führt.

Außerdem bist jetzt im Moment sowieso in keiner besonders guten Kennenlernposition. Du bist über Alena noch nicht hinweg und sofern du kein sehr guter Schauspieler bist, trieft dieser Kummer förmlich aus dir heraus. Das wirkt gar nicht mal sooo anziehend. Solange besteht obendrein die Möglichkeit, dass du dir zunächst ein Trostpflaster anlachst und wenn du dies irgendwann gerafft hast, dann steht dir eine unangenehme Unterhaltung bevor.

01.04.2019 01:04 • x 1 #10

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