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Hat mein Vater einen Burnout?

Hallo,

ich weiß irgendwie garnicht so richtig, wie ich das hier schreiben soll. Zu aller erst: Es geht nicht um mich. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich nicht auch meine Probleme habe. Habe eine Colitis Ulcerosa und damit auch sehr psychisch zu kämpfen.

Hier solls aber um meinen Vater gehen.
Irgendwie fing es einfach irgendwann an, dass er nur noch schlecht gelaunt war. Seine Arbeit sagt ihm überhaupt nicht mehr zu, er gerät wohl nur mit seinen Kunden aneinander. Er ist Bauingenieur und ein ziemlicher Perfektionist, und wenn auf der Baustelle halt nicht alles 100% ist, lässt er es nicht durchgehen (Was andere offensichtlich schon machen, Zitat von seinem Kollegen: Er kann die 5 nicht gerade stehen lassen). Er kommt nur noch schlecht gelaunt nach Hause, meckert dann nur über seine Arbeit rum, wirkt total erschöpft und lustlos und meint dann noch, dass er Abends auch noch nach der Arbeit ins Büro müsse. Er lässt ständig Sätze ab wie ,,Ich hab einfach kein Bock mehr was zu tun ,,Ich hab überhaupt keine Motivation mehr. Und das auch nicht nur bezüglich der Arbeit. Auch bei Freizeitaktivitäten oder anderen Sachen kommt häufig der Satz, dass er eigentlich überhaupt keine Lust darauf habe.
Mein Bruder und Ich sind medizinisch eigentlich sehr aufgeklärte Leute. Für mich ist es eigentlich schon lange klar, dass mein eigener Vater geradeaus in das Burnout Syndrom reinläuft. Nur kann ich auch nichts wirklich ändern. Gespräche blockt er ab, er ist 100% beratungsresistent und lässt sich überhaupt nicht helfen. Er hat ständig Magenprobleme und hat in beiden Knie schwere Arthrose, aber er ernährt sich auch schlecht und ist halt generell schlecht zufrieden. Spricht man solche Sachen an, hat man nur das Gefühl, dass er sich kritisiert fühlt und meist flüchtet er dann einfach aus dem Gespräch.
Vorhin kam dann für mich der ausschlaggebende Punkt. Er fing wieder an, wie sch. die Arbeit doch ist. Ich meinte nur, dass das doch so nicht bis zu seiner Rente weitergehen könne. Daraufhin sagte er nur: ,,Sei jetzt ruhig, ich will den Film gucken (der aufgenommen war, er hätte also pausieren können). Als ich dann wieder versuchte, blockte er wieder ab. Ich hab nur gesagt: Sobald man mit dir über solche Themen sprechen will, blockst du immer einfach ab. Daraufhin ist er ausgeflippt und meinte, dass er doch nur den Film sehen wollte und man da ja nicht jetzt drüber sprechen müsse.

Ich fühl mich so machtlos, weil ich das Gefühl hab, dass meine Eltern das Thema komplett ignorieren bzw. vor sich herschieben. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich glaube, dass er schon lange krank ist, aber sich es einfach nicht eingestehen will. Ich habe einfach nur Angst um meinen Vater.

Und Mama?
Ich glaube, sie weiß, was mit ihm passiert. Aber sie sagt mittlerweile einfach nur noch Sätze wie: ,,Lass gut sein ,,Lass ihn einfach machen, weil man mit ihm einfach nicht über sowas reden kann. Entweder er blockt ab, haut ab oder flippt aus, weil wir ihn ja alle nur schlecht machen wollen.

Gruß
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27.11.2019 21:36 • x 1 #1


111Sternchen222
Erstmal Herzlich Willkommen hier im Forum! Das was du schilderst könnte durchaus ein akutes Erschöpfungssyndrom sein, es ist nur wirklich schwierig dem Betroffenen zu helfen wenn dieser sein Problem nicht als solches erkennt . Ich würde mir im ersten Schritt deine Mum schnappen und mit ihr darüber reden, was dein Empfinden ist und wie du dich sorgst. Es ist warscheinlich für dich einfacher weil du so ein wenig aus der Verantwortung kommst. und deine Mutter würde ich wirklich eindringlich bitten dir zuzuhören. Meinst du du könntest das durchsetzen?
Lg Sternchen

27.11.2019 21:45 • x 1 #2

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