Habe Angst um meine Tochter

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Meine Tochter (24 Jahre alt) ist seit 3 Wochen in einer Klinik wegen Ängsten. Seither geht es ihr von Tag zu Tag schlechter und es gesellen sich Depression und Depersonalisation dazu. Es macht mir Angst und Not zu sehen, wie schlecht es ihr mittlerweile geht (vor der Klinik war sie halbwegs stabil und konnte sich auch noch freuen) und ich frage mich, ob sie dort gut aufgehoben ist oder ob es erst mal zu einer Verschlimmerung kommen muss?? Lieber Gruß, Rena

20.02.2013 17:41 • #1


Steffi
Hallo Rena,

was sagen denn die Ärzte in der Klinik ? Hast Du ihnen Deine Wahrnehmung hinsichtlich der Verschlechterung mitgeteilt ?

20.02.2013 23:05 • #2


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Hallo Rena,

Habe Angst um meine Tochter

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Meine Tochter sagte es den Ärzten selber. Ihr wurde gesagt, sie müsse mitarbeiten wollen...... Ich selber möchte nicht mit den Ärzten sprechen. Unsere Tochter ist 24 Jahre und wendet sich seit Jahren an mich in ihrer Not (ich hatte ebenfalls jahrzehntelang eine Symptomatik, wie sie es ha(kann also gut verstehen, was sie durchlebt. Ich mußte dann aber selber vor Jahren in die Klinik, da es unserer Tochter damals sehr schlecht gin gund ich die Belastungen nicht mehr verkraftet habe. Sie tut sich also sehr sehr schwer, sich irgend jemandem oder etwas zu öffnen, und ich will abgeben lernen und sie auf sie selber verweisen, sonst breche ich wieder zusammen und sie kommt nicht in ihre eigene Stärke- Darum spreche ich nicht mit den Ärtzen.
Danke noch für die Antwort, ich hoffe auf weitere, bin selber sehr einbruchgefährdet im Moment. Will endlich vertrauen, dass der Tag kommt, nicht der Wunderheilung (weiß ja, dass es die nicht gibt), aber doch Zeichen des Lichtes am Ende des Tunnels.
Lieber Gruß, Renate

21.02.2013 07:34 • #3


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Zitat von Rena:
Meine Tochter (24 Jahre alt) ist seit 3 Wochen in einer Klinik wegen Ängsten. Seither geht es ihr von Tag zu Tag schlechter und es gesellen sich Depression und Depersonalisation dazu. Es macht mir Angst und Not zu sehen, wie schlecht es ihr mittlerweile geht (vor der Klinik war sie halbwegs stabil und konnte sich auch noch freuen) und ich frage mich, ob sie dort gut aufgehoben ist oder ob es erst mal zu einer Verschlimmerung kommen muss?? Lieber Gruß, Rena
Hallo Rena,

es ist sicher schlimm, mitansehen zu müssen, dass es deiner Tochter jetzt noch schlechter als vorher geht.
Was meinst du denn: kann es stimmen, dass sie nicht wirklich veränderungsbereit ist? Also dass ihr die Mitarbeit wirklich schwer fällt? Bekommt sie auch eine medikamentöse Therapie zusätzlich? Und in was für einer Klinik ist sie denn? Psychiatrie oder Psychosomatik? Hat sie dort regelmäßg Psychotherapie?

So viele Fragen..., sorry!

Viele Grüße,

21.02.2013 14:57 • #4


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Hallo Caspara,
danke für deine Antwort und dein Interesse an meinem Problem. Unsere Tochter ist in der psychosomatischen Abteilung einer Klinik. Sie hat eine Therapeutin, aber die ist seit gut einer Woche krank. Auch Medikamente (Antidepressiva und Atosil) bekommt sie. Mitarbeiten möchte sie und bemüht sich sicher auch darum, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie dennoch nicht an den Punkt kommt, sich zu öffnen, weil sie ein Mensch ist, der sich eher in Richtung unter Druck setzen, um alles richtig zu machen und Mißtrauen bestimmt liegt es am Medikament, wenn's mir schlechter geht,.... davon selber abhält sich fallenzulassen und zu öffnen. Verstehst du, was ich meine? Dadurch kommt es natürlich nie wirklich zu einer Entspannung. Sie kontrolliert sehr stark und das könnte auch ein Grund sein, warum es ihr schlechter statt besser geht, den Kontrolle behalten zu wollen ist anstrengend und Kontrolle aufzugeben ist angsteinflößend................. Aber wirklich wissen tue ich gar nichts! Es ist wirklich sau schwer zuzugucken und nichts tun zu können, denn selbst, wenn ich wüßte, was richtig ist, geht doch jeder Mensch seinen eigenen Weg und das muss auch so sein! Aber ich habe an mir selber die Symptomatik fast 40 Jahre erlebt und nun das Gleiche an unserer Tochter (was noch schlimmer ist), ich wünschte einfach oft, das Leben würde einmal Licht am Ende des Tunnels zeigen.
Lieber Gruß, Rena

22.02.2013 08:16 • #5


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Zitat von Rena:
Hallo Caspara,
danke für deine Antwort und dein Interesse an meinem Problem. Unsere Tochter ist in der psychosomatischen Abteilung einer Klinik. Sie hat eine Therapeutin, aber die ist seit gut einer Woche krank. Auch Medikamente (Antidepressiva und Promethazin) bekommt sie.
Bis hierhin finde ich das sehr gut!
Zitat:
Mitarbeiten möchte sie und bemüht sich sicher auch darum, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie dennoch nicht an den Punkt kommt, sich zu öffnen, weil sie ein Mensch ist, der sich eher in Richtung unter Druck setzen, um alles richtig zu machen und Mißtrauen bestimmt liegt es am Medikament, wenn's mir schlechter geht,.... davon selber abhält sich fallenzulassen und zu öffnen.
Vielleicht ist es das sich-nicht-öffnen-können, was das Problem ist. Leider kann man an einem Problem nur dann arbeiten, wenn man emotional und mit den Gedanken genau dort ist. Mir hat mal ein Patient, seines Zeichens Automechaniker als Erwiderung auf genau diese Erklärung gesagt: Ja, das ist ja wie bei mir. Wenn mir ein Kund sagt, das Auto mache seltsame Geräusche aus dem Motorraum und sich dann weigert, die Haube zu öffnen, dann stehe ich auch dumm da. Das bringt es irgendwie auf den Punkt.
Zitat:
Dadurch kommt es natürlich nie wirklich zu einer Entspannung. Sie kontrolliert sehr stark und das könnte auch ein Grund sein, warum es ihr schlechter statt besser geht, den Kontrolle behalten zu wollen ist anstrengend und Kontrolle aufzugeben ist angsteinflößend.
Genau darum geht es - sie kann im Moment die Kontrolle nicht abgeben. Aber das wäre sehr wichtig. Vielleicht hiflt es ihr, wenn ihr klar wird, dass während der Therapie sie immer die Kontrolle behalten wird. Es sollte nie etwas gemacht werden, was sie nicht will. Sie sollte immer STOP sagen können.
Zitat:
Es ist wirklich sau schwer zuzugucken und nichts tun zu können, denn selbst, wenn ich wüßte, was richtig ist, geht doch jeder Mensch seinen eigenen Weg und das muss auch so sein! Aber ich habe an mir selber die Symptomatik fast 40 Jahre erlebt und nun das Gleiche an unserer Tochter (was noch schlimmer ist), ich wünschte einfach oft, das Leben würde einmal Licht am Ende des Tunnels zeigen.
Lieber Gruß, Rena
Ich drück dich mal! Als Mutter so hilflos daneben stehen zu müssen, ist sicher sehr schlimm. Aber letztendlich siehst du es schon richtig. Deine Tochter muss ihren eigenen Weg finden. Dabei wird der Klinikaufenthalt letztendlich schon helfen - auch wenn es jetzt erstmal alles sichtbarer (für sie und dich damit schlimmer) wird. Aber eigentlich ist das eine gute Chance, genau DA einhaken zu können.

Ich wünsch euch alles Gute,

22.02.2013 14:05 • #6


R
Danke, liebe Caspara, für deine einfühlsamen Worte und fürs Drücken. Ich denke, es geht allen Angehörigen so, dass sie sich zuweilen selber ganz schwach und kurz vor dem Umkippen fühlen. Da tut Verständnis und Wohlwollen sehr gut. Ich drücke zurück. Rena

22.02.2013 14:14 • #7


Katie
Hallo Rena,

ich kann dich so gut verstehen!
Groß ausholen möchte ich hier gar nicht, aber ich find´s gut, dass du über allem nicht vergisst, auch an dich selbst zu denken und für dich
selbst zu sorgen. Besuchst du evtl. Gesprächskreise anderer Eltern, oder tauscht du dich lieber über Foren aus?

Ich kenne es sehr gut, dass man sich vor allem und jedem verschließt und kann selbst nur in ganz wenigen Ausnahmefällen selbst dagegen an.
Eigentlich nur dann, wenn ein Funke überspringt, dass jemand eine ähnliche Gefühlswelt und -problematik hat, oder bestens kennt.

Darum ist ein Aufenthalt in einer guten Klinik aus meiner Sicht positiv zu betrachten. Immerhin ist die Chance größer, dort ein Gegenüber zu treffen,
bei dem man quasi übersprudelt ohne irgendwelche Angst vor einem Kontrollverlust. Denn es wäre ein Austausch.
Ein bisschen aufpassen sollte man dann allerdings auch wieder, damit sich keine zu starke Abhängigkeit entwickelt und man nach der Klinik in ein riesiges
Loch fällt.
Doch gute Therapeuten achten auch gerade auf solche Punkte.

Mitfühlende Grüße jetzt aber als Mutter
Katie

22.02.2013 17:03 • #8


A


Hallo Rena,

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R
Danke, liebe Katie,
ich denke, das ist das Problem, dass bei all dem Wunsch, ein Mensch möge doch z.B. sich öffnen, sich mitteilen, aktiv mitarbeiten,....................., und was weiß ich nicht noch alles, man janicht außer Acht lassen darf, dass ein jeder ist, wie er ist, sei es verschlossen introvertiert oder ,........................., ich weiß nicht was. Und selbst, wenn dadurch eine Therapie schwieriger wird, kann man die Menschen ja auch nicht auf den Kopf stellen. Ich will vertrauen, dass sich das Leben einen Weg bahnt, auf die Weise, wie es an diesem Platz zu dieser Zeit richtig ist! Aber manchmal ist es schwer, dieses Vertrauen in sich zu finden. Ich danke auch dir für deine einfühlsamen Worte. Einen Gesprächskreis konnte ich in dem Umfeld, in dem wir wohnen, leider nicht finden, darum wende ich mich ans Forum. Schön, dass ich Antworten bekomme. Danke. Alles Gute dir, Rena

22.02.2013 19:05 • #9

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