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Gutachter hat 20 % MdE festgestellt Und jetzt?

E
Hallo,

ich hatte vor 2 Jahren einen schweren (100% unverschuldeten Autounfall) als Beifahrerin. Als Folge leide ich neben körperlichen Verletzungsfolgen unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (inkl. rev. Depression, Angstzustände, schwere Erschöpfung). Ich war 12 Monate krank geschrieben und bin weiterhin in psychiatrischer Behandlung und nehme Antidepressiva. Nach den 12 Monate bin ich zurück an meine Arbeitsstelle. Ich arbeite 35 Stunden (Vollzeit wäre 38.5) wie vor dem Unfall. Ich bin immer noch in Auseinandersetzung mit der gegnerischen Versicherung bzgl. Schadensersatz etc. In einem psychologischen Gutachten, das die Versicherung beauftragt hat, wurde 20 % MdE festgestellt. Was heißt das nun? Kann ich eine Rente irgendwo beantragen und meine Arbeitszeit reduzieren? Darüber wäre ich extrem froh, weil mich mein Job kräftemäßig überfordert. Würde mich freuen, wenn jemand einen Tipp hat.

Viele liebe Grüße

05.08.2022 15:25 • x 2 #1


michi2879
Hi,

wenn das die gegnerische Versicherung beauftragt hat, würde ich da schon mal per 'se extrem misstrauisch sein. Die wollen das Du ja arbeitest.

https://de.wikipedia.org/wiki/Minderung...%A4higkeit

Das hab ich dazu mal gefunden. Am besten mal in Deinem Fall beim VdK nachfragen. Hast Du einen Rechtsbeistand ?. Allein wird Dich die gegnerische Versicherung mürbe machen wollen, egal ob und wie Du im Recht bist.

Gruß michi

06.08.2022 10:58 • x 2 #2


A


Hallo Ebenholz,

Gutachter hat 20 % MdE festgestellt Und jetzt?

x 3#3


E
Hallo Michi,

lieben Dank für Deine Rückmeldung. Das Gutachten wurde in einer großen Unfallklinik gemacht (orthopädisch bzw. neurologisch/psychiatrisch). Bezahlt wird von der Versicherung, ist schon klar: wer zahlt bestimmt die Musik. Ich habe einen Anwalt (bin jedoch nicht sehr zufrieden), er hat mir von privaten Gutachten abgeraten. Die muss ich ja alle zahlen. Insgesamt wurden 30 % MdE festgestellt (10 % orthopädisch werden wahrscheinlich drauf gerechnet.)

Ich habe noch ein bisschen recherchiert. Da es sich um einen Haftpflichtschaden handelt, bekomme ich wohl keine Rente, sondern Schmerzensgeld. Ich arbeite ja = kein Schaden entstanden. Mit welcher Anstrengung dass passiert und dass ich dadurch völlig fertig bin in der Freizeit, das sei wohl der immaterielle Schaden, den das Schmerzensgeld abdecken soll. Gefordert sind 9.000 EUR. Das ist ja ein Witz gegenüber dem, was eine EM-Rente bringen würde.

Vielleicht kennt sich noch jemand aus damit?

LG

07.08.2022 16:40 • #3


F
Hallo,
Leider mal wieder sehr verwirrend, da bestimmt begriffe falsch verwendet wurden.

MDE gibt es bei Berufsunfällen/wegeunfällen von der Berufsgenossenschaft.

Bei dir handelt es sich vermutlich um ein GDS grad der schädigungsfolge. Bei verkehrsunfällen werden schmerzensgelder gezahlt und normalerweise müsste die versicherung auch den Verdienstausfall zahlen wenn du aufgrund des unfalls deine arbeit nicht mehr schaffst. Wie viel du rausschöagen kannst und was dir zusteht musst du am besten mit einem anwalt bespreche.

Mein Tipp...such dir einen anderen anwalt der was taugt denn bei bleibenden schäden muss schon gut verhandelt werden.

Beantrage einen schwerbehindertenausweis.

Wenn du versucherungen wie berufsunfähigkeitsversicherung oder unfallversicherung hast, solltest du diese auch einschalten.

Lg

09.08.2022 01:15 • x 1 #4


F
Hallo nochmal,

Kleiner edit: zu der höhe deiner MDE/GDS...leider ist es nicht so, das die einzelnen werte addiert werden. Es wird der höchste wert genommen und auf den wird nur teilweise addiert. Aus einzelwerten qie zb. Psyche 20,Rücken 10 und Arm 5 kommt vielleicht ein wert von 25-30 zustande. Nur als erklärung.

Weiter wollte ich noch sagen, dass vor allem von versicherungen bereitgestellte gutachter sehr oft eher werte zum wohle der versicherung aufrufen. Darüber kann man viel im internet lesen. Genauso kannst du zb. Für die psyche nachschauen wie hoch die MDE/GDS/GDB bei welcher stärke der depression vergeben werden kann/muss leider wird da oft einfach ein falsches spiel gespielt und die werte sind zu niedrig begutachtet/gewertet da vor allem bei so etwas wie psychische beeinträchtigungen sehr auslegungssache ist.

Und ja private gutachten musst du selbst zahlen...könnte sich aber lohnen! Ansonsten sprich mal mit deinen ärzten welche einschätzung die haben und was ein gutachten kostet kann man ja erfragen. Und gutachter bitte vorher googlen ob diese auch neutral bewerten! Und auch darauf achten das der gutachter überhaupt neurologisch und psychologisch gutachten erstellen darf! Das sollten dann auch psychatrische Neurologen sein.

09.08.2022 09:49 • x 1 #5

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