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Grübeln, Sorgen und Ängste

V
Liebe Gemeinschaft,
ich bin ganz neu hier und habe mich lange gescheut, mich irgendwo anzumelden. Aber der Leidensdruck wird zu groß, daher bitte ich euch um Hilfe bzw. vielleicht um eine grobe Einordnung meiner Probleme.
Ich leide immer wieder unter Depressionen, Ängsten, Grübelattacken etc. Eine Therapie vor 1,5 Jahren hat geholfen, aber dann wurde es wieder schlechter. Diverse Therapeutenbesuche etc. habe ich auch hinter mir.
Insgesamt hat sich vieles gebessert, aber eine große Sache plagt mich sehr.
Wir (Frau, 14 Monate alter Sohn, ich) haben ein Haus gekauft und renoviert/saniert. Mich quälen ständig Sorgen, dass irgendetwas passieren könnte - Kratzer, Schimmel, Wasserschaden, also vor allem materielle Dinge.
Es spinnen sich dann Szenarien zusammen, die sich immer weiter verselbständigen und mir Angst machen. Wenn das und das passiert, kostet es das und das und wir sind ruiniert.
Ein anderes Beispiel betrifft Nichtmaterielles: Ich fange gerade wieder mit dem Sport an und baue ordentlich Muskeln auf -- Warum soll ich mich freuen, wenn ich vielleicht schon krank bin oder wenn dies und das passiert und mich daran hindert, den Sport weiterzumachen?
Mich quälen Perfektionismus, Verlustängste, Zwangshandlungen und katastrophisierende Gedanken, die mich resignieren lassen. Danach baue ich wieder Hoffnungen auf, will mich anstrengen, bis ich dann wieder in eine Gedankenfalle tappe. Oft weiß ich, dass die Ängste irrational sind, kann dies aber nicht verinnerlichen.
Ebenso macht mir mein noch moderater, aber allmählich Sorgen erregender Alk. Angst, der mich aber mal zwischendrin innerlich abschalten lässt.
Gibt es vielleicht jemanden, der mir mit Tipps helfen kann oder solche Sorgen überwunden hat? Ich möchte gerne selbst an mir arbeiten und nicht direkt eine Therapie beginnen, da die diversen vorherigen nicht viel gebracht bzw. nicht nachhaltig gewirkt haben. Selbstreflektierend konnte ich bereits verinnerlichen, dass gelernte Angstmuster und Traumata aus meiner Kindheit die Wurzel sind. Da ich mich aber nicht darauf ausruhen und ebendiesen die Schuld geben will, möchte ich JETZT aktiv an mir arbeiten. Bitte gebt mir Tipps und Ratschläge.
Ich danke euch sehr!
Der Veermaster

03.04.2020 23:32 • x 1 #1


L
Zitat von Veermaster:
Ich möchte gerne selbst an mir arbeiten und nicht direkt eine Therapie beginnen, da die diversen vorherigen nicht viel gebracht bzw. nicht nachhaltig gewirkt haben.


OK, dann mal ein Tipp von mir, wenn du selbst an dir arbeiten möchtest, dann möchte ich dir EFT ans Herz legen. Kennst du das? EFT kann man auf vielfältige Art und Weise nutzen.

Schau mal auf Youtube, da kann man einiges darüber erfahren.

Z. B.





Es gibt aber auch Bücher hierüber . . .

04.04.2020 20:04 • x 2 #2


A


Hallo Veermaster,

Grübeln, Sorgen und Ängste

x 3#3


V
Hallo, vielen Dank für die Antwort! Ich habe davon nur mal am Rande gehört, aber werde mich da ab heute reinarbeiten.
Danke! Einen schönen Abend und bleib gesund!

04.04.2020 20:15 • x 1 #3


L
Danke du auch

bin gespannt, ob du davon etwas mitnehmen kannst.

Viele Grüße
laluna

04.04.2020 21:19 • #4


A
Hallo @Veermaster

Mir geht es ähnlich wie Dir. Ich habe auch ausgelöst durch äußere Umstände sehr viel Angst. Hast Du inzwischen das EFT ausprobiert? Oder hast Du eine Möglichkeit gefunden, mit den Ängsten besser umzugehen?

Viele Grüße

28.04.2020 19:50 • x 2 #5


V
Hallo, @annaleen,
ich hatte damit angefangen, aber leider nicht die Motivation weiterzumachen. Ich glaube, die Depressionen blockieren das Vorankommen. Ich denke, ich muss mir doch externe Hilfe suchen.
Welche Schritte möchtest du denn gehen?
Liebe Grüße

28.04.2020 19:58 • #6


A
Zitat von Veermaster:
Ich denke, ich muss mir doch externe Hilfe suchen.

Das ist sicher gut. Ich mache bereits Therapie, das hilft auch. Aber ich suche auch immer nach weiteren Möglichkeiten, die helfen.
Haben sich Deine Ängste verbessert?

28.04.2020 20:18 • #7


V
Leider nicht, die Sorgen werden immer intensiver...

30.04.2020 11:54 • #8


L
Zitat von Veermaster:
Ich möchte gerne selbst an mir arbeiten und nicht direkt eine Therapie beginnen, da die diversen vorherigen nicht viel gebracht bzw. nicht nachhaltig gewirkt haben.


Zitat von Annaleen:
Hast Du inzwischen das EFT ausprobiert? Oder hast Du eine Möglichkeit gefunden, mit den Ängsten besser umzugehen?



Zitat von Veermaster:
ich hatte damit angefangen, aber leider nicht die Motivation weiterzumachen.


Zitat von Veermaster:
Leider nicht, die Sorgen werden immer intensiver...


Ich möchte mal kurz berichten:

MIr ging es vor vier Tagen für drei Tage sehr schlecht. Erst nachdem ich zwei Runden EFT angewendet hatte, wurde es besser (ich möchte aber nicht behaupten, dass zwei Runden immer ausreichen) Ich spürte förmlich wie die ganze Anspannung in die Beine und Füße sackte, von wo aus ich diese dann imaginär an den Boden übergeben konnte.

Zufall?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich meinen Tipp, den ich an andere weitergebe selbst im rechten Moment vergessen hatte.

Liebe @Annaleen ,

als du am 28.04. einen Beitrag zu Grübeln, Sorgen, Ängste geleistet hattest, wurde ich wieder darauf aufmerksam

Es kommt mir vor wie Fügung und ich werde versuchen EFT für mich weiterhin zu nutzen, immer dann wenn es erforderlich ist.

30.04.2020 15:09 • x 1 #9


A
Zitat von laluna74:
als du am 28.04. einen Beitrag zu Grübeln, Sorgen, Ängste geleistet hattest, wurde ich wieder darauf aufmerksam

Das ist super, dass es dir geholfen hat! Ja, ich vergesse häufig auch Sachen, die mir in der Vergangenheit schon geholfen haben.

30.04.2020 16:45 • #10


A
Zitat von Veermaster:
Leider nicht, die Sorgen werden immer intensiver.

Das tut mir leid.

30.04.2020 16:45 • #11


F
lieber Veermaster,

ich vermute das du dich einfach übernommen hast. Ein kleines Baby, dann noch ein Haus renovieren, das geht echt an

die Grenzen. Und dann vielleicht noch zu knapp kalkuliert............

Solche Zeiten kenne ich auch aus meinem Leben. Und dann musst du immer müssen.....

Mir hat mal dieser Satz geholfen ich muss gar nichts, nur irgendwann einmal sterben.

Dann ist es doch egal, ob ich mein Auto regelmäßig putze oder nicht, dann muss meine Wohnung eben nicht jeden Tag super aussehen.................nein Leben ist mehr als alles Materielle.

Es ist wahr, wir müssen gar nichts, ich muss nicht einkaufen, wenn ich mit einem leeren Kühlschrank leben kann............

Tue ich............oder tue ich nicht. Ich habe immer die Wahl. Seither lebe ich und meine Frau einen eher einfachen Lebensstil. ..................mir hilft das sehr. Es muss nicht immer alles perfekt sein......wenn wir damit leben können.

Und Menschen sind mir heute wichtiger als alle materiellen Dinge. Wenn der Lack Kratzer hat, das ist gar nicht so wichtig,

aber wenn du selbst oder deine Familie Kratzer hast, das ist wichtig, auf das kommt es meiner Meinung an im Leben...

Frage dich, was passiert, wenn ich etwas nicht tue. Was sind die Konsequenzen?

Vermutlich wirst du viele deiner Pflichten trotzdem tun, aber mit einer größeren Gelassenheit. Du gehst zur Arbeit, nicht weil du es musst, sondern weil du deine Frau und Kind ganz arg liebst, du es für sie tust.

Sage ich werde, nicht ich muss.

Ich möchte mir nicht mehr so viele Sorgen machen, ich möchte wieder leben............

Leben ist mehr als arbeiten, kaufen, verkaufen........Leben ist Liebe......Annahme, Freude, auch mal Gelassenheit, spielen mit deinem Kind, barfuß laufen , Leben ist mehr.........


liebe stille Grüße,

Frederick

30.04.2020 19:45 • #12


V
Vielen Dank für diese tollen Worte und Tipps! Ich werde mir Mühe geben, sie umzusetzen. Du hast absolut recht mit dem, was du schreibst, aber es ist so schwer, es wirklich im Alltag zu leben. Vielen Dank für den wertvollen Input

30.04.2020 20:06 • x 1 #13


F
hallo,

ja Tipps geben ist einfach, sie zu leben oft schwerer. DU musst nicht perfekt leben, perfekt alles umsetzen. Oft wollen wir Menschen alles, und alles auf einmal....Du denkst alles hängt an dir, alles hängt nur von dir selbst ab...........Und alles musst du jetzt und sofort machen...........

Das ist ein bischen viel für einen Menschen. Du es muss nicht alles auf einmal geschehen.................................

Und du bist nicht für alles verantwortlich als Vater. Alles muss sofort gemacht und repariert werden, Kind und Frau müssen glücklich sein..............Nein, nicht alles hängt von dir ab. Du bist ein Mensch, kein Alleskönner., kein Alleswissender...

Versuche deine Begrenzungen anzunehmen, wir Menschen sind alle begrenzt. Mache das, was du am besten kannst, das ist für dich und deine Familie am Wichtigsten.

Und das du Liebe und Annahme zu dir selbst hast. Und das darfst du an deine Familie weitergeben. Nicht mehr und nicht weniger.

So wie du mit dir selbst umgehst, so gehst du auch mit deiner lieben Familie um......DU bist sehr wertvoll und wichtig...


liebe stille Grüße an dich,

Frederick...................

30.04.2020 20:25 • #14


L
Hallo Veermaster,

Vielleicht hilft es dir, dein bisheriges Leben zu rekapitulieren. Was ist bisher tatsächlich an schrecklichen Dingen passiert? Und wie ist es dir gelungen eine Lösung zu finden? Denn offensichtlich lebst du noch, hast Familie und ein eigenes Haus. Du hast vieles erreicht, was andere in ihrem ganzen Leben nicht erreichen, selbst wenn sie nichts mehr wollen als das. Du hast es so weit geschafft, du wirst es auch weiter schaffen. Die Angst rettet dich nicht, sie verhindert nicht, dass irgendwann mal etwas nicht rund läuft. Was passiert, passiert. Aber du wirst dann eine passende Lösung finden. Wenn etwas schief läuft, ist das nie erfreulich. Das ist vollkommen normal. Mach dir bewusst, dass du es aushalten kannst und dass du die Kompetenz und auch Unterstützung hast, eine Lösung zu finden. Deine Frau wird dir sicherlich zur Seite stehen und ihr könnt euch zusammen was überlegen, wenn es tatsächlich dazu kommt, dass mit dem Haus was ist. Sich aber bis dahin Sorgen zu machen, ist sinnlos. Womöglich passiert jahrelang nichts Dramatisches. Dann wären Jahre mit Angst vergeudet, die du lieber damit verbracht hättest, dein Eigenheim zu genießen.

Das redet sich so leicht, ich weiß Ich hab selbst mit Ängsten zu tun und arbeite gerade wieder daran, ihnen nicht zu glauben. Sie ändern nicht das, was passiert. Allerdings halten sie mich unnötig auf Trab. Es ist wie eine kaputte Alarmanlage Angst ist ja unser Alarmsystem. Nur ist es bei manchen kaputt.

Ich hoffe, irgendwas davon kann dir weiterhelfen.

Alles Gute
Luna

30.04.2020 22:14 • x 2 #15


Bergwald
Danke euch für die tollen Tipps! Ich kann auch gerade davon profitieren und werde nach dem Essen eine Runde EFT einlegen...

Kämpfe momentan mit krassen Ängsten und Katastrophengedanken... die aktuelle C-Situation wirkt da noch wie Beschleuniger, auch wenn sich die Ängste gar nicht nur darum drehen, sondern um alles mögliche. Ist wohl mehr das Gefühl von Unsicherheit im Aussen, was meine innere Unsicherheit so sehr triggert...

01.05.2020 20:35 • x 2 #16


Bergwald
Mal noch als Frage in die Runde, merkt ihr auch, dass euch die aktuelle Situation zusetzt? Ich habe um meine eigene Gesundheit eigentlich weniger Angst, aber ganz viele andere Ängste und Katastrophengedanken werden durch die aktuelle Situation total verstärkt... leidet ihr anderen auch mehr als sonst?

01.05.2020 23:57 • #17


A
Hallo @Bergwald


Zitat von Bergwald:
Ich habe um meine eigene Gesundheit eigentlich weniger Angst, aber ganz viele andere Ängste und Katastrophengedanken werden durch die aktuelle Situation total verstärkt... leidet ihr anderen auch mehr als sonst?

Ja ich schon. Aber ich kann nicht sagen, ob es vor allem mit der Situation zu tun hat. Ich habe gerade auch einen familiären Konflikt der mich total mitnimmt. Aber es ist schon so, dass ich durch die Situation weniger Ausgleich habe durch positive Begegnungen, weniger Erfolgserlebnisse weil Arbeit gerade völlig anders etc. Es fallen also Ressourcen weg, die mich sonst stärken. Dafür gibt es eine andere Ressource die jetzt möglich ist. Also es ist einfach alles anders. Ich hab auch mehr Zeit zum nachdenken, das ist nicht immer gut.
Magst du erzählen, welche Gedanken sich verstärken bei dir?

Liebe Grüße

02.05.2020 19:52 • x 1 #18


A


Hallo Veermaster,

x 4#19


Bergwald
Hallo liebe @Annaleen

Danke für deine Erfahrung! Tut mir leid zu hören, dass dich ein Konflikt auch gerade mitnimmt...

Ja genau, du hast recht, viele Ressourcen fallen weg, das ist bei mir auch so. Gerade der persönliche Kontakt zu Familie und Freunden fehlt mir... und die viele Zeit zum Nachdenken ist bei mir wirklich auch die Sache, die ich positiv nutzen könnte, aber mein Hirn sucht hingegen ständig wieder einen Aufhänger, um mich fertig zu machen.

Also konkret sucht es Dinge, die ich falsch gemacht haben könnte, das geht von Arbeit über ganz kleine Dinge, wie ob ich genügend desinfiziert habe, nix versehentlich angefasst habe etc. etc. Dabei habe ich nicht einmal Angst, selbst angesteckt zu werden, sondern ich will für die anderen Menschen alles ganz genau richtig machen. Oder kürzlich musste ich im Keller etwas putzen und hatte plötzlich enorm Angst vor allfälligen Keimen und Schimmel, was ich sonst nicht hatte, aber das Thema unsichtbare Gefahren nimmt gerade Überhand. Die Themen sind querbeet, von in Beziehung zu Corona zu völlig unabhängig...

Stets habe ich Angst, etwas falsch zu machen oder gemacht zu haben und dass ich dadurch etwas ausgelöst habe, was ich niemals wollen oder beabsichtigen würde... ich habe Angst, die Kontrolle zu verlieren. Typische Zwangsgedanken, soviel ich schon darüber weiss, lese mich auch erst in die Materie ein. Diese Katastrophierungsgedanken führen dann manchmal bis zu physischen Symptomen wie schneller Herzschlag, Atemnot etc. ...

Kennt hier jemand so etwas? Das Problem ist auch einfach oft, dass ich gedanklich gar nicht mehr einschätzen kann, ob eine Situation jetzt wirklich gefährlich ist oder nicht, für mich ist momentan alles potential gefährlich (was ich tue)... ich empfinde dies selbst auch teilweise als irrational, und das fühlt sich für mich auch teilweise demütigend an - eigentlich bin ich eine optimistische, intelligente Person.

Erkennt sich jemand und mag auch erzählen?

02.05.2020 20:32 • #19

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