Fressattacken - viel Schokolade / empfinde Essen als eklig

Moin!
Ich habe heute Morgen auf der Waage fast eine Krise bekommen. ich habe in den letzten sechs Tagen kaum abgenommen, obwohl ich viel zu wenig esse. Ich merke aber das meine Fettreserven schmelzen, ich habe solangsam Schwierigkeiten einen Platz für meine morgentliche Spritze zu finden. Ich glaube das ich auch mal wieder Flüssigkeit einlagere und das deshalb nichts auf der Waage zu sehen ist. Eigentlich hatte ich mir schon eine Gewichtsgrenze gesetzt bis ich wieder anfange zu essen, aber wenn das so weitergeht kann das noch eine kleine Ewigkeit dauern.
Jetzt habe ich schon meinen zweiten Milchkaffee getrunken und werde gleich losgehen und die Kolorien wieder ablaufen.

Bis bald, Smeik

Hallo smeik,

Deine täglichen apokalyptischen Beiträge erreichen allmählich ein Maß der Unerträglichkeit für jeden Leser hier. Natürlich steht es jedem frei, sich hier einzuklinken und mitzulesen oder es auch zu lassen. Bei allem Dir entgegen zu bringenden Verständnis überlege ich mir dennoch, ob ich das weiterhin zulassen soll.

In der Assoziationskette gebrauchst Du Begriffe wie Optimismus, Lebensfreude, Hoffnung, Weiterkommen etc. Wie bringst Du solche Begriffe, die sicher auch in Deinem Leben eine Berechtigung haben, in Zusammenhang mit dem hier geschilderten ?

Wie soll es mit Dir weitergehen ? Vor allem aber, was tust Du dagegen ?

Beim Lesen Deiner Beiträge hier verkrampft sich mir der Magen - und sicher nicht nur mir. Es ist eine Art Selbstmord auf Raten, den Du hier öffentlich auslebst.

Hallo smeik,

Fressattacken - viel Schokolade / empfinde Essen als eklig

@ Steffi.
Tschuldigung, habe wohl selbst garnicht mitbekommen das sich das ganze so negativ liest.
Ich lebe seit Ewigkeiten mit meinen ES und habe diese Phasen schon oft durchlebt. Wenn sich das für andere so dramatisch anhört,
möchte ich mal Entwarnung geben und versichern das sich die Phase der Anorexie irgendwann von alleine gibt,
auf alle Fälle bevor es gefährlich wird.
Ich lasse mich auch im Moment nicht von irgendeiner Krankheit bestimmen, auch wenn die ES im Moment viel Platz beansprucht.
Weder die ES noch die MS oder irgendeine andere Erkrankung halten mich davon ab, möglichst optimistisch durch das Leben zu gehen.
Ich habe mir vorgenommen mich von keiner Krankheit und keinem Lebensumstand kleinkriegen zu lassen, das ist schwer aber ich mach es einfach.
Ich bitte nochmals um Entschuldigung, falls ich irgendjemanden zu stark belastet haben sollte und werde ab jetzt versuchen nur noch undramatische und positive Dinge zu schreiben.

Viele Grüße, Smeik

Hallo Steffi!
Das war echt hilfreich, das du mich auf den Mist den ich geschrieben habe, hingewiesen hast.
Es lag wohl auch daran, das ich die Krankheit schon so verinnerlicht habe, das ich das Maß einfach verloren habe.
Naja, das ist ja auch ein großes Thema in meiner Therapie, Meine ES und die Einstellung dazu.
Ich habe ja auch ein großes Problem mit SVV (gehört die Es ja auch zu) und weiß, das ich oft nicht gut auf mich acht gebe.
Jetzt will ich abe rauch mal was positives berichten: Ich habe mir Heute ein Glas Oliven gekauft und werde mich gleich
darüber hermachen.

Tschüß, Smeik

Hoffentlich ist es nicht verkehrt, Dir guten Appetit zu wünschen

Moin!
Ich will doch erstmal ein bisschen was positives berichten.
Ich habe Gestern doch tatsächlich zwei Müsliriegel und eine Handvoll Oliven gegessen. Ich habe mich danach zwar unheimlich satt gefühlt, aber es ging ganz gut. Vielleicht klappt das ja, das ich jeden Tag ein wenig mehr essen kann, ohne mich danach schlecht zu fühlen.
Jetzt werde ich erstmal schauen was in meinen Balkonkästen schon so alles keimt, das meiste ist essbar (Petersilie, Kapuzienerkresse, Erbsen, Löwenzahn und son Zeug) und mich danach zur Krankengymnastik aufmachen.

Tschüß, bis bald, Smeik

Hallo SMeik,

lange nichts mehr von dir gehört... Wie geht es dir so?

Moin!
Ich habe mich mal für ein paar Tage zurückgezogen und versucht einigermaßen vernünftig zu essen.
Hat auch recht gut geklappt, zumindest halte ich im Moment mein Gewicht.
Ich ernähre mich zwar noch recht einseitig, aber ich will nicht zuviel auf einmal erwarten. Größtenteils lebe ich von Paprika, Schafskäse, Peperoni, Oliven und so etwas. Ich glaube, das richtige Essen habe ich im laufe der Jahre doch schon verlernt, es ist immer zuviel oder zuwenig, zu fett oder zu süß, zuviel oder zuwenig Gemüse und so weiter. Naja, immerhin falle ich nicht vom Fleisch und zu Fett werde ich im Moment auch nicht, mal sehen wie es weiter geht.

Tschüß bis bald, Smeik

Hallo Smeik,

du schreibst, das du im Moment dein Gewicht hälst.
Stellst du dich täglich auf die Waage?

Sternchen

Hallo Sternchen!
Ja, ich kann es echt nicht lassen mich täglich zu wiegen.
Kommt vielleicht auch aus früheren Zeiten, als ich mal ziemlich entsetzt war als ich erst in einer Klinik auf die Waage gestiegen bin.
Ich hatte zu der Zeit total die Selbsteinschätzung verloren und hatte mich selbst etwa zehn kg schwerer geschätzt.
Ich glaube ich will einfach nicht mehr so böse Überraschungen erleben, ich bekomme es selbst oft nicht mit, was mit mir los ist.
Wenn mein Gewicht nach oben geht habe ich das gleiche Problem, ich merke es oft nur daran das ich nichts mehr zum anziehen habe (obwohl ich schon seit Jahren drei verschiedene Größen im Schrank habe).
Im Moment habe ich ein ganz passabeles Gewicht und hoffe, das ich es halten kann, ohne diese ätzenden Ausreißer nach oben und unten zu bekommen.
Heute hat es mit dem Essen wieder recht gut geklappt, es fällt mir zwar nicht leicht aber ich kann mich überwinden wenigstens soviel zu essen, das ich meinen Bewegungsdrang (mind. fünfzehn km zu Fuß) kompensieren kann.
Morgen bin ich zum Grillen eingeladen, da graust es mir doch schon vor wenn ich an irgendwelche gebratenen Fleischfetzen denke.
Aber die Leute wissen alle, das ich Essgestört bin und keinen Alk. trinke, also wird es da keine nervigen Überredungsversuche geben und ich kann mich genüßlich um meinen Salat kümmern.
Jetzt werd ich erstmal ein oder zwei Stunden genüsslich lesen, da bin ich den ganzen Tag nicht zu gekommen.

Tschüß bis bald, Smeik

Hallo Smeik,

wenn man sich täglich auf die Waage stellt ist das eindeutig zu viel.
Das Gewicht wird immer etwas schwanken. Da sind sogar 2 Kilo mehr oder weniger völlig normal!

Ich habe den Gedanken, das du mehr nach Zahlen (auf der Waage) lebst, als einfach zu genießen.
Kannst du es mit vereinbaren und es wagen die Waage mal einige Tage zu verbannen, und dich nicht täglich drauf zu stellen?

Moin Sternchen!
Du hast ganz Recht, wenn du sagst das täglich wiegen zu viel ist. Das ist im Moment ein ziemlich blödes Ritual geworden, aber ich werde es wirklich mal für ein paar Tage sein lassen. Ab und zu muß ich dann aber doch drauf steigen, weil ich nicht so wirklich den rechten Überblick habe wieviel oder wie wenig ich esse. Da ist eine gewisse Kontrolle für mich hilfreich, damit es nicht aus dem Ruder läuft.
Gestern das Grillen ist recht gut verlaufen, ich konnte zwar kein Fleisch anrühren, aber das ist eh nicht das gesündeste für mich. Ich konnte auch etwas anderes essen und war nicht auf Wurst Co. angewiesen. Heute habe ich mir auch schon wieder einen Salat angemischt und schön beim lesen aufgegessen.

Bis bald, Smeik

Hallo Smeik,

ich weiß ja gar nicht ob das hier (im Tagebuch) der richtige Bereich ist, um darüber zu schreiben, bzw. dir Fragen zu stellen?

Du schreibst was von Kontrolle, und willst dich deswegen, ab und an wiegen?
Ich finde es echt klasse, das du es täglich sein lassen möchtest. Der Schritt ist bestimmt nicht leicht für dich.

Aber Kontrolle hast nicht DU, sondern deine Eßstörung.
Überleg doch mal...

...andere Menschen ohne Eßstörung ist es egal ob sie mal die Kontrolle nicht haben und 2 Kilo mehr wiegen.
Sie essen weil sie Hunger haben und weil der Körper es braucht, und vielleicht auch weil sie gerne essen.
Da sind keine Kontroll Gedanken.

Verstehst du was ich damit sagen möchte?

Huhu Sternchen!

Das ist mein großes Ziel, das ich mich nicht mehr von meinen Esstörungen beherschen lasse!
Ich möchte gerne wieder essen können weil es mir schmeckt, oder weil ich ganz normalen Hunger verspüre. Aber im Moment kenne ich kein normales Maß und versuche deshalb mich einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Bei mir werden aus zwei kg ganz schnell zehn oder fünfzehn kg, ohne das ich es selber früh genug realisiere. Nach oben ist mein Gewicht alleine schon durch meine anderen körperlichen Einschränkungen begrenzt, ich muß darauf achten das meine Mobilität nicht zu stark eingeschränkt wird. Die Untergrenze möchte ich auch nicht unbedingt erreichen, ich brauche einfach noch genug Kraft um mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Also benutze ich die Waage als Krücke, bis ich gelernt habe wieder auf meinen Körper zu hören und solche Signale wie Hunger oder Appetit wahrzunehmen.
Ich freue mich jetzt schon darauf endlich mal wieder normal essen zu können, einfach das essen was schmeckt, aber bis dahin habe ich noch einen ganz schönes Stück Weg vor mir, nicht leicht aber ich schaffe das!

Tschüß, Smeik

Hallo smeik,

Hallo Smeik,

ich wünsche dir das du dein Ziel bald erreichen wirst.
Ich drücke dir alle Daumen.

Harter Weg, aber es ist eindeutig zu schaffen!
Bleib am Ball...