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Eine Freundin hat Depression - wie kann ich helfen?

D
Hallo. Ich habe noch eine neue recht junge Freundschaft. Unsere Treffen waren sehr intensiv. Sie berichtete dass sie seid März bereits krank und auch in Therapie ist, es ging auch gut bergauf, bis vor 2 Wochen. Sie antwortete kaum auf Nachrichten, alles kurz u knapp, Gefühl los. Vor einigen Tagen schrieb sie dass ihre Depri sie voll im Griff hat und sie niemanden sehen kann, ich soll es nicht persönlich nehmen. Nun frage ich mich wie ich mich am besten verhalten kann. Ich will sie nicht nerven mit Nachrichten, aber andererseits soll sie auch spüren dass da jemand ist u für sie da ist. Mich würden Meinungen interessieren was der beste Weg sein könnte. Ich mache mir einfach mega Sorgen um sie. Danke vorab!

13.12.2022 18:10 • #1


Tealight
Zitat von Dream13:
Hallo. Ich habe noch eine neue recht junge Freundschaft. Unsere Treffen waren sehr intensiv. Sie berichtete dass sie seid März bereits krank und ...

Vielleicht morgen's einfach hin und wieder einen guten Morgen Gruß Senden. Ohne sie damit zu erschlagen...

13.12.2022 18:13 • x 2 #2


A


Hallo Dream13,

Eine Freundin hat Depression - wie kann ich helfen?

x 3#3


Dys
Hallo @Dream13 ,
mir genügt es in einer depressiven Episode, wenn jemand sagt, dass er da ist, wenn ich es zulassen kann. Mehr kann dann niemand für mich tun.

Wie es bei deiner Freundin ist, weiß ich nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, was sie mehr wollen würde.

13.12.2022 18:51 • x 2 #3


D
Also geschrieben hab ich ihr dass ich immer für sie da sein werde wenn sie es möchte, egal ob zum reden, ihr bei irgendwas helfen, sie einfach in den Arm nehmen.... Aber jetzt einfach nichts mehr tun und warten bis sie sich meldet? Oder hin u wieder mal nachfragen wie es geht? Oder lieber nicht?

13.12.2022 18:56 • x 2 #4


Catalie
Ich kann hier auch nur für mich sprechen, aber ich freue mich immer sehr, wenn sich Freunde melden. Anrufe sind mir meist zuviel, dass wissen und respektieren meine Menschen, desahalb eben Textnachrichten. Außerdem weiß ich, dass niemand sauer ist, wenn ich es nicht schaffe mich zeitnah zurück zu melden. Manchmal legt mir eine Liebe Freundin eine kleine Karte in den Briefkasten.

Ich würde deine Freundin einfach fragen, was ihr gut tut. Ich finde, alle paar Tage eine kurze Nachricht schön, ist aber auch abhängig davon, wieviel/wieoft man sonst Kontakt hat.
Wichtig ist, keine gut gemeinten Ratschläge. Auch kein ich verstehe dich, ich war auch schon mal traurig. Ehrlich, wer nie Depressionen hatte, kann allerhöchstens Verständnis haben, aber verstehen eben nicht.
Ab und an ein ich denk an dich tut mir z.b. gut. Auch die Versicherung, immer wieder, dass es okay ist, wenn ich nicht zurück schreibe. Und bitte, bitte, kein ich mache mir sorgen das baut bei mir direkt Druck auf, ich möchte niemanden in Sorge versetzen und macht mir ein schlechtes Gewissen.
Ansonsten könnte wichtig sein, falls sie jetzt nicht schafft ihre Wünsche zu äußern, soetwas mal auf dem Schirm zu behalten und wenn es ihr besser geht darüber zu sprechen, was du darfst oder tun kannst wenn es ihr wieder schlechter geht..

13.12.2022 19:28 • x 3 #5


Dys
Ein Patentrezept gibt es wohl nicht. Ein „ich denk an Dich“ , ist wohl das unverfänglichste, das man mitteilen kann und mehr braucht es eigentlich nicht. Etwas anbieten oder seine Sorge äußern könnte Druck oder ein schlechtes Gewissen erzeugen. Das bringt in so einer Episode erstrecht nichts. Und wie Catalie es sagte, ich einer Guten Zeit darüber reden, was in einer schlechten Zeit hilfreich sein kann.

13.12.2022 20:02 • x 1 #6


D
Ich danke euch! Dass es kein Patentrezept gibt u jeder anders ist ist klar. Aber sich bisschen austauschen zu können um nicht alles falsch zu machen ist sehr hilfreich, danke!

13.12.2022 20:16 • x 2 #7


aurora333
Liebe @Dream13 ich finde absolut alle Vorschläge die meine Vorschreiben machten gut. Genau, es gibt kein Patentrezept, doch ich finde Du hast Deiner Freundin das wichtigste gesagt. Und vergiss nie, dass Deine Intuition verlässlich ist..will sagen, melde Dich bei ihr wenn Du das möchtest. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man sich in depressiven Zuständen. gern zurückzieht, doch ich war auch immer dankbar, wenn sich die Freunde an mich erinnerten.

Bei einer Freundin ( die sehr depressiv wurde, und sich zurückzog) habe ich regelmässig kurz geschrieben. Und ich habe auch ein wenig erwähnt, was bei mir so läuft. Und siehe da, ich erhielt von ihr Anteilnahme und liebe Sätze. Sie sagte mir später, es habe ihr sehr gut getan, dass nicht nur ihre Krankheit Thema gewesen sei, sondern ich weiterhin einen Dialog mit ihr führte.

16.12.2022 12:21 • x 1 #8


Cathy098
@aurora333

Hallo in die Runde,

Ich habe auch einen Bekannten, der gerade eine schwere depressive Phase hat.

Hier ist es jedoch so, dass Verabredungen ausgemacht werden und dann aber einen Tag vorher oder am gleichen abgesagt wird mit den Worten Ich kann nicht. Das kommt fast wöchentlich so vor. Kennt ihr das in der Form auch von euch?

LG an alle

17.12.2022 11:39 • x 1 #9


Dys
Zitat von Cathy098:
Kennt ihr das in der Form auch von euch?

Meinst Du jetzt diejenigen die Depression haben? Falls ja, kann ich natürlich nur für mich sprechen. Ich behalte mir immer vor, auch kurzfristig etwas absagen zu können, indem ich von vornherein sage, dass es von meiner Tagesform abhängig ist. Das ist zwar vielleicht nicht vom Anderen so gewünscht, aber es ist nunmal so. Werde ich gezwungen definitiv entweder zu- oder abzusagen, sage ich überwiegend direkt ab. Umgekehrt erwarte ich aber auch nicht, das andere sich jetzt extra nur nach mir richten sollen.

17.12.2022 11:53 • x 1 #10


aurora333
Liebe @Cathy098 und liebe @Dys ....ich denke auch, dass Depressive in schwierigen Phasen absagen sollen dürfen. Wenn man die Krankheit honoriert, weiss man, dass Termine von Depressiven schnell als Druck empfunden werden, bzw. mit Ängsten verbunden sein können. Deshalb dünkt es mich wichtig, dass man SPONTAN abmachen kann. In meinen schlechten Phasen habe ich das so gehalten. Nicht alle hatten Verständnis für mich, was ich von Menschen die eine depressive Krankheit schlichtweg nicht kennen ( und sich das überhaupt nicht vorstellen können!Also praktisch alle..) auch ein stückweit verstehen kann.

Heute kann ich wieder Termine abmachen, ohne unter Druck zu kommen. Dennoch bin ich dankbar, Leute um mich zu haben, die Absagen respektieren. Ich tue dasselbe bei ihnen. Meine Freunde sind jedoch insofern speziell, als dass sie selbst auch psychisch krank sind.

17.12.2022 12:35 • #11


Cathy098
@aurora333

Danke für eure Sichtweisen.

Es ist so, dass es sich seit ein paar Wochen so verhält, dass er von ihm ausgehend Treffen ausmacht und dann aber kurz vorher absagt. Ich vermute, dass bei ihm neben der Depression auch Ängste eine sehr große Rolle spielen.

Ich sehe das wie ihr, dass Verständnis hier an erster Stelle stehen sollte. Das tud es bei mir auch. Trotzdem finde ich es für mich als Mensch auch manchmal schwierig, wenn Treffen von IHM ausgehend ausgemacht/versprochen und kurz vorher wieder abgesagt werden.

Ich finde das für einen Betroffenen eine gute Lösung, sich vorzubehalten etwas abzusagen je nach Befindlichkeit. Dies aber gegenüber anderen auch so klar zu kommunizieren fände ich auch wichtig.

17.12.2022 12:55 • x 2 #12


Catalie
Zitat von Cathy098:
@aurora333 Danke für eure Sichtweisen. Es ist so, dass es sich seit ein paar Wochen so verhält, dass er von ihm ausgehend Treffen ausmacht und dann ...


Vielleicht kann er das so nicht kommunizieren oder traut es sich nicht? Ich will nicht alles entschuldigen und ja auch nicht-depressive Menschen dürfen natürlich Gefühle haben und enttäuscht oder genervt sein, wenn immer wieder versprochenes nicht eingehalten wird. Ich denke aber, dass deinem Freund ein Treffen sehr wichtig wäre, er es deshalb immer wieder versucht und es dann aber nicht schafft.
Vielleicht wäre es für dich eine Möglichkeit ihm diese Tür zu öffnen? Ihm also direkt mit der Verabredung den Notausgang zu zeigen. Ihn also direkt sagen, ich freue mich, dass es dir so wichtig ist mich zu treffen und ich freue mich wenn es dieses mal klappt, ich merke aber auch, dass es dir sehr schwer fällt. Es ist also okay wenn du wieder kurzfristig absagst. Ich bin trotzdem für dich da... Das könnte ein bisschen Druck rausnehmen. Gleichzeitig auch für dich um dich vor der Enttäuschung zu schützen, weil du ja die Absage selbst vorschlägst.
Außerdem könntet ihr mal zusammen überlegen, ob, gerade wenn auch eine Angsterkrankung im Spiel ist, dass Setting mit ein Problem ist? Je nachdem welcher Art eure Verabredungen sind, könnte man da evtl. dran drehen um es ihm leichter zu machen? Eine Verabredung auf dem Weihnachtsmarkt überfordert vielleicht wg. zu vieler Menschen und dann sagt er ab, da wäre es im Vorhinein sinnvoll, sich z.B. einfach zum zu zweit spazieren gehen zu treffen. Oder die geplanten Zeiträume sind zu lang? Er kann sich dann vielleicht doch nicht mehr vorstellen den ganzen Tag geplante Aktivitäten zu schaffen und sagt aus überforderung ab, aber eine Tasse Kaffee zusammen trinken wäre vielleicht möglich?
Ist natürlich nur ins Blaue geschrieben, was mir so spontan einfällt, was hilfreich sein könnte. Einfach weil ich das von mir kenne. Ich könnte jetzt Pläne für nächste Woche machen und bin mir sicher, dass ich das schaffe, aber wenn es dann soweit ist wird mir plötzlich alles zu viel, da helfen mir kleine Schritte und kleine Pläne um nicht in die gedankliche Überforderung zu rutschen.

17.12.2022 13:24 • #13


aurora333
Genau, er sollte irgendwie um Dein Verständnis bitte. Vielleicht kannst Du ihn darauf ansprechen..dass Du ihn sehr gut verstündest, es Dir aber nicht immer so leicht falle, wenn Ihr Euch nie treffen könnt....?

17.12.2022 13:24 • #14


Cathy098
@Catalie

Danke für die Anregungen.

Am Setting liegt es nicht, es handelt sich eigentlich nur um einen ruhigen Besuch.

Aber wahrscheinlich hast du Recht. Er würde mich gern treffen, kann dann im entscheidenden Moment aber nicht. Er sagte selber einmal, dass er sich schämt, wie er teilweise mir gegenüber ist.

Ich weiß, dass er trotz der schweren Depression gerade an anderer Stelle funktionieren muss.

Ich hoffe einfach für ihn, dass er diese Phase bald überstanden hat. Bis dahin versuche ich die hier genannten Ratschläge zu beherzigen .

Danke für eure Rückmeldungen. Ich finde den Austausch für mich als Nichtbetroffene als wertvoll.

17.12.2022 13:35 • x 1 #15


Jedi
@Cathy098

Zitat von Cathy098:
wenn Treffen von IHM ausgehend ausgemacht/versprochen und kurz vorher wieder abgesagt werden.

Sicher für einen/ eine Angehörige schwierig damit umzugehen u. sich auch darrauf immer einzustellen !
----
Zitat von Cathy098:
Ich finde das für einen Betroffenen eine gute Lösung, sich vorzubehalten etwas abzusagen je nach Befindlichkeit.

Das sollte man als Betroffener so auch kommunizieren können !
---
Zitat von Cathy098:
Dies aber gegenüber anderen auch so klar zu kommunizieren fände ich auch wichtig.

Da kann ich Dir nur zustimmen !

17.12.2022 15:04 • x 1 #16


A


Hallo Dream13,

x 4#17


Cathy098
@Jedi

Schön auch wieder von dir zu hören .

Manchmal kommt es doch anders als man denkt .

Danke für dein Feedback!

17.12.2022 15:24 • x 1 #17

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