Rückfälle nach Glücksmomenten

L
Hallo ihr Lieben,

Das hier ist mein erster Beitrag also verzeiht mir wenn ich an der falschen Stelle schreibe.

Zu mir; ich bin nach langen Klininkaufenthalten in Psychartrie und psychosomatischer Klinik nun wieder Zuhause. Meine Depressionen sind Symptom von PTBS, dazu kamen Angstzustände, starke Dissoziation und suizidale Tendenzen, die mich letztendlich auch in die Psychartrie gebracht haben.
Ich bin auf einem guten Weg, Medikamentös eingestellt und habe ein gutes soziales Netzwerk.
Ich taste mich langsam vor, schaffe es wieder das Haus zu verlassen und auch mal in die Stadt zu gehen und unter Menschen zu sein, was lange nicht ging.
Ich bin ziemlich stabil und habe kaum noch richtig tiefe Löcher und vor allem keine Dissoziationen oder Angstzustände mehr.

Nun war ich am Wochenende das erste mal seit Ewigkeiten Abends feiern, ohne jeglichen Alk. oder Dro. (schon seit 2 Jahren nicht mehr).
Ich war wirklich glücklich, ein ganz ungewohntes Gefühl und habe bis 4 Uhr getanzt.
Am nächsten Tag und auch heute noch bin ich super nervös, drifte immer wieder ab, muss immer wieder weinen und habe Angst. Es war so schlimm das ich auf Alprazolam zurückgegriffen habe um irgendwie runterzukommen. Ich weiß gar nicht wie ich das einzuordnen habe und Frage mich, ob es sein kann das mein Körper einfach zu viel Serotonin ausgeschüttet hat. Ist so etwas möglich? Kennt ihr Einbrüche nach Glücksmomenten?
Ich war in der Nacht so zufrieden und jetzt hab ich fast Angst vorm Glücklich sein

Einen lieben Gruß
Linea

08.10.2018 12:42 • #1


CeHaEn
Hallo Linea,

was ist das denn für eine Angst? Ist sie eher diffus, oder kannst du ganz konkrete Gedanken zu dieser Angst benennen?
Ich kenne das nämlich auch in gewisser Weise. Bei mir gibt es da einerseits eine gewisse Traurigkeit, weil der schöne Anlass vorbei ist.
Daneben habe ich oft Angst davor, dass die positive Erinnerung möglicherweise zu arg verblasst; dass ich mich nicht so sehr darüber freuen könnte, wie ich es mir wünsche und mir das Erlebnis vielleicht als zu flüchtig in Erinnerung bleibt. Ist gar nicht so einfach zu beschreiben.

08.10.2018 14:06 • #2


A


Hallo Linea,

Rückfälle nach Glücksmomenten

x 3#3


L
Danke dir für deine Antwort!
Die Angst ist eher diffus und hat auch keinen Inhaltlichen Bezug auf das Erlebte. Es ist eher so das ich versucht habe heraus zu finden warum es mir so geht und dann überlegt habe ob es im Zusammenhang zu dem schönen Abend steht.
Was du meinst kenne ich glaub ich auch, das ist so dieses Ich will nicht das es vorbei geht und vielleicht nie wieder kommt bzw. Ich muss die Erinnerung daran ganz arg festhalten für die schlechte Zeit oder habe Angst davor das es in Realität das nächste mal nicht mehr so werden kann
Grade ist es eher so das Symptome auftauchen die länger nicht mehr da waren und das direkt nachdem ich einen Abend einfach mal nur Glücklich war.

08.10.2018 14:28 • #3


CeHaEn
Achso, jetzt verstehe ich besser.
Das macht die Suche nach Antworten allerdings auch nicht leichter.

Von zuviel Serotonin würde ich jetzt mit meinem Laienwissen nicht unbedingt ausgehen. Die Nervosität passt schon dazu, aber zuviel Serotinin macht sich meistens noch mit anderen Symptomen bemerkbar. Falls du serotonerge Medikamente einnimmst, dann kennst du bestimmt die eine oder andere Nebenwirkung vom Einschleichen.

Es ist jetzt leicht gesagt, aber: Mach dir keinen großen Kopp darum.
Du schaust immerhin positiv auf den Abend zurück und dein Zustand am Tag danach kann soweit eine Million andere Gründe haben. Das kann auch trotz deiner Medikation immer wieder mal vorkommen.

08.10.2018 15:00 • #4