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Depressiv und ungeplant schwanger

U
Hallo!
Ich hab mich heute hier im Forum angemeldet und möchte meine Geschichte erzählen.

Seit Februar bin ich krank. Nachdem organisch alles in Ordnung ist, wurde eine mittelschwere Depression diagnostiziert . Ich habe meine Psychotherapeutin und einen Psychiater aufgesucht. Als erstes Medikament habe ich Sertralin bekommen, wurde dann auf Citalopram umgestellt. Den Grund dafür weiß ich nicht.

Inzwischen bin ich Patientin in einer Tagesklinik. Am 21.07. habe ich festgestellt, dass ich schwanger bin. Nach einigem hin und her habe ich mich für das Kind entschieden und habe auf ärztlichen Rat das Citalopram und mein zusätzliches Schlafmittel abgesetzt. Das Ausschleichen betrug gerade einmal 3 Tage, was ich im Nachhinein als sinnlos empfinde, denn ich habe inzwischen einen heftigen Entzug hinter mir. Mittlerweile spüre ich zwar keine Absetzsymptome mehr, bin aber derart down, dass ich einen Termin bei Profamilia gemacht habe, weil ich denke, dass ich nicht genug Kraft für ein Kind habe.

Ich bin bereits Mutter von zwei Kindern. Die beiden wohnen aufgrund meiner Erkrankung vorübergehend bei ihrem Vater. Ich habe einen Mann an meiner Seite, der mich liebt und mich unterstützt, wo es nur geht. Die Beziehung basiert jedoch auf keinem stabilen Fundament, da ich mich nicht gut auf eine dauerhafte Partnerschaft einlassen kann. Mein Arbeitgeber möchte sich von mir trennen und ich warte nur noch auf die Kündigung. Meine Situation ist also allgemein sehr instabil.

Nachdem ich gerade gestern wieder ein totales Tief hatte bin ich sehr verunsichert was ich machen soll. Die Ärzte schlagen mir vor, Sertralin einzunehmen, ich traue mich aber nicht. Ich bin am verzweifeln. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Kind ja oder nein. ein ständiges hin und her der Gefühle. Hat jemand Ähnliches erlebt?

Liebe Grüße, Ute

12.08.2020 16:19 • x 4 #1


F
Liebe Ute 123,

ein ganz herzliches Willkommen dir, hier in unserem Forum. Möge das Forum hier dir etwas helfen können, dir gute Beziehungen schenken.

Ich finde es echt toll, dass du dich für dein Kind entschieden hast. Und ich wünsche dir von Herzen, das diese Entscheidung etwas Gutes für dich in dein Leben bringt.

Du scheibst, du hast nicht genug Kraft für ein Kind. Aber vielleicht kann gerade dieses kleine Kind, dein Leben positiv verändern. Und wenn dein lieber Partner dich noch so wertvoll unterstützt.

Vielleicht kann dieses Baby und deine Partnerschaft eine ganz neue Stabilität in dein Leben bringen, denn DU musst nicht bleiben wie du bist.

DU darfst dein ganz persönliches JA zu dir und deinem Leben vertiefen. Das du mehr Selbstannahme für dich und dein Leben bekommst, und auch immer gelassener sein darfst. Ein ganz neues JA, zu dir, deinem lieben Partner, deinem Kind.

Denn wenn du weißt, wohin du gehen willst, wirst du auch dort ankommen. Das kann dir eine ganz neue Stabilität, Liebe, Kraft und Hoffnung schenken.

Vielleicht machst du dir dann viel positivere Gedanken über dich und dein Leben, wie du dir seither gemacht hast. Und vielleicht wirkt sich das auf dein Leben, deine Handlungen aus.

Auf einmal denkst du ganz anders über dich als vorher.

Dass das Kind ein Geschenk wird, und keine Last. Dass euer Kind von Anfang weiß, es ist angenommen und geliebt.

Ja, Babys können auch mal nerven, überfordern, aber wenn sie deine echte Liebe und Annahme für sich spüren darf.

Und so wie du dein Kind annehmen darfst, darfst du dich selbst ganz neu in Liebe annehmen, dein ganzes Leben, mit allem was gut war, aber auch nicht so gut war.


leise liebe Grüße an dich,

Frederick

12.08.2020 17:30 • x 1 #2


A


Hallo Ute123,

Depressiv und ungeplant schwanger

x 3#3


O
Hallo!

Weil ich gerade hier drüber gelesen habe, möchte ich Dir dringend raten, Dich medikanentös wieder einstellen zu lassen.

Von so einem schnelles Absetzen wird ja grundsätzlich abgeraten.

Wenn Dir das Citalopram geholfen hat, darfst Du es auch weiter nehmen. Sowohl Sertralin als auch Citalopram darf in der Schwangerschaft genommen werden.

Natürlich wünscht man sich das nicht. Aber das Leben spielt manchmal anders als man will. Leider.

Ich spreche aus Erfahrung, weil ich selbst während sehr schlimmen Zuständen schwanger geworden bin und mich wirklich sehr sehr lange geweigert habe Medikamente einzunehmen. Ich hatte große Angst davor und noch größere Angst meinem ungeborenen Kind zu schaden. Daher habe ich mich gut informiert. Therapeutin, Hebamme, Psychiaterin und Gynäkologin haben mich zu überzeugen versucht.

Letztendlich habe ich mich bei Embryotox (Berliner Charité) informiert. Dort liegen Erfahrungwerte vor und damals wurde ich telefonisch gut beraten und beruhigt. Schau mal auf der Homepage nach.

Ich habe Citalopram bis weit über die Geburt hinaus genommen und nach Rücksprache auch stillen dürfen.

Mein Kind kam gesund und ohne irgendwelche medikamenteninduzierte Symptome zur Welt.

Erkundige Dich gut und nimm alle Hilfe in Anspruch, die Du bekommen kannst!

Alles Gute für Dich!

12.08.2020 17:51 • x 9 #3


S
Psychisch Kranke Menschen, und Kinder ein schwieriges Thema, und ich kann dich sehr gut verstehen das es dir viel Angst macht, egal was du tust wie du dich Entscheidest , es wird nicht gerade leicht. Eine Schwangerschaft in dieser deiner Situation. stellt Alle Beteiligten auf eine harte Probe. In der Hauptsache aber dich niemand kann es dir abnehmen

12.08.2020 18:12 • x 5 #4


S
Es ist schnell passiert, das K o nd om nicht dicht, die Pille vergessen und schon macht es Peng. Auch wenn es im Moment so scheint, nichts ist dem Untergang geweiht, das zeigt ja schon deine Reaktion Familienhilfe Beratung ein klüger Schachzug

12.08.2020 18:23 • x 3 #5


S
Die Männer hatten ihren Spaß , und die Frauen haben die Last zu tragen, sind oft auf sich gestellt

12.08.2020 18:37 • #6


F
liebe Sothesoul,

so ist es nicht immer. Auch wir Männer haben unsere Verantwortung zu tragen. S. ist etwas sehr schönes und

Erfüllendes, Natürliches . Wenn es nicht von uns Menschen in den Dreck gezogen wird. Es ist etwas ganz Tiefes.


liebe, leise Grüße,

Frederick

12.08.2020 18:52 • x 6 #7


L
Zitat von Sothesoul:
Die Männer hatten ihren Spaß , und die Frauen haben die Last zu tragen, sind oft auf sich gestellt


wer sagt denn, dass die Frauen nicht auch ihren Spaß hatten?

Lieber @Frederick1
Zitat von Frederick1:
S. ist etwas sehr schönes und

Erfüllendes, Natürliches . Wenn es nicht von uns Menschen in den Dreck gezogen wird


Was meinst du mit in den Dreck gezogen wird ?

Wie kann ich mir das vorstellen?

12.08.2020 19:45 • x 1 #8


S
Liebe laluna , oft werden Frauen benutzt von den Männern , N o t g e i l e Idioten

12.08.2020 20:00 • x 1 #9


F
liebe laluna,

da meine ich diese ganzen Por.grafischen Bilder, Worte, Filme, die armen Frauen die auf der Straße stehen müssen....

diese ganzen Angebereien, wer kann wie oft usw..........

S. soll Spaß, Freude machen, weil es etwas Schönes und Erfüllendes ist....

und etwas das schön und erfüllend ist, darf ich nicht in den Dreck ziehen......


viele liebe Grüße an dich,

dein Frederick aus dem Süden...........

12.08.2020 20:06 • #10


S
Wenn S e x erzwungen wird unter Druck , dann ist dies V e r g e w a l t i g u n g

12.08.2020 20:14 • x 1 #11


S
Das gilt auch oder gerade für die Ehe

12.08.2020 20:16 • x 1 #12


S
Liebe Ute , ich war 2001 in einer ähnlichen Situation , damals dachte ich auch das klappt niemals doch ich habe meinen ganzen Mut zusammen genommen obwohl ich zu der Zeit auch sehr Krank war , Ängste sehr schlimm in dem Fall war ich der Partner sprich ich bin ein Mann , nicht wie Frederik annahm eine Frau , Sorry Frederik

12.08.2020 20:46 • x 1 #13


S
Jetzt bin ich überrascht liebe Ute , wenn ich das richtig gesehen habe bist du ja aus Gütersloh , nur einen Sprung von hier

12.08.2020 21:40 • x 1 #14


U
Nachtrag- ich hab es nicht geschafft

29.08.2020 17:05 • x 1 #15


S
Hallo Ute , wie meinst du das ?

29.08.2020 18:30 • x 1 #16


U
Hallo Sothesoul, Ich habe mich gegen das Kind entschieden...

29.08.2020 20:42 • x 1 #17


O
Hallo!

Was hast Du nicht geschafft?
...wobei es völlig ok ist, etwas - was auch immer - nicht zu schaffen.

29.08.2020 20:43 • #18


O
...oh unsere Beiträge haben sich gekreuzt.

Das ist Deine Entscheidung. Und sie ist ok.

Du hast es also geschafft, eine schwierige Entscheidung zu treffen.

29.08.2020 20:44 • x 1 #19


U
So kann man es auch sehen... Nur die Konsequenzen gilt es jetzt wohl auch noch zu schaffen besser gesagt zu verarbeiten

29.08.2020 20:48 • #20


S
Hallo Ute , sicher eine sehr schwere Entscheidung , das Leben kann sehr hart sein

29.08.2020 22:02 • x 1 #21


E
Zitat von Ute123:
So kann man es auch sehen... Nur die Konsequenzen gilt es jetzt wohl auch noch zu schaffen besser gesagt zu verarbeiten


Auch hier kann dir die Beratungsstelle, die du vorher schon aufsuchen musstest, Hilfestellung geben.

Ich wünsche dir einen positiven Weg! Es ist gut, dass wir Frauen uns entscheiden dürfen.

30.08.2020 06:28 • x 2 #22


Hoffnung21
Hallo Ute,

Hadere nicht mit dir und deiner Entscheidung. Du hast bereits 2 Kinder und weißt was auf dich zugekommen wäre. Auch wenn ein Kind erfüllend ist, so braucht man dafür doch jede Menge Energie.

Du hast dir die Entscheidung nicht leicht gemacht und gut überlegt. Ich bin kein Freund von Abtreibungen, aber trotzdem verstehe ich die Entscheidung in deiner jetzigen Situation. Urteilen kann bekanntlich nur jemand, der das selbst erlebt hat.

Sprich mit deinem Psychotherapeuten und versuche, deine Situation zu verarbeiten.

Alles Gute
Eis

30.08.2020 06:43 • x 5 #23


A


Hallo Ute123,

x 4#24


buddl1
nichts ist so hart wie das eigene Leben,
immer wenn große, ja lebenswichtige Entscheidungen zu treffen sind,
keiner kann vorher sagen das sie richtig oder falsch sind.

und doch,
hat man sich einmal entschieden
so muss man auch später dafür stehen,
nicht anders darüber befinden.
es ist so wie es ist!
ein Weg zurück es nicht gibt,
egal was andere meinen oder in ihrer Glaskugel zu sehen glauben,
du hast es entschieden und nicht nur für dich!
Es war und ist dein Recht, gerade in unserer Zeit.
-es gab eigentlich nie eine leichte Zeit dafür...

Jetzt ist es wichtig,
nach vorn zu schauen,
einen eigenen Weg und ja mit deinem Partner zu finden.
dafür zu kämpfen und vor allem dein Leben wieder zu sehen,
es anzunehmen wie es ist.
nur so kannst du wieder einen Sinn, die Freude,
und auch dein Lachen wieder finden.
buddl1,

30.08.2020 08:23 • #24

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