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Depression- momentan am besser werden- aber wie lange?

L
Hallo ihr Lieben,

ich bin seit so vielen Jahren depressiv. mit 17 hat es voll zugeschlagen. Davor habe ich schon ein Dreiviertel Jahr gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt/ es mir bisschen komisch geht. Aber im Februar oder März 2009 war es dann so weit- zack hat die Krankheit voll zugeschlagen und es ging mir SO miserabel. Mit 21 ist es dann noch einmal schlechter geworden. Noch mehr Schmerzen und noch weniger gute Gefühle/Stabilität. Und dann bin ich auch in eine Psychose gerutscht. Ich habe dann zu halluzinieren und bisschen Stimme hören angefangen. Es ging mir bis 29 einfach immer schlechter, auch wurde alles mehr und mehr ein Kraftakt und ich wurde immer mehr erschöpft. Obwohl man lernt besser damit umzugehen. Der tägliche Kampf, die starken Schmerzen am Tag und in der Nacht, die Zwangsgedanken. katastrophal. Seit 29 geht es mir besser. (Bin jetzt 31).

Ich kann jetzt schon wieder einige Sachen machen ohne Schmerzen. Aber: der alte Job, das alte Leben, die Freunde die ich aufgebaut habe mit der Krankheit- nichts passt mehr. Ich muss von vorne anfangen, neuer Job, neue Menschen, neue Hobbies, alles. Momentan habe ich aber noch nicht die Kraft dazu. Alte Stützen sind schon weggebrochen aber mir geht es noch nicht gut genug um mich um einen neuen Job Freizeit zu kümmern. Und gleichzeitig denke ich mir: wozu was Neues aufbauen? In 2 Jahren bin ich vielleicht wieder krank. dann muss ich erst recht zu den alten Krücken zurückgreifen.

Trotzdem tut es gut, mehr Energie zu haben und so viel weniger zu leiden. Wieder bisschen genießen, Fortschritte machen, einfach mal Entspannen, mit weniger zufrieden zu sein. über ein Jahrzehnt musste ich mich so zusammenreißen, extrem diszipliniert und durchgeplant sein damit es mir so beschissen ging wie es mir ging- aber immerhin nicht noch beschissener! Es war ein einzige Kraftakt, ein echter Kampf!

Ich würde gerne mehr darüber schreiben. es irgendwie aufarbeiten. Aber ich weiß nicht wie?

Das Leben- hart, erbarmungslos ungerecht- ich hätte nicht gedacht dass es das sein kann und mich so schlimm erwischen würde. Traurig.

Wem geht es auch so?

xx Lara

14.04.2023 18:28 • #1


M
Hallo, ja, mir geht es auch so. Ich weiß leider nicht was ich sonst noch dazu schreiben soll, also... ich hoffe es hilft dir, zumindest zu wissen dass du mit dieser Problematik nicht alleine bist.

14.04.2023 20:06 • #2


A


Hallo larapravn,

Depression- momentan am besser werden- aber wie lange?

x 3#3


L
@m4rco

Hallo,

okay danke- wie lange bist du jetzt schon Depressionsfrei?

14.04.2023 20:07 • #3


M
Öööhm wie bitte?
Wie kommst du darauf dass ich depressionsfrei bin?

14.04.2023 20:11 • x 1 #4


L
@m4rco du hast ja geschrieben mir geht es auch so- daher dachte ich du warst depressiv und es ist momentan auch besser bei dir? hm...

14.04.2023 20:12 • #5


M
Achsoo.
Naja, irgendwie ging für mich aus deinem Post nicht klar hervor, dass es dir momentan besser ging. Hmm?
Also ich bin depressiv seit mehr als 10 Jahren, und es gab zwar immer wieder Phasen wo es mir etwas besser ging und ich meinte das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, aber diese waren zu kurz um daraus genug Energie schöpfen zu können.

14.04.2023 20:19 • x 1 #6


L
@m4rco oh okay... :/ Ja genau, seit 1 3/4 Jahren wird es konstant in kleinen Schritten besser. Aber es ist eben schon ur viel schlechtes weg...

14.04.2023 21:26 • #7


M
Also es ist ja schön wenn es dir besser geht.
Aber gleichzeitig sagst du
der alte Job, das alte Leben, die Freunde die ich aufgebaut habe mit der Krankheit- nichts passt mehr. Ich muss von vorne anfangen, neuer Job, neue Menschen, neue Hobbies, alles. Momentan habe ich aber noch nicht die Kraft dazu. Alte Stützen sind schon weggebrochen aber mir geht es noch nicht gut genug um mich um einen neuen Job Freizeit zu kümmern. Und gleichzeitig denke ich mir: wozu was Neues aufbauen? In 2 Jahren bin ich vielleicht wieder krank. dann muss ich erst recht zu den alten Krücken zurückgreifen.
Nichts für ungut, aber das ist halt ein bisschen widersprüchlich.
Was hat denn dafür gesorgt, dass es dir besser ging?
Was gibt dir Halt im Leben?
Bist du in Behandlung?
Nimmst du Medikamente?
Was meinst du mit alte Krücken?

14.04.2023 23:36 • #8


L
@m4rco
Warum widersprüchlich?

1. Nichts, ich hatte Glück und es geht mir von alleine besser. Weniger Gedanken, weniger Schmerzen, besseres schlafen etc...

2. Ja, ich bin in Behandlung auch wenn meiner Erfahrung nach weder Therapie noch Medikamente helfen. Ich gehe aber trotzdem regelmäßig zum Psychiater/Therapeuten.

3. Naja... Krücken... Halt Dinge die man nicht unbedingt tun will aber tun muss weil es einem besser ging. Bsp: ich würde gerne zeichnen geht aber nicht weil zu viele Schmerzen also gehe ich stattdessen spazieren (spazieren ist also die Stütze oder Krücke) Bsp: ich würde gerne Zeit in geselligen Runden verbringen geht aber nicht weil ich mich durch die Depression in solchen Situationen unwohl fühle also treffe ich mich nur noch zu zweit (ist also die Krücke), ich will einen sicheren bürojob und Vollzeit arbeiten geht aber nicht weil ich mich davon durch die Krankheit überfordert fühle ergo muss ich etwas tun was ich schaffe und das ist in meinem Fall Nachhilfe geben (= Krücke).

Und mittlerweile schaffe ich schon mehr das zu machen was ich möchte aber bin halt noch nicht ganz da wo ich sein will plus mein Leben ist natürlich auch anders aufgebaut.

14.04.2023 23:59 • #9


M
Ok es ist nicht widersprüchlich.
Nichts für ungut ja.
Erstaunlich. Dass es jemand einfach so von alleine besser geht habe ich so bislang noch nie gehört.
Vielleicht gibt es ja Gründe dafür, die dir noch nicht klar sind.
Eigentlich wäre das irrelevant, aber wenn es dir besser geht, musst du ja etwas richtig gemacht haben, und theoretisch wenn du das weiter machst müsste es dir mit der Zeit dann noch besser gehen. Naja zumindest theoretisch.
Gibst du tatsächlich Nachhilfe oder war das nur ein fiktives Beispiel?

15.04.2023 00:14 • #10


A


Hallo larapravn,

x 4#11


L
@m4rco

Hey,
Ich bin eigentlich mittlerweile der Ansicht dass eine Depression etwas körperliches ist. Die Forschung ist ja mittlerweile auch der Ansicht es ist eine Erkrankung des Gehirns und gar nicht mehr dass es Lebensereignisse/ Kindheit sind. Das glaube ich auch. Ich glaube nicht an das kirliche Konzept der Seele/Engel/Himmel etc und bei mir gab es auch keinen Auslöser. Ich habe sehr liebe Eltern, glückliche Kindheit gehabt, war sehr glücklich auch als Teenager und auch ein sehr positiver, emotional starker Mensch. Und bin dann ohne Grund oder Auslöser mit 17 so krank geworden. Davor hat es sich etwas angebahnt also ab 16 habe ich mich hin und wieder seltsam gefühlt.

Ja genau, alles Beispiele aus der Realität! Ich habe die letzten Jahre einfach sehr viel Nachhilfe gegeben. Ich war ja glücklicherweise eine sehr gute Schülerin:)

15.04.2023 00:26 • #11

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