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Depression mit Zwangsgedanken

B
Ich leide schon über 25 Jahren an Depression mit Zwangsgedanken. Alles hat angefangen als ich mit 14 von meinem Opa S. missbraucht wurde. Ich habe erst jetzt mit einer Psychotherapie angefangen, was momentan ziemlich viel aufwühlt. Ich habe ständig diese selbstabwertenden Gedanken über mich die zwanghaft kommen und ich bei Depression auch nicht viel dagegen machen kann. Ich werde in diesem Moment komisch und kann mich nicht akzeptieren. Dadurch zeige ich meine Unsicherheit nach außen und stelle mich durch die abwertenden Gedanken oft blöd an.

04.01.2022 21:38 • x 1 #1


Pessimist
@Biene1982 Ich mache mich auch immer selber schlecht, mit dem gleichen Ergebnis. Bin auch seit bereits 35 Jahren in Behandlung!
Ich weiß nicht wie ich das weg bekommen soll. Ansonsten sieht es bei mir sehr ähnlich aus! Ich kenne aber auch keine nennenswerten Erfolgserlebnisse. Im Job bin ich auch ständig massiv schlecht gemacht worden. Zudem kann ich mich gar nicht daran erinnern, überhaupt mal etwas wirklich erfreuliches erlebt zu haben. Schon mal gar in in diesen letzten 35 Jahren! EinTeufelskreis! Und da erstmal mit fast 59 wieder rauszukommen...

04.01.2022 21:45 • x 1 #2


A


Hallo Biene1982,

Depression mit Zwangsgedanken

x 3#3


B
Verstehe. Ich glaube wir sollten lernen unsere positiven Eigenschaften, die wir bereits in uns haben zu sehen. Da gibt es bestimmt auch irgendwelche kleinen Erfolge die bis jetzt auch erreicht wurden.

04.01.2022 21:52 • x 1 #3


B
Wenn ich die Zwangsgedanken habe, denke ich ich sehe gestört aus, bin der Mittelpunkt, verstelle mich oder rede verunsichert und durch die Depression verstärkt sich das dann auch.

04.01.2022 21:54 • x 1 #4


B
Auch kriege ich oft Angst vor mir selber und kann nicht bei mir selbst bleiben, weil ich zu sehr auf andere achte.

04.01.2022 21:55 • #5


T
Hallo @Biene1982 ,
zunächst einmal ein liebes Willkommen im Forum.
Deine Geschichte einfach schrecklich, dazu brauch man nicht viel sagen.
Ich habe solchen Missbrauch in meiner ersten Ehe durchgemacht, auch dort passiert so etwas schreckliches.
Habe dbzgl. schon mehrere Traumatherapien gemacht. Sie helfen mir eine Weile ,unterstützen mich das erlebte
zu verarbeiten und geben mir neue Kraft. Doch ich werde heute noch davon verfolgt und mein jetziger Mann leidet darunter. Aber er kennt meine Geschichte und akzeptiert es. Gleichzeitig ist er sehr wütend ,was mein erster Mann
bei mir angerichtet hat.

Du schreibst das du erst jetzt mit einer Pschotherapie angefangen hast und diese dich immer wieder aufwühlt,
das ist doch mehr als verständlich. Vielleicht solltest auch du mal über eine spezielle Traumatherapie nachdenken.
Denn so ein erlebtes Trauma ist schon heftig und hinterlässt furchtbare Spuren .
Zitat von Biene1982:
Ich habe ständig diese selbstabwertenden Gedanken über mich die zwanghaft kommen und ich bei Depression auch nicht viel dagegen machen kann. Ich werde in diesem Moment komisch und kann mich nicht akzeptieren. Dadurch zeige ich meine Unsicherheit nach außen und stelle mich durch die abwertenden Gedanken oft blöd an.

Genauso geht es mir auch, in allen Punkten die hier in diesem deinen Sätzen erwähnt werden.
Ich kann dich sehr gut verstehen und weis was du meinst. Und ich dachte immer, keiner ist so unnormal wie ich.
Keiner ist so unsicher das er sich deswegen blöd anstellt. Diese Worte meine ich jetzt nicht böse, also bitte mich
nicht missverstehen.
Ich sende dir einfach mal ganz viel Kraft .
Zitat von Pessimist:
Ich weiß nicht wie ich das weg bekommen soll. Ansonsten sieht es bei mir sehr ähnlich aus! Ich kenne aber auch keine nennenswerten Erfolgserlebnisse. Im Job bin ich auch ständig massiv schlecht gemacht worden. Zudem kann ich mich gar nicht daran erinnern, überhaupt mal etwas wirklich erfreuliches erlebt zu haben. Schon mal gar in in diesen letzten 35 Jahren! EinTeufelskreis! Und da erstmal mit fast 59 wieder rauszukommen...

Hallo Pessimist,
auch ich kann davon ein Liedchen singen. Erfolgserlebnisse, gleich null. In mehreren Jobs massiv gemobbt .
Wurde in der Schule schon heftig gemobbt und man tat mir Gewalt an. Überträgt sich das aufs Berufsleben ?
Es sieht danach aus. Erfreuliches gab es auch sehr wenig in meinem Leben, ich müsste ehrlich gesagt in mich
gehen und danach suchen. Einfach grausam und ich werde dieses Jahr auch schon 55 Jahre.

04.01.2022 22:11 • #6


B
Hallo Tierliebe, es tut gut zu wissen wenn es anderen auch ähnlich so geht wie mir. Wo kann man den so eine Traumatherapie machen und wird die über die Krankenkasse bezahlt? Was hällst du von Familienaufstellung?

04.01.2022 22:19 • x 1 #7


Pessimist
@Tierliebe Das wird sich ganz gewiss auf das Berufsleben auswirken! Denn wenn man schon früh, also in jungen Jahren schon gemobbt wird und sich nicht SOFORT zur Wehr setzt und sich den nötigen Respekt verschafft, dann bleibt das gar nicht aus! Entweder man steuert umgehend dagegen, oder man schleppt es ggfs. sein ganzes Leben mit sich rum.

So ist es bei mir. Und daraus resultieren sämtliche, andere Gegebenheiten, genauer gesagt Nachteile! Zumindest sehe ich das so. Ich habe immer alles mit mir machen lassen und nie selber etwas eingefordert. Die Ursachen dafür liegen bei mir auf der Hand. Das war auch ein Thema während meiner letzten Therapiesitzung.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, das noch mit 59 weg zu bekommen. Es geht mein ganzes Leben so. Die Reha Anfang 2021 hat nichts gebracht, und nun stehe ich kurz vor einer Tagesklinik, 3 Monate. Was ich in den letzten 40 Jahren oder sogar länger nicht geschafft habe werde ich wohl kaum innerhalb von 12 Wochen schaffen! Aber das ist wiederum ein etwas anderes Thema.

04.01.2022 22:35 • x 2 #8


T
Hallo @Biene1982 ,
am besten sprichst du deine jetzige Therapeutin dbzgl. an.
Mich hatte meine damalige Therapeutin dazu ermutigt, da sie spürrte wie tiefgründig bei mir das durchmachte saß
und sie mir nicht wirklich weiterhelfen konnte. Das fand ich sehr nett von ihr. Natürlich habe ich auch diverse andere Therapien gemacht ,da ich noch viele andere Baustellen in meinem Leben habe. Aber speziell für mein Trauma haben
mir diese Traumatherapien geholfen.
Wer bezahlt die Traumatherapie :
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Die gesetzliche Krankenkasse bezahlt nach geregelten Richtlinien. Die private Versicherung . Bei mir bezahlten die Therapien die gesetzliche Krankenkasse. Am besten du informierst dich dort.
Dort gibt es auch sehr häufig Informationen über niedergelassene Traumatherapeuten.

Zu dem Thema Familienaufstellung kann ich dir nichts schreiben.

04.01.2022 22:47 • #9


T
Hallo @Pessimist ,
ich danke dir für deine Antwort.
Ja, leider ist es auch bei mir so gewesen ,das ich mich niemals gewehrt habe, ich hatte viel zu viel Angst.
Ich habe mir alles gefallen lassen, war einfach das dumme blöde schwache kleine Mädchen auf dem man immer
wieder einschlagen durfte. Irgendwie prägt das auch fürs Berufsleben, da hast du Recht. Einfach schlimm.

Schade das dir dein letzter Aufenthalt in der Klinik nichts gebracht hat. Nunja, mir haben sie auch nicht wirklich
weitergeholfen. Denn erst dort fing ich dann an ,mich selbst zu verletzen, was ich davor nicht tat.
Aufenthalte in der Tagesklinik hingegen haben mir eine gewisse Zeit immer geholfen. Oder die Traumatherapien haben mich gut unterstützt. Alles immer nur für einen gewissen Zeitraum . Und dennoch habe ich mich immer und immer wieder
auf diversen Therapien eingelassen, nur damit es mir für eine gewisse Zeit besser ging.

Wird wohl so sein, das wir da nie wirklich rauskommen.
Ich wünsche dir trotzdem einen guten und erfolgreichen Aufenthalt demnächst in der Tagesklinik.

04.01.2022 23:01 • x 2 #10


B
@Tierliebe
Danke dir für deine Antwort. Das kann ich auf jeden Fall versuchen.
Hast du auch oft ein Fremdheitsgefühl gegenüber dir selbst und kannst nicht bei dir selbst bleiben. Meine Familie bekommt dann Angst vor mir, und ich dann von mir selber auch. Ich spüre mich als komisch und unheimlich und denke nicht wahrgenommen zu werden.

04.01.2022 23:13 • x 1 #11


B
@Tierliebe
ich meine ob du auch diese Gefühle hast?

04.01.2022 23:16 • #12


A


Hallo Biene1982,

x 4#13


T
Zitat von Biene1982:
Danke dir für deine Antwort. Das kann ich auf jeden Fall versuchen.
Hast du auch oft ein Fremdheitsgefühl gegenüber dir selbst und kannst nicht bei dir selbst bleiben. Meine Familie bekommt dann Angst vor mir, und ich dann von mir selber auch. Ich spüre mich als komisch und unheimlich und denke nicht wahrgenommen zu werden.

Gerne, ja versuch es auf jeden Fall, denn es geht um dich damit es dir besser geht.
Oh ja , dieses Fremdheitsgefühl kenne ich sehr sehr gut, ich bin dann nicht ich und erkennne mich selbst nicht.
Ich nenne dieses Fremde Monster oder Dämon, denn das was es mit mir macht, aus mir macht, wie ich in diesem
Moment bin, das bin einfach nicht ich. Mein Mann ist immer total entsetzt wenn ich so werde. Und leider verkriecht sich
selbst meine geliebte Hündin vor mir. Aber nach einer Zeit kommt sie dann doch an und stößt mich mit ihrer Nase an
und haut mir mit ihren Pfoten auf dem Oberschenkel. So als wolle sie sagen - jetzt ist aber gut, komm wieder zu dir Frauchen, du ängstigst mich.

04.01.2022 23:20 • x 1 #13

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