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Depression ist das Ergebnis dieser Gesellschaft

dynamit77
Ich möchte mit meiner Geschichte sowie Blickweise versuchen vielen Menschen Mut zuzusprechen.
Ich selber bin selbstständiger Physiotherapeut.Wir haben einen tollen aber mitunter auch anstrengenden Job.
Oftmals entfernt man sich, durch ein ständigen Fokus auf andere,ständiges motivieren und helfen,sehr weit von sich selbst.

Ich bin mittlerweile 45 Jahre,und habe einiges erleben dürfen in meinem Leben.Geboren in der DDR und dann die Jugend als Wende Generation zu erleben, war sicherlich für alle ein großer Schnitt.Über Nacht wachte man auf und alles war anders.Damals war ich 12 Jahre.
Eine komplette neue Welt.Alles was man nicht kannte gab es jetzt inklusive Freiheit und freie Meinungsäußerung.
Die neue heile Welt strahlte jedoch nur kurz.Leider kam auch Arbeitslosigkeit,Massenabwanderung,Dro.kriminalität
und die Siegermentalität,die uns immer daran erinnerte das wir Ossis 40 Jahre faul waren und was wir alles von den neuen
Mitbürgern lernen müssen.
Ich fing eine Lehre an der Nordsee an,brach die aber ab wegen unmenschlichen Umgang und Heimweh.War damals 17.
Dann Ausbildung bei der Bahn als Fahrdienstleiter.Arbeit war jedoch nur im Westen möglich.Also Umzug nach Düsseldorf.Nach 2 Jahren hatte ich es satt.Musste eh noch zur Bundeswehr.Dann 4 Jahre Gebirgsjäger und 10 Monate Auslandseinsatz.
Danach neue Ausbildung als Physio.Danach kam mein Zusammenbruch.Alles im Körper hat gestreikt.Vom Kopf her hatte irgendwie Arbeitsunfähigkeit feinmal nichts mehr Sinn gemacht.Ab 2010 war ich krank geschrieben.seit da nehme ich Antidepressiva,falle jedoch immer wieder in Löcher ohne Antrieb und dieser verdammten Leere im Kopf.
Man macht sich seine Gedanken,sieht seinen kleinen Umkreis und dann eine Gesellschaft die sich selbst belügt bzw eine Welt die in Trümmern liegt.Immer mehr komme ich zum Ergebnis,dass eine Erziehung in der westlichen Moral und Leistungsgesellschaft für viele nur in der Depression enden kann!Mit der Übernahme des Gesellschaftssystems der USA beseitigt man alles was wir noch früher an Werten und Grundsätzen gelernt haben.Von einem gemeinschaftlichen Miteinander, lebt man heute jeder für sich alleine.Das einzige was man täglich als Input bekommt ist der Massenkonsum.Werbung,Werbung,Verblödung. Nachrichten voller Desinformation und Lügen.Habt ihr Euch mal gefragt warum man keine Nachrichten mehr schaut?
Wir brauchen eine Staat der sein Volk zusammenhält,beschützt und in die richtige Richtung auch führen muss.Zum Wohle aller kann ein jeder nicht machen was er will.Im Gegensatz dazu haben wir nur noch eine freie Wirtschaftslobby die Ihre eigenen Interessen verfolgt,aber nicht die des deutschen Volkes.Durch einen Föderalismus hat jedes Bundesland mehr Rechte als der eigentliche Staat.Jedes Bundesland hat seinen eigenen Verwaltungsapparat,eigene Rechtsprechung und
Bildungssystem.Keiner weiß mehr was der andere macht.Anstatt auf eine zunehmende Migration zu reagieren und Grenzen zu sichern erzählt unsere Innenministerin für uns gibt es keine Obergrenzen .Für mich zerstört man unsere Gesellschaft.
Nach Kriegsende sagte der Amerikaner,die oberste Priorität ist die Umerziehung des Deutschen.Hat man geschafft.
Einhergehend mit einer Ausbeutung der Menschen beutet man noch mehr die Natur aus.Die westliche Jahrzehnte lange Dekadenz des Massenkonsums hat zur Folge das die andere Seite der Welt und der Natur gnadenlos ausgebeutet wird.Und auch wir Deutschen stehen da ganz vorne dran.Eine der Hauptursache des Klimawandels sind die heutigen globalen offenen Weltmärkte um den Massenkonsum weiter zu treiben und die Reichen noch reicher werden zu lassen.Der kleine Bürger kann sich noch so umweltbewusst verhalten wenn ein System nur auf Konsum angelegt ist.Alleine letztes Jahr warfen wir 11 Mio Tonnen Lebensmittel weg.Man stelle sich die Massen an anderen Gütern vor die ebenfalls weggeworfen wurden.
Und wie kommen die Massen zu uns. genau mit LKW.Wird davon irgendetwas weniger auf unseren Straßen?Nein. mehr!Wir können noch so viele Windräder und E Autos bauen und brav Müll trennen.Das System beruht auf Ausbeutung.Die Hälfte unserer Wälder sind schon weg.Eine grüne Partei hat sich komplett den amerikanischen System verschrieben und somit auch der freien Marktwirtschaft.Also treiben sie die Umweltzerstörung weiter voran und nicht wie es uns erzählt wird sie zu verhindern.
Doch die Natur rächt sich schon jetzt.Mit einem ständigen auf und ab der Temperaturen und der Hoch und Tiefdruck Gebieten sowie wahnsinnigen heißen Sommern werden sehr viele Menschen krank und noch schlimmer.
Es läuft sehr vieles schief.In einem System wo nichts mehr Sinn macht hilft oftmals nur noch das betäuben!Viele tun das mit
Alk..Andere mit Tabletten andere mit Dro..
Natürlich weiß ich das eine Depression eine Stoffwechselstörung im Gehirn ist.Aber muss man sich nicht hinterfragen warum jeder vierte Antidepressiva braucht und schon bald die Hälfte der arbeitenden Gesellschaft psychisch krank ist?Es muss einen gemeinsamen Nenner geben.Und das sind die Lügen,dass vertuschen und beschönigen einer kranken Gesellschaft und keine Ausblick auf Besserung!Eine Welt in der nur Leistung ,Materialismus ,äußere Werte und Geld zählen kommen einer kleinen Minderheit zu gute.Die Mehrheit macht sie krank.Die kleine Minderheit jedoch ist so mächtig geworden das sie uns regiert.
Das Problem ist,man kann sich noch so sehr betäuben. die Sinnlosigkeit und Leere wird immer wieder kommen.Und das ist meiner Meinung nach ein großer Teil unserem Gesellschaftssystem geschuldet.Der freien Marktwirtschaft. Made in USA!

13.03.2023 12:48 • #1


Dys
Interessante Thematik. Bezüglich der Gesellschaft kann ich in vielen Dingen zustimmen, wie wohl die meisten, die sich Gedanken sowohl über des große Ganze, als auch über den Mensch im einzelnen, machen. Aber ist es nicht etwas einfach, von der Gesellschaft im ganzen zu sprechen und dann die USA als einzig Schuldigen zu nennen? Seit es die Menschheit gibt, hat sie sich entwickelt. Zum Guten wie auch zum Schlechten. Und zu dem, wie sie momentan ist. Über Gesellschaftspolitische Systeme kann man geteilter Meinung sein, gerecht geht es aber offensichtlich in keinem zu. Anthropologisch betrachtet, finden sich in jeder Epoche Hinweise, die darauf hindeuten, dass es immer Menschen gab die Mehr hatten, als andere. Freie Marktwirtschaft ist keine Erfindung der Neuzeit, ebensowenig wie feudale Regime oder Autokratien. Selbst Demokratie ist nicht fehlerlos und eine 100%ige ist wohl kaum als Staatsform real umzusetzen. Wie könnte die Menschheit in Frieden, Freiheit, Gleichheit und vor allem in Gesundheit und Würde zusammenleben?

13.03.2023 13:27 • x 1 #2


A


Hallo dynamit77,

Depression ist das Ergebnis dieser Gesellschaft

x 3#3


LittleWing
Hallo dynamit,

ich möchte zunächst auf die Wende eingehen,mein Mann und ich waren damals jeweils 12 und 13 Jahre alt.
Ich im Westen aufgewachsen,er im Osten.

Heute sind wir erwachsen (mein Mann 44,ich 43).

Natürlich haben wir uns ausgetauscht über unsere Erfahrungen und mein Mann sagt heute noch,es war vieles besser in der DDR.
Keine Dro.abhängigen, kaum Kriminalität und Masseneinwanderung schon gar nicht.

Nach wie vor gibt es da Streitpunkte zwischen uns und die sind auch nicht beizulegen,es ist in Ordnung,wenn man nicht in jeder Hinsicht überein stimmt,das ist nun unser Konsens.


Sicher,in der freien Marktwirtschaft gelten härtere Bedingungen und das merkt man erst,wenn man selbst daran teil nimmt,vonwegen goldener Westen.
Da herrscht Konkurrenzkampf statt Planstellen,dafür geht der Staat dann aber auch nicht in Konkurs.

Mein Mann betont auch immer wieder,dass es KITA Plätze gab (damit die Frauen Vollzeit arbeiten konnten neben dem Mutter sein,was im Übrigen auch erwartet wurde seitens des DDR Regiems).

Am schlimmstem die Bespitzelung seitens der Stasi und Bestrafungen,wenn man nicht regiekonform gehandelt hat.

Menschen,die von der Stasi unter Druck gesetzt wurden um ihren besten Freund zu bespitzeln.

War DAS wirklich besser?

Und der viel gelobte Zusammenhalt kam auch nur zustande,weil vieles Mangelware war,wenn man schonmal beim Thema Ehrlichkeit ist.

Von den Menschen,die an der Mauer ihr Leben gelassen haben,möchte ich gar nicht erst reden.

Politisch gesehen ist einiges mies gelaufen nach der Wende und viele Menschen im Osten hatten das Nachsehen.
Das lässt sich nicht bestreiten aber das DDR System war ja alleine (für sich genommen) rein wirtschaflich gesehen nicht auf Dauer tragbar.
War sicher schön,wenn man kaum was bezahlen musste nur konnte sich das ganze System dadurch (finanziell) nicht mehr tragen.
In sofern wäre es es gescheitert,so oder so.

Mein Mann schwärmt heute noch davon,wie billig die Mieten waren und das Brot und Lebensmittel.
Kann ich mir vorstellen,dass das schön war aber es hatte schliesslich seinen Preis.


Was ich so insgesamt noch sagen möchte:
Häng Dich emotional nicht so dran,was heutzutage in Deutschland abläuft.

Früher war ich konsequent genug,keine Nachrichten zu sehen,zumal es mir nur emotionalen Stress verursacht hat.
Alternativ geht man selbst in die Politik,fürchte allerdings,dass man auch dort ziemlich schnell an seine Grenzen stösst,zumal wirtschaftliche Interessen vorherrschen,schliesslich leben wir in einem kapitalistischen Land.


Was Deine eigene psychische Gesundheit angeht,möchte ich Dir raten,Dir Sachen zu suchen,die Du gerne tust.
Was auch immer das sein mag,das kann nicht verkehrt sein.

Antidepressiva sind tatsächlich eine sehr gute Möglichkeit,die Gehirnchemie wieder in´s Gleichgewicht zu bringen.

Mir persönlich ist diese äusserlich ausgerichtete Welt auch nichts,zumal ich dem Leistungsanspruch schon lange nicht mehr genüge.

Man kann aber auch anders leben.
Das hat mit politischer Einstellung am Ende nicht mehr viel zu tun,Ungerechtigkeit gab es immer schon und wird es immer geben.

Ich neige auch dazu,mich an Ungerechtigkeiten aufzuhängen ,halte es aber für sinnvoll,sich an guten Dingen zu erfreuen,gerade bei Neigung zu Depressionen.

Ich finde inzwischen oft was.
Ein kleiner Vogel,der was aufpickt oder die Sonne,die grade durchbricht.
An dunklen Tagen ein Mensch,der einem freundlich begegnet oder manchmal auch nur,dass ich mich in Ruhe in mein warmes Bett legen kann.

13.03.2023 14:10 • x 2 #3


dynamit77
Danke für die tollen Beiträge bzw Antworten.Ich denke nur eine tiefere Unterhaltung kann vielleicht auch wirklich weiterhelfen.
Ich möchte hier keine Debatte über Ost und West anstoßen.Sicherlich hätte es früher einen dritten Weg nach der Wiedervereinigung gegeben.Dieser wurde nicht genutzt.Ich weiß für mich,das es auf beiden Seiten nicht richtig läuft oder gelaufen ist.Jedoch finde ich es für mich als positiv eine andere Gesellschaft als die jetzige zu kennen.
Auch bei mir gab es am Anfang meiner Einnahme von Antidepressiva eine Periode wo ich das typische Wirkschema hatte.Ich lebte in meiner kleinen Welt und war glücklich und zufrieden.War ja auch krank geschrieben und hatte mit der übrigen Gesellschaft nichts mehr zu tun.
Blöd nur das die Wirkung irgendwann nachlässt.Die Realität holt einen ein.Krampfhaft sucht man ein neues Antipressdiva um wieder zurückzukehren in seine kleine ,heile Welt.
Aber bei den meisten wird es nicht so oder nur bedingt.Es wird dann die Dosis gesteigert bis es oftmals nicht mehr weiter geht.
Bekämpft man so die Depression?Sicher ist,man kann einigermaßen leben oder funktionieren.Kommt mit Panik und Angst besser zurecht.Aber es fehlt das gewisse etwas.Das spüren ,das man lebt.
und das kann man nur wenn man der Realität in die Augen schaut,Wahrheiten und Lügen beim Namen nennt und dann wirkliche Ursachen ändert und nicht nur Symptome.
Um es mal ganz einfach zu sagen sollte es doch darum gehen das böse aus unserem Land zu bekämpfen und das Gute zu fördern.Dazu braucht am aber erstmal wieder ein Land zu dem man sich bekennen darf.Ein gewisses Ziel und eine Sache für die man kämpfen kann.
Unsere Nationalmannschaft heißt heute ja auch nur noch die Mannschaft.Und genau so spielen sie auch.
Kein Teamgeist,kein Zusammengehörigkeitsgefühl, kein Brennen für etwas.In gewisser Weise gleich Depression!
Aber dies ist wohl eher wieder das große und ganze.Aber vielleicht kann sich gerade daraus was entwickeln.Weil wenn man dies wieder in den Blickpunkt rückt werden andere Sachen nebensächlich.Allein ,dass man anfängt wieder gemeinsam darüber zu diskutieren ändert etwas an dieser langjährigen Spaß und Berrauschungsgesellschaf,die ja eigentlich dafür geschaffen wurde um dies zu verhindern.
Sieht man es einmal so,daß es vielen auf oder nach einer Reha besser geht .Und dann kommt man heim und oftmals ist es nach kurzer Zeit vorbei damit.Warum ist das wohl so...?
Weil man in der Reha eine Gemeinschaft ist.Egal was für ein Stellenwert man im Leben hat,dort sind alle gleich.Und genau dieser Punkt führt die Menschen zusammen.Man leidet zusammen,lacht zusammen und kämpft zusammen.
Genau dieses fehlt und wird immer weniger in der Realität.

13.03.2023 16:39 • #4


Dys
Zitat von dynamit77:
Um es mal ganz einfach zu sagen sollte es doch darum gehen das böse aus unserem Land zu bekämpfen und das Gute zu fördern.Dazu braucht am aber erstmal wieder ein Land zu dem man sich bekennen darf.Ein gewisses Ziel und eine Sache für die man kämpfen kann.
Unsere Nationalmannschaft heißt heute ja auch nur noch die Mannschaft.Und genau so spielen sie auch.
Kein Teamgeist,kein Zusammengehörigkeitsgefühl, kein Brennen für etwas.In gewisser Weise gleich Depression!

Um mal ganz einfach zu fragen. Geht es hier tatsächlich um Depression als solche? Es ist klar, dass Depression durch viele Faktoren befeuert wird. Sozioökonomische spielen da sicher keine geringe Rolle und auch die müssen Beachtung finden. Da ist Gesellschaft als Ganzes natürlich gefragt, wie mit an Depression erkrankten Menschen umgegangen wird.

Was mich gedanklich etwas überfordert ist, welches „Böse“ soll bekämpft werden, damit Menschen nicht an Depression erkranken. Aber was meinst Du damit, das man sich nicht, wozu auch immer, bekennen darf?

13.03.2023 17:07 • #5


dynamit77
Mir geht es eher herauszufinden warum so viele Menschen Antidepressiva brauchen.Sicherlich hat jeder ein einzelnes Schicksal.Aber viele zerbrechen vor allem an dieser Leistungsgesellschaft.Und dann ist die Frage was macht man effektiv dagegen?Warum leben wir nicht in einer besseren Welt?Die Depression als einzelnes zu erörtern wäre doch vertane Zeit.Es gibt hunderte Berichte im Forum.Nur hilft es nicht weiter.

13.03.2023 17:50 • #6


BlackKnight
Die Welt ist wie wir sie gemacht haben. Sie ist nicht immer klasse. Wenn Antidepressivas dabei helfen sich wieder zurechtzufinden ist dies wohl eine realistischere Möglichkeit damit umzugehen, als sich eine bessere Welt zu erhoffen‍️

13.03.2023 18:11 • #7


Forenleitung
Hallo,

dieses Thema wurde geschlossen, da wir im Forum keine zu politischen Inhalte möchten, welche erfahrungsgemäß meist ausufern.

Beste Grüße
Carsten

14.03.2023 10:57 • x 1 #8

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