Denke immer Andere mögen mich nicht

I
Hallo Zusammen,

grad bricht wieder die Welt über mir ein.
Ich schaffe es einfach nicht nur 5 Minuten an nichts anderes zu denken, außer an mich.
Immer, wäge ich jeden Gedanken mit dem ab was andere dazu sagen könnten usw. nichts ist nur für mich, aus vielleicht was ich grad schreibe.

Sehr frisches Beispiel, ich übernachte bei meiner Freundin und kann nicht schlafen, ich möchte einfach nur für mich ein Buch lesen, und schaffe es nicht bei dem Buch zu bleiben, weil ich sie ja auffachen könnte wenn ich die Seiten umblätere oder mich bewege bzw. räusere. einfach nur total hirnrissig.... aber meinen Antennen stehen halt nicht nur auf Empfang sonder auf ultra Empfang. Ich bekomme alles mit und mir ist nichts egal, das macht den Tag sehr lang und anstrengend und nicht selten auch die Nacht.

Versuche mich dann extrem auf mich zu konzentrieren, über Autogenes Training oder PMR, aber das klappt auch nur bedingt. Bin ich dann wieder alleine für mich, ist es wie eine unglaubliche Entspannung, weil ich dann einfach loslassen kann. Weiß nicht warum ich das nicht bei meinen Lieben kann.

Mir fällt es auch sehr schwer mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, einfach nur nichts anderes machen als das was ich gerade zu tun habe. Schön wärs... ich sitzte am PC und denke das die Anderen vielleicht denken, ich könnte was gegen Sie haben nur weil ich grad konzentriert arbeite... wenn das schon schreibe denke ich mir nur, wie absolut unsinnig das ist, aber leider ist es nun mal so, und jegliche Konzentrationsübungen helfen mir nur für einen sehr kurzen Moment, dann ist wieder alles beim alten. Das geht leider schon seit 4 Jahren so.... mal sehen wie lange das noch geht...

ich wurde halt so erzogen, die Anderen waren immer das wichtigste für meine Eltern, da wir aus Polen kamen und jeglichen zwist vermeiden wollten. Das habe ich so stark verinnerlicht, das ich mich für das Gute Gefühl der Anderen verantwortlich fühle und nichts dagegen tun kann, als zu akzeptieren das ich nun mal so bin!

vielleicht habt Ihr mir ja Tipps.

Sonnige Grüße
Immernoch

12.08.2009 17:03 • #1


N
hallo erstmal =)

ui..
also ich kenne dein problem nur zu gut..
ich denke dauernd was die anderen über mich denken könnten, versuche es immer allen recht zu machen, nur damit niemand sauer auf mich sein könnte.
es ist total anstrengend, ich weiß.
also bei mir ist es so, dass ich auch nachts den kopf nicht frei bekomme.
ich lasse immer mein handy an, denn wenn eine freundin oder ein freund mich braucht, da muss ich doch da sein oder?
ich denke immer zuerst an die anderen.
dann erst irgendwann an mich.
bei mir ist das einzige wo ich zumindest ein ganz klein wenig etwas für mich tue ist, wenn ich gedichte schreibe.
meine mum meint immer, dass ich doch beim klavier spielen auch an nichts anderes denke als an mich.
aber da ist sie im unrecht.
denn klavier spiele ich, damit es sie zufrieden stellt.
denn wenn ich mal eine zeitlang nicht daheim war und ich spiele nach langer zeit wieder, dann meint sie, dass sie mein klavier spielen ja so vermisst hat.
also denke ich da auch wieder an andere.

ich weiß leider keinen wirklich rat, wie du die anderen aus deinem kopf bringst.
aber bist du in therapeutischer behandlung?
wenn ja, sprich doch da mal drüber.
vielleicht wird es dir helfen.

ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel kraft!

ganz liebe grüße
nothing

24.08.2009 16:28 • #2


A


Hallo immernoch79,

Denke immer Andere mögen mich nicht

x 3#3


HeKate
Hi Immernoch,

das kenne ich nur zu gut... Ich schleich meistens auf Zehenspitzen herum um nur keinen zu stören und guck auf den Boden, damit sich keiner gezwungen fühlt mich zu bemerken (übertrieben )... Zu Hause oder bei Freunden schaff ichs schonmal, das Gefühl auszuschalten. Ich merke einfach, dass es kommt und warte, bis es wieder geht, dann mach ich das, was ich eigentlich vorhatte. Klappt nicht immer, aber bei einigen Sachen immer öfter
Trotzdem, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz etc. ist es immer noch die reinste Tortur. Am schlimmsten ist es, wenn gutmeinende Kollegen Sachen sagen wie: locker bleiben, kein Grund zu Panik, Sie haben nichts falsch gemacht etc. Dann komm ich mir nur ertappt vor... naja, vielleicht konnte der Tipp Dir weiterhelfen,

lg Goldauge

29.08.2009 01:43 • #3


E
Das kenne ich. Man macht sich nur Gedanken um andere und das dauernd. Wenn man einmal anfängt verfestigt sich das so im Kopf, dagegen kann man nicht viel machen. Man nimmt die anderen für zu wichtig und denkt das alles richtig sein muss was andere sagen und man selbst weiß es nicht besser. Das habe ich fast nur und wenn ich Zug fahre, was ich oft tue dann ist es noch schlimmer. Ich traue mich einfach nicht mir einen guten Sitzplatz im Zug zu suchen, da der Zuge meist so voll ist, das man durch 3-4 Wagen gehen muss. Dann muss man durch die Menschenmenge durch, auch wenn diese einen warscheinlich kaum beachten. Aber man denkt das immer.

12.08.2012 14:17 • #4


achtsamkeit
Hallo immernoch79,

dir einen Rat zu geben ist schwer, denn deine Verhaltensmuster hast du ja in dir fest verankert.
Die Sorge um andere, dafür sorgen, dass es den anderen gut geht, auch wenn es einem selbst dabei schlecht geht zeigt, dass dein Selbstwertgefühlt ganz unten sind. Ich nehme an, dass du auch jemand bist, der nicht NEIN sagen kann.
Ich habe dieses Verhalten verändern können in einer nun schon fast vier Jahre dauernden Verhaltenstherapie.
Dort lernte ich, dass auch ich das Recht habe zu leben, dass es absolut okay ist NEIN zu sagen, dass man dann kein schlechter Mensch ist, oder gar egoistisch ist.
Zudem habe ich gelernt, dass ich mir immer Gedanken gemacht habe, was andere jetzt denken und dass das im Prinzip sogar anmaßend ist zu meinen
man könnte die Gedanken eines anderen lesen.
Das Mitfühlen, das Besorgtsein um das Wohl anderer ist Teil von uns, aber um selber auch bestehen zu können ist ein gesunder Egoismus notwendig.
Dann habe ich auch wieder Stärke um zu helfen!

LG Pelle

12.08.2012 17:01 • #5


Tussideluxe
Hallo immernoch79,

du lebst also in deinem Kopf?
Das geht mir genauso. Wenn man dort oben auf dem Posten sitzt ist es glaube ich besonders einfach alles zu überblicken und jede Kleinigkeit mitzubekommen.

Ich bemerke es nicht immer sofort, wenn ich in einer Situation so agiere. Meist erst im Verlauf oder es fällt mir hinterher auf. Dann versuche ich zu erforschen was mir an der Situation solche Angst gemacht hat, das ich in meinem Panikroom geflüchtet bin. In dem Moment kann ich es auch nicht ändern. Es ist ein Mechanismus, der sich irgendwann mal etabliert hat. Ich meine das es in Situationen geschehen ist, die mich stark verunsichert habe und in denen es keine andere Bezugsquelle gab oder keine die tauglich war, um mich an diese zu klammern. Da kam nur noch Flucht in Frage.

Ich würde dir gerne mal die Frage stellen: Was würde passieren wenn deine Freundin aufwacht? Würde sie sich gestört fühlen? Oder würde sie nachfragen warum du nicht schlafen kannst? Könnte es sein, dass sie wissen will, was in dir vorgeht? Kann es nicht sein, dass du auch für sie das wichtigste bist? Spiel doch mal im Kopf durch, wie es wäre, wenn man sich in der Art um dich bemühen würde, wie du es für andere tust.

Ich weiß nicht genau woher die Angst kommt, das andere sich von einem abgelehnt fühlen, ich vermute nur.. Ich kenne das Gefühl. Ich denke das ist auch bei mir anerzogen. Was die Leute denken... Es gibt Eltern die ihre eigene Angst vor Ablehnung über die Kinder projizieren. Die müssen das funktionieren und dürfen gar nicht leben und spielen und Fehler machen. Das ist schlimm und nicht richtig. Aber zumeist können die Eltern nichts dafür. Sie haben selbst Angst und keiner lindert diese.

Ich glaube die anderen verschwinden dann aus deinem Kopf, wenn du aufhörst sie zu deinem Universum zu machen und ihre Meinung zur einzig wahren. Das geht nur Schritt für Schritt. Ich hab da gut reden... Ich kann es selber nicht. Aber ich übe das.

Liebe Grüße
Tussi*

30.08.2012 12:04 • #6

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