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Corona und allein - soziale Phobie

Debra
Hey Community,

ich bin eine Neue Seele hier. Ich habe einen Sohn (5) , bin alleinerziehend und alleinsorgend. 25 inzwischen.
Ich leide unter einer mittelschweren Depression und einer gemischten Persönlichkeitsstörung. Das zu mir.
Nun ich habe mich hier angemeldet. Weil ich sonst eigentlich zur Tagesstruktur vom BeWo gehe und ich dumme Nuss immer noch keine Handynummern ausgetauscht habe. Jetzt liegt das Handy mehr oder weniger immer tot neben mir. Keine Nachricht. Hallo Corona das meiste kommt nicht mal mehr zustande.
2019 ging bei mir die Welt unter. Alle zwischenmenschlichen, engen Kontakte gingen zu Bruch. Es hat mir viel bedeutet. Ein Klinikaufenthalt. Ein Ghosting. Versteh ich heute noch nicht. Erst wünscht sie mir Kraft und sagt da siehst Du wer Deine beste Freundin ist und dann ist sie einfach ohne weitere Erklärung weg. Mein Herz wurde ein Stein. Ich hatte zudem mit einer Großfamilie fast schon ein familiäres Verhältnis, eine besten Freund. Das zerbrach zuerst an meinem Ex und unserem letzten Zoff. Mein letztes Jahr hat mich ausgehöhlt. Ich bin eine Ruine. Mein Herz ein Stein. Nur mein Sohn hat Platz darin. Ein kleiner Lichtstrahl. Ich habe alles gegeben, war für jeden da meiner Freunde. Was ist da für meinen Sturm geblieben? Nichts man depressive Episode warum bist du nicht in drei Tagen gegessen, dann könnten deine Freunde es schaffen, dann wärst du die Mühe wert gewesen?
Ich habe ein paar neue Kontakte. Doch keiner ist mir wichtig es sind allenfalls Bekannte. Man fehlt mir das zwischenmenschliche. Abends ich sitz allein vorm Fernseher. Vorher saß mein bester Freund da mit mir und wir haben uns gemeinsam über Komödien kaputt gelacht. Musik gemeinsam genossen uns Dinge anvertrauen können.
Wir waren überall und nun bin ich seit Juni letzten Jahres überall allein.
Geht es noch Menschen so? Gerade bei Corona ist es eher schlechter als besser geworden

03.05.2020 11:19 • x 7 #1


A
Willkommen im Forum!
Hier gibt es eine Menge zu lesen, viele Aha-Effekte, gute Antworten auf so manche Frage und kurzweilige Spiele.
Hier findest du eine tolle Gemeinschaft, die den Zusammenhalt pflegt und obwohl wir Mitglieder wahrscheinlich in
alle Himmelsrichtungen verstreut wohnen, fühlt man sich verbunden!
Viele Grüße von Mayke

03.05.2020 11:50 • x 4 #2


A


Hallo Debra,

Corona und allein - soziale Phobie

x 3#3


Debra
Ja ich glaub das wird mir helfen. Danke für deine Antwort.
LG Debra

03.05.2020 11:52 • x 1 #3


T
Falls es dir ein Trost ist, was ich nicht glaube, so wie du dich seit Juni fühlst, so fühl ich mich quasi schon immer.
Naja, nicht wirklich seit immer, aber als ich als Kind dauernd aus meinem Umfeld rausgeholt wurde, weil Heim und Heimwechsel, war relativ früh der Punkt da, an dem nichts mehr für mich dabei war.

1. Erzieher

Keine Eltern, sondern ihren Job machende Arbeiter.

2. Heimmitbewohner

reine Jungengruppe und da hatte man natürlich keine Wahl.

Ansonsten schlechte Umgebung und wir wurden praktisch isoliert.

Als ich 18 war, war ich zwar raus aus dem Heim, aber die Gegend war dieselbe. So saß ich da fest und schmorte erstmal. Jahre vergingen, ungenutzt.

3. Schule

Meine letzte Schule war auch Bockmist.
Nichts dabei, was mein Leben bereichert hätte.

Jetzt natürlich auch Diagnosen und kein Erwerb.

Ich guck auch alleine fern, gehe sogar alleine ins Kino.
Weil mir eben keine Wahl bleibt.
BeWo hab ich jetzt geschmissen, weil auch dort keine Leute waren, mit denen ich gerne näheren Kontakt hätte und die Betreuer sind im Grunde wie Erzieher: Ihre Pflicht erfüllende Arbeitsbienen. Sobald sie Feierabend haben, ist man denen sch.gal. Nee, danke.

Du merkst, ich kann dir keinen guten Rat geben oder dich aufheitern, ich wünschte, ich könnte es.

03.05.2020 12:25 • x 2 #4


Debra
Hey das tut mir echt leid. Ich habe aber genauso Pech gehabt. Das Leben ergab von mir seit frühster Kindheit keine bleibenden Kontakte und Erinnerungen.
Wenn du magst können wir privat schreiben und wenns passt Kontakt miteinander aufnehmen.

03.05.2020 13:01 • x 2 #5


Debra

03.05.2020 13:02 • x 2 #6


Debra
@traumaland Ich empfinde es auch als schlimm, daß nur noch Leute zu mir kommen, die Geld dafür kriegen. Interessant das es Leute gibt die es genauso sehen. Ich habe das letztens offen vorm BeWo gesagt und das kam nicht so gut an

03.05.2020 13:10 • x 1 #7


T
@Debra
Ja, ich empfinde es als sehr schlimm.
Ich kann dem einfach nichts abgewinnen.
Ist auch komisch, wenn jemand einen mit einem Namensschild begleitet.

Wieso haben die das nicht gut aufgenommen? Ich hab es auch schon erwähnt gehabt und irgendwie konnten sie es verstehen.

Was sie eher weniger gut aufgenommen haben, war mein Fazit, dass sie im Grunde reichlich unnötig sind.

03.05.2020 13:21 • #8


Debra
@traumaland Ich glaube Jaqueline so heißt sie möchte das es gefällt was sie tut. Es ist ihr Traumjob. Keine Ahnung. Sie ist etwas verbohrt seitdem. Ich glaube sie wollte eher hören. Es hilft mir soviel das du da bist. Man hat es ihrer Mimik entnehmen können.

03.05.2020 13:30 • #9


T
@Debra
Aber alles, was sie tut, wird Ende des Monats mit einem Gehalt entlohnt.
Man ist Klient, ein reiner Termin. Einer von vielen.
Alles ist vorgeschrieben und nichts weiter.
Das entwertet es. Auch wenn es ihr Traumjob ist und es damit begründet, mit Menschen zu arbeiten und Menschen zu helfen, es ist immer noch ein Job.
Und das ist für mich nichts wert.
In vielen anderen kann ich eine Nummer sein, sei es als Amazon-Kunde oder im Restaurant oder bei der Grundsicherung, aber bei solchen Dingen törnt es mich ab.

03.05.2020 13:38 • x 1 #10


S
Am besten ist es , sein eigener bester Freund zu sein , dann weiß man was man hat und wird nicht enttäuscht , was bringt es denn unechte Freunde in sein Leben zu holen , deren Gefühle nicht bei einem sind , sondern nur geheuchelt

03.05.2020 13:50 • x 3 #11


ZeroOne
Zitat von Sothesoul:
Am besten ist es , sein eigener bester Freund zu sein


Wahre Worte!

Leider ist der Mensch aber als soziales Wesen angelegt (auch wenn mir das bei vielen schwer fällt zu glauben) und nicht zum Alleinsein geschaffen.
Und blöd auch, dass sich der Mensch auf Dauer nicht mit oberflächlichen Stammtisch-Freundschaften zufrieden geben kann. Lässt er aber mehr zu, dann ist die Gefahr der Enttäuschung groß.

Eine ärgerliche Tatsache, die man drehen und wenden kann, wie man will, und die goldene Lösung trotzdem nicht findet.

LG
ZeroOne

05.05.2020 17:04 • x 6 #12


E
Zitat von ZeroOne:
Lässt er aber mehr zu, dann ist die Gefahr der Enttäuschung groß.

Die Gefahr ist immer da, da hast du recht.
Es ist ein Risiko, beidem es viele Verletzungen geben kann.

Große Enttäuschen haben was mit Großen Erwartungen zu tun, zumindest ist das bei mir so.
Den hohe Anspruch, den ich an mich habe, habe ich auch anderen gegenüber angewandt und so sicherlich auch ganz tolle Freunde verloren.
Aber ich selbst bin so oft auf die Schn*** gefallen, daß ich manchmal denke: alles, nur das nicht wieder.

05.05.2020 17:16 • x 4 #13


Debra
Zitat von Resi:
Die Gefahr ist immer da, da hast du recht.
Es ist ein Risiko, beidem es viele Verletzungen geben kann.

Große Enttäuschen haben was mit Großen Erwartungen zu tun, zumindest ist das bei mir so.
Den hohe Anspruch, den ich an mich habe, habe ich auch anderen gegenüber angewandt und so sicherlich auch ganz tolle Freunde verloren.
Aber ich selbst bin so oft auf die Schn*** gefallen, daß ich manchmal denke: alles, nur das nicht wieder.

Geht mir genauso. Ich habe schon so viele Freunde verloren. Das ich auch nicht mehr so scharf darauf bin. Ich bin es auch manchmal leid immer wieder von vorne zu beginnen. Es ist als wenn noch nicht mal das geringste im Leben drin wäre.
Ich reflektiere das auch immer. Für mich selbst. Ich mache nicht nur andere sondern auch mich selbst verantwortlich. Ich habe auch einen hohen Anspruch an mich selbst. Das nächste Mal will man ja auch noch ein besserer Freund sein. Nicht die selben Fehler noch mal machen und ganz ehrlich am besten gar keine mehr machen. Aber der Mensch ist ja nicht perfekt.
Manchmal ist aber auch das Problem das ich einfach keinen brauche und das denn eben allein mache bin ich ganz ehrlich.
Ich bin auch schon wieder ein ganzes Jahr Single. Fragen auch manche wie geht denn sowas. Man hat es ja auch mal satt.

05.05.2020 18:22 • x 3 #14


Novalis123
Hi
- hab mein herz viele male zebrochen
- Mich viele Jahre isoliert
- Keine Freunde
- Kein sinn im leben

Das einzige was ich kann ist Arbeiten und Geld machen.

Ich sehe auch nach 20 Jahren kein sinn zu leben aber ich lebe und nur solange bis der letzte Mensch den ich verletzen könnte Tod ist.

Es ist trotzdem sehr schwer so weiter zu leben aber ich versuche

Also bitte gib nicht auf und versuche es auch.

Alles gute dir.

17.05.2020 19:14 • x 2 #15


Dani82a
Liebe @Resi ,

Zitat von Resi:
Große Enttäuschen haben was mit Großen Erwartungen zu tun, zumindest ist das bei mir so.
Den hohe Anspruch, den ich an mich habe, habe ich auch anderen gegenüber angewandt und so sicherlich auch ganz tolle Freunde verloren.
Aber ich selbst bin so oft auf die Schn*** gefallen, daß ich manchmal denke: alles, nur das nicht wieder.


Genau so erging es mir auch.

19.05.2020 15:24 • x 1 #16


Dani82a
@Novalis123

Zitat von Novalis123:
Ich sehe auch nach 20 Jahren kein sinn zu leben aber ich lebe und nur solange bis der letzte Mensch den ich verletzen könnte Tod ist.


Hi,

diesen Satz verstehe ich nicht so ganz.
Was meinst du genau damit?

19.05.2020 15:28 • #17


Psychogirl54321
Hallo.
Zum Thema Freunde und Freundschaft kann ich nur eins sagen.
Ich habe 2 enge Freundinnen. Mehr benötige ich auch.

25.07.2020 13:22 • #18


A


Hallo Debra,

x 4#19


Debra
Ich glaube ich habe mittlerweile ganz gute männliche Bekanntschaften, einen Freund von früher. Das Handy schweigt zumindest nicht mehr. Momentan bin ich sehr zufrieden damit.
Ich bin auch froh eher männliche Freunde und Bekanntschaften zu haben. Ich empfinde das als leichter. Nein es geht mir gut. Ich kenn auch zwei ganz aus der Nähe hier. Mit denen ich jeder Zeit etwas unternehmen kann.

30.07.2020 06:58 • x 2 #19

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