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Angst überwinden durch Konfrontation

Schisserli
Ich grüsse jeden einzelnen hier im Forum, die meine Geschichte hier gerade anfangen zu lesen. Und alle anderen natürlich auch!
Panikattacken und Ängste können einem das Leben ganz schön vermiesen. Auch mir hat es meine Tage verschlechtert.
Bis zu einem gewissen Punkt wo ich ganz ehrlich die Schnauze voll hatte. Ich wollte das dass alles aufhört, ich wollte nicht mehr in irgendwelchen Dingen eingeschrengt sein.Ich wollte wieder alles machen können, ohne irgendwelchen Symptomen wie abartiges Herzrasen, zittrige Hände (Beine), Atemnot, das Gefühl ohnmächtig zu werden, Übelkeit. Egal wo ich war, ich hatte immer diese Angst vor der Angst, das was passiert.
Ich hatte genügend Panikattacken und meine erste in einem Einkaufsladen an der Kasse dann mal im Stau auf der Autobahn, in Fahrstühlen etc.!
Am Anfang dieser Zeit, also wo alles so begann (2016) hatte ich noch furchterliche Zwangsgedanken.
Mein Fehler war es, ich habe jedem einzelnen Symptom und Gedanken Beachtung geschenkt und dann konnte ich mich da noch sehr gut hineinsteigern!
Seit dem beschäftige ich mich mit diesen Themen Angst und Panik, Stress etc.
Ich habe mir immer geschworen, ich werde NIE Medikamente einnehmen um diese Symptome zu lindern. Das schaffe ich selbst. Das erste Jahr war ich auch bei einer Therapeutin, dir mir sehr gut die Augen geöffnet hatte.
Dann setzte ich den weiteren Weg allein fort. Ich bestellte mir Bücher und lass sehr viel und redete mit anderen über das Thema und mich.
Ich durchbrach JEDE Situation, wo dies Ängste entstanden sind, egal wo wie, ich erlebte die Angst heftig, aber merkte wie sie mit jeder Durchgeführten Situation schwächer wurde. Ich fing an Stolz auf mich zu sein.

Jetzt habe ich ein Online Studium begonnen Angst-und Stressbewältigung. Es ist faszinierend, was es zu dem Thema Angst alles gibt. Es geht ein halbes Jahr und ich bin mir sicher das mir das ebenfalls sehr helfen wird.

Seit dem ich mich damit beschäftige, merke ich wie die übertriebene Angst abflacht.

Sooooo, das war mal im schnelldurchlauf meine kleine Geschicht.
Fühlt euch alle gedrückt

15.05.2019 11:36 • x 4 #1


mutmacher
RESPEKT und alle Achtung!

15.05.2019 12:19 • x 2 #2


A


Hallo Schisserli,

Angst überwinden durch Konfrontation

x 3#3


Lilly-18
Hallo Schisserli, dein Name klingt niedlich, das Thema ist es gar nicht. Ich bewundere dich dafür, dass du den Kampf aufgenommen hast und dich nicht unterkriegen lässt. Ich wünsche mir sehr, mehr von dir zu hören und fühle mich ermutigt, mich näher mit dem Thema Konfrontazu beschäftigen.
Ich laufe schon seit sehr vielen Jahren mit eingezogenem Kopf durchs Leben, immer in der Angst dass etwas Schreckliches passiert. Als ich die letzten Jahre auch noch mit Mobbing im Job und dem Verlust von insgesamt 4 Arbeitsplätzen konfrontiert wurde konnte ich es nicht mehr aushalten und hab doch Medikamente genommen. Das war teilweise ganz furchtbar. Ich lese das auch in vielen Berichten hier, dass es anderen auch so geht. Inzwischen habe ich eins gefunden, das mir sehr gut hilft. Ich musste das nehmen, weil ich wieder eine neue Stelle angetreten bin und schon von Anfang an Panik hatte, auch diese wieder zu verlieren. Ich arbeite jetzt schon ein paar Monate dort und entspanne mich langsam. Darum sehe ich auch gute Chancen, von den Medikamenten weg zu kommen.
Vielen Dank für den Weg, den du mir aufgezeigt hast!

15.05.2019 12:24 • x 2 #3


Schisserli
Hallo Lilly-18,
schön das wir uns hier kennenlernen und du geantwortet hast!
Es ist nie von Nachteil wenn man sich mit der Konfronation beschäftig,NIE. Es haben nur sehr viele Menschen Angst! Ihnen fehlt das gewisse Selbstwertgefühl.!
Und die Medikamente helfen sicherlich fürs erste, aber ich rate davon IMMER ab. Ich kenne jemanden die auch Medikamente genommen hatte (weiss den Namen nicht vom Medikament), Beim Absetzten sind die Symptome schlimmer geworden und sie musste diese wieder richtig einnehmen.
Lass den sch. mit den Medis. Du bist doch stark genug um das selbst in die Hand zu nehmen. Die medis lösen nix, sie lindern nur. Aber einen Ursprung muss es ja haben!?
Die Nebenwirkungen, die Abhängikeit, man schadet doch noch mehr dem Körper?!
Setzt euch mit der Angst auseinander und beschäftig euch damit, mache Sport oder fange an zu schreiben.?! Finde selbst für dich herraus, was dir gut tut?!
Wenn man eine Situation durchlebt hat wo man Panik hatte, dann tritt sie wieder und wieder auf und besonders dann, wenn man sie meiden will! Aber gemieden wird nicht. !

Ich bin stolz, das du einen neuen Job gefunden hast und doirt langsam zur Ruhe kommst! Wenn du entspannt bist überträgt es sich auf deinee Mitmenschen und das fühltsich doch gut an?!

Ganz Liebe Grüße und melde dich IMMER wenn dir danach ist!

15.05.2019 12:48 • x 2 #4


maya60
Hallo Schisserli, auch ich finde deinen Namen niedlich, hab aber gleichzeitig auch das Bild von einer vollen Babywindel vor Augen und deshalb auch eine gewisse Schwierigkeit, dich mit diesem Namen anzureden, grins.

Ich bin auch beeindruckt, wie du aus dir selber deine Angst konfrontierst und dich darüber kundig machst! Bei Phobien z.B. weiß ich, dass genau das in der Verhaltenstherapie ein bewährter Weg ist, mitten in diese Paniksitutationen zu gehen, bis sich dadurch die Phobie quasi totläuft und immer weniger wird. Unter fachlicher Begleitung allerdings!

Bei psychischen Störungen und Erkrankungen ist die eigene Verhaltensanpassung ja eine der zentralen Wirkungssäulen neben Psychotherapie und Facharzt.

Es gibt viele Gesichter und Diagnosen zu Angst und Panik! Es gibt so viele Wege zur Linderung und Heilung wie es individuelle Ursachen dafür gibt!

Dein Weg mag für dich jetzt gut sein. Das wünsche ich dir! Und aus deinen Erfahrungen zu ermutigen, die eigene Stärke einzusetzen auf dem Heilungsweg und deine Erfolge zu schildern ist wirklich ermutigend für mich auch!

Dennoch möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass es beim Hauptthema dieses Forums, der Depression, sehr oft fahrlässig wäre, dazu aufzufordern, bloß keine Medikamente einzunehmen.

Sehr oft müssen die Medikamente sein, weil sie Leben retten und überhaupt erst die Voraussetzung sind, um zur eigenen Stärke zurückzufinden!

Sehr viele Ängste brauchen Medikamente und Psychotherapie, weil die Ursachen nicht mit bloßem Willen zu finden und zu heilen sind.

Manche Ängste wie Phobien haben wirklich gute Heilungschancen in der Konfrontation, brauchen aber meistens die fachliche Führung eines Verhaltenstherapeuten.

Tief leidende Angstpatienten sollten nicht noch denken, sie müssen und können alles alleine schaffen, das ist gefährlich!

Erzähl uns bitte weiter von deinen ermutigenden Powerschritten, aber setze sie bitte nicht allgemein und verteufele Medikamente allgemein! Sie sind oft genug eine Rettung und der einzige erste Weg!

Und es ist schwer genug für viele Depressive, sich endlich behandeln zu lassen und raus aus Antriebsschwäche und Hilflosigkeit zu kommen. Meist werfen sie sich selber schon vor, ein loser zu sein, weil sie sich nicht selber heilen können. Dazu sind sie aber zu krank. Sie brauchen fachliche Hilfe!

Liebe Grüße und viel Kraft und Erfolg auf deinem Heilungsweg weiterhin!
maya

15.05.2019 13:53 • x 2 #5


M
Hallo Zusammen,
Schisserli ich finde es toll wenn diese Therapie für dich so dein Weg ist / war.

Dennoch möchte ich mich voll und ganz der Meinung von Maya anschließen.
Sie hat meine Bedenken super formuliert.
Ich mag Medikamente nicht komplett verteufeln auch wenn ich keine genommen habe.
Es gibt Situationen da geht es nicht ohne.


Schöne Grüße
Machara

15.05.2019 14:38 • x 1 #6


Y
Ich möchte aus eigener Erfahrung berichten, dass ich ohne Medikamente hier nicht mehr schreiben würde. Ich wäre nicht in Lage gewesen mich halbwegs zu stabilisieren und eine Therapie zu machen. Geschweige denn mich mit irgendetwas auseinander zu setzen, komplett handlungsunfähig. Ich war eine leere Hülle und sonst nichts.
Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Mayas Meinung schliesse ich mich voll und ganz an.
Schisserli, du hast deinen Weg gefunden, meinen Respekt und weiterhin viel Kraft.

15.05.2019 15:38 • x 2 #7


Lilly-18
Da habt ihr sicher recht mit den Medikamenten. Ich verteufle sie auch nicht und weiß, welch große Hilfe sie sind wenn man zu verzweifelt ist, um sich selbst zu helfen. Ich habe bereits zwei Freundinnen durch Depressionen verloren, weil sie nicht richtig medikamentös behandelt wurden bzw. die Nebenwirkungen nicht akzeptieren wollten. Eine sehr liebe Freundin lebt seit Jahren sehr gut mit ihren Medikamenten und ist fast beschwerdefrei. Das hat auch gedauert, bis sie das akzeptieren konnte, dass es eben nicht ohne geht.
Ich bin in Therapie, auch seit vielen Jahren, und mein Therapeut meint, dass ich sehr wohl irgendwann ohne Medikamente leben kann. Er meinte nur, es ist eine Hilfe in der speziellen Situation, die ich damit wirklich gut bewältige.
Mir ist auch bewusst, dass es Formen der Krankheit gibt, die nur mit Medikamenten in den Griff zu kriegen sind. Ich behaupte mal, dass meine Angststörung im Vergleich zu vielen hier eher leicht ist und meine Depressionen immer reaktiv waren, also nicht endogen. Es ist für mich sicher eine Hilfe, wenn ich besser lerne, mit meinen negativen Gefühlen umzugehen. Fatal ist für mich nur, dass ich inzwischen weiß wie es sich ohne Angst anfühlt und deshalb befürchte ich, dass ich den Weg des geringsten Widerstands gehe werde. Da braucht man schon einen extrem starken Willen um das dann durchzuhalten.
Also, wie gesagt, Medikamente absetzen nur unter ärztlicher und therapeutischer Begleitung, das kann ich nur jedem raten. So werde ich es auch handhaben. Ich habe mit meinem Therapeuten ausgemacht, die Medikamente auf jeden Fall bis nach der Probezeit zu nehmen. Das ist doch ein guter Plan, oder?

15.05.2019 16:00 • x 2 #8


A


Hallo Schisserli,

x 4#9


M
Zitat von Lilly-18:
Medikamente absetzen nur unter ärztlicher und therapeutischer Begleitung, das kann ich nur jedem raten.


Genau das ist der ausschlaggebende Punkt!
Ich wünsch dir alles Gute.

15.05.2019 16:12 • #9

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