Wie aufraffen nach Arbeitslosigkeit mit Burnout

A
Hallo,
ein recht interessantes Forum und in vielen Beiträgen find ich mich wieder.
Seit ein paar Wochen schlage ich mich mit dem Gedanken rum, was eigentlich mein Problem ist. Gerade die Kündigung meines Arbeitgebers(Ich bin jetzt seit 4 Monaten zu Hause. 4 Wochen Krank/Urlaub und dann Kündigung) wäre ich auch nicht dadrauf gekommen, dass ich wohl unter einem Burn Out leide.
Nach der Kündigung ging es mir eigentlich ganz gut. Wenn ich daran zurückdenke, muss ich zugeben, dass mein Körper irgendwie aufgeatmet hat.
Ich muss aber mal von vorn anfangen. Seit März 2008 lief mein Körper auf mehr als 100%, aber mir machte die Arbeit Spass. Im Sommer wurde dann mein Urlaub immer weiter nach hinten verschoben,ausser eine Woche im September. Nach dieser Woche bin ich dann jeden Tag lustloser ins Büro gegangen. Klar, wenn ich dann mittendrin in der Arbeit war, machte es auch wieder Spass, aber ab Mittag fehlte mir dann jegliche Konzentration.
Im Dezember wurde ich dann 14 Tage von meiner Hausärztin aus dem Verkehr gezogen. Anschließend hatte ich dann noch 2 Wochen Urlaub. Und an meinem ersten Arbeitstag danach wurde mir die Kündigung ausgehändigt mit bezahlter Freistellung.

Nun bin ich seit Anfang Januar zu Hause und komme auch heute noch nicht wieder in die Gänge. Zum Anfang hat sich mein Körper wohl all das geholt, was er in den letzten Monaten nicht bekommen hat. Aber auch heute kann ich noch stundenlang mit Nichtstun verbringen ohne das mir die Decke auf den Kopf fällt. Früher habe ich es max. 3 Tage ausgehalten. Jetzt ziehe ich mich immer mehr von meinen Freunden zurück, gehe nur noch selten vor die Tür, kann mich einfach zu nix aufraffen. Meine Hausärztin meinte dass dies alles Anzeichen für ein Burn Out sind, und sie mich deshalb ja schon im Dezember krank geschrieben hat. Sie meinte Ruhe würde mir ganz gut tun, aber ich solle mich auch unter Menschen mischen. Aber unter Menschen, dazu fehlt mir momentan die Kraft.
Nun hatte ich letzte Woche Freitag ein Vorstellungsgespräch und eigentlich war ich recht froh, dass ich heute eine Absage erhielt. Denn seit Freitag quälte mich der Gedanke und die Angst vor dem Arbeitsalltag. Die Angst, dem nicht mehr gewachsen zu sein. Die Angst sich wieder zu übernehmen, und wieder an die Grenze zu gelangen, dass der Job kein Spass macht. Mein Job war immer mein Traumberuf und jetzt habe ich darauf keine Lust mehr, oder besser gesagt: Ich weiß nicht ob ich da wieder zurück will.

Man, so richtig weiß ich garnicht damit umzugehen. Habt ihr irgendeinen Tipp, wie ich mich schneller wieder aufraffen kann? Sollte ich mich schnellstmöglich wieder um einen geregelten Alltag kümmern?

30.03.2009 13:21 • #1


Schnubbl
Hallo Ausgebrannt,

Tipps möchte ich Dir eigentlich keine geben, denn Du musst selbst herausfinden, was gut für Dich ist!!! Ganz wichtig ist, es zu akzeptieren, dass Du krank bist und Dir so viel Ruhe und Zeit zu geben, wie Du brauchst, um Dich wieder zu spüren. Und vor allem wieder genießen zu können.
Du hast meine Geschichte ja gelesen und mir ging es ähnlich wie Dir. Dass die Uraschen so weit in der Vergangenheit liegen war mir eigentlich klar, denn so wie ich bin war ich von klein auf und bin so erzogen worden. Die Gene und die Vorgeschichte meiner Mutter, Oma und Uroma taten ihr übriges dazu...

Ich denke nicht, dass Dir ein geregelter Tagesablauf darüber hinweg helfen würde. Dabei würdest Du nur Deine Probleme unterdrücken und Sie kämen doppelt größer zurück. Fange an raus zu gehen, spazieren, Sport zu machen und Dich bei Erfolgen zu belohnen. Sei es mit einem Bad oder einem Buch, je nach Vorliebe.
So lernst Du langsam wieder, was Du willst und was Du nicht mehr willst.
Ich war in der ganzen schlechten Zeit sogar schon bei dem Gedanken einen ganz anderen Beruf zu ergreifen, aber in der Kur begann ich wieder klarer zu sehen und entschied mich nur noch 4 Tage in meinem Beruf zu arbeiten. Ich bin froh, dass ich das getan habe!

So nun wünsche ich Dir einen guten Tag und toi toi toi!!!
LG Schnubbl

30.03.2009 18:37 • #2


A


Hallo Ausgebrannt,

Wie aufraffen nach Arbeitslosigkeit mit Burnout

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A
@ Schnubbl DANKE.

Nachdem ich heute nachmittag hier im Forum herumgestöbert habe und immer wieder gelesen habe, dass man sich nicht einigeln soll, bin ich bewußt an der Elbe Spazieren gegangen. Ganz allein, einfach nur so für mich. Die Sonne schien auch und so bin ich wieder ein wenig gestärkt heimgekehrt.

Das mit dem Verdrängen, wenn man sich wieder in den Arbeitsalltag stürzen würde, habe ich mir auch schon ins Bewußtsein gerufen. Sicher das Unverarbeite würde mich irgendwann wieder einholen. Und Sicher ist auch, dass es dann in geballter Ladung kommen würde.
Aber es bringt mir auch nichts bis Mittag im Bett zu liegen und dann auf die Couch, da wird das Loch immer tiefer und dunkler. Zum geregelten Tagesablauf kann ich mich momentan echt nicht aufraffen. Selbst wenn ich mir den Wecker stelle, ausgeholt und aus ist er. Es fehlt einfach das wirkliche MUSS. Das, was mich immer angetrieben hat.
Mit einer Therapie kann ich mich noch nicht anfreunden, denn ich mag nicht über meine Sorgen und Nöte erzählen (Schreiben fällt mir da schon leichter). Meine Hausärztin hat dafür Verständnis, aber durch regelmäßige Termine bei ihr, fordert sie mich auch immer wieder auf, das Haus zu verlassen.

Ich denke, ich sollte schnellst möglich etwas finden, was mir Spass macht. Und damit dann auch wieder anfangen zu leben und den Rest dann Schritt für Schritt aufarbeiten. Aber noch bin ich nicht so weit.

Komme mir heute vor wie Häschen in der Grube.

30.03.2009 20:34 • #3


Schnubbl
Hallo Häschen!

Ich finde Du bist schon einen Riesenschritt gegangen indem, dass Du Dich mit Deinen Problemen auseinadersetzt, und der Rest wird sich finden.

Schritt für Schritt!!!
Du kannst stolz auf Dich sein! Und ich glaube ganz fest daran, dass Du es schaffen wirst!

Viele Grüße Schnubbl

P.S.: Heute nur so kurz, weil mich gestern abend eine Grippe gepackt hat, mit allem was dazu gehört, Aua!

31.03.2009 13:35 • #4


Steffi
Hallo Ausgebrannt,

dass eine Kündigung des Arbeitgebers Erleichterung hervorruft, kann ich nicht nur verstehen, ich habe es selbst so erlebt. Das war 1987.
Mir wurde erst mit dieser Kündigung bewusst, was mein vorangegangenes schweres Burn Out bewirkt hatte. 3 Monate war ich zu Hause, konnte die Wohnung nicht mehr ohne Angst verlassen, erlitt Panikattacken und lebte völlig dissoziiert. Einigermaßen wiederhergestellt ging ich dann zwar wieder arbeiten, geriet aber sehr schnell wieder in den Strudel von Selbstüberforderung und hinzu kam nun noch die Angst davor.
Es wäre aber falsch zu sagen, dass meine Arbeitgeberfirma ausschließlich daran Schuld gehabt hätte ! Ich selbst war es bzw. meine Verhaltensmuster, die mich in diesen Strudel trieben !
Jahre später wiederholte sich genau das erneut - und noch viel schlimmer als beim ersten mal.
Warum ?
Ich hatte beim ersten mal zwar die Symptome bekämpft, nicht aber die eigentlichen Ursachen. Erst eine Verhaltensänderung führte schließlich dazu, dass ich meine eigenen Fehler, meine krank machenden Verhaltensmuster erkennen konnte.

Was ich Dir damit sagen möchte, ist : eine Therapie ist unerlässlich, um Wiederholungen zu vermeiden !

Unter einem Burn Out leiden diejenigen, die eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur haben, die Ehrgeizigen, die, die immer wieder an den Rand ihres Leistungsvermögens gehen. Sie werden selten dazu getrieben - sie tun es aus eigenem Antrieb.
Dagegen spricht im Grunde genommen nichts, nur muss es dazwischen auch Phasen der Erholung, des gesunden Ausgleichs geben, Zeiten, in denen Deine Aufmerksamkeit auf Dich selbst und Deine körperliche und psychische Belastbarkeit gelenkt werden.

Wenn Du Dir selbst etwas gutes tun willst, dann setz Dich bitte mit dem Gedanken an eine Verhaltensthreapie auseinander. Das ist nicht schlimmes, sondern etwas, das Dir helfen wird, Dich und Deine inneren Prozesse besser zu verstehen.

Liebe Grüße
Steffi

31.03.2009 14:13 • #5


A
Hallo,
ich habe heute viel nachgedacht, angespornt durch dieses Forum. Allerdings habe ich dies heute mal nicht auf der Couch getan, sondern bin stundenlang(ich kam auf 2,5) an der Elbe spazieren gegangen. Bis zur Elbe war aber ganz schön Überwindung notwendig. Jedes Auto, was dem meiner Ex-Chefin ähnlich sieht oder nur die Kennzeichen-Initialien ruft immer panische Angst in mir hervor. Das kann doch nicht Normal sein.
Aber das Wasser, die ersten Sonnenstrahlen und die frische Luft beruhigten mich dann. Da jetzt das trübe Wetter hoffentlich vorbei ist, wird sich wohl auch mein Gemütszustand hoffentlich aufhellen.

Beim Grübeln, warum ich so niedergeschlagen bin und völlig ausgebrannt, kam mir in den Sinn, dass es mir vor 4 Jahren(und das auch um die gleiche Jahreszeit) schon einmal so erging. Bei dem damaligen Arbeitgeber habe ich gekündigt, weil ich auf 55-60 Wochenarbeitsstunden kam, weil ich alles immer perfekt und zu seiner Zufriedenheit erledigen wollte. Damals habe ich zwar die Bremse gezogen, aber die Ursachen nicht wirklich bekämpft. Ich habe mir einen neuen Arbeitgeber gesucht, aber die Lust fehlte. Auch arbeitete ich nur die Stunden, die ich auch musste. Ab Mittag fehlte da aber auch die Konzentration und als es dann nach einem Jahr hieß, wir sollen auch noch 3 Samstage die Woche arbeiten, habe ich mir schnell einen neue Anstellung gesucht(meine letzte Ex-Chefin). Hier lief auch zum Anfang alles im Rahmen. Durch ihre ständige Abwesenheit war ich auch nicht so unter Druck. Gut, Termindruck gibt es in meinem Beruf immer mal wieder, aber damit konnte ich umgehen. Aber dann kündigten 2 Kolleginnen und es wurde niemand neues eingestellt, die Arbeit wurde auf die anderen 3 verteilt.
Im letzten Sommer wurde mir dann klar, dass die Ex-Chefin nur noch Dollarzeichen in den Augen hatte. Sie legte Termine, die man überhaupt nicht einhalten konnte. Manchmal nicht mal mit Überstunden. In einigen Sachen ließ sie uns gänzlich allein. Unter uns Kolleginnen herrschte wenigstens noch Kollegalität, einer sprang mal für den anderen ein. Und auch Probleme wurden unter uns gelöst. Die Ex-Chefin setzte dann nur noch ihre Unterschrift drunter und wußte überhaupt nicht, was sie da unterschrieb. Wichtig war, dass danach gleich die Rechnung geschrieben wurde. Gegenüber den Mandanten mussten wir uns dann immer Ausreden einfallen lassen, weil sie sich verleugnen ließ. Und im November war es dann so schlimm, dass ich dies alles nur noch als Abzocke gegenüber den Mandanten verstand. Immer öfter bin ich dann pünktlich gegangen, was natürlich bei der Ex-Chefin nicht gut ankam. Obwohl sie ja nicht mal die Überstunden bezahlte.

Während ich dieses jetzt hier niedergeschrieben habe, ging eine kleine Erleichterung durch meinem Körper. Aber es festigt auch den Gedanken, dass es jetzt halt nur so schlimm ist, weil ich es vor 4 Jahren noch nicht war haben wollte.
Tja da muss ich Euch beiden dann wohl recht geben. Wenn man die Ursachen nicht bekämpft, dann kommt es immer wieder und dann geballter.

@Steffi Kannst du mir mal die Vorgehensweise bei der Verhaltenstherapie in Kurzform berichten? Wo kann man diese machen?

Liebe Grüße
Ausgebrannt

Heute geht es mir dank der Sonne besser als gestern.

31.03.2009 16:14 • #6


Steffi
Deine heutigen Erkenntnisse und Erinnerungen sind ja sehr interessant, Ausgebrannt.
Was so ein Spaziergang doch alles zu Tage fördern kann, gell ?
Übrigens GRATULATION zur Bewältigung dieser Riesenstrecke, die in vergleichbarer Situation sicher nicht jeder so weggesteckt hätte

Du fragst nach der Verhaltenstherapie. Nun, es gibt viele und viele verschiedene.
Die kognitive Verhaltenstherapie wird hier ganz zutreffend und leicht verständlich beschrieben :
http://www.palverlag.de/Kognit.-Verhaltenstherapie.html
In jedem Fall kann es sehr spannend sein, sich selbst neu kennen zu lernen, die Mechanismen, die hinter unserem Verhalten stehen, langsam zu erkennen !
Jedes Verhalten kann durch ein neues ersetzt werden.
Sprich doch mal mit Deiner Hausärztin darüber. Sie wird vielleicht sogar erleichtert sein, zu erfahren, dass Du zu einer Therapie inzwischen ein Stück weit bereiter bist. Sie wird Dir möglicherweise weiterhelfen können und Therapeuten in Deiner Nähe vorschlagen.

Vielleicht findest Du auch hier etwas ? http://www.netzwerk-verhaltenstherapie.de/
Ich glaube, Du hast heute einen ganz wichtigen ersten Schritt gemacht !

Liebe Grüße
Steffi

31.03.2009 23:17 • #7


Schnubbl
Hallo Auasgebrannt,
ich schreibe heute wieder nur kurz, da ich seit Montag abend Dauerfieber habe. Es ist toll Deine Fortschritte in so kurzer Zeit zu sehen und ich stimme Steffi mit der Verhaltenstherapie zu! Ich mache das ja auch seit Mai letzten Jahres und ich kann Dir nur sagen, mir hat es so viel gebracht!
Da kamen Dinge ans Tageslicht, bei denen ich nie gedacht hätte, dass Sie mit meinem Burnout zu tun haben könnte, geschweige denn, dass sie mich so belasteten!

Nur Mut, es tut nicht weh! Man muss zwar manchmal weinen und kommt an Grenzen, aber nur so kannst Du Deine Verhaltensmuster langsam durchbrechen und selbst das funktioniert im Eifer des Gefechts nicht immer. Aber da muss man mit sich selbst geduldig sein, denn diese Muster hat man ein ganzes Leben mit sich rumgetragen undvoller Überzeugung ausgeübt!!!

Sei geduldig und stolz auf Deinen 2,5 Std Marsch. Ich muss wieder ins Bett, puh ist mir schwindelig
LG Schnubbl

01.04.2009 17:11 • #8


A
Hallo,

wie verschieden doch die Tage sind.
Heute habe ich es gerade so bis auf den Balkon geschafft. Von der Welt wollte ich heute nichts hören und sehen.

Ich glaube ganz soweit bin ich noch nicht, dass ich einer Verhaltenstherapie zustimme. Sicher, kommt Zeit kommt Rat. Aber wie soll das bitte gehen, dass ich meine Sorgen und Nöte persönlich jemanden ganz Fremdes erzähle, wenn ich nicht mal mit meiner besten Freundin ganz dadrüber sprechen kann? Ausser: ich bin total ausgelutscht und ich habe angst vor dem Arbeitsalltag, konnte ich ihr gegenüber nicht in Worte fassen. Gefühle kann ich sowieso schlecht zeigen, und bevor ich vor jemanden heule, verkrieche ich mich in meine eigene Welt.
Klar werdet ihr jetzt sagen, uns berichtest du doch auch dadrüber. Ja, aber schreiben ist etwas anderes.

Naja, wenigstens habe ich es bis auf den Balkon geschafft.

@Steffi Danke für deine links, ich werde demnächst mal reinschauen.

@Schnubbl Gute Besserung.

01.04.2009 19:19 • #9


Albarracin
Experte

01.04.2009 20:23 • #10


Steffi
Hallo A.

solche Tage wie heute wirst du wahrscheinlich immer wieder mal erleben, solche wie gestern aber auch !
Es ist leider ein ständiges Hin und Her, Auf und Ab und Du solltest Dich dadurch nicht noch mehr unter Druck setzen. Nimm es, wie es kommt, akzeptiere.

Mit einem Fremden über sich und seine Probleme zu sprechen, ist oft einfacher, als mit der besten Freundin oder gar einem Familienangehörigen. Er steht Dir unvorbelastet, völlig neutral gegenüber. Dass Du Dir Zeit lässt mit dieser Entscheidung, ist okay. Du musst Dich zu nichts zwingen, was Du nicht willst. Wenn Du dazu bereit bist, wirst Du es spüren.

Liebe Grüße
Steffi

01.04.2009 20:28 • #11


Schnubbl
Hallo!

Ich kann Steffi nur zustimmen, ich sehe es genau so und es ist auch genau so. Die Menschen um einen herum verstehen vieles auch gar nicht, wie auch. Das sind völlig neue Seiten die sich da auftun und ein Therapeut ist geschult und wenn Du Dich dort wohl fühlst, wird er oder sie Dir sicher sehr viel entlocken können.
Ich hatte bei der ersten schon Glück und bin froh, dass ich mich getraut habe!!!
Mache es doch so wie Wolfgang gesagt hat, suche Dir ein paar von der Hausärztiin empfohlene aus und mache Termine, absagen geht immer noch.
Aber meistens dauert es eh, bis man einen Termin bekommt. Bei manchen bis zu 9 Monate und bis dahin hast Du Dich bestimmt schon entschieden!!!
LG und danke für die gute Besserung, kann ich brauchen, ächz, heul...
Schnubbl

02.04.2009 10:21 • #12


A
Die Ruhe ist manchmal doch sehr belastend. Man gerät ins grübeln, egal ob man einfach nur rumsitzt oder das sonnige Frühlingswetter zum spazierengehen nutzt.

Momentan weiß ich mal wieder überhaupt nicht was ich will. Mal genießt man das Alleinsein. Aber manchmal möchte man unter Leute und traut sich nicht und dann bleibt man doch daheim. Also muss man sich dort einen Ausgleich schaffen(scheint mir jedenfalls so). Ich habe mir jetzt einen Schaukelstuhl für den Balkon gekauft und gestern saß ich auch schon 2 Stunden bis zum Sonnenuntergang an der frischen Luft. Gestärkt durch die Sonnenstrahlen habe ich dann auch einmal zum Telefon gegriffen und mit meiner besten Freundin telefoniert. Das haben wir lange nicht gemacht. Und danach habe ich mich richtig wohl gefühlt.

Es gibt scheinbar auch so viele kleine Dinge, die einem aus dem tiefen Loch ein Stückchen rausschauen läßt.

@Steffi und Schnubbl: Unter Druck setzen würde ich mich, wenn ich mich jetzt zu einer Therapie entschließen würde. Und selbst wenn der früheste Termin in 9 Monaten wäre, wäre ich dem Druck ausgesetzt. Und dann würde es alles wieder auf mein bisheriges Überlebenverhalten hinauslaufen. Und eigentlich will ich doch gerade das ändern. Also muss ich wohl erst einmal mit mir selbst zurecht kommen, und versuchen mich selbst nicht wieder unter Druck zusetzen.

LG Ausgebrannt

04.04.2009 10:50 • #13


Steffi
Hallo A.
Zitat:
Also muss ich wohl erst einmal mit mir selbst zurecht kommen, und versuchen mich selbst nicht wieder unter Druck zusetzen.

Das ist vollkommen richtig. Ich finde, das machst Du bisher ganz gut
Zitat:
Es gibt scheinbar auch so viele kleine Dinge, die einem aus dem tiefen Loch ein Stückchen rausschauen läßt.

auch das ist richtig. Ich habe mich oft gefragt, ob es nicht genau das ist, was ein Burn Out uns vermitteln möchte. Das Wiederentdecken von kleinen Freuden, die wir im Alltagsgeschäft und der täglichen Hektik, bei unserem permanenten Leben auf der Überholspur gar nicht mehr bewusst wahrnehmen können/konnten. Es wäre zumindest eine Erklärung, die das ganze leichter erscheinen und plausibler lässt.

Liebe A., Deine Balkonsession im Schaukelstuhl hat mich wieder einmal an meine eigene Zeit damals erinnert. Ich lag in der akuten Phase täglich viele Stunden auf dem Balkon im Liegestuhl und schlief, oft bis hinein in die Dunkelheit und selbst noch im November, als es längst sehr kalt war - in eine Wolldecke eingewickelt. Ich nahm zeitweise einen kleinen Heizlüfter mit auf den Balkon, schloss ihn draußen an und ließ die warme Luft auf mich *beep*, damit ich auch bei extremen Temperaturen draußen bleiben konnte. Mein inneres Gefängnis wurde durch den stundenlangen Aufenthalt draußen etwas kompensiert. Ein Gefühl von zumindest äußerer Freiheit machte meine innere Gefangenschaft erträglicher.

Alles, was Dir selbst gut tut - ganz gleich, was es ist - wird Dir helfen, da hast Du recht. Pläne machen, ist nicht immer zuträglich. Wichtiger sind Spontanhandlungen, wie unlängst Dein Spaziergang an der Elbe oder gestern dein Anruf bei Deiner Freundin.

Liebe Grüße
Steffi

04.04.2009 13:20 • #14


Schnubbl
Hallo,
ich kann wieder auf sein, mein Husten ist aber noch ziemlich schlimm.

Mach es so, wie Du es für richtig hältst!!! Wenn Du spürst, dass Du dies oder jenes nicht möchtest, dann lass es und wenn Du etwas möchtest, dann tu es, das ist ein so wichtiger Schritt sich selbst wieder zu spüren und was man will!!! Ich finde Du machst das schon sehr gut!
Bei mir dauerte das sehr sehr lange. Ich weiß, dass ich als Teenager immer mit meinem Bauch entschieden habe und damit fast immer gut fuhr, aber irgendwann tat ich das überhaupt nicht mehr und ich verlir mich selbst dadurch, zumindest fühlte ich mich lange so. Auch heute fällt es mir noch sehr schwer nur den Bauch entscheiden zu lasse, aber ich arbeite daran... Was ich damit sagen will, Dein Bauch funktionert gut und das wird Dir helfen!!!

Ich drück Dich und bin ein bisschen neidisch auf deinen Schaukelstuhl

LG Schnubbl

04.04.2009 17:14 • #15


B
Hallo, ich habe wie vermutlich die meisten probleme mich zu etwas zu motivieren. Wenn es nichts wichtiges ist, ist ja kein grosses problem. Es ist aber auch so, dass ich selbstständig bin. Normalerweise kann ich mich mehr oder weniger gut motivieren zu arbeiten, aber in letzter zeit bin ich in einem loch. Das interessante ist ja, dass mir die selbständigkeiten (ich habe z. z. zwei unterschiedliche „selbständigkeiten“) eigentlich schon mehr oder weniger spass machen, bis vor kurzem war ich noch enthusiastisch beides anzugehen. Und mind. eine davon ist auch recht erfolgversprechend. D.h. ich weiss, wenn ich es angehe, dann habe ich ne realistische chance auf erfolg. Das wäre um des erfolges wegen gut, würde mir aber auch depressionsmässig gut helfen. Aber trotzdem gehe beides nicht an. Wie kann man das ändern? Bzw. wie kann man die gründe für das nicht angehen erkennen (so dass man was ändern kann)? Was macht ihr in solchen situationen?

Danke

04.12.2017 21:05 • #16


A


Hallo Ausgebrannt,

x 4#17


Wave77
Zitat von Berliner3:
D.h. ich weiss, wenn ich es angehe, dann habe ich ne realistische chance auf erfolg


Genau das ist der Punkt. Es geht nur über den Erfolg. Wenn du keine Aussichten auf Erfolg hast, ist man automatisch antriebslos weil man grübelt und überlegt. Man wird depressiv, wegen der Zukunftsängste. Bist du dir sicher, dass es der richtige Job ist?

29.03.2018 09:41 • #17

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