15

Werde vom Psychologen & Arzt nicht verstanden - wie gehts weiter?

Melony0210
Hallo

Ich habe mich vor ein paar Tagen schon an euch gewandt, bzgl. Tagesklinik.

Ich hatte das Wochenende Zeit nachzudenken, am Freitag hatte ich ein 15 minütiges Gespräch mit der Stationsärtzin, Sie möchte jetzt das ich das Mirta komplett absetzen und wir Montag mit der Einnahme von Opipramol anfangen. Elontril 150 soll ich weiter nehmen.

Und so langsam kann und will ich nicht mehr. Ständig neue Medikamente, ständig neue Nebenwirkungen. Wo ich noch keine Medikamente genommen hab konnte ich doch auch schlafen, mir als ich mit jeden Monat wechselnden Antidepressiva anfing wurde das schlimmer.
Und andere Symptome kamen hinzu, Angst, Panik, Bluthochdruck. vorher hatte ich mit sowas nichts am Hut.

Warum ich zum Arzt bin ?
Weil ich auf der Arbeit dermassen unter Druck stand und immer mehr Leistung gebracht habe und irgendwann ging nichts. Hab wegen jedem kleinen Anlass geweint. Durch Wechselschichten hatte ich Schlafstörungen. Und irgendwann bin ich zusammen gebrochen, Arzt hat mich krank geschrieben und Antidepressiva aufgeschrieben.

Dabei glaube ich bis heute, es hätte auch ohne funktioniert, ich hab wahrscheinlich nur eine Auszeit gebraucht/Burn-out.

Ich wurde nicht verstanden, weder von einer Psychologin, noch vom Psychiater und mein Hausarzt schüttelte auch mit dem Kopf.

Das ich erst unter Antidepressiva starke Suizidgedanken hatte, glaubt mir bis heute kein Arzt.
Ich wollte bevor ich was eingenommen hab, nur das es aufhört und ich wieder funktionieren kann. Und ich diese Hölle in meinem Kopf nicht mehr wollte, sondern ein glückliches Leben, wie es doch bis vor kurzem hatte.

Ich werde wahrscheinlich morgen nicht in die Klinik fahren und den Aufenthalt nach fast 6 Wochen beenden, da es mir noch schlechter als vorher ergeht und jetzt jeder, wo ich drüber nachdenke zu gehen, alle mich zum bleiben bewegen wollen. Davor hat mir auch keiner helfen wollen, ich konnte heulen, ich konnte mehrmals sagen mir geht es schlecht, ich schaff heute die einfachsten Dinge nicht, es hat keinen interessiert. Aber jetzt, wo kein Geld mehr fließen soll, bemühen Sie sich.
Nehme seit Donnerstag noch starkes Penicillin dazu, Nasennebenhöhlenentzündung und Angina. Das hat mir der Vertretungsarzt ohne Untersuchung oder sonstiges einfach aufgeschrieben.


Fühle mich ungerecht, unfair behandelt, obwohl ich doch auch ein recht darauf hab, das es mir gut geht. Und wenn ich mal liegen bleiben will, dann will ich das.

Ich hoffe man versteht meinen Kauderwelsch ein wenig.

15.12.2019 13:31 • x 3 #1


AmyAluka13
Hallo Melony0210,

ich melde mich, weil ich dasselbe Thema hatte wie du und ich mich in allem was du geschrieben hast wieder finden kann.
Ich habe sieben Jahre lang auf Grund von Depressionen verschiedene, auch etwas höher dosierte Antidepressiva genommen. Darunter Mirtazapin, Quetiapin und weitere Preparate. Ich habe davon 30 Kilogramm zugenommen, wurde schläfrig, unkonzentriert und (was bei Depressionen ja auch immer der Fall ist) antriebsschwach. Das heißt, dass diese ganzen Medikamente ohne hin schon ein sehr fragwürdiges Paradoxon sind. Vor der Einnahme dieser Medikamente war ich sehr sportlich. Dieses Hobby habe ich auf Grund der Nebenwirkungen, welche dann mit Einnahme von Mirtazapin etc. eingetreten sind, aufgegeben. Meine Depressionen wurden dadurch dann nicht besser, sondern sie wurden noch schlimmer. Man wird durch diese Medikamente einfach nur etwas gefügiger und bequemer, was die Depressionen nur noch verschlimmern. Unter dieser medikamentösen Einstellung habe ich auch meinen Realschulabschluss durch gezogen, dieser fiel dann natürlich auch deutlich schlechter aus, da ich im Schulunterricht fast eingeschlafen bin (Übermüdung als weitere Nebenwirkung).

Ich habe (leider aber viel zu spät) alle Medikamente aus eigener Initiative stationär abgesetzt und muss auch sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Mir geht es zumindest körperlich wieder besser, aber die Depressionen habe ich immer noch. Mir hatte man dann aber praktischerweise vor geworfen, dass wenn ich die Medikamente absetze, anscheinend dann durchdrehen würde. Das war aber nicht der Fall. Nach dem ich 30 Kilogramm abgenommen habe (davor war ich sehr übergewichtig) und damit anfing, mich gesund zu ernähren, sah ich in den Augen meines Umfelds eindeutige Verwirrung. Ich möchte dir eigentlich nur den Mut dafür geben, dass du damit aus meiner Sicht nur das Richtige tust, denn wenn der Körper unter Nebenwirkungen steht, dann entsteht dadurch ein sehr toxischer Zyklus: Dem Körper geht es schlecht, was Depressionen verursacht. Geht es der Seele schlecht, löst sich das aber wiederum auf den Körper aus, welcher ohnehin schon unter Nebenwirkungen steht. Nach dem ich diese Problematik anerkannt habe, wurde ich mir über das Halbwissen meines Umfelds bewusst, und dadurch wusste ich auch, ich tue das Richtige.

Und bei allem was ich zu diesen Medikamenten geschildert habe, hatte mir auch kein Arzt geglaubt. Letztendlich erkenne ich in diesen ganzen Präparaten und auch grundlegend in der Pharmaindustrie nichts als Profit, und auch der Arzt möge für solche Medikamente lieber werben, als seinen Patienten auch über die dunkle Seite solcher Medikamente auf zu klären - natürlich auf Kosten des Patienten, und so wurde dir auch nicht geholfen, sondern du merkst es dann irgendwann am eigenen Leib.

Aus solchen Medikamenten erschließt sich mir nur ein positives Resultat; Wissen. Und meiner Meinung nach hast du dieses Wissen, bzw die wichtige Erfahrung auch schon erreicht, zumindest wenn ich hier deine Kritik (welche durchaus legitim ist) heraus lese. Was ich dir eigentlich nur mitteilen möchte; Du hast daraus gelernt und deshalb kann ich dich verstehen.

Für mich persönlich sind Depressionen ja eine Frage der Seele, da finde ich, dass (wenn insofern nur die Seele betroffen ist) dann auch mit der Seele etwas gemacht werden muss, und nicht mit dem Körper (in dem man einfach irgendwelche Medikamente zu sich nimmt, in der Hoffnung, es wird wieder besser.) Daher habe ich von einem Gespräch mit einem aufgeschlossenen Psychotherapeuten (dem es wirklich noch um das Wohl seiner Patienten geht) weitaus mehr heraus genommen, als die reine Plage, einfach nur Medikamente ein zu nehmen und dann auf eigenen Kosten einfach den Rand zu halten und nichts zu tun, während dir dein Umfeld wieder Faulheit vor wirft.

Ich wünsche dir alles gute, viel Kraft und lasse dich bloß nicht beirren.
Wenn es deine persönliche Erfahrung dazu ist, dann ist das auch deine (richtige) Entscheidung!

Ich konnte dir jetzt zwar keine wirklich präzisen Tipps geben, aber ich wollte dir nur die Rückmeldung und bzw auch den Mut dazu wünschen, deine Ziele und dich selbst durch zu setzen. Denn manchmal ist es gerade erst richtig, wenn man gegen den Strom schwimmt (in diesem Falle sich gegen die Erwartungen des Umfeldes zu entscheiden). Letzten Endes kannst ja nur du wissen, was dir wirklich gut tut, denn auch sonst niemand läuft auch deinen Weg!

Alles Gute.

LG Amy

15.12.2019 16:51 • x 3 #2


A


Hallo Melony0210,

Werde vom Psychologen & Arzt nicht verstanden - wie gehts weiter?

x 3#3


L
Zitat von AmyAluka13:
Letzten Endes kannst ja nur du wissen, was dir wirklich gut tut, denn auch sonst niemand läuft auch deinen Weg!


Das sehe ich genau so! Hör auf DEIN Gefühl und lass dich nicht beirren. Du bist kein Versuchskaninchen. Pass auf dich auf!

VG
laluna

15.12.2019 17:04 • x 2 #3


Melony0210
Zitat von AmyAluka13:
Hallo Melony0210,

ich melde mich, weil ich dasselbe Thema hatte wie du und ich mich in allem was du geschrieben hast wieder finden kann.
Ich habe sieben Jahre lang auf Grund von Depressionen verschiedene, auch etwas höher dosierte Antidepressiva genommen. Darunter Mirtazapin, Quetiapin und weitere Preparate. Ich habe davon 30 Kilogramm zugenommen, wurde schläfrig, unkonzentriert und (was bei Depressionen ja auch immer der Fall ist) antriebsschwach. Das heißt, dass diese ganzen Medikamente ohne hin schon ein sehr fragwürdiges Paradoxon sind. Vor der Einnahme dieser Medikamente war ich sehr sportlich. Dieses Hobby habe ich auf Grund der Nebenwirkungen, welche dann mit Einnahme von Mirtazapin etc. eingetreten sind, aufgegeben. Meine Depressionen wurden dadurch dann nicht besser, sondern sie wurden noch schlimmer. Man wird durch diese Medikamente einfach nur etwas gefügiger und bequemer, was die Depressionen nur noch verschlimmern. Unter dieser medikamentösen Einstellung habe ich auch meinen Realschulabschluss durch gezogen, dieser fiel dann natürlich auch deutlich schlechter aus, da ich im Schulunterricht fast eingeschlafen bin (Übermüdung als weitere Nebenwirkung).

Ich habe (leider aber viel zu spät) alle Medikamente aus eigener Initiative stationär abgesetzt und muss auch sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Mir geht es zumindest körperlich wieder besser, aber die Depressionen habe ich immer noch. Mir hatte man dann aber praktischerweise vor geworfen, dass wenn ich die Medikamente absetze, anscheinend dann durchdrehen würde. Das war aber nicht der Fall. Nach dem ich 30 Kilogramm abgenommen habe (davor war ich sehr übergewichtig) und damit anfing, mich gesund zu ernähren, sah ich in den Augen meines Umfelds eindeutige Verwirrung. Ich möchte dir eigentlich nur den Mut dafür geben, dass du damit aus meiner Sicht nur das Richtige tust, denn wenn der Körper unter Nebenwirkungen steht, dann entsteht dadurch ein sehr toxischer Zyklus: Dem Körper geht es schlecht, was Depressionen verursacht. Geht es der Seele schlecht, löst sich das aber wiederum auf den Körper aus, welcher ohnehin schon unter Nebenwirkungen steht. Nach dem ich diese Problematik anerkannt habe, wurde ich mir über das Halbwissen meines Umfelds bewusst, und dadurch wusste ich auch, ich tue das Richtige.

Und bei allem was ich zu diesen Medikamenten geschildert habe, hatte mir auch kein Arzt geglaubt. Letztendlich erkenne ich in diesen ganzen Präparaten und auch grundlegend in der Pharmaindustrie nichts als Profit, und auch der Arzt möge für solche Medikamente lieber werben, als seinen Patienten auch über die dunkle Seite solcher Medikamente auf zu klären - natürlich auf Kosten des Patienten, und so wurde dir auch nicht geholfen, sondern du merkst es dann irgendwann am eigenen Leib.

Aus solchen Medikamenten erschließt sich mir nur ein positives Resultat; Wissen. Und meiner Meinung nach hast du dieses Wissen, bzw die wichtige Erfahrung auch schon erreicht, zumindest wenn ich hier deine Kritik (welche durchaus legitim ist) heraus lese. Was ich dir eigentlich nur mitteilen möchte; Du hast daraus gelernt und deshalb kann ich dich verstehen.

Für mich persönlich sind Depressionen ja eine Frage der Seele, da finde ich, dass (wenn insofern nur die Seele betroffen ist) dann auch mit der Seele etwas gemacht werden muss, und nicht mit dem Körper (in dem man einfach irgendwelche Medikamente zu sich nimmt, in der Hoffnung, es wird wieder besser.) Daher habe ich von einem Gespräch mit einem aufgeschlossenen Psychotherapeuten (dem es wirklich noch um das Wohl seiner Patienten geht) weitaus mehr heraus genommen, als die reine Plage, einfach nur Medikamente ein zu nehmen und dann auf eigenen Kosten einfach den Rand zu halten und nichts zu tun, während dir dein Umfeld wieder Faulheit vor wirft.

Ich wünsche dir alles gute, viel Kraft und lasse dich bloß nicht beirren.
Wenn es deine persönliche Erfahrung dazu ist, dann ist das auch deine (richtige) Entscheidung!

Ich konnte dir jetzt zwar keine wirklich präzisen Tipps geben, aber ich wollte dir nur die Rückmeldung und bzw auch den Mut dazu wünschen, deine Ziele und dich selbst durch zu setzen. Denn manchmal ist es gerade erst richtig, wenn man gegen den Strom schwimmt (in diesem Falle sich gegen die Erwartungen des Umfeldes zu entscheiden). Letzten Endes kannst ja nur du wissen, was dir wirklich gut tut, denn auch sonst niemand läuft auch deinen Weg!

Alles Gute.

LG Amy



Vielen Dank für deinen Beitrag.
Aber ich denke genau da liegt das Problem, ich muss entscheiden. Aber ich habe das Gefühl, egal für was ich mich entscheide, ist falsch.

An manchen Tagen, denke ich Hey du schaffst das und ich fühl mich für einen Moment gut und erleichtert. Der hält, aber nur für paar Minuten an, die grauen Gedanken überdecken das Gute.

Mir hilft leider keiner beim Gedanken sortieren, das muss ich allein machen, nur egal welche Situation ich durchspiele, Sie scheint falsch zu sein.

Breche ich die TK ab, bekomme ich dann überhaupt noch eine krankmeldung von meinem HA, ohne das ich zum Gespräch bei ihm muss. Das denke ich nicht und somit muss ich mich dann wieder rechtfertigen, warum ich es abgebrochen hab und dann pocht er weiter auf stationären Klinikaufenthalt, der wegen einem Trauma nicht in Frage kommt. Auch er wird mich wieder nicht verstehen

Mein ambulanter Psychiater, wird gar nichts machen. Mir einen Termin irgendwann nächstes Jahr geben und sagen gucken Sie, wie sie klar kommen, haben ja die TK abgebrochen.

An meine alte Arbeitsstelle kann ich nicht, wegen Wiedereingliederung, also müsste ich mir eine neue Stelle suchen, aber als was, keine Ahnung und die müssten die Wiedereingliederung akzeptieren.

Einfach zuhause rumlungern funktioniert nicht, allein schon wegen dem Geld, das hinten und vorne nicht reicht von der Krankenkasse.

Irgendwie ne Zwickmühle und ich komm nicht raus.

15.12.2019 17:35 • x 1 #4


Melony0210
Mein Blutdruck ist jetzt seit dem Wochenende extrem hoch 170/120 Puls 130, ich weiss das es am absetzen liegen kann. Ich nehme jedoch schon Beta-Blocker. Muss am Donnerstag zum Internisten.

Jedoch muss ich sagen, wenn mein Blutdruck bei 150/100 Puls bei knapp über 100, fühle ich mich super. Ich bin wacher, auch sehr ausgeglichen und fühle mich einfach gut.

Die Tagesklinik meinte sofort zum Arzt, sonst rufen die den an. Ich komm mir bevormunden vor und e ich miich fühle nicht wahrgenommen.

Hab daraufhin halt den Arzt angerufen, eher am Donnerstag Termin. Heute werde ich gefragt, warum ich schon wieder zum Arzt gehe. Ich Krieg noch das kotzen mit denen. Was wollen sie denn noch, als das ich das mache, was die wollen ?

Morgen ist Visite mit der Oberärtzin, ich freue mich nicht. Diese Person ist einfach nur arrogant und hört nicht zu. Und dann sitzt man vor 4 Mann und man muss sagen, wie es geht, was meine Ziele sind, was ich bisher dafür gemacht habe etc.

Ich musste mich einfach mal bisschen ausheulen

17.12.2019 21:52 • x 2 #5


Melony0210
Ich muss mir heute mal alles von der Seele schreiben, über Kommentare und Hilfe freu ich mich, es muss einfach mal raus.

Die letzten 2 Wochen hat sich viel verändert, tagsüber ist meine Stimmung recht ok, wenn ich in die Tagesklinik kann. Doch sobald ich raus gehe, denke ich über den Tag nach und denke ich hab alles falsch gemacht. Ich versuche auszudrücken, wie ich mich fühle, aber merke selbst, das es oft keinen Sinn gibt.


Muss es einen Sinn machen, mir macht es Sorgen, nicht ernst genommen zu werden. Sobald es Abend wird ist meine Stimmung am Tiefpunkt und es ist dann mir weder möglich die Gedanken, durch positive zu ersetzen, noch mich abzulenken.
Pfleger sagen ich soll dann raus gehen, ich soll mir jemanden suchen, der mich raus holt, aber ich kann nicht.
Mal klappt es, wenn ich zu jemanden Kontakt aufnehmen, mal klappt nichts. Dann heule ich und bin am Ende, bis ich irgendwann erschöpft einschlafe. Dann Schlaf ich 4 Stunden und den Tag über, bin ich so müde.

Soweit so schlecht, ich fühle mich unverstanden, ich soll mich zwingen. Ich habe dann Panik, nur einen Fuss vor die Tür zu setzen. Wenn ich die Situation übergehe und durchgehend unterwegs bin, bin ich irgendwann so aggressiv und will nachhause, das ich die Situation nicht aushalte und auch nicht reden will dann.
Ich will mich dann verkriechen und schaffe es nur, indem ich da durch gehe. Die Frage ist nur ich weiss nicht wie lange die Kraft dafür noch reicht. Ich will glücklich sein und will das es mir besser geht.

Mal ein paar Eckpunkte die mir in den Kopf kommen, woher das ganze kommt:
- Trennung vom Alk. Vater mit 6 Jahren erster Umzug
- durfte nie raus gehen und was mit Freunden Unternehmen
- ich war eigentlich schon immer falsch, wie meine Mutter es sagen würde
- mit 15 nächster Umzug, wurde in der Schule da so schlimm gemobbt, das ich nicht mehr hingegangen bin
- Situation zuhause, hat sich auch immer mehr zugespitzt, bin immer wieder abgehauen und wollte nicht mehr da sein
- keine liebe von meiner Mutter, sie wollte mich immer nur los werden
- sie liess mich dann mit 15 in die Psychiatrie Zwangseinweisen, da dann tagelang fixiert und im Beobachtungsraum, da Sie dachten ich hab Dro. genommen
- habe nie Dro. genommen
- 3 Monate Therapie, dann Pflegefamilie, wieder was neues
- kam dort nicht klar und bin dann in ein Heim, zum Schluss wieder zu meiner Mutter, die wohlgemerkt, während ich in der Psychiatrie war in ein anderes Bundesland gezogen ist
- Realschulabschluss, danach Ausbildung und mit 18 ausgezogen und seitdem kein Kontakt mit ihr
- vor 3 Jahren ist mein Vater gestorben, Mutter hat den Kontakt immer verboten, bzw redete ihn nur schlecht
- habe einmal mit ihm telefoniert
- bei der Trauerfeier, wurde dann sehr viel gesagt, was meine Mutter immer anders dargestellt hat
- arbeite seit über 2 Jahren in einem Pflegedienst/heim, ist wie eine Familie geworden
- Trennung im März 2018 von meinem gewalttätigen und manipulativen Partner
- er hat mich erpresst und musste zu ihm ziehen, hab tagelang im Auto schlafen müssen, weil er mich rausgeschmissen hat
- Beziehungist geendet mit einer Gehirnerschütterung im Kh, hab mir dann heimlich eine Wohnung gesucht und nochmal von neu angefangen
- im Mai würde mir die Schilddrüse entfernt


- seit August kann ich einfach nicht mehr, heule nur noch und bin am Ende
- kann keinen Mensch in meine Wohnung lassen, bekomme dann schlimme Panikattacken
- will einfach nur normal sein, mich macht die ganze sch. kaputt


Ich habe Angst, selbst in der Tagesklinik zu versagen, wie in allem in meinem Leben. Ich hasse mein Leben einfach und will nur einmal in meinem Leben merken, das ich etwas wert bin, nur einmal. Ich denke über jedes Wort 100 mal nach, ich weiss das es eigentlich Schwachsinn ist, ist nur so das es nicht veränderbar ist.
Danke fürs lesen

03.01.2020 23:55 • x 1 #6


maya60
Hallo Melony. ich kann dich gut verstehen. Du bist mit einem Burnout gestartet und wolltest Unterstützung dabei, dass sich die Symptome deiner Stresserkrankung Burnout wieder legen und jetzt fühlst du dich, als ob du gerade durch die medikamentöse Behandlung und all die Medikamentenwechsel erst in einen großen Sumpf von viel schlimmeren und immer mehr Symptomen geraten bist, den du ohne Medikamente gar nicht hattest, oder?
Dazu kommen jetzt bei dir noch sehr viele psychisch hoch belastende Ereignisse aus Kindheit und Jugendzeit bis hin zur Gegenwart hoch, so dass du gar nicht mehr weißt, wo du einen Anfangsfaden bzw. einen Lösungsfaden für dieses ganze Chaos aus Krankheit, Symptomen, Angst, psychischen Altlasten, Medikamentenwirkungen und -Nebenwirkungen finden kannst.

Dazu kann ich dir aus meinen langjährigen Erfahrungen mit Burnout und Depressionen sowie deren Behandlungen mal zum Sortieren einiges schreiben:

Burnout und Erschöpfungsdepression haben fließende Übergänge und die meisten gehen erst zum Arzt, wenn schon deutlich depressive Symptome vorhanden sind.
Ob Medikamente hilfreich sind, kann nur ein Facharzt (Psychiater) entscheiden. Wenn die PatientInnen aber sehr unter depressiven Symptomen leiden, verordnet oft der Hausarzt ein Antidepressivum, aber ob es das richtige ist und ob die Dosierung stimmt und ob es überhaupt notwendig ist, kann fachlich sicher erst der Facharzt sagen.

Außerdem, gerade auch um weniger oder kürzer oder gar keine Medikamente zu brauchen, ist eine Psychotherapie ebenso wichtig wie der Psychiater. Denn gerade bei psychisch schwer belastenden Altlasten hilft die Psychotherapie.
Ist die Depression aber so stark, dass sie medikamentös behandelt werden muss, kann die Psychotherapie alleine nicht genug ausrichten, weil im Hirnstoffwechsel zu große Mangelerscheinungen vorliegen.
Eine dritte wichtige Säule zur Behandlung von Burnout und Depressionen ist dann auch die Verhaltensanpassung im eigenen Leben. Wenn ich genauso stressig weiterarbeite, wenn es mir besser geht, lande ich wieder im Burnout, da muss ich also lernen, meine Grenzen zu erkennen und einzuhalten.

Du siehst, das i s t also wirklich auch ein Haufen von Dingen, die Zeit brauchen.

Ein Drittel der PatientInnen bekommen einmal im Leben eine Depression und danach nie wieder mehr. Ein Drittel bekommen ein zweites oder auch drittes Mal Depressionen und dann nie wieder mehr.

Ein Drittel der PatientInnen haben chronische Depressionen, also immer damit zu tun. Und bei allen drei Gruppen gilt, dass, wenn wir die Behandlung ernst nehmen, die Situation eine viel bessere ist als ohne.

Du siehst also, es gibt große individuelle Unterschiede, Verläufe und auf jeden Fall allen Grund, optimistisch zu sein, das Ganze zu überwinden.

Eine Depression ist eine schwere Erkrankung, auch wenn der Facharzt sie nur als leichte Depression einstuft. Wenn PatientInnen eine mittelschwere oder schwere Depression diagnostiziert bekommen, geht es meistens nicht ohne Medikamente. Es gibt PatientInnen, bei denen nur wenige Medikamente wirken.
Welche am besten wirken und mit den wenigsten Nebenwirkungen, das müssen die Betroffenen gemeinsam mit ihren Fachärzten ausprobieren.
Dabei verordnet der Facharzt zuerst die Medikamente und in der Dosierung, die bei den allermeisten passend zu dir die größten Erfolge zeigen.

Bei mir damals war gleich das erste Antidepressivum wirksam, musste aber in der Dosierung angepasst werden. Weil es mir im Winter immer schlechter ging, musste es dann auch häufiger angepasst werden. Und weil bei mir auch noch eine zweite psychische Diagnose, ADHS, vorliegt, mussten unterschiedliche Medikamente auch miteinander passen.

Nach Jahren verlor leider das Antidepressivum an Wirkung bei mir, es trat ein Gewöhnungseffekt ein und mein Arzt verordnete mir ein anderes, das ich auch gut vertrug nach Zeiten der Einstellung und der Dosierungen. Aktuell hat mein Arzt wegen Lieferschwierigkeiten meines Medikamentes auf ein anderes aus derselben Wirkungsgruppe umgestellt.

Obwohl also meine Erkrankungen nicht unkompliziert sind, vertrage ich die meisten Antidepressiva, die mir meine Ärzte verordneten, die Ärzte wissen schon, was sie tun.

Da Burnout und Depression aber schwere Erkrankungen sind, die meistens viel Zeit brauchen, ehe man alle 3 Behandlungssäulen passend zusammen hat und bis sie dann gut wirken und sich Verbesserungen einstellen, ist das Chaos zwischendurch oft kein Zeichen davon, dass etwas falsch läuft, sondern dass wir schwer krank sind und sich immer mehr Symptome zeigen, die wir zuvor gar nicht beachtet haben und die auch dazu gehören.
Auch kleine Schritte vorwärts und dann wieder 2 Schritte zurück und dann erst wieder vorwärts gehören mit dazu. Ebenso Korrekturen wie man es noch besser machen kann.

Dann braucht das Einschleichen und Wirken von Medikamenten auch viel Zeit. Bei mir persönlich zeigten sich da immer einige typische Abläufe, die so oder so ähnlich andere auch erleben, andere wieder anders:

Wenn ich mit einem Antidepressivum begonnen habe oder eines wurde höher dosiert, dann wurden, wie es auch im Beipackzettel gewarnt wird, ca die ersten beiden Einnahmewochen bei mir die depressiven Probleme immer gefühlt schlimmer, weil der Antrieb zwar sofort besser wurde, dadurch aber die anderen Symptome stärker in den Vordergrund traten.
Das ist so, weil sich erst ein Wirkungsspiegel des Medikamentes aufbauen muss.
Während dieser ersten beiden Wochen habe ich auch mehr Nebenwirkungen, die dann aufhören. Einige wenige bleiben aber auch.

Dann ca nach 2 Wochen merke ich die stimmungsaufhellenden Wirkungen des Medikamentes. Aber noch das gesamte folgende halbe Jahr zeigen sich weitere Wirkungen, es braucht also seine Zeit.
Ob die Dosierung stimmt, merken der Arzt und ich so nach ca 2 Wochen Einnahme des Medikamentes bzw weiß der Doc schon von vornherein, dass ich eine höhere Dosierung brauche, will aber eben verträglich einschleichen.

Ohne Medikamente wäre meine schwere Depression nicht ertragbar, trotzdem sind die Medikamente für mich wie sehr gute und lebenswichtige Stützen, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Ohne psychologische Begleitung und meine Alltagsanpassung würden sie nicht ausreichen, damit ich stabil und zufrieden lebe.

So denke ich, dass dein inneres Chaos momentan sehr gut nachvollziehbar ist, leider aber das Ganze Zeit braucht und Angst und Zweifel und Selbstzweifel sind auch Depressionssymptome.
Es wird aber besser werden, es braucht nur seine Zeit.

Liebe Grüße! maya

04.01.2020 00:55 • #7


Melony0210
Habe mein erstes Antidepressiva vom Hausarzt bekommen, da sich mein Zustand täglich verschlechtert hat. Krankschreibung wollte ich nicht, ich wollte weiter funktionieren, dir aber durch die Bank nicht geholfen haben, sondern mich komplett verändert haben, jetzt nehme ich abends Opipramol, schlafen kann ich trotzdem nichts.

Ich habe leider in den letzten Jahren, die Depression weggesteckt und ist jetzt immer wieder kehrend, mein Körper macht schlapp und meine Seele hat wohl schon sehr lange genug
Habe viel Verdrängungsarbeit geleistet.

Ich denke, wenn das alles mal rauskommt aus mir, dir ganze Wut, Verzweiflung, Angst, Trauer und jemand da ist und mich auffängt, kann es klappen.
Ich richtige die Wut und alles in mich selbst, ich weiss eigentlich, das es alles so nicht richtig ist. Doch meine Gefühle ziehen nicht mit.

Ab 15.01 werd ich wieder arbeiten, leider kann ich mir den Krankenstand nicht weiter leisten. Stehe auf Wartelisten für ambulante Psychotherapie, aber das wird noch dauern.

Das Leben geht weiter und ich denke das ich irgendwann früher oder später wieder zusammen breche.

04.01.2020 01:12 • x 1 #8


maya60
Hallo Melony, was du jetzt beschreibst, erleben auch viele von uns so. Ich kenne deine Medikamente nicht, sondern nur andere, aber Schlafstörungen treten bei Stresserkrankungen und Depressionen leider sehr oft auf und wenn die Krankheiten sich verbessern, wird´s auch wieder besser damit.

Ich habe auch mit Depressionen Jahrzehntelang weitergearbeitet, aber nicht Vollzeit, denn das schaffte ich nicht. Auch habe ich mal eine Umschulung gemacht, weil mein vorheriger Job viel zu stressig für meine Anfälligkeiten waren. Und meine fetten psychischen Altlasten brauchten auch lange, um sie zu bearbeiten.

Trotzdem, in all den Jahren, in denen ich leichte Depressionen hatte, habe ich keine Medikamente genommen und war die Arbeit auch eine wichtige Stütze, ebenso die Psychotherapien. Ich erlebte einige Burnout, weil ich immer wieder zuviel aktiv war in Beruf und Freizeit und vergaß, wie anfällig ich bin, aber irgendwann habe ich es dann doch gelernt.
Ich kenne aber auch viele Leute, die nur ein Burnout hatten oder eine Depression. Und ich kenne Leute, die wie ich chronische andere Diagnosen haben wie mein ADHS und dadurch auch immer Erschöpfungsdepressionen schnell.

Weil ADHS bei Erwachsenen erst vor 11 Jahren in Deutschland bekannt und anerkannt wurde, habe ich erst spät die dafür nötigen Medikamente bekommen und darum haben sich meine Depressionen von leicht zu schwerer und chronisch entwickelt und jetzt brauche ich immer Medikamente. Die richtige passende Behandlung ist so wichtig, damit nicht alles chronisch wird und immer schlimmer. Gib dir Zeit!

Wie das bei dir ist und wieviel Zeit du brauchst, das wird sich zeigen. Aber Pessimismus ist auch ein Depressionssymptom. Es wird alles besser, bestimmt!

Gut, dass du hier deine Erfahrungen und Fragen beschreibst, denn hier geht es vielen ähnlich.

Liebe Grüße! maya

04.01.2020 01:27 • #9


maya60
Zitat von Melony0210:
Ich denke, wenn das alles mal rauskommt aus mir, dir ganze Wut, Verzweiflung, Angst, Trauer und jemand da ist und mich auffängt, kann es klappen.


Ja, das denke ich auch!

04.01.2020 01:48 • #10


A


Hallo Melony0210,

x 4#11


Melony0210
Bei mir ist alles sehr schleichend gekommen, bis irgendwann gar nichts mehr ging. Einkaufen nicht möglich, eine Panikattacke nach der anderen, hatte keine Kraft, lag tagelang im Bett, bin nur noch aufgestanden, wenn ich einen Arzt Termin hatte und auch da musste ich mich quälen.
Durch die Tagesklinik hab ich ein wenig Struktur, obwohl ich tagsüber auch sehr erschöpft und müde bin. Hab da zu wenig Lust und will meistens allem aus dem Weg gehen, was es klar nicht fördert.

Habe einfach keine Ahnung, was ich mit mir anfangen soll, seit ich nicht mehr arbeiten gehen kann. Alles muss, wenn ich es mache perfekt sein, sonst bin ich unzufrieden. Kann mir keine Arbeit aufteilen. Wochenende gehe ich kaum raus, stehe aber auf und tue immer mal bisschen was.

Die in de Klinik üben sehr stark Druck aus, ich weiss das im Bett liegen nicht die Lösung ist, aber ich schaff es einfach nicht. Sobald ich dann mal draussen bin, geht es mir immer schlechter und ich werde aggressiv, weil ich mich sofort zurückziehen will und die Einflüsse nicht aushalte.

Es ist schwer und ein Satz ist bei mir hängen geblieben, es ist doch schon sch., warum probieren wir nicht mal was anderes, schlimmer kann es ja nicht werden.
Wenn ich dazu Kraft finde, Versuch ich es auch, manchmal klappt es, manchmal nicht.

Ich hab leider starke Nebenwirkungen, von den Medikamenten, weil ich auch noch so jung bin.
Ich hab mir überlegt, mal auf eigene Faust zu recherchieren und mit meinen ambulanten Psychiater zu sprechen, das ich aus diesem noch raus komme und ich stabil werde. Daran haben 9 Wochen Klinik nicht viel geändert. Egal was man tut, es ist falsch.

Danke dir

04.01.2020 14:46 • x 2 #11

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag