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Wann werde ich wieder gesund? Was hilft und was nicht?

Ahrensis
Moin Leute,
die Nachricht richtet sich hier natürlich an alle Leidensgenossen, die mir vielleicht helfen können.
Ich leide an einem Burnout seit nun schon 1,5 Jahren. Im Sommer 2020 war ich bis Dezember in einer Klinik. Nun funktioniert der Alltag wieder und ich gehe auch (ich bin Lehrer, was auch sonst ) wieder arbeiten im Rahmen der Wiedereingliederung, Vielleicht kennt ihr das Problem, wenn ich frage: Wie und vor allem wann werde ich eigentlich wieder wirklich gesund? Ich nehme meine Antidepressiva, die meine Symptome (extreme innere Unruhe und Herzstolpern) zwar unterdrücken, so dass ich arbeiten kann usw., aber was brauche ich wirklich und wie lange dauert es? Ich habe vorher auch wirklich viel Sport gemacht (Laufen) und merke jetzt immer noch, dass meine Leistung einfach miserabel sind. Ich habe meine Einheiten und vor allem die Intensität auf ein absolutes Minimum gedrosselt, aber ich bin irgendwie in diesem Höllenloch gefangen und komme da auch nicht mehr raus. Gut, ich habe natürlich schon einiges gelernt und will es fortan im Leben, egal wo (Ich bin ja schon Perfektionist) etwas lockerer angehen, aber wenn ich nun versuche mich von den Medis zu trennen, geht es direkt wieder von vorne los. Es ist und bleibt einfach noch ein langer Weg, aber genau das sage ich mir schon die ganze Zeit. Depressiv bin ich übrigens kaum, ich mache ja alle Dinge wirklich total gerne, aber es geht einfach nicht. Vor allem weiß ich auch nicht, was nun wirklich erholsam ist und was mir schadet. Versteht ihr was ich meine? Ach ja, ich hab auch Medis zum Schlafen. Ohne diese geht es gar nicht bzw. wenn ich dann zwei von diesen harten Nächten habe, dann bin ich so kratzbürstig und müde und und und, dass ich denke, dass alles zu viel ist. Naja, vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Bin hier auch völlig neu. Gruß

10.02.2021 16:22 • x 1 #1


R
Hallo Ahrensis,
das ist eine gute Frage, wie und vor allem wann werde ich wieder gesund?
Ich denke du hast schon viel diesbezüglich getan: Du warst in einer Klinik, die dir scheinbar sehr geholfen hat, du nimmst Antidepressiva und gehst du auch zu einer Psychotherapie?
Du bist in einer Wiedereingliederung und kannst wieder Sport nach dem was dir möglich ist machen. Da hast du doch schon ein ganzes Stück geschafft, finde ich zumindest.
Es braucht Zeit und Geduld, du brauchst Zeit und Geduld mit dir selbst. Du wirst mit der Zeit merken was dir gut tut und was dir schadet. Es wird immer wieder auf und ab s geben, aber das ist normal, das gehört zu dem Genesungsprozess dazu.
Versuche dich nicht zu überfordern, das führt nur zu Rückschritten, versuche deine Leistungsfähigkeit so anzunehmen wie sie ist und du wirst merken, dass du mit der Zeit stabiler wirst.
LG, Robbe

10.02.2021 21:02 • x 4 #2


A


Hallo Ahrensis,

Wann werde ich wieder gesund? Was hilft und was nicht?

x 3#3


Silentium
Zitat von Ahrensis:
Moin Leute, die Nachricht richtet sich hier natürlich an alle Leidensgenossen, die mir vielleicht helfen können. Ich leide an einem Burnout seit nun schon 1,5 Jahren. Im Sommer 2020 war ich bis Dezember in einer Klinik. Nun funktioniert der Alltag wieder und ich gehe auch (ich bin Lehrer, ...


Hallo Ahrensis,

ich denke, dass du schon sehr viel geschafft hast. Ein Burn-out ist leider kein Schnupfen und man wird nie sagen können, wann man genau gesund sein wird. Es ist ja auch die Frage, was dich ins Burn-out getrieben hat. Du schreibst, dass du Perfektionist bist. Das könnte ja auch da seinen Ursprung haben. Die Frage ist auch: Möchtest du da anknüpfen wo du aufgehört hast? Was nimmst du aus der Krankheit mit? Welche Schlüsse ziehst du für dich. Wie gesagt, ich kenne die Ursachen nicht.
Mit dem Sport ging es mir ähnlich. Ich habe mich gezwungen, Sport zu machen obwohl ich total erschöpft war und null Antrieb hatte. Ok, den Antrieb hast du scheinbar, aber dein Körper arbeitet seit 1,5 Jahren gegen ein Burn-out. Das zerrt am Körper- da kannst du derzeit keine Höchstleistung von dir erwarten. Aber es ist total gut, dass du dich bewegst. Du hast wirklich schon sehr viel erreicht, schau am Berg einmal zurück um zu sehen was du schon erreicht hast. Der Rest ist Geduld mit dir selbst. Das finde ich übrigens auch sehr schwer. Es sagt sich immer alles so leicht und ist doch nicht einfach. Aber du bist schon weit

10.02.2021 21:56 • x 2 #3


Ahrensis
@Robbe @Silentium
Vielen Dank für eure Einschätzungen, mit denen ich auch direkt gestern Abend gut eingeschlafen bin.
An manchen Tagen ist es einfach hart, nach vorne zu schauen, aber der Blick zurück hilft da wirklich, da habt ihr schon recht. Und zum Thema wo anknüpfen - Natürlich würde ich gerne wieder dort anknüpfen, wo ich aufgehört habe, aber es stimmt: Irgendwas hat mich ja da reingebracht.
Schönes WE euch

11.02.2021 08:35 • x 2 #4


Caro63
Hallo Ahrensis,
das Wichtigste ist Toleranz, Geduld und Zeit, für und mit sich selbst.
Hat man da etwa eine Erwartungshaltung, dass es nach langem Krank oder gar Klinikaufenthalt
sofort aufhört, so wird man sicher enttäuscht werden.
Und es wird sicher auch anders sein in Zukunft ,denn die voran gegangene Zeit hat ja eben zu der Erkrankung geführt.
Allerdings kann ich dich dahingehend beruhigen, es wird besser, in kleinen Schritten und manchmal gibt s auch nur einen
Schritt nach vorn und zwei zurück.
Dann heißt es nach vorne schauen und wieder etwas langsamer weiter gehen...wird schon,
wenn man auf sich achtet, immer wieder daran denkt, dass man seine Gesundheit nur einmal hat .
Die Medis sind auch dazu da, dir zu helfen, den Weg langsamer zu gehen.
Mach nicht den Fehler, gleich davon weg kommen zu wollen - das stabilisiert auch insgesamt etwas die Gesamtsituation.
Hoch s und Tief s wechseln sich auch im ganz herkömmlichen Leben ab, also kann ein wenig Nachhilfe dabei auch nicht grundsätzlich falsch sein.

Viele Grüße
Caro60

11.02.2021 22:28 • x 4 #5

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