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Umfrage Auslöser des Burnouts?

Kitten
Lieber Forenmitglieder

Ich bin neu hier und habe mich ein wenig umgesehen. Gerne möchte ich eine Umfrage starten zum Thema Burnout. Ich stecke selber aktuell in der Bewältigung und bin froh um alle Hilfestellungen zu diesem Thema. Ich habe mir natürlich viele Gedanken darüber gemacht, wie es dazu kommen konnte. Gerne möchte ich deshalb eine Umfrage bzw. Sammlung erstellen und euch folgende Fragen stellen:

1) Welches war bei Dir der Auslöser des Burnouts auf persönlicher Ebene? (Charaktereigenschaften)
2) Was hat zum Burnout geführt aufgrund struktureller Probleme beim Arbeitgeber?
3) Was hat Dir bisher bei der Bewältigung am meisten geholfen?


So starte ich gleich selber mit der Beantwortung meiner Fragen:

1) Welches war bei mir der Auslöser des Burnout auf persönlicher Ebene?
- Grosser Hang zu Perfektionismus Nur 100% ist gut genug
- Grosse Leistungsbereitschaft Für eine gewisse Zeit bin ich bereit, Mehrarbeit/Überstunden zu leisten, das wird dann halt u.U. auch ausgenutzt
- People-Pleaser: Ich möchte immer (unbewusst) anderen gefallen und kann mich deshalb schlecht abgrenzen und Nein sagen
- Sehr harmoniebedürftig und konfliktscheu: Ich gehe allen Konflikten bei der Arbeit aus dem Weg und stelle mich ihnen erst, wenn es nicht mehr anders geht

2) Was hat zum Burnout geführt aufgrund struktureller Probleme beim Arbeitgeber?
- Ich musste eher 100% arbeiten bei einem 80%-Pensum viele Überstunden und Stress
- Reorganisationen in der Abteilung und im ganzen Betrieb
- Sehr miserable Führungskraft (hat meine Sorgen überhaupt nicht ernstgenommen, hat auf mein Ich kann nicht mehr nicht reagiert)
- Fehlende Wertschätzung von Seite Chef und im gesamten Betrieb
- Null (!) Hilfsbereitschaft von Arbeitskollegen

3) Was hat Dir bisher bei der Bewältigung am meisten geholfen?
- Du wirst vom Chef/Chefin oder gar Ex-Chef NIE ein Danke erhalten. Du hast deine Gesundheit also vergeblich ruiniert. Das merke ich mir für die Zukunft, dass es nie mehr soweit kommt.
- Akzeptieren, dass ich eine längere, krankheitsbedingte Pause machen muss und dies als Chance betrachten.
- Den Wiedereinstieg in die Berufswelt langsam angehen. Mein Wert definiert sich nicht über das, was ich leisten kann.
- Schritt für Schritt vorgehen, jeden Tag für Tag nehmen, nicht zu weit in die Zukunft blicken.

So, da bin ich mal sehr gespannt auf eure Antworten und danke Allen, die mitmachen

19.08.2021 17:40 • x 5 #1


CCC
Deine Umfrage richtet sich also nur an die Berufs-Burnoutler?

19.08.2021 18:35 • #2


A


Hallo Kitten,

Umfrage Auslöser des Burnouts?

x 3#3


Kitten
Hallo @CCC
Nö, natürlich nicht. Jede/r kann die Fragen beantworten. Sie sind halt im Berufs-Kontext formuliert, das stimmt. Du kannst auch nur Frage 1 und 3 beantworten und Frage 2 weglassen - feel free!
Bin auf jede Antwort gespannt, ob es gewissen Gemeinsamkeiten/Parallelen gibt, v.a. bei Frage 1!

Thx

19.08.2021 18:45 • #3


blossom79
Boah, Punkt 1 trifft auf mich genau so zu wie @Kitten es von sich beschreibt! 1:1 genau gleich!
Punkt 2 kann ich ebenso unterschreiben - je amerikanischer wir wurden, desto mehr hat jeder nur noch auf sich geachtet und das "Team" bröselte immer mehr auseinander.
Zu Punkt 3: ich habe gestern nach nur 2 Tagen der Wiedereingliederung die Maßnahme abgebrochen. Ich hatte in der Tagesklinik immer berichtet, dass ich dort auf keinen Fall zurück möchte. Dennoch musste ich mich auf eine Wiedreingliederung einlassen. Jetzt habe ich aber das erste mal wirklich sofort in mich rein gehört-und in mir sträubt sich alles gegen diesen Arbeitsplatz!

Jetzt mal schauen, wie es weiter geht..

19.08.2021 19:55 • x 1 #4


Lilly-18
Liebe @Kitten ich bin zwar nicht vom burnout betroffen, kenne aber einige, die das erlebt haben oder grade erleben. Du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht und auch deine Selbstbetrachtung ist sehr hilfreich.
Ich werde das für mich als Warnung nutzen. In Punkt 1 und 2 sehe ich viele Übereinstimmungen mit dir. Es gelingt mir aber Gott-sei-Dank immer noch, immer wieder rechtzeitig die Handbremse zu ziehen und Kraft zu schöpfen, so dass es bisher noch nicht zum burnout gekommen ist. Welch ein Glück!
Deine Bewältigungsstrategie klingt sehr vernünftig und gut, ich wünsche dir, dass du schnell aus deiner jetzigen Situation raus findest.

20.08.2021 08:11 • x 1 #5


A
Hallo @Kitten

vielen Dank für Deinen Post den ich so 1:1 unterschreiben kann.
Nur die Bewältigung fällt mir immer noch sehr schwer.

Ich hoffe ich lerne dies mit der Zeit noch.
Mir zu sagen die Arbeit hat mich krank gemacht.
Du hast Burn Out und das ist anders wie ein Beinbruch oder eine Erkältung. Und dauert.
Das schlimmste ist meine Ungeduld mit mir selbst.

21.08.2021 07:09 • x 2 #6


Kitten
@blossom79
Danke für deine Antwort! Das freut und überrascht mich auch sehr, dass meine Situation praktisch 1:1 auch bei dir vorkam So sind wir also Leidensgenossinnen!
Wie bereits in deinem eigenen Post geschrieben, kann ich dir nur gratulieren dazu, dass du auf dich und deinen Körper gehört hast, dass eine Rückkehr an den Arbeitsplatz derzeit und evt. langfristig nicht möglich ist! So hoffe und wünsche ich dir sehr, dass es eine gute andere Option für dich geben wird
Liebe Grüsse

21.08.2021 18:15 • x 1 #7


Kitten
@Lilly-18
Danke bestens für deine Rückmeldung und Wünsche
Leider kenne ich auch andere Personen in meinem Umfeld, welche ebenfalls Burnout-Betroffene sind. Schon sehr schlimm, dass dies so mancher Person passiert!
Ja, Gott sei Dank konntest du bisher immer rechtzeitig erkennen, wann es dir zuviel wurde und ein Burnout abwenden.
Es freut mich, wenn meine Reflexionen und Inputs auch anderen Menschen helfen können!

21.08.2021 18:19 • x 1 #8


L
Zitat von Kitten:
Lieber Forenmitglieder Ich bin neu hier und habe mich ein wenig umgesehen. Gerne möchte ich eine Umfrage starten zum Thema Burnout. Ich stecke ...

Ich könnte die Fragen genauso beantworten!

22.08.2021 15:40 • #9


D
Hi @Kitten,
kann ich so unterschreiben.

Bei mir
7 Jahre an einem grossen Projekt gearbeitet mit super Erfolg. Die Firma für die ich arbeitete machte Milliardenumsätze....
und dann die Ernüchterung
Klar gab es Anerkennung, aber nicht wie erhofft. Irgendwie ging es danach wie business as usual.
Dann wurden neue Mitarbeiter eingestellt, die ich anleiten sollte. Einer verhielt sich während einer Veranstaltung unangemessen und musste gehen - am Ende war es dennoch meine Verantwortung.
Ich war ein Jahr lang völlig antriebslos, genervt, schrie auf im Schlaf, nichts machte mehr Spass.
Hat sich im Grunde über Jahre gezogen.
Der Weg raus war etwas anderes zu suchen...Coaching zb....da bin ich im Moment dabei.

13.10.2021 09:46 • x 1 #10


A


Hallo Kitten,

x 4#11


gettingworse
Ich hoffe es ist okay das ich noch so spät auf den Post antworte
1) -genauso wie bei dir denke ich mein Perfektionismus hat dazu beigetragen
- ich bin leider auch ein people pleaser und mache mich gerne für andere kaputt
2) - furchtbares Arbeitsumfeld (auch im Post auf meinem Account beschrieben)
- war Azubi im ersten Lehrjahr musste aber den Laden leiten
- Doppelbelastung durch Abi und Ausbildung gleichzeitig
3) - bisher bin ich ehrlich gesagt immer noch am Ende, gute Tipps habe ich also leider noch nicht

02.11.2021 01:36 • x 1 #11

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