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Überfordert mit meiner Stimmung

ohnealles
Hallo,
Ich bin noch ziemlich neu hier in dem Forum und muss mich überwinden, mal nach Rat zu fragen.
Ich bin 17 und habe mich mehr aus Verzweiflung und eigenem Verdacht hier angemeldet, als wegen einer Diagnose (Da keine besteht.).
Seit Oktober ist es nach und nach immer schwerer geworden, irgendwas zu schaffen oder zu erledigen.
Eigentlich mache ich grade mein Abitur, aber ich kann mich weder zum Lernen noch zu Arbeitsaufträgen aufraffen, wodurch ich dabei bin mein Abi auf den letzten Metern in Sand zu setzen. Das es kein super Schnitt wird, war lang klar, da ich keine Naturwissenschaften kann, aber dafür schneide ich in Deutsch- und Philosophieklausuren immer sehr gut ab. Dumm bin ich also nicht (Jedenfalls in den Bereichen nicht), und faul auch nicht wenn es drauf ankommt.
Besonders wenn es darum geht anderen zu helfen oder für sie da zu sein, ist auf mich Verlass, aber selbst meine Freundschaften habe ich komplett hängen gelassen.
Kann kaum noch vor drei Uhr einschlafen, fast jede Nacht Alpträume, besonders von meiner Mutter, zu der ich schwer normalen Kontakt halten kann (bin mithilfe des Jugendamtes vor fünf Jahren zu meinem Vater gezogen, sie ist selbst psychisch krank, hat es aber immer geleugnet und alles an uns Kindern ausgelassen in Form von Gewalt, Drohungen, Aussperren, Polizei rufen, mentaler Gewalt. Habe es als Kind mehrmals in der Grundschule, bei Nachbarn und meiner Verwandtschaft erzählt, wurde aber als Lügnerin dargestellt.).
Habe drei vier Wochen kaum was essen können und 6Kg abgenommen, kann nicht glauben, dass in der Zukunft irgendwas positives auf mich wartet, bin nie ausgeruht, konnte mich zeitweise als es am schlimmsten war kaum dran erinnern was ich in den letzten Tagen gemacht hab, konnte nur flach atmen, hab wegen Konzentrationsproblemen in den Klausuren nur Mist geschrieben. Generell fallen mir Gedankengänge schwer und sind langsam, so wie mein ganzer Körper. Ständig Kopfschmerzen und seit Anfang Oktober von einem auf den anderen Tag das Problem, dass meine Extremitäten mehrmals täglich blau und kalt werden ohne körperlichen Grund (konnte nichts gefunden werden).
Obwohl ich mich so verletzlich und auch irgendwie verletzt fühle, kann ich seit über einem Jahr quasi nicht mehr weinen.
Ich hatte schon früher mit 9 und von ca 11 bis 12 ähnliche Probleme, nur dass ich sie als normal angenommen hatte. Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich schon da zu Selbstverletzung geneigt habe mit Beißen und den Kopf gegen die Wand schlagen/ selber schlagen. Jetzt sind es leider seit drei Monaten Schnitte.
Da ich im Moment krank bin und ein Attest brauchte, was ich gestern bei meinem Kinderarzt und wollte ihn drauf ansprechen, hab aber diesbezüglich meine Klappe einfach nicht aufbekommen. aber es ging mir da auch soweit gut, sodass ich mir selbst affig vorkam, da seit zwei Wochen ich wieder etwas besser zurechtkomme.
Hättet ihr einen Rat wie ich einen Arztbesuch besser angehen kann und ob dieser unumgänglich ist bzw was ich denn da überhaupt sage?
ich sollte dazu vielleicht erwähnen, dass ich Ärzte auch mit meinen Dämonen aus der Kindheit verbinde und mir schon Tage vor einem Termin übel ist mit zittrigen Beinen.
Entschuldigung für diesen überlangen Text, aber ich weiß irgendwie mit mir selbst nicht mehr weiter.

08.01.2020 00:25 • x 1 #1


Pimbolina71
Hallo @ohnealles : Beim nächsten Arztbesuch würde ich mir auf einem Zettel aufschreiben, was Du sagen möchtest, das mache ich immer so, auch wenn ich nur zur Hausärztin gehen muss. Probiere es aus, es wird Dir helfen, Deine Gedanken schon im Vorfeld zu ordnen.

Hat der Arzt Dich denn weiter krank geschrieben?

LG Pimbolina

08.01.2020 06:39 • x 1 #2


A


Hallo ohnealles,

Überfordert mit meiner Stimmung

x 3#3


Hoffnung21
Hallo ohnealles

Bitte geh unbedingt zum Hausarzt. Wie Pimbolina schon gesagt hat, schreib dir deine Symptome auf, seit wann das so ist usw. Wenn du kein Wort dort rausbringst, dann zeig dem Arzt den Zettel, er wird mit dir darüber reden. Es muss unbedingt abgeklärt werden, ob es organische Ursachen für deine Probleme gibt. Das kann die Schilddrüse sein oder ein simpler Vitamin- oder Nährstoffmangel. Das MUSS abgeklärt werden. Ich würde mal überlegen, ob in deinem Alter der Kinderarzt noch der richtige Ansprechpartner ist oder ob du zu einem normalen Hausarzt gehst. Aber wenn du Vertrauen zu ihm hast, dann bleib noch dort. Ich würde nach Jugendpsychotherapeuten fragen und dort einen Termin vereinbaren, damit du die Geschichte mit deiner Mutter verarbeiten kannst. Aber bitte steigere dich nicht in eine Depressionsdiagnose, bevor organische Ursachen ausgeschlossen wurden.
Vorab ein Tipp, geh jeden Tag wachsam an der frischen Luft spazieren, beobachte Bäume, Wolken, Menschen, Häuser, was dir so vors Auge kommt,, das wird dir gut tun und den Kopf frei machen (braucht etwas Übung). Probier die App Hypnobox (kostenlos) zum Entspannen.

Kannst du mit deinem Vater darüber sprechen? Oder der Vertrauenslehrer in der Schule?

VG Eis

08.01.2020 08:07 • x 2 #3


Irgendeine
Druck den Text aus, den sdu hier geschrieben hast und nimm ihn mit zum Arzt. Zur Not einfach ablesen.

08.01.2020 17:12 • x 2 #4


ohnealles
Danke für deine Antwort Pimbolina, ich brauchte das Attest nur für den Sportunterricht, bin also nur da entschuldigt gewesen, zumal ich mit weiteren Fehlstunden den Anschluss komplett verlieren würde.
Ich werde es versuchen, ich überlege auch, ob ich direkt beim Vereinbaren eines Termines sage, dass ich über etwas persönliches reden möchte, sodass ich nicht so einfach einen plötzlichen Rückzug mache.

08.01.2020 23:35 • x 1 #5


ohnealles
Auch dir vielen Dank für deine Antwort @Eis
Ich war mit 11 schon mehrmals bei einer Psychotherapeutin auf Anraten zweier Ärzte, die mein Verhältnis zu meiner Mutter mitbekommen hatten. Allerdings habe ich mich nach ein paar Stunden geweigert dort weiter hinzugehen weil ich das Gefühl hatte, dass es nur darum ging die Lage für meine Mutter und nicht für mich zu verbessern.
Aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme wurden letztes Jahr verschiedene Untersuchungen wie auch zb. auf die Schilddrüse oder die Blutwerte bezogen gemacht, dies wurde sogar am Montag nochmal bei Arzt thematisiert.
Generell fühle ich mich bei fremden Ärzten noch unwohler und an sich ist meiner ziemlich nett und ehrlich.
Ich bin gerne draußen spazieren, besonders mit meinem Vater, aber ihm gehts auch nicht so gut und so gehe ich dann alleine raus, was einerseits zwar beim durchatmen hilft, mich andererseits nur noch mehr alleine fühlen lässt.
Mit Gesprächen an meiner Schule habe ich nur unangenehme Erfahrungen gemacht, und auch wenn ich mehrmals schon im Herbst angesprochen wurde, habe ich deswegen abgeblockt. Ich habe es aber geschafft heute immerhin mit einer etwas älteren Freundin zu reden, welche mir alleine dadurch schon geholfen hat, dass sie damit Erfahrungen hat und mir ähnliche Ratschläge wie hier in den Antworten geben konnte.

08.01.2020 23:52 • x 2 #6


Pimbolina71
Zitat von ohnealles:
Danke für deine Antwort Pimbolina, ich brauchte das Attest nur für den Sportunterricht, bin also nur da entschuldigt gewesen, zumal ich mit weiteren Fehlstunden den Anschluss komplett verlieren würde.
Ich werde es versuchen, ich überlege auch, ob ich direkt beim Vereinbaren eines Termines sage, dass ich über etwas persönliches reden möchte, sodass ich nicht so einfach einen plötzlichen Rückzug mache.


Finde ich eine gute Idee. Und wie gesagt, schreib Dir alles auf einen Zettel, so dass Du es ihm/ihr im Falle, dass Du nicht reden kannst, geben kannst. Das hilft mir immer sehr und ich mache mir vor jedem Arzttermin (auch beim Psychiater und Onkologen) meine Notizen, so dass nichts vergessen geht.

09.01.2020 07:26 • x 1 #7

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