Trinken aus Liebeskummer - was hilft?

S
Hallo Ihr Lieben, ich bin neu hier und heisse Soschi (bei der Registrierung ist ein Fehler passierte denn ich bin weiblich und nicht männlich. Dies nur zur Info
Ich komme mir irgendwie dämlich vor, zu schreiben, was ich jetzt schreibe, aber ich kann keine Lösung finden.
Seit einigen Jahren trinke ich täglich mind. 1/2 l Rotwein und das, weil ich dann ein Mensch bin, so wie ich immer sein wollte. Warmherzig, verständnisvoll, grosszügig, tolerant - mit einem Wort ein wunderbarer Mensch, dem selbst ganz warm ums Herz ist.

Trinke ich aber nicht, bin ich so wie ich immer war - total kopflastig, ein Mensch also, der keine Gefühle zulässt, aus Angst damit überfordert zu sein. Mein Verstand funktioniert 1a aber mein Herz ist eiskalt und leer.
Muss ich jetzt akzeptieren, Alk. zu sein (oder erst werden?) nur um ein warmhrziger,hilfsbereiter, liebenswürdiger Mensch zu sein? Ein Mensch der lieben kann!!!

Gibt es einen anderen Weg?
Würde mich echt auf eine Antwort freuen. Gottes Segen für Euch alle Soschi

24.11.2009 01:53 • #1


S
Hallo soschi,

sei willkommen hier bei uns.

Achterbahn der Gefühle kenne ich. Du funktionierst im Alltag und brauchst vllt - wenn du trinkst - das Gefühl, dich selbst zu spüren. Es ist ja meistens so, dass wir unter Alk. eine gewisse Sentimentalität fühlen und auch ausleben.

Gut finde ich schon mal, dass du das erkannt hast. Das ist der erste Schritt etwas zu verändern. Du verdrängst etwas, was in deinem Unterbewußtsein brodelt. Auch das kenne ich, kopflastig zu sein, um nicht an das Eigentliche zu denken oder gar nachzugrübeln.

Wenn dir bewußt wird, was dich so kopflastig sein läßt, wäre das auch schon ein zweiter Schritt. Hast du eine Idee, warum das so ist?

Bei mir ist das so, dass ich eigentlich nicht über mein Leben nachdenken will/kann, weil ich es dann wahrscheinlich nicht aushalten würde. Also verdränge ich und handle kopflastig. Ich lasse auch nur Gefühle und Wärme zu, wenn ich Alk. getrunken habe. Insofern kann ich dich sehr gut verstehen.

Einen hilfreichen Tipp kann ich dir leider nicht geben. Nur den, daran zu arbeiten, um zu wissen oder ahnen woher das kommt.

Alles Gute für dich.

Serafina

24.11.2009 10:33 • #2


A


Hallo soschi,

Trinken aus Liebeskummer - was hilft?

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G
Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich sehe ein hohes Suchtpotential. Jeden Tag 1/2 L. Rotwein und das über Jahre hinweg ist meiner Meinung nach eindeutig ein Zeichen für Alk.. Es ist gut, dass du das erkannt hast und daran was tun willst.

ich würde dir raten, dich schnellsten an die nächsten Anonymen Alk. zu wenden. Erstens um abzuklären, ob du tatsächlich abhängig bist, und zweitens um dir Hilfe zu holen.

24.11.2009 10:56 • #3


S
Lb. Serafina
Vielen Dank für Deine Offenheit, aber vorallem für Deine Antwort . Du hast gefragt, ob ich ahnen kann, woher die Kopflastigkeit kommen könnte. ich vermute: Nachdem ich nüchtern keine Liebe im Herzen habe und ausschliesslich am Egotrip bin, versuche ich den Menschen mit meiner Intelligenz, Klugheit und vorallem mit meinem Wissen zu imponieren, denn das ist ja alles was ich glaube zu haben. Wahrscheinlich ist eh nicht weit her damit aber ich glaube es wenigstens!!!
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, leidest Du nach wie vor so wie ich? Oder hast Du schon etwas probiert? Gottes Segen für Dich Soschi

24.11.2009 17:07 • #4


S
Hallo Soschi,

Zitat:
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, leidest Du nach wie vor so wie ich? Oder hast Du schon etwas probiert?


Ja, das stimmt teilweise. Ich habe meine Defizite erkannt und kann jetzt besser damit umgehen. Ich weiß, dass ich die Maske brauche um zu überleben. Ich weiß aber auch, dass, wenn ich tiefer in mich reinhöre, ich es nicht aushalten würde. Also wähle ich den einfacheren schmerzfreien Weg.

Ich sehe in meinem Verhalten jetzt nicht so ein Problem, da ich ja weiß, warum ich es tue.

Hast du eine Idee, wie du etwas ändern könntest?

Serafina

24.11.2009 17:18 • #5


S
Lb
Ich habe vor etwa 10 Min. eine Nachricht an Dich geschrieben, aber die scheint nicht angekommen zu sein. Ich schrieb, dass mir das Herz in die Hose gefallen ist, beim Lesen Deiner Nachricht, weil ich ehrlich gehofft hatte, mich noch im normalen Bereich zu bewegen. Die AA machen mir Angst, aber vermutlich werde ich nicht an ihnen vorbei kommen, denn irgendwie glaube ich im Hinterkopf zu wissen, dass Du recht hast.
Gottes Segen für Dich Soschi

24.11.2009 17:54 • #6


G
Ich kann total verstehen, dass dich meine offene Meinung umhaut. Aber es nützt dir halt auch nichts, wenn ich dir sagen, alles Bestens und wenn es einfach nicht stimmt. Ich hoffe du schaffst den Weg da wieder raus, denn das ist es Wert.

P.S. auch Computer haben ihre Tage, vielleicht hatte das System heute keine Lust mehr

24.11.2009 18:37 • #7


Steffi
Hallo soschi,

Zitat:
bei der Registrierung ist ein Fehler passierte denn ich bin weiblich und nicht männlich

ich habe das korrigiert.
Das kannst du aber auch selbst, indem Du in Deinen Persönlichen Bereich (oben links) gehst und dort die Einstellungen änderst.

24.11.2009 19:09 • #8


S
Lb, Serafina

Du schreibst, dass Du jetzt in Deinem Verhalten nicht mehr so ein Problem siehst, weil Du weisst wieso und woher es kommt.
Bedeutet das, dass Du jetzt auch weniger trinkst, vielleicht sogar eine vorgegebene Menge einhalten kannst? oder wie hat Dir Deine Erkenntnis genau geholfen? lb Grüsse Soschi

25.11.2009 16:57 • #9


S
Hallo soschi,

nachdem ich erkannt habe, warum ich was und wie mache, konnte ich mein Verhalten besser steuern. Die (meine) Verhaltensweisen und Strukturen kehren immer wieder und bilden ein Muster. Dieses Muster habe ich irgendwann durchbrochen.

Mir gelingt es jetzt, besser mit diesem Wunsch nach Vergessen und Schönreden umzugehen, weil ich mir eben dessen bewußt bin.

Serafina

25.11.2009 17:39 • #10


S
Lb. Serafina

Dein Wunsch nach Vergessen und Schönreden ist auch der meine. Ich träume davon, alles Geschehene einfach aus meinem Gemüt fortzuwaschen und ganz neu anfangen zu können. Alles neu zu erleben, ohne bei Allem mit Assoziationen der Vergangenheit kämpfen zu müssen, die mir letztendlich die Unbeschwertheit, nach der ich mich so sehne, vermiesen. Aber es scheint, dass ich mich damit abfinden muss, dass es eben nur Träume sind, die nicht realisiert werden können - nicht in diesem Leben.
Allerdings habe ich, dank Deiner Aufforderung, erkennen können, dass der eigentliche Grund, warum ich zu Trinken began, zwischenzeitlich nicht mehr aktuell ist. Und genau dieses Wissen sagt mir jetzt, dass ich eigentlich gar nicht mehr zu trinken brauche. So wie ein Medikament abgesetzt werden kann, wenn die Krankheit nicht mehr da ist.
Möglicherweise hinkt dieser Vergleich ein wenig, konnte aber mit dieser 'Erkenntnis
den Alk. seither beträchtlich senken. Irgendwie hat der Druck in meinem Kopf nachgelassen, der sagte: wenn Du trinkst ist alles besser.
Jetzt sagt er: Eigentlich müsstest Du gar nicht mehr trinken, und das ist eine grosse Überraschung für mich; sowas hätte ich gar nicht für möglich gehalten.Dachte immer in meinem Kopf ist nur schei.
PS: Der Grund für mein Trinken waren meine Eltern, die von mir ein Bild hatten, dem ich nicht gerec ht werden konnte. Um sie zufrieden zu stellen, musste ich sie immer wieder belügen einerseits und andererseits stand ich wegen ihnen unter immensem Leistungsdruck. Aber jetzt sind sie tot und ich konnte mit 50 in Frühpersion gehen.
Damit hat sich also alles erledigt. NUR ohne Deine Aufforderung und Hinweise, nach Erkennen zu suchen, wäre ich sicher nie draufgekommen.

Du schreibst, dass Du es nicht aushalten würdest, in Dich hineinzuhören d.h. dass Du es schonmal versucht hast, und demnach schon weisst, was Du zu hören bekommen wirst?
Willst Du es nicht nochmals versuchen? Vielleicht stellst Du Dir einen Wecker, der nach einer gewissen Zeit läutet und dann machst Du auf der Stelle Schluss. Dann ist die Angst dem ausgeliefert zu sein, weg, weil Du ja weisst, dass Dich der Wecker rettet. Und wenn Du das regelmässig machst, könnte ich mir vorstellen, dass Du das, was Du zu hören bekommst in Dir, erträglich ist, und Du dann lernen kannst, angstfrei damit umzugehen. All das hat mir mein Psychotherapeut einmal geraten, und einiges hat es mir sicher geholfen. Was meinst Du dazu? Gute Nacht und schlaf gut. Soschi

29.11.2009 00:35 • #11


S
Lb. Serafina

Jetzt bin ich schon wieder da, denn erst heute wurde mir bewusst, was Du als Verhaltensmuster gemeint hast. Das ist natürlich auch bei mir gegeben, aber wie kann man dAS denn durchbrechen? Ich steuere zu Tagesbeginn nach und nach daraufhin, bis ich dann irgendwann vom Wunsch beseelt bin etwas trinken zu wollen. Mehr Anspannung und Gehetze früher, weniger Stress später aber mit tödlicher Sicherheit täglich irgendwann.
Du schreibst, Du hast irgendwann Dein VM durchbrochen, aber WIE hast Du das gemacht?
Unbewusst? Rein zufällig? Kannst Du Divh da an gar nicht mehr erinnern? Ich weiss, ich bin lästig, aber wenn ich wenigstens einen kleinen Richtungshinweis ergattern könnte!
Ich habe nichteinmal irgend eine Vorstellung, wie das funktionieren könnte. Ein Jammer sondergleichen. Ich hoffe sehr Dich nicht zu überfordern, und wenn doch, verzeih es mir bitte. Alles Liebe Soschi

PS: Geht es Dir gut und ist allesin Ordnung bei Dir? Wenn nicht, dann lass es mich bitte wissen - nicht vergessen OK? Muss ja nicht zum Thema passen!

30.11.2009 17:34 • #12


S
Hallo Soschi,

tja, das ist eine Frage, die ich dir verbal besser beantworten könnte. Ich versuche es mal hier:

Ich habe irgendwann erkannt, dass ich DAS nicht mehr will. Auch ich habe morgens daraufhingelebt abends......... du weißt schon.

Und genau das Muster fiel mir zuerst auf. Dann habe ich mir Gedanken gemacht, warum das so ist. Auch du wirst einen Grund haben. Hast ja auch schon einige Andeutungen gemacht. Warum willst du deine Umwelt mit deiner Intelligenz usw. beeindrucken? Du spielst ein Spiel, wieso? Was verbirgt sich hinter deine Maske? Was kommt da zum Vorschein?

Wer dich nur mag, deiner Intelligenz wegen, vergiß es. Wie bist du eigentlich wirklich? Sensibel, einfühlsam, verletzlich?

Ich habe mich dann genau beobachtet, wann ich wieder soweit war, um mir den vergangenen Tag schönzutrinken. Und ich habe die Notbremse gezogen, wenn ich Richtung Kühlschrank gegangen bin. Es ging auch ohne. Ich habe allerdings versucht mich abzulenken. Und siehe da, es klappt.

Ich habe mir nie den Alk. verboten, sondern habe mir vorgenommen nur dann Alk. zu konsumieren, wenn auch der Anlaß dazu war. D.h. bei Feierlichkeiten, nach dem Essen mit Freunden usw.

Lange Rede - kurzer Sinn:
Sobald ich gemerkt habe, ich habe schon wieder das Bedürfnis, habe ich es mir selbst verboten. Für diesen Tag wohlbemerkt. Absolutverbote bewirken oft das Gegenteil.

Ich weiß nicht, ob ich es dir verständlich machen konnte. Probiere es einfach mal aus. Und wichtig für mich war zu erkennen, warum ich die Betäubung brauchte. Ich habe den Grund zwar nicht abschaffen können, aber ich habe mittlerweile Respekt vor der Dro..

Alles Gute und viel Glück.

LG von Serafina

30.11.2009 18:06 • #13


S
Liebe Serafina
Ja ich habe sehr wohl verstanden, und das mit dem Alko-Verbot nur für diesen jetzigen Tag, finde ich super, da gibts dann keinen Grund zur Panik. Sowas nennt man Babyschritte, habe ich mal gehört. Ja und ich vermute, dass da noch einige Gründe vorhanden sind, die ich versuchen will aufzudecken. Danke vielmals Serafina, Du schaffst es immer, mir ein Stück weiterzuhelfen. Schade, dass ich nicht sagen kann: Kann ich auch etwas für Dich tun, denn ich bin im östlichen Österreich zu Hause und Du in Berlin wie ja zu lesen ist.
Was hinter meiner Maske auf jeden Fall versteckt ist, sind Unmengen an Minderwertigkeitskomplexen und der Wunsch jemand Interessantes darzustellen, als einfach nur eine Mrs. Nobody zu sein. Denn in meinen Vorstellungen wäre das das Schlimmste was mir passieren könnte. Naja, so hat halt Jeder seinen eigenen Piepmatz, nicht wahr.
Alles, alles LIEBE dEINE sOSCHI

03.12.2009 23:28 • #14


A


Hallo soschi,

x 4#15


S
Hallo soschi,

ich war für einige Tage weg. Deshalb erst heute meine Antwort.

Schön, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte mal intensiver darüber nachzudenken.

Und Minderwertigkeitskomplexe brauchst du wirklich nicht zu haben (ich weiß, Meinung vom grünen Tisch). Aber aufgrund deiner Postings hier kann man doch schon viel über einen Menschen erfahren. Und wenn du -was ich voraussetze- ehrlich bist, dann bist du ein sehr sensibler und aufmerksamer Mensch. Und nur das zählt. Was nützt die Intelligenz, wenn ich einsam bin. Ich habe erfahren, dass ich mit Offenheit und Ehrlichkeit am weitesten komme und ich auch mehr Menschen kennenlerne. Eigentlich geht es mir wie dir. Aber ich bemühe mich zunehmend meine Verhaltensmuster abzulegen. Die mich aber auch bis jetzt mein ganzes Leben geprägt haben und wie oft sage ich etwas und verletzte damit andere. Ein Kreislauf.

Sobald ich eine Disharmonie bemerke, gebe ich eine mehr oder weniger Gebrauchsanweisung von mir ab. Ich erkläre, dass ich es eigentlich nicht so gemeint habe und es bis jetzt anders gelebt habe, weil ich es mußte. Und das ist der Punkt. Wir mußten das bis jetzt, um zu überleben. Nun auf einmal sollen wir uns ändern?! Das ist schwierig, und wer Interesse an dir hat und dich mag, wird das verstehen, wenn du es wie hier erklärst.

Du wirst immer wieder erfahren, dass man in ein Fettnäpfchen tritt, aber sobald wir es erkannt haben, können wir handeln.

Ja, Östereich ist sehr weit weg von Berlin. Schade. Dafür gehört Austria zu meinen Lieblingsurlaubsgebieten. Ich würde auch lieber in dieser Region leben, als hier im hektischen und mittlerweile grauen Berlin mit all seinen Facetten, die nicht immer schön sind.

EInen schönen Tag und Abend für dich Soschi.

LG Serafina

07.12.2009 17:08 • #15

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