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Therapie - wie kann ich alleine weitermachen?

Lavendula
Hallo
das ist mein erster Beitrag hier und ich wüßte gern, wie viel Therapie ihr schon hattet und in wie weit es euch geholfen hat?
Bei mir ist immer etweas neues aufgetreten, weshalb ich in Therapie musste. Immer wenn das alte weg war, hat der Körper sich ein neues Ventil gesucht.

Erst hatte ich Magersucht, also 2 Jahre ambulante Therapie
DAnn hatte ich starke Hypochondrie, wieder 2 Jahre Therapie
Dann hatte ich Depression, wieder Therapie. Diesmal Analyse über 3 Jahre (es hat mir nicht gut getan und kaum geholfen, ich wollte eigentlich keine Analyse bin aber über eine Studie dort hin gekommen und dachte mir besser als keine Therapie. )
Das Liegen war schlimm für mich und ich bin das erste Jahr immer mit kopfschmerzen da raus, war nur gestresst.
Daran angeschlossen hatte ich aufgrund eines kurz nach der Analyse herausgebrochnenen Traumas eine kurze Verhaltenstherapie von knapp 1 Jahr.
Dann hatte ich eine Herz OP und war wieder wie traumatisiert dadurch, wieder Therapie und Tagesklinik. Dort kam erneut eine gesundheitliche Sache mit OP, wieder traumatisch, genau möchte ich das nicht beschreiben und somit hat die Therapeutin, bei der ich zu der Zeit zur Gruppentherapie war mich an eine Traumatherapeutin verwiesen. Dort bin ich nun seit einem Jahr fertig und mein Körper spinnt einfach nur noch.

Deshalb war ich, leider ohne Erfolg (bin nur am rumrennen gewesen da, kam garnicht runter und hinterher wars schlimmer als zuvor) nochmal in einer Tagesklinik gewesen für 8 Wochen.

Ich komme nicht weiter.
Habe Schmerzen überall, seit 2 Jahren Schwindel und starke erschöpfung (die Traumatherapeutin konnte mit mir eigentlich garnicht mehr arbeiten aufgrund der Erschöpfung) diese hat sich erst in den letzten Wochen leicht gegeben, so dass ich nur noch müde bin.

Nun steh ich da, habe das letzte halbe Jahr genutzt um über Schreibtherapie und Übungen intensiv an mir zu arbeiten, aber mein Körper bleibt kank. Ich denke, auch annähernd den Grund zu kennen, traue mich aber nicht heran. Aber ich weiß,. dass es so keine Heilung geben kann.
Ja hm wie kann ich da weiter an mir arbeiten und an den Grund herankommen, ohne nochmal in Therapie zu gehen. Ich würde erstens sicher keine genehmigt bekommen und zweitens . so anstrengend, ich weiß nicht, ob ich das nochmal packe. Aber ich kann so auch nicht leben mit dem Schwindel und allem. Depressiv bin ich teils, teils. Habe auch stimmungstechnisch recht gute Tage. Trotzdem immer starke Symptome für die es keine Ursache gibt.

Danke fürs Lesen

15.06.2020 15:08 • x 2 #1


Irgendeine
Zitat von Lavendula:
ich wüßte gern, wie viel Therapie ihr schon hattet und in wie weit es euch geholfen hat?

4 stationäre Aufenthalte, ein tagesklinischer. Insgesamt ca. 9 Monate Psychiatrie. Aktuell die 2. ambulante Therapie.
Ob es geholfen hat? Sagen wir es mal so, ich lebe noch.
Zitat von Lavendula:
Bei mir ist immer etweas neues aufgetreten, weshalb ich in Therapie musste. Immer wenn das alte weg war, hat der Körper sich ein neues Ventil gesucht.

Bei mir auch. 8 Jahre Essstörung und Depressionen, dann mit 20 Diagnose Borderline, mit 21 ADHS. Als die Essstörung besser wurde, fing die Selbstverletzung an. Wird das SVV weniger, wird die ES wieder schlimmer.
Zwischendurch gibt es mal wieder symptomarme Phasen.
Das ADHS beeinträchtigt mich dagegen durchgehend.
Aktuell hat mich die Magersucht wieder voll im Griff.

Also nein, ich glaube nicht, dass die vielen Klinikaufenthalte, Therapien und Medikamente bis jetzt wirklich geholfen haben. Sie halten mich halt am Leben.

15.06.2020 15:35 • x 2 #2


A


Hallo Lavendula,

Therapie - wie kann ich alleine weitermachen?

x 3#3


Kate
Liebe Lavendula,

ich mache seit 4 Jahren wöchentlich Therapie, seit 2 Jahren eine Traumatherapie. War zweimal stationär und einmal in der Tagesklinik. Ich kann sagen, ich bin froh das ich es mache, egal wie schmerzhaft.

LG Kate

15.06.2020 15:48 • x 1 #3


Lavendula
Danke für eure offenen Antworten.
Ich würde auch nochmal in Therapie gehen, aber ich habe angst, abgelehnt zu werden, weil ich schon so viel gemacht habe.
In der Tagesklinik sagte mir eine der Therapeuten es wäre vielleicht mal jetzt Zeit, es wirklich mal ohne Therapie zu versuchen. Das hat mich sehr getroffen. Versuchen Sie es jetzt doch mal ohne Therapieund auch in so einem Tonfall, als wäre es jetzt echt mal genug.
Seit dem zögere ich und nehme mich auch glaube ich nicht mehr so ernst, denke, dass ichh mit genug Willen doch wirklich mal zu Potte kommen könnte und mich anstelle.
Aber es geht mir überhaupt nicht gut und mein LEben geht dahin...

LG!

15.06.2020 17:12 • x 3 #4


L
Hallo Lavendula,
Erst habe ich hier alles nur mitgelesen und dachte mir ich schreibe jetzt auch einen Kommentar, ich denke zwar nicht das ich dir in irgend einer Art und Weise helfen kann aber ich denke es schadet nicht einfach auf dein Kommentar zu antworten.
Ich denke durch das wie viel du durchgemacht hast ist dein Körper quasi darunter kaputt gegangen, ich weis nicht was genau man machen oder tun kann außer einer Therapie, aber dann ist wieder die Frage ob das dein ganzer Körper nochmal mitmachen würde. Ich an deiner Stelle würde vielleicht versuchen einfach alles aufzuschreiben ob jetzt hier oder in ein Art Tagebuch, vielleicht redest du mal mit vielleicht Menschen denen du vertraust darüber, vielleicht Fallen euch dann alternativen oder so ein. Achte am besten auch einfach mal nur auf dich und deinen Körper, warst du bei einem Arzt der sich dich mal genauer angeschaut hat?
Hast du gerade im Moment einen Therapeuten?
Liebe Grüße und pass auf dich auf.

15.06.2020 17:51 • x 2 #5


L
Und wenn ein Therapeut sagt du sollst es ohne schaffen, tut es mir leid aber ich denke er kann sich gar nicht in dich rein versetzen oder verstehen wie es dir gerade geht. Du bist die einzige die wirklich sagen kann wie schlimm es wirklich ist oder was für Hilfe du benötigst.

15.06.2020 17:59 • x 3 #6


Irgendeine
Zitat von Lavendula:
In der Tagesklinik sagte mir eine der Therapeuten es wäre vielleicht mal jetzt Zeit, es wirklich mal ohne Therapie zu versuchen. Das hat mich sehr getroffen. Versuchen Sie es jetzt doch mal ohne Therapie

Manchmal ist eine Therapiepause nicht das Schlechteste.
Letztes Jahr im März/April hat meine alte Thera ein Kind bekommen, da war die Therapie eh erst mal beendet.
Ich hab überlegt, ob ich mir direkt eine Neue suche, aber ich habe festgestellt, dass ich therapiemüde war. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Klinik oder Therapie und hab es erst mal ohne versucht.
Hat ca. 1 Jahr halbwegs funktioniert, bis ih das erste Mal wieder in der Klinik gelandet bin.
Aber das eine Jahr Pause war trotzdem nicht schlecht.

15.06.2020 19:24 • x 1 #7


Lavendula
@irgendeine ja ich habe erst gedacht ich packe es nicht mit der Pause, dann habe ich aber doch einige Punkte entdeckt und Dinge getan(schreiben zB) die ich garnicht gemacht hätte, während der Therapie. Also im nachhinein war es nicht so verkehrt, aber gerade habe ich doch das Gefühl, was zu brauchen und Angst, abgelehnt zu werden und ja wie @LLilianee schreiibt, es ist anstrengend und mein Körper ist erschöpft. Ich arbeite nur noch 1x die Woche, mehr pack ich nicht. Das alerdings will ich nicht aufgeben.

Ich war bei einer Naturheilkundlichen Ärztin, bei einem Endokrinologen, beim Hausarzt, Frauenarzt...also ich bin ein Glück gesund. Neurologe natürlich auch noch wegen dem Schwindel. Ist schwer zu glauben, wegen der starken erschöpfung des Körpers, aber ich denke, der kann einfach grad nicht mehr und Haushalt ist ja auch noch da. Kinder habe ich leider keine, das trägt auch zu meiner Trauer bei und muss bearbeitet werden und ich weiß nicht, wie.

Ich danke euch für die wirklich netten Beiträge

15.06.2020 22:59 • x 2 #8


Irgendeine
Zitat von Lavendula:
Also im nachhinein war es nicht so verkehrt, aber gerade habe ich doch das Gefühl, was zu brauchen und Angst, abgelehnt zu werden

Ich hab nach der dem letzten Klinikaufenthalt auch wieder eine Therapie angefangen, weil ich gar nicht mehr klar gekommen bin. Ich hatte auch Angst, dass die Therapie abgelehnt wird, aber sie wurde trotz der 2-Jahres-Sperre und der vielen Klinikaufenthalte sofort und ohne Widerspruch genehmigt.

15.06.2020 23:30 • x 1 #9


Dani82a
Ich habe momentan meine 2. Therapie, hatte einen Aufenthalt in der Tagesklinik und warte nun auf den Start meiner Reha.

Hätte man mir als Kind bereits geholfen und gesehen, was alles mit mir passierte und wie ich mich teils verhielt, hätte ich sicherlich viel früher Hilfe bekommen.
Dir Vergangenheit ist leider nicht zu ändern.

Mit selbst haben diese Hilfeleistungen aus dem System dahingehend geholfen, dass ich mich bis zu einem gewissen Grad besser wahrnehmen kann. Manchmal klappt es gut, manchmal weniger.

Vor einem weiteren Zusammenbruch konnten mich meine bisherigen Erkenntnisse leider nicht bewahren.

Ich glaube auch, dass es ganz individuell ist bei jedem Patienten und dazu auch abhängig vom Therapeuten.
Jeder Therapeut handelt irgendwie anders, wenn ich das so höre und lese.

Habe mal von Therapiemüdigkeit gehört.
Evtl könnte es dir wirklich helfen, ein wenig zu pausieren. Therapie ist intensive Arbeit. An sich selbst.
Und irgendwann kann der Körper vielleicht nicht mehr.

Ohne Therapie bekommt man aber oft Angst, dass man es nicht allein schafft. Weil man nicht auf den Therapeuten zurückgreifen kann. Das verstehe ich sehr gut.

16.06.2020 12:37 • x 2 #10


E
Ich wünsch dir, dass du nochmal durchstartest. Wenn du merkst dass es dir ohne Therapie nicht wirklich gut geht ist ggf die Zeit für eine länger Pause noch nicht bereit.


Ich habe auch schon einige Therapien und Kliniken hinter mir. 2x 16 Wochem ,( Suchtklinik ) 3x Psychatrie ( Suizidale Gedanken in depressiven Schüben ) 4 Gesprächstherapien ( Sucht .. Burnout ( häuslich ) und Depression )

Geht es mir besser als vor 20 Jahren? Ja. Geht es mir gut? Nein.

Aber der Weg willweiter gegangen werden. Ich überlege derzeit auch wieder, eine zu machen. Es ist nur zeitlich so schwierig zu integrieren und es macht mich am Anfang immer unheimlich schwach, bevor es mich stärkt.

16.06.2020 12:47 • x 1 #11


A


Hallo Lavendula,

x 4#12


Lavendula
Danke für eure Antworten!
@Dani82a ja die Angst hhatte ich am Anfang, es alleine nicht zu schaffen, eben wegen der körperlichen Beschwerden, die wirklich massiv sind. inzwischen eher nicht mehr... Therapiemüde, einerseits ja, andererseits eine Therapie, wo ich mich ggf lerne fallen zu lassen, zu vertrauen und aufhöre, so zu tun als wäre es alles nicht so schlimm, die würde mich glaube ich entlasten.
Ich glaube was mich so anstrengt ist, dass ich immer nicht zu viel sein will und daher unbewusst oft die Dinge weg drücke und mehr schein als sein bin.

@ClaraFall also so, geht es mir besser als vor 20 Jahren, ja, gut, nein. So kann ich das auch beantworten.
Vielleicht starte ich nochmal, aber ich habe Angst vor den Blicken, vor dem So viel hhaben sie schon gemacht und sind trotzdem hier.
Dann würde ich mich unglaublich schlecht und als Versager fühlen, was ich eh schon tue bezüglich Therapie. Deshalb wohl auch mein Beitrag...

@irgendeine meine letzte war ein Therapeutenwechsel und da wurde es dann erstmal abgelehnt vom Gutachter. Der Widerspruch brachte dann Erfolg und mir 60h VErhaltenstherapie...die aber seit nun 10 Monten vorbei ist.
Ich hatte zwischendurch immer mal notfalltermine, aber das ist keine richtige Therapie und bringt michh nicht weiter. Frustriert miich nur.

16.06.2020 15:41 • #12

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