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Tagesklinik Ablauf

F
Hallo,

Ich war vor kurzem 3 Wochen in der Reha und wurde Arbeitsunfähig entlassen. Mir hat es alles andere als geholfen. Ich hatte extremen Stress dadurch sehr sehr hohen Blutdruck und das lange weg sein von der Familie war auch nicht gut.

Ich habe eine Empfehlung zur Durchführung einer Therapie in der Tagesklinik bekommen. Da wollte ich einmal ein paar fragen stellen.

Ist es üblich das man zum Essen dort bleibt oder muss man selbst dafür sorgen? Die Dauer ist ja von 8-16 Uhr sehr lange und auch mit dem familienalltah schwer kombinierbar.

da ich in ein paar Wochen ausgesteuert werde und Arbeitslosengeld bekomme würde mich interessieren ob ich diese Therapie machen muss oder ob ich immer die Wahl habe? Zur Psychotherapie gehe ich ja schließlich schon.

Auch ist zwar hier eine Klinik in der „Nähe“ aber 15-20km eine Strecke muss natürlich auch gefahren werden. Wenn man zwischendurch nach Hause muss wäre das ja meiner Meinung nach fast unzumutbar. Ich bekomme schon wieder Beklemmungen wenn ich daran denke

07.03.2023 06:47 • #1


Ziva
Hey du.

Ich überlege gerade, ob du mittags nach Hause fahren möchtest, weil dir deine Familie fehlt oder ob du lieber in der Klinik bleiben möchtest, weil der Weg zu weit ist? Werde aus dem Geschriebenen grad nicht schlau.. Vielleicht erklärst du es mir nochmal - wenn du Lust hast, musst du aber nicht.

Ich war 2020 in einer Tagesklinik hier bei uns in der Stadt - 8 km ein Weg. Ich meine, dass man sich ab einem gewissen Anfahrtsweg die Fahrtkosten (zum Teil) erstatten lassen kann - bin mir mit dieser Aussage aber total unsicher - frag vielleicht einfach mal bei deiner Krankenkasse nach - die wissen das in jedem Fall.

Im Normalfall ist es so, dass du zu 8:00 Uhr vor Ort bist und um 16:00 Uhr nach Hause gehst.
Auch in der Mittagszeit bleibst du in der Klinik. Quasi volle Verpflegung. Frühstück, Mittag, Kuchen haben wir immer selbst gebacken - freitags. Dafür gab es eine Kaffeekasse. Getränke stehen auch immer bereit - Wasser, Tee, Kaffee.

Für mich hat die Tagesklinik sehr viel Sinn gemacht, denn ich habe ein Kind. Mein Mini war in der Zeit, in der ich in der Klinik war durchgehend in der Kita betreut. Klar, es war anstrengend und teilweise auch stressig alles immer zeitlich gut hinzubekommen. Aber wenn man da Schwierigkeiten mit Betreuungszeiten der Kinder hat, dann kann man das ansprechen und es lässt sich immer irgendwie regeln - vielleicht, in dem man morgens eine halbe Stunde später kommt oder am Nachmittag eine halbe Stunde eher geht.

Zitat von Freigeist:
da ich in ein paar Wochen ausgesteuert werde und Arbeitslosengeld bekomme würde mich interessieren ob ich diese Therapie machen muss oder ob ich immer die Wahl habe? Zur Psychotherapie gehe ich ja schließlich schon.


Machen musst du theoretisch nichts. Eine Psychotherapie einmal in der Woche ist aber auch nochmal etwas anderes als eine Zeit in einer Tagesklinik zu sein, denn da bist du dann jeden Tag. Da kannst du so viel mehr bearbeiten.

Ich habe nur gute Erfahrungen mit der Therapie in einer Tagesklinik gemacht und würde sie nicht ausschlagen, wenn sie mir angeboten wird. Aber ich kann das auch nur für mich so formulieren. Allerdings schreibst du im ersten Satz, dass dir die Reha nicht gut getan hat, weil du so lang von deiner Familie getrennt warst - da ist die TK doch perfekt für dich (o:

Viele Grüße zu dir,
Ziva*

07.03.2023 10:09 • x 1 #2


A


Hallo Freigeist,

Tagesklinik Ablauf

x 3#3


P
Moin,
ich würde das an deiner Stelle mit der Tagesklinik einfach versuchen, dort hast du mehrere Psychologen bzw. geschulte Mitarbeiter und dementsprechend auch Gespräche. Genauso gut fand ich den Austausch mit Gleichgesinnten, allerdings mit dem Vorteil, dass du nachmittags wieder in deine gewohnte Umgebung kommst und nicht wie bei einer Kur quasi rund um die Uhr unter einer Käseglocke verbringst. Nach so einer Kur fand ich persönlich den normalen Alltag erstmal wieder sehr anstrengend. Versuch einfach mal, dich auf den Tagesklinikaufenthalt einzulassen, nicht gleich komplett negativ belastet da rangehen. Mach dir ein paar Tage dein eigenes Bild, dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das willst oder auch nicht.
Lieben Gruß, Piet

07.03.2023 10:44 • x 2 #3


F
@Ziva Hallo, nein ich würde nicht nach Hause wollen. Es geht darum das ich gehört habe das es keine Verpflegung geben soll und man über mittag nach Hause geht. Aber das scheint dann wohl unterschiedlich zu sein.

Naja was heißt wenn mir eine angeboten wird? Die Reha hat es empfohlen und der HA hat eine Überweisung/Einweisung ausgestellt. Ich vermute es würde nicht abgelehnt werden. Aber ich weiß nicht wie das funktionieren soll und es löst nur Stress bei mir aus. Es funktioniert bei diesen langen Zeiten (bis 16 Uhr) nicht mit der Kinderbetreuung.

09.03.2023 02:05 • #4


111Sternchen222
Bei uns gab es Verpflegung. Und was die Betreuung angeht, wie hast du das in der Rehazeit denn gelöst? Waren die Kinder da mit? Sonst wäre es ja nochmal zu überlegen ob man, we auch immer da die Kinder betreut hat, nochmal fragt.
LG Sternchen

09.03.2023 07:55 • #5


F
@111Sternchen222 Hallo,
Das war meine Frau.
Das funktioniert aber auch nicht unbegrenzt Bzw. Ist es aktuell fast unmöglich. Sie macht momentan eine schulische Ausbildung und hat Praktikum auch immer bis 17 Uhr. Und unsere Kinderbetreuung ist auch Arbeitnehmer unfreundlich nur bis 14 Uhr.

Problem ist einfach das wir unseren Job und Kita natürlich auf einander abgestimmt haben. Und nun funktioniert nichts mehr

09.03.2023 09:13 • #6


Ziva
Huhu Freigeist,

Kitastunden lassen sich aber doch gut- auch nur für einen bestimmten Zeitraum - anpassen. Ihr könntet die Stunden doch erhöhen?

Ich hatte damals eine Bescheinigung von der Tagesklinik ausgestellt bekommen in der stand, von wann bis wann ich in der TK sein werde. So war es überhaupt kein Problem, dass ich nicht direkt um 16 Uhr abholte, sondern erst eine halbe Stunde später. Es war ja auch nur für ein paar Wochen so. Aber ich verstehe auch, wenn das nicht in jeder Kita geht. Trotzdem würde ich das einmal ansprechen - entweder bei der Leitung oder eben beim Träger der Einrichtung.

Ich habe es bisher nicht erlebt, dass sich jemand quer gestellt hat. Ich denke, wenn man offen und ehrlich mit den Menschen redet, dann bemüht sich jeder die Dinge so zu leisten, dass es machbar ist.

09.03.2023 09:24 • #7


M
Guten Morgen

es gibt auch die Möglichkeit über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu bekommen für die Zeiten wo die Betreuung
nicht gewährleistet ist. Dafür muss der Arzt eine Bescheinigung ausstellen und die Krankenkasse muss es genehmigen aber ich denke schon das ihr die Voraussetzungen erfüllt.
Alles gute für euch.

09.03.2023 09:30 • x 1 #8


F
@Ziva Hallo,
Nein das geht nicht. Das ist das Maximum in unserem Kindergarten.

Wir wohnen auf einem Dorf und da ist es eben leider so. Dementsprechend habe ich jetzt auch Stress und Probleme.

Dazu kommt einfach auch noch das ich weder weiß ob es mir dort etwas bringt hin zu gehen noch ob ich es überhaupt schaffe.
Der Reha Tag war für mich extrem anstrengend und stressig. Verbunden mit immer höher werdenden Blutdruck. Mir wurde schon gesagt das der Zeitplan in der Tagesklinik noch straffer ist und das lässt mich natürlich etwas zweifeln.

In der Reha haben sie ja schon meine Arbeitskraft runter gesetzt auf 3-6 Stunden.

Ich weiß auch nicht…

09.03.2023 09:31 • #9


M
Zitat von Machara:
Guten Morgen

es gibt auch die Möglichkeit über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu bekommen für die Zeiten wo die Betreuung
nicht gewährleistet ist. Dafür muss der Arzt eine Bescheinigung ausstellen und die Krankenkasse muss es genehmigen aber ich denke schon das ihr die Voraussetzungen erfüllt.

ihr findet diese Haushalthilfen bei den Wohlfahrtsverbänden wie Caritas / Diakonie usw.

09.03.2023 09:35 • x 1 #10


Ziva
Oh, okay, das ist natürlich blöd.
Es gäbe aber vielleicht auch noch die Möglichkeit, sich eine Betreuung ins Haus zu holen?

Was macht dir den Stress dabei?

Man weiß vorher nie ob es einem etwas bringt. Das weißt du am Ende der Therapie.
Warum glaubst du es nicht zu schaffen?

09.03.2023 09:40 • #11


F
@Ziva weil die Reha mir nichts gebracht hat und ich dort sehr starken Stress mit den ganzen Terminen hatte. Es sind ja auch nicht nur die Depressionen sondern auch die Chronischen Kopfschmerzen / Migräne und Tinnitus/Schlafstörung die mir zu schaffen machen.

Ich habe das Gefühl ich komme überhaupt nicht zur Ruhe. Ich denke mir würde es nicht gut tun aber ich bin natürlich im Zwiespalt zwischen Ruhe haben zu wollen und eine Besserung meiner Beschwerden zu erreichen und die Krankenkasse/Arzt für die Krankmeldung zu befriedigen

09.03.2023 15:24 • #12


A
@Freigeist
Hallo Freigeist.
Ich war in Reha und Ja die Termine fand ich dort sehr eng gefasst.
ich war 2 mal in der Tagesklinik und will die Erfahrung nicht missen.
Du weißt erst dann, ob es was für dich ist, wenn du es ausprobierst.
Die Termine in der Tagesklinik haben rundum Puffer.
Und, wenn es zu Stessig wird, kann man das ansprechen.
Ich konnte mit einem Taxi fahren, wegen der Medikamente.
Du bekommst Mittagessen und Getränke kann man da kaufen oder mitbringen.
Der Austausch mit anderen hat mir geholfen.
Die Therapeuthen waren nicht alle mein Fall.
Rundum würde ich es immer wieder machen.
Du hast Tagesablauf und bist am Spätnachmittag zuhause.
Alles Gute

11.03.2023 08:08 • #13


Dys
Zitat von Freigeist:
Ist es üblich das man zum Essen dort bleibt oder muss man selbst dafür sorgen? Die Dauer ist ja von 8-16 Uhr sehr lange und auch mit dem familienalltah schwer kombinierbar.

Üblicherweise gibt es Mittagessen und Getränke. In der letzten gab es sogar auch Frühstück, dass ist aber nicht überall so. In keiner Tagesklinik, in der ich bislang war, musste man Mittags nach Hause zum Essen.
Zitat von Freigeist:
da ich in ein paar Wochen ausgesteuert werde und Arbeitslosengeld bekomme würde mich interessieren ob ich diese Therapie machen muss oder ob ich immer die Wahl habe? Zur Psychotherapie gehe ich ja schließlich schon.

Du solltest der Arbeitsagentur mitteilen, das Du durch deren MD bezüglich Deiner Leistungsfähigkeit begutachtet werden willst. Dazu wirst Du dann Formulare bekommen, die es auszufüllen gilt und Schweigepflicht Entbindungen für deine Ärzte und Kliniken erteilen.
Zitat von Freigeist:
In der Reha haben sie ja schon meine Arbeitskraft runter gesetzt auf 3-6 Stunden.

Falls der MD zum gleichen Ergebnis kommt, oder eventuell sogar feststellt, das Du momentan auf längere Sicht garnicht arbeiten kannst, wird man Dich auffordern einen Reha oder EM Rentenantrag zu stellen.
Zitat von Freigeist:
Ich denke mir würde es nicht gut tun aber ich bin natürlich im Zwiespalt zwischen Ruhe haben zu wollen und eine Besserung meiner Beschwerden zu erreichen und die Krankenkasse/Arzt für die Krankmeldung zu befriedigen

Wenn Du ausgesteuert bist, interessiert die Arbeitsagentur sich nicht mehr für Krankmeldungen bezüglich der Erkrankung, weswegen Du ausgesteuert wurdest. Letztlich geht es darum, inwieweit Du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen könntest und formal auch musst, um ALG1 zu bekommen. Daher wird die Arbeitsagentur höchstwahrscheinlich ihren MD ohnehin einschalten. Jedenfalls geht es nicht darum deine Ärzte oder die Krankenkasse zu befriedigen, da Du nach der Aussteuerung eh kein Krankengeld mehr bekommst. Auch deine Ärzte gilt es nicht zu befriedigen, sondern etwas zu finden, dass Dir Genesung ermöglicht oder verschafft. Ob dies eine Tagesklinik leisten kann, oder ein stationärer Aufenthalt besser wäre, hängt schließlich von deinem Befinden ab. Wenn garnix geht, bliebe ein Antrag auf EM Rente als Option, falls deine Befunde dies hergeben. Sollte dies für Dich infrage kommen, kannst Du Dich auf eine Ablehnung einstellen, der Du widersprechen kannst. Dann sind Deine Ärzte gefragt, sich entsprechend befürwortend zu äußern. Im Zweifelsfall wirst Du auch zu einem Gutachter der Rentenversicherung geschickt und wenn alle diese Instanzen und die Rentenversicherung zu dem Ergebnis kommen, dass Du tatsächlich nicht arbeitsfähig bist, könnte es eine EM Rente geben. Das kann dann eine volle sein, oder eine halbe, sofern man Dir eine Erwerbsfähigkeit zwischen 3 und 6 Stunden täglich zuerkennt. Sollte die eine oder andere Rente gewährt werden, wird sie zunächst befristet. Üblicherweise für zwischen 1 bis 3 Jahre.

Wenn Du aber der Meinung bist, die Tagesklinik würde Dir nicht gut tun, oder Dich nicht wieder arbeitsfähig machen können (denn darum geht es den Institutionen, die Dich finanziell unterstützen) kannst Du nur schauen, was Dir tatsächlich am besten hilft und hoffen, dass da keine negativen finanziellen Aspekte obendrauf kommen. In jedem Fall sollte Dir deine Gesundheit das wichtigste sein und da solltest Du entsprechend die Art der Behandlung wählen, die Dir auch am besten hilft. Dafür wünsche ich Dir alles Gute und viel Kraft.

VG Dys

29.03.2023 12:45 • #14


F
@Dys vielen Dank für deine ausführliche Nachricht.

Weißt du zufällig was passiert wenn die AG zu dem selben Schluss wie die Reha kommt und mich für 3-6 Stunden arbeitsfähig hält? Muss ich mich dann trotz krankschreiben für diesen Zeitraum den Arbeitsmarkt zu Verfügung stellen?

Habe bald einen Termin bei SOVD mit denen ich einen EM-Rentenantrag bespreche und vermutlich stelle. Ich merke das ich Ruhe brauche. Zwar brauche ich auch mehr Bewegung usw. Aber selbst der Haushalt funktioniert nicht.
Und immer dieser Druck von außen wieder funktionieren zu müssen ist unerträglich.

Lg

30.03.2023 05:53 • #15


Dys
@Freigeist Generell greift die sogenannte Nahtlosigkeit wenn man ausgesteuert wird. Das ist aber halt eine relativ undurchsichtige Geschichte. Denn formal musst Du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen um ALG1 zu bekommen. Wenn aber der MD dich als arbeitsunfähig erachtet, musst Du es dann tatsächlich nicht, beziehungsweise man wird Dich von Vermittlungsvorschlägen verschonen. Aber eben auffordern einen Reha oder Rentenantrag zu stellen. Da gehts nur ums Geld und welchem Kostenträger man die Zahlungen unterjubeln kann. Natürlich wird man im Rahmen der Mitwirkungspflicht alles tun müssen, wozu man formell aufgefordert wird und meist unter einer sogenannten Rrechtsfolgebelehrung.

Meiner Erfahrung nach, richtet sich der MD gerne nach Gutachten oder Befunde, die es schon gibt, wenn sie nicht zu alt sind. Daher ist es möglich, dass der dann laut Aktenlage so entscheidet, wie es die Rehaklinik sieht. Dann müsstest Du für diese 3-6 Stunden für geeignete Jobs zur Verfügung stehen. So ist es bei mir auch gewesen und ist es noch, obwohl ich eine teilweise EM Rente bekomme.

Was den Druck angeht, ist die Realität ja eigentlich garnicht so extrem, denn was bedeutet es schon, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen und mitzuwirken um einen Job zu bekommen. Genau genommen nichts. Erstens bedeutet es ja nicht, dass ich einen Job bekomme, nur weil ich mich darauf bewerbe. Zweitens selbst wenn mich ein Arbeitgeber zu einem Vorstellungsgespräch läd, habe ich den Job nicht zwangsläufig. Drittens, ich muss auch nicht den erstbesten Job annehmen und werde nicht automatisch sanktioniert. Viertens, die Möglichkeiten einen Job nicht zu behalten sind mannigfaltig. Meistens läuft es ja aus meiner Erfahrung darauf hinaus, dass es bei erstens oder zweitens schon erledigt ist.

Also selbst wenn Du ein paar Anschreiben im Monat „abliefern“ sollst, lässt sich das mit ein paar Vorlagen in denen man halt Adresse und Text entsprechend ändern muss, auch erledigen wenn es einem mal nicht so gut geht. Den Lebenslauf erstellt man einmal und Zeugnisse hat man eh. Die hängt man also nur ans Anschreiben dran.

Anfangs sah ich da auch Druck, aber mittlerweile sehe ich es relativ entspannt. Da ich aber tatsächlich wieder einen Job will, gebe ich mir Mühe bei den Anschreiben. Nur ist es ja auch so, kein Arbeitgeber wartet ausgerechnet auf mich.

Also hab bitte keine Angst davor, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen zu müssen.

VG Dys

30.03.2023 12:58 • x 1 #16


F
@Dys Hallo und danke nochmal,

Naja davor habe ich nicht so die Angst auch wenn einem das sorgen bereitet. Ich bin momentan halt nicht arbeitsfähig. Und die Rehaeinrichtung wollte natürlich zuversichtlich sein deswegen auch die 3-6 Stunden.

Was halt auch ein „problem“ ist ist das ich ja noch einen Job habe der „noch“ auf mich wartet und in den ich auch wieder zurück möchte. Aber es geht aktuell halt noch nicht. Und dort habe ich halt Angst vor einer negativen zukunftsprognose und einer Kündigung.

Und sich dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stellen obwohl man krank geschrieben ist und nicht arbeiten kann ist halt Irrsinn.

30.03.2023 13:36 • #17


Dys
@Freigeist okay, dass Du noch ungekündigt bist, ist nochmal eine andere Voraussetzung dafür, wie es weitergehen kann. Im Grunde würde da ja kein anderer Job infrage kommen. Eigentlich sollte alles auf eine Wiedereingliederung hinauslaufen und rein von der Befundlage 3-6 Stunden erwerbsfähig, würde da nichts dagegen sprechen, abgesehen davon, Du kannst es eben nicht. War denn eine Wiedereingliederung schon mal Thema bei deinem Arbeitgeber? Eigentlich sollte die üblicherweise ja am besten stattfinden, so lange noch Krankengeld gezahlt wird. Auch die Rentenversicherung könnte Übergangsgeld zahlen, während einer Wiedereingliederung, beispielsweise nach einer Reha. Allerdings kenne ich mich da nicht so gut aus. Hatte nur mal Wiedereingliederung während dem regulären Krankengeld Bezug.

Falls Du künftig bei deinem AG in Teilzeit arbeiten könntest, wäre halt eine teilweise EM Rente gut, um eben einen finanziellen Ausgleich zu schaffen. Allerdings würde das natürlich voraussetzen, dein AG spielt da auch mit und bietet Dir die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten, da Du ja auch wieder in den Job willst. Hast Du denn mal mit deinem AG ein sogenanntes BEM Gespräch geführt? Eigentlich ist das ja Pflicht seitens des AG. Natürlich macht das nur Sinn, wenn Du eben auch tatsächlich wieder in der Lage bist, arbeiten zu gehen und sei es eben mit reduzierten Stunden.

30.03.2023 14:07 • #18


F
@Dys ganz so ist das nicht…das Arbeitsverhältnis ruht dann und man kann dann auch theoretisch einen Job machen der einfacher ist. Also eigentlich so wie als würde man keinen Job mehr haben.

Ja ein BEM hatte ich Mitte letzten Jahres. Da wurde aber nichts gemacht da ich noch stark in Behandlung war und man hatte sich darauf geeinigt das wir das nächste nach der Reha machen. Neuen BEM Termin habe ich in ~8 Wochen aber da bin ich auch total verunsichert auch weil ich dem Arbeitgeber keine Diagnosen sagen will. Naja wenn ich es muss werde ich wohl eine Wiedereingliederung versuchen aber da habe ich nur Angst um den Job wenn ich die Wiedereingliederung abbrechen muss was unweigerlich ab einem bestimmten Punkt passieren wird.

Eine volle EM Rente würde ich befristet eigentlich anstreben und wenn es besser wird wieder in meinen Job zurück. Aber das wird wohl auch nicht klappen.

30.03.2023 14:28 • #19


Dys
@Freigeist Das dass Arbeitsverhältnis dann ruht ist klar. Das theoretisch möglich wäre, einen Job zu bekommen, den man ausüben kann, seitens der Meinung der AfA oder der Rentenversicherung ist halt eben Theoretisch.

Wenn Du glaubst, Du schaffst eine Wiedereingliederung nicht und Du verlierst dadurch ohnehin den Job irgendwann ist es vielleicht zweckmäßiger, wirklich etwas anderes zu suchen und im Idealfall auch zu finden. Die EM Rente ist ja auch keine Erwerbsunfähigkeitsrente. Theoretisch würde es halt bedeuten, voll erwerbsfähig zu sein, wenn man tatsächlich körperlich und kognitiv in der Lage ist, mehr als 6 Stunden am Tag Kinokarten abzureißen obwohl man vorher als Raketeningenieur tätig war. Und leider wird es ja auch letztlich so gesehen. Meine halbe EM Rente wurde gerade wieder anstandslos für weitere 3 Jahre bewilligt und rein von der Logik her, müsste ein „Wunder“ geschehen, dass ich noch mal einen Teilzeitjob bekomme, den ich tatsächlich auch bewältigen kann. Erstens werde ich nicht jünger und leider auch nicht gesünder, aber das interessiert niemanden.

Tatsächlich ist es aber halt auch so, dass ich selbst ja auch der Meinung bin, irgendwie noch produktiv was für einen AG leisten zu können, wenn auch eben eingeschränkt. Nur deckt sich das halt nicht mit den Vorstellungen von Arbeitgebern, die natürlich die eierlegende Wollmilchsau, die bei bester Gesundheit ist und idealerweise für den gesetzlichen Mindestlohn Höchstleistungen erbringt, suchen und gerne hätten. Deshalb finde ich die Debatte um Fachkräftemangel so amüsant und bisweilen auch heuchlerisch. Als wäre es quasi unmöglich Menschen, die eh schon hier leben, nicht weiter zu qualifizieren und statt Minijobs anzubieten, eben sozialversicherungspflichtige Teilzeit Jobs. Da gehts halt nur ums Geld und den festen Glauben, das Migrant‘innen billiger zu haben sind. Und die Politik springt da natürlich drauf an, weils eben einfacher ist, als tatsächlich zu fördern, dass Menschen entsprechend ihrer vorhandenen Möglichkeiten in Arbeit gebracht werden. Aber das ist jetzt auch nur meine Ansicht und weiter will ich auch garnicht politisieren.

Persönlich wäre mir alleine aus finanzieller Hinsicht wohl natürlich mit einer vollen und unbefristeten EM Rente mittlerweile am besten gedient. Aber irgendwie denke ich, die Depression werde ich dadurch auch nicht los. Im Gegenteil, ich könnte mich dann noch mehr zurückziehen und würde es womöglich auch. Daher wäre eine angemessene Teilhabe am Arbeitsleben sicher förderlich für meine Genesung, denke ich jedenfalls noch.
Klar, ich könnte natürlich ehrenamtlich was tun und habe auch schon öfter überlegt was da in Frage käme. Leider habe ich da im Moment aber nichts passendes gefunden, denn es sollte natürlich auch nicht so sein, dass ich quasi noch draufzahlen muss um zu so einer Stelle zu kommen, sei es mit dem Auto oder den Öffis.

Zitat von Freigeist:
Eine volle EM Rente würde ich befristet eigentlich anstreben und wenn es besser wird wieder in meinen Job zurück. Aber das wird wohl auch nicht klappen.

Ganz ehrlich, ich sehe das auch so, aber ich habe auch eine eher pessimistische Weltsicht.
Ausgeschlossen wäre es aber auch nicht und wenn es so käme und dein AG es sich „leisten“ kann oder mag, wäre es natürlich toll. Nur mit jedem Jahr „Untätigkeit“ im Job, gehen üblicherweise auch Fertigkeiten verloren und natürlich kann es ja auch Veränderungen im Arbeitsablauf geben, die man dann ja garnicht mitbekommen würde. Das macht ja einen Wiedereinstieg auch nicht einfacher.

30.03.2023 15:19 • #20


F
@Dys ob ich ohnehin den Job verliere weiß ich nicht. Ich weiß zumindest das man auch seinen Arbeitsplatz behalten kann auch wenn man eine EM Rente bekommt.
diese sind ja auch nur befristet.

Ich weiß auch das wir in unserer großen Firma einige Langzeit kranke haben die nicht gekündigt wurden. Aber wie und ob der Arbeitgeber da unterscheidet weiß ja kein Mensch.

Ich würde ja auch sofort wieder versuchen zu arbeiten und wenn es nur 1-3 Stunden sind. Aber man bekommt neunmal nicht einfach so nur das halbe oder 3/4 Krankengeld bzw. ALG1 so wie man es grad hin bekommt. Sondern ganz oder garnicht. Es sei denn man hat das „Glück“ die halbe EM Rente zu bekommen. Und als leihe da durch alles durch zu steigen ist unmöglich. Das macht alles so viel Stress das ich durchdrehen könnte.

Ich habe Frau,Kleinkind und Haus ich muss Geld rein bekommen sonst sitzen wir auf der Straße. Dann der Kampf mit allen Behörden die glauben man könnte doch alles…solch ein Druck der da auf einem liegt…

30.03.2023 21:11 • #21


Dys
Ich bekam zu meiner halben EM Rente auch das halbe Krankengeld und nach der Aussteuerung das halbe ALG1. Aber 1/3 oder 1/4 Lösungen gibts natürlich nicht.

30.03.2023 22:38 • #22


F
@Dys ja das meine ich ja…aktuell hat man halt die A-Karte. Entweder man bekommt Leistungen und bleibt zu Hause oder man geht arbeiten und muss dann entweder von sich aus die Stunden reduzieren oder muss halt 40 Stunden arbeiten.
Meine Psychotherapeutin rät natürlich das man den hintern hoch bekommen muss. Aber sie weiß nur bedingt wie es mir geht und ich muss erst einmal zu Hause den hintern hoch bekommen.

Ich denke ich muss schauen was mir der Sovd rät. Es ist halt schwer genug eine halbe EM Rente zu bekommen.

31.03.2023 10:06 • #23


Dys
@Freigeist es kommt garnicht so sehr darauf an, was ein Sozialverband rät. Das zunächst wichtigste ist, dass die Befundlage eine Berentung hergibt und die behandelnden Ärzte das unterstützen. Da muss die „Krankengeschichte“ stimmig sein. Der Sovd oder VDK wird erst interessant, wenn es darum geht Widerspruch einzulegen oder das Ganze vor Gericht zu bringen.
Hast Du Dir mal so einen Rentenantrag angesehen? Falls nicht, empfehle ich Dir, lade Dir die nötigen Anträge mal auf der HomePage der Rentenversicherung herunter.
Obwohl ich schon lange im VDK war, habe ich damals meinen Antrag ganz alleine gestellt. Und nachdem ich bei zwei Gutachtern war, wurde mir eine halbe Rente bewilligt. Obwohl der eine direkt sagte, er könne keine Beeinträchtigung feststellen. Allerdings war der für die körperliche Verfassung zuständig. Der Psychiater, bei dem ich zur Begutachtung war, sagte nichts darüber aus, ob er eine Rente befürworten wird oder nicht. Am Ende hat er es aber wohl befürwortet, denn sonst hätte ich sie ja nicht bekommen.

Ich hatte mich damals eh drauf eingestellt, dass ich erst wieder in Reha gehen müsste, was ja eher die Regel ist. Aber die Befunde und Gutachten reichten dann ja wohl zum Glück aus.

Der Antrag ist auch nicht wirklich schwierig auszufüllen. Beim Selbsteinschätzungsbogen, ist es etwas schwieriger, weil es ja auch darum geht, was man sich noch zutraut oder von welchen Maßnahmen man sich eine Besserung versprechen würde, um wieder arbeiten zu können. Die Fragen muss man halt nach bestem Wissen und Gewissen beantworten, wie es am Ende so schön heißt. Im Endeffekt gehts da eher um die Glaubwürdigkeit, denn medizinisch betrachtet zählen dann eben nur die Befunde, welche durch die Ärzte erstellt werden, bzw. wurden.

Als ich den Antrag stellte, habe ich mich auch konkret geäußert, dass ich mich halt für halbtags noch arbeitsfähig betrachte. Vielleicht hätte ich eine volle Rente bekommen können, wenn ich mich diesbezüglich anders geäußert hätte, vielleicht hätte ich aber auch garkeine bekommen. Aber hätte hätte Fahradkette.

Es wäre wohl wichtig, mit Deinen Ärzten zu klären, wie sie sich bezüglich der Rentenversicherung äußern würden und dann einfach den Antrag stellen. Es wird ohnehin einige Zeit ins Land gehen, bis etwas beschieden wird. Aber natürlich kannst Du auch erstmal abwarten was der MD der AfA meint und ob man Dich eben vielleicht sogar dazu auffordert.

31.03.2023 14:13 • #24


F
@Dys danke nochmal für deine Zeit!

Ja das werde ich wohl abwarten. Dürfte ich einmal fragen ob du auch körperliche Einschränkungen hast? Oder beschränkt sich das auf das Psychische? Und was sagt oder fragt man da seine Ärzte? Stelle ich mir schwierig vor. Bei meiner Psychotherapeutin sieht das vielleicht anders aus.

Meine Neurologin ist für Kopfschmerzen und migräne / Schlafstörungen zuständig aber das psychische wiederum nicht.

Ob die so etwas befürworten weiß ich nicht.

31.03.2023 14:50 • #25


A


Hallo Freigeist,

x 4#26


Dys
@Freigeist bei mir war das körperliche hauptsächlich wegen einem Herzinfarkt, den ich 2008 hatte und daher als chronisch herzkreislauf erkrankt gelte. Muss ja deswegen auch täglich Medikamente nehmen, dass es nicht schlimmer wird. Die körperliche Einschränkung hält sich aber eben in Grenzen und der eine Gutachter war Kardiologe und allgemein Mediziner und damals war es ja auch tatsächlich so, dass ich diesbezüglich zwar einige Arbeiten nicht tätigen kann, aber halt andere schon. Daher ist ja eine generelle Erwerbsminderung nur diesbezüglich nicht gegeben. Entscheidend war da überwiegend die Psyche, die halt für in Frage kommende Berufe eben doch eine Einschränkung darstellt. So wurde es wohl anerkannt, denke ich zumindest, denn ich habe keine Einsicht in die Gutachten verlangt. Das hätte ich aber, wenn es zu einer Ablehnung gekommen wäre und dann im Zweifelsfall den VDK bemüht.

Was man seine Ärzte fragt, ist sicher individuell. Vor meinem Antrag standen ja Jahre der Behandlung und meine Leistungsfähigkeit war meinem Psychiater hinlänglich bekannt. Reha und Therapie waren nicht nachhaltig erfolgreich und dass ich es einfach nicht mehr hinbekommen konnte 9 Stunden am Tag zu arbeiten war offensichtlich. Daher sagte mir mein Psychiater auch Unterstützung zu, um wenigstens durch eine halbe Rente einen Verringerung der Arbeitszeit finanziell abfedern zu können, denn das soll die Rente ja tatsächlich leisten. Ich wollte damals und will auch heute noch, ja auch Teilzeit arbeiten.

Für mich war es halt auch schwierig, Job und Therapie irgendwie unter einen Hut zu bekommen in Vollzeit. Die Termine für Vollzeit Arbeitende, sind halt meist ausgebucht, wohingegen am späten Vormittag oder frühen Nachmittag eben Termine zu bekommen waren. Es war mir auch klar, dass ich nach einer Sitzung meistens wirklich nicht in der Lage war, noch irgendwas zu arbeiten, dass mir Konzentration abverlangt. Viel mehr habe ich auch eigentlich nicht geschildert, was das berufliche anging.

Letztlich hatte ich meinen Arbeitsvertrag auf 25 Stunden bei 5 Stunden täglich geändert und dementsprechend weniger Gehalt, was durch die Rente kompensiert wurde. Leider war das für meinen „tollen“ Chef kein Grund mir nicht in meiner Freizeit hinterher zu telefonieren und im Endeffekt schaffte ich es kaum nach 5 Stunden tatsächlich Feierabend zu machen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich dann gekündigt habe und erstmal wieder für 8 Wochen in der Klinik landete. Leidtragende war in der Zeit ja auch meine Frau und Sie sagte mal, sch.eiß auf den Job, der macht Dich kaputt. Als ich kündigte, war ich ja schon auch zuversichtlich, dass ich was in Teilzeit finde und auch die Therapie schlug einigermaßen an, aber dann kam Corona. Irgendwie wurde ja kaum mehr jemand gebraucht. Naja Pech gehabt. Und jetzt bin ich halt noch älter und unattraktiver für potentielle AG, was meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt meiner Ansicht nach, realistisch betrachtet, noch zusätzlich verschlechtert hat.

31.03.2023 16:25 • #26

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