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Suizid unterstützt von Arzt

Sifu
Netzfund:

WER MÖCHTE DA NOCH ARZT SEIN? SIE STEHEN IMMER MIT «EINEM BEIN IM GEFÄNGNIS». KEIN WUNDER GIBT ES FAST ÜBERALL ZU WENIG ÄRZTE!
Z I T A T :
Strafbare Sterbehilfe? Arzt weist Vorwürfe zurück. dpa/Paul Zinken dpa/Paul Zinken
Ein Arzt überlässt einer Frau, die jahrelang an schweren Depressionen leidet, Medikamente. Er habe ihr den Wunsch um Sterbehilfe nicht abschlagen können, betont der Mediziner. Richter urteilen anders.
Ein Berliner Arzt ist im Prozess zu einem umstrittenen Sterbehilfe-Fall zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den 74-Jährigen am Montag des Totschlags schuldig. Die 37-jährige Frau, der er geholfen hat, war aus Sicht der Richter wegen ihrer Depression nicht zur freien Willensbildung in der Lage.
Arzt verabreichte 37-Jähriger Infusion mit einem tödlich wirkenden Medikament
Die Studentin der Tiermedizin hatte laut Urteil Anfang Juni 2021 Kontakt zu dem Arzt aufgenommen. Knapp zwei Wochen später stellte der Mediziner ihr die tödlich wirkenden Tabletten zur Verfügung, die sie jedoch erbrach. Am 12. Juli 2021 legte der Arzt dann der 37-Jährigen in einem Hotelzimmer eine Infusion mit einem tödlich wirkenden Medikament. Diese hat die Frau laut Urteil selbst in Gang gebracht - und starb wenig später.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert, die Verteidigung Freispruch. Der Arzt hatte vor Gericht erklärt, er habe zu keinem Zeitpunkt an der „Urteils- und Entscheidungsfreiheit“ der Frau gezweifelt. Er habe bei ihr „die große seelische Not und die Entschlossenheit“ gesehen, notfalls einen Gewaltsuizid zu begehen. Sein Verteidiger im Plädoyer kritisiert, dass es keine gesetzliche Regelung gibt.
ENDE DES ZITATES. Meine Frage: Wer nimmt sich das Recht heraus solche menschenunwürdige Gesetze gegen seine Mitmenschen zu machen, die einem Richter erlauben «medizinische Diagnosen» zu stellen und sein Urteil dementsprechend zu fällen?

08.04.2024 14:32 • x 1 #1


Ilse77
Eins der Probleme ist wohl, dass es zum Thema assistierter Suizid derzeit noch kein aktualisiertes konkretes Gesetz gibt, wenn ich es richtig verstanden habe. Nur ein Urteil, dass die bisherigen Regelungen so nicht ok sind.
Allerdings fand ich schon etwas erschreckend, dass der Arzt nur 1,5 Stunden mit der Frau gesprochen haben soll, die auch schwankte in ihrer Entscheidung laut eines Berichts.
Ein schwieriges Thema, dass wohl dringend Klärung und Rechtssicherheit braucht.

08.04.2024 16:04 • x 2 #2


A


Hallo Sifu,

Suizid unterstützt von Arzt

x 3#3


Dys
Zitat von Sifu:
Meine Frage: Wer nimmt sich das Recht heraus solche menschenunwürdige Gesetze gegen seine Mitmenschen zu machen, die einem Richter erlauben «medizinische Diagnosen» zu stellen und sein Urteil dementsprechend zu fällen?

Ein Richter stellt keine medizinischen Diagnosen, dafür nutzt er bestenfalls entsprechende Gutachten, die so oder so ausfallen. Urteilen wird ein Richter nach geltendem Recht und wenn das Urteil angezweifelt werden kann, gibt es entsprechende Rechtsmittel.
Schön das Du einen Netzfund hattest und diesen Mitteilen willst. Deine Frage richtest Du aber besser an das Justizministerium. Oder Du hast noch einen Netzfund, der Dir eine Antwort auf Deine Frage geben könnte, vielleicht bei entsprechenden Gesetzestexten, die es ja im Netz auch zu finden gibt.

08.04.2024 16:49 • #3


nichtsgehtmehr
Die Problematik ist doch daß das Gericht jemanden den Suizid mit Hilfe der an Depressionen leidet nicht zugestehen will.

Wenn ansonsten keine körperlichen Gegebenheiten vorhanden sind wie z.B. Krebs im Endstadium oder irgend eine andere unheilbare körperliche Krankheit die ein versagen von wichtigen körperlichen Organen zur Folge hat.

Ich denke die Richter haben das vorrangig bewertet daß die Person nur aufgrund ihrer Seelischen Erkrankung aus dem Leben scheiden wollte und keine körperlichen Gründe wie bei anderen unheilbaren Krankheiten vorlagen.

Als von Depression selbst Betroffener kann ich diese Argumentation schon nachvollziehen, auch ich hatte natürlich solche Gedanken ob alles so noch einen Sinn hat als ich schwerere Schübe hatte die letzten Jahre.

Für mich hat sich allerdings alles seit letzten Jahr durch die Rente mit 63 für langjährig Versicherte sehr stark gebessert, ich brauche schon seit vielen Monaten keine Medikamente mehr, natürlich gibt es immer wieder Zeiträume wo sich die Krankheit bemerkbar macht aber dadurch daß ich nun meinen gesamten Tagesablauf ohne Druck darauf ausrichten kann ist natürlich kein Wunsch mehr nach einem Suizid vorhanden.

Nach einem längeren Seelischen Down kann eben auch wieder ein Hoch kommen und ich denke auch daß der Arzt da zu schnell den Wünschen der Betroffenen Frau nachgegeben hat, man kann eben als Depressiver den Wert des eigenen Lebens nicht immer richtig beurteilen.

10.04.2024 11:18 • x 4 #4

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