ein Gedicht für unsere liebe 1 Biene.
Ich wage es,
an mich selbst zu glauben:
an meinen Drang nach Reife,
an meine Liebesfähigkeit,
an meine Begabung zur Freundschaft,
an meine entschiedene Ausdauer,
an meine immer neue Hoffnung.
Aber auch wenn ich versage und Fehler mache,
wenn ich unnötig verletze,
wenn ich anderen die Freiheit nehme,
wenn ich kleinkariert werde,
wenn ich mich nicht mehr erneuere,
wenn ich hart und unnahbar werde,
auch dann will ich glauben,
daß neben der Zerstörung
auch das Lebensförderliche in mir wohnt,
und ich will es hervorlocken
mit meiner Hoffnung und meinem Mut.
Ich wage der Mensch zu sein, der ich bin:
unfertig, aber doch glücklich,
unsicher im Neuen und doch wissbegierig,
manchmal ängstlich in Entscheidungen,
verwirrt im Überangebot der Ideen,
doch auch begeistert von Kleinigkeiten.
Zweifelnd und zögernd,
dann wieder mutig und ernst,
verzaubert von Worten
oder schweigsam zurückgezogen.
Manchmal zerrissen und voller Widersprüche,
aber auch einseitig und naiv.
Und noch vieles mehr bin ich,
oft nicht genau zu beschreiben.
Ich wage es, mich selbst so anzusehen,
so zu lieben, wie ich bin und mich auch so zu zeigen,
ob ich nun dafür geliebt werde oder nicht.
Du entscheidest auch,
wer du in Zukunft sein wirst.
Aber dazu musst du auf dich achten,
musst dich suchen, finden und wieder neu suchen.
Es gibt noch Bereiche in dir,
die voller Geheimnisse sind.
In dir schlummern Kräfte,
die eingesetzt werden wollen.
Es gibt Gedanken in dir,
die sich noch verstecken
und auf ihre Zeit warten.
Die Möglichkeiten, die vor dir liegen,
sind nicht unbegrenzt.
Aber wenn du das tust,
was du begriffen hast
und was möglich ist,
wirst du dich erweitern
und das Leben führen,
das du als lebenswert empfindest.
Du,
es ist an dir,
dich Stück um Stück zu erfinden.
ganz viele liebe Grüße an dich,
Frederick mit Hund.
01.06.2019 17:03 •
x 3 #84